Titel: | Zanon's Kaffee-Maschine. |
Fundstelle: | Band 31, Jahrgang 1829, Nr. LXXXVI., S. 308 |
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LXXXVI.
Zanon's Kaffee-Maschine.
Aus den Annali univ. de Technolog. Maͤrz. April. 1828. S. 283. Im Bulletin de Scienc.
technolog. November S. 313.
(Mit Abbildung auf Tab.
V.)
Zanon's Kaffee-Maschine.
A. Fig. 7. Taf. V. ist die
Kaffee-Kanne oben mit einem hermetisch schließenden Dekel versehen. An der
dem Henkel gegenuͤberstehenden Seite befindet sich eine Oeffnung, die man
mittelst eines hoͤlzernen Pfropfens oͤffnen oder schließen kann.
Dieser Pfropfen und der Dekel sind mittelst zweier Ketten mit einander
verbunden.
B. Fig. 8. ist das
Gefaͤß, welches als Wasserbad dient, und von dem Stuͤke, C, in Fig. 9, bedekt wird. Fig. 3. zeigt
bei C eine runde Oeffnung, in welche die Kanne A, Fig. 7, paßt, so daß die
Fig. 10
den ganzen Apparat vollstaͤndig darstellt.
Die Kaffee-Kanne, A, ist aus geschlagenem
Eisenbleche, oder, noch besser, aus Silberblech, und das Gefaͤß, D, ist aus Kupfer.
Um in dieser Kaffee-Kanne Kaffee zu bereiten, verfaͤhrt man auf
folgende einfache Weise. Man gibt den gebrannten und gepuͤlverten Kaffee in
die Kanne mit einer hinlaͤnglichen Menge Wassers, sezt sie sodann in das
Gefaͤß, h, das mit Wasser gefuͤllt ist,
und stellt dieses auf gluͤhende Kohlen, damit das Wasser in demselben kochen
kann. Nach einigen Minuten zieht man dieses Gefaͤß vom Feuer, laͤßt es
ruhig stehen, und der Kaffee ist in wenigen Augenbliken fertig.
Der auf diese Weise erhaltene Aufguß enthaͤlt wenig Faͤrbestoff,
dafuͤr aber den ganzen Gewuͤrz-Stoff desselben, die sogenannte
Kaffee-Essenz.
Hr. Cattaneo fuͤgt
obigem Apparate noch folgende Beschreibung des seinigen bei.
„Ich ließ,“ sagt er, „einen kleinen Apparat
verfertigen, der aus zwei Gefaͤßen, wie bei einem
Filtrir-Apparate, besteht. Um das untere Ende laͤuft ein kleiner
kreisfoͤrmiger Canal und unter dem Boden ist eine kleine Klappe, die sich
nach Belieben oͤffnet und schließt. Wenn man nun Kaffee machen will, gibt
man 6 Quentchen gebrannten und gepulverten Kaffee in ein kleines Sieb, das man
an dem oberen Gefaͤße anbringt, welches sehr genau in das untere paßt.
Man gießt zwei Schalen Wasser in das obere Gefaͤß, welches man alsogleich
schließt. Hierauf gießt man ein Loth Weingeist in die kreisfoͤrmige
Roͤhre, zuͤndet denselben an, und die Flamme wird augenbliklich
die ganze aͤußere Oberflaͤche des Gefaͤßes umgeben. In 5
Minuten wird das Wasser kochen. Man oͤffnet nun die Klappe und
laͤßt das heiße Wasser auf den Kaffee in dem Siebe fallen. Damit es
gleichfoͤrmig einfaͤllt, raͤth D.
Cattaneo unter der Klappe eine durchloͤcherte eiserne Platte
anzubringen. Auf diese Weise ist der Kaffee in 8 Minuten fertig, und die Tasse
kommt mit Zuker und Brot, nicht hoͤher, als auf 10 Cent.“