Titel: Maschine zum Hecheln und Reinigen des Hanfes, Flachses und Werges, worauf Salomon Robinson, Flachs-Zurichter zu Leeds, Yorkshire, sich am 16. Jul. 1827 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 31, Jahrgang 1829, Nr. LXXXVIII., S. 312
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LXXXVIII. Maschine zum Hecheln und Reinigen des Hanfes, Flachses und Werges, worauf Salomon Robinson, Flachs-Zurichter zu Leeds, Yorkshire, sich am 16. Jul. 1827 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. December 1828. S. 137. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Robinson, Maschine zum Hecheln und Reinigen des Hanfes etc. Diese Maschine besteht aus zwei Theilen: 1) aus einer Reihe von Hecheln, die laͤngs des Gestelles hinlaufen, und auf ihrem Laufe die Fasern des zu hechelnden Materials trennen; 2) aus einer Art von Kardaͤtschen-Maschine, wo lokeres Werg von einem Speisetuche aufgenommen und zwischen zwei Walzen zu einem Wikel gebildet wird. Der Patent-Traͤger sagt, daß seine Erfindung in Anwendung einer Maschine zum Hecheln des Hanfes und Flachses besteht, wodurch er im Stande ist Hecheln ohne Ruͤkenbrett anzuwenden, so daß auf diese Weise eine laͤngere und anhaltendere Reihe von Drathspizen auf die Flachsraufe waͤhrend des Hechelns wirken kann, als bisher bei keiner andern Hechel-Maschine moͤglich war; ferner das Werg, das sich in den Hecheln waͤhrend der Arbeit anhaͤuft, bequemer und sicherer, als bisher, aus den Zahnen der Hechel weggeschafft werden kann; endlich der Flachs selbst auf eine neue Art den Zaͤhnen der Hechel dargeboten wird. „Nachdem der Flachs oder Hanf auf der Breche gebrochen und von der holzigen Rinde gereinigt wurde, kommt er auf die Hechel-Maschine, wo seine Fasern geoͤffnet und alle uͤbrigen holzigen Theile, die Agen oder Rindenschale, weggestrichen werden. Fig. 37 zeigt diese Maschine im Seiten-Aufrisse. Sie besteht aus zwei senkrechten Seiten-Gestellen aus Gußeisen, die mittelst Querleisten zusammengeschraubt werden, und das Raͤderwerk und den uͤbrigen Mechanismus fuͤhren, wodurch die Maschine in Thaͤtigkeit gesezt wird. a ist ein Paar Klammern, in welche der Flachs oder Hanf gehaͤngt wird, der gehechelt werden soll. Der Bau dieser Hecheln, und die Art, wie sie arbeiten, zeigt sich am deutlichsten in Fig. 38. b, b, b, sind die Hecheln, deren jede aus drei Reihen von Spizen oder Zaͤhnen besteht, die in eine hoͤlzerne Schiene eingesezt sind, welche von einer Seite der Maschine zur andern laͤuft. Die Enden dieser Leisten ruhen in den Furchen, c, c, c, der Seitenplatten, d, d, d, und schieben sich laͤngs jener Furche, die parallel mit einigen kreisfoͤrmigen Enden laͤuft. Zwischen den verschiedenen Reihen der Hecheln sind Schienen, e, e, e, angebracht, die als Krazer dienen, und das lose Werg aus den Hecheln waͤhrend ihres Umlaufes ziehen. Diese Krazer schieben sich auf und nieder an senkrechten Leitungs-Stangen, f, f, und diese Staͤbe werden mittelst ihrer Fuͤße umher gefuͤhrt, die sich in den Furchen, c, c, bewegen, und von den Hechel-Schienen fortgestoßen werden. Die Enden der Krazer, e, e, bewegen sich in einer aͤußeren Furche, g, g, die excentrisch ist, so daß, wie die Hecheln, b, b, in der excentrischen Furche, c, fortlaufen, gegen das Ende ihrer Wirkung in den Hanf oder Flachs die Krazer, e, von den Schienen, f, gehoben werden, und das Werg aus den Zaͤhnen der Hecheln hinausschieben. Die Bewegungen dieser Maschine werden durch die Achse, h, gegeben, die mittelst einer Laufscheibe und eines Laufbandes durch eine Dampfmaschine oder durch irgend eine andere Triebkraft in Umlauf gesezt werden. Auf dieser Achse, h, befindet sich innenwendig ein Spornrad, c, das man in Fig. 38 im Durchschnitte sieht, welches den unter jeder Hechel hervorragenden Theil oder Zahn ergreift, und so die Hecheln, b, in der Furche, c, nach und nach vorwaͤrts treibt, und auf diese Weise die Leitungs-Stangen mit sich fuͤhrt. Auf diese Weise kommen die Spizen der Hecheln nach und nach unter den bei a aufgehaͤngten Flachs, der dadurch gehechelt wird, und wie das Werg sich in den Spizen der Hecheln anhaͤuft, steigen die Krazer in die Hoͤhe, und reinigen die Hecheln von dem Werge. Man hat es fuͤr zwekmaͤßig gefunden, dem aufgehaͤngten Flachse einen geringen Grad von schwingender Bewegung zu geben, damit er waͤhrend des Hechelns zuweilen von den Spizen derselben los wird. Dieß geschieht mittelst eines eigenen Raͤderwerkes, das mit der Hauptachse verbunden ist. An dem aͤußeren Ende der Achse, h, befindet sich ein Triebstok, der in das Zahnrad, k, eingreift. Auf der Achse dieses Zahnrades, k, ist gleichfalls ein Triebstok, der in ein anderes Zahnrad, l, eingreift. In einer kleinen Entfernung von dem Mittelpunkte des Rades, l, befindet sich ein Zapfen, der eine Kurbelstange, m, fuͤhrt, und das entgegengesezte Ende dieser Kurbelstange ist mit dem Hebel, n, verbunden, woran die Klammer, die den Flachs enthaͤlt, befestigt ist. Man wird also einsehen, daß, wie die Hecheln umlaufen, das Rad, l, sich gleichfalls dreht, und mittelst der Kurbelstange, m, den Hebel, n, mit dem Flachse gelegentlich in die Hoͤhe heben und niederziehen wird, so daß dadurch eine schwingende Bewegung entsteht, die die Fasern des Flachses aus den Spizen der Hecheln herauszieht. Das Hecheln wird zuerst mit weiten oder groben Hecheln angefangen, und hierauf mit engeren oder feineren fortgesezt. Der Patent-Traͤger schlaͤgt daher vor, in Einem Gestelle drei solche auf obige Weise eingerichtete Hechel-Maschinen anzubringen, da der Hebel, n, im Stande ist, drei Raufen Flachs zu fassen: eine neben der anderen quer nach der ganzen Breite der Maschine. Wenn nun der Flachs von der ersten Hechel-Reihe hinlaͤnglich gehechelt wurde, wird er zu der zweiten hinuͤbergebracht, u.s.w., bis er vollkommen rein gehechelt ist. Die zweite Maschine betrifft die Vorrichtung, das lose Werg, das von dem vorigen Hecheln uͤbrig blieb, in Wikel zum Spinnen zu verwandeln. Diese Vorrichtung arbeitet großen Theils so, wie eine gewoͤhnliche Kardaͤtschen-Maschine, auf welcher' die Fasern der Wolle und Baumwolle gestrekt und gerade gelegt werden. Fig. 39 zeigt sie im Seiten-Aufrisse. Der Patent-Traͤger sagt, daß er auf dieser Maschine mittelst einer Reihe paralleler Abtheilungen, die spiralfoͤrmig oder auf eine andere Weise auf dem Cylinder angebracht sind, im Stande ist einen Wikel aus dem Werge zu bilden. a, a, ist die Trommel, oder der Cylinder, der mit fein gespizten Drachen versehen ist. b, ist das Speisetuch, auf welchem das Werg ausgebreitet, und nach und nach vorwaͤrts unter die Zaͤhne der Kardaͤtschen-Trommel mittelst seiner umlaufenden Bewegung gebracht wird, welche leztere den Walzen mittelst eines Laufbandes ertheilt wird, das auf irgend eine bequeme Weise mit der Triebkraft in Verbindung steht. Der große Cylinder oder die Trommel, a, wird mittelst einer Laufscheibe in Umtrieb gebracht, die auf der Achse derselben befestigt ist. Die feinen Drathspizen an ihrem Umfange nehmen kleinere Partieen des Werges, waͤhrend dasselbe umher laͤuft, eben so auf, wie die Trommel einer gewoͤhnlichen Kardaͤtschen-Maschine. Das Eigene an dieser Maschine ist dieses, daß die Peripherie der Trommel, ihrer Breite nach, mittelst paralleler Rippen, die spiralfoͤrmig um dieselbe laufen, in irgend eine erforderliche Anzahl von Raͤumen getheilt ist: so wie die Spizen an dem Umfange der Trommel das Werk aufgreifen, druͤkt eine cylindrische Buͤrste, c, die mit der Trommel in Beruͤhrung gebracht ist, das Werk in diese Raͤume. Nachdem eine hinlaͤngliche Menge Werges sich in den Spizen der Trommel gesammelt hat, wird die Umdrehung derselben unterbrochen, und der Speisungs-Apparat entfernt, was dadurch geschieht, daß der Wagen, d, der die Walzen des Speisetuches traͤgt, zuruͤkgeschoben wird. Das Ende des Werges, welches kardaͤtscht wird, wird dann mit der Hand am Ende des spiralfoͤrmigen Raumes auf dem Umfange der Trommel in die Hoͤhe gehoben, und zwischen die beiden Walzen, e, e, gefuͤhrt. Die Trommel wird hierauf in entgegengesezter Richtung, in welcher sie das Werg aufnahm, zuruͤk gedreht, und wenn nun die Walzen, e, in Bewegung gesezt werden, wird das Werg als vollkommen gebildeter Wikel hervorgezogen, der zu Garn versponnen werden kann. Die Umdrehung der Trommel wird, wie gesagt, durch eine Laufscheibe oder durch eine Rolle auf ihrer Achse erzeugt. Es sind aber hier zwei Laufscheiben auf der Achse der Trommel; eine derselben steht fest auf dieser Achse, die andere schiebt sich los auf derselben. Da sich das von der Triebkraft herlaufende Laufband leicht von der losen Rolle auf die befestigte werfen laͤßt, und umgekehrt, wird die Maschine auf diese Weise in Gang gesezt und still gestellt. Wenn das Laufband auf die erste Rolle oder Laufscheibe geworfen wird, so dreht sich die Trommel nach der durch den Pfeil angezeigten Richtung, und sammelt das Werg auf ihrem Umfange. Das, auf dem schiebbaren Wagen, d, angebrachte, Raͤderwerk kommt dann in Umlauf, und wirkt auf das Speisetuch und die andruͤkende Buͤrste, waͤhrend das Raͤderwerk auf der gegenuͤberstehenden Seite außer Umlauf steht. Wenn nun der Wikel abgewunden werden soll, wird das Laufband auf die lose Rolle geworfen, der Wagen, d, zuruͤkgezogen, und das andere Raͤderwerk, f, in Umlauf gesezt, was durch Herablassen des laͤngeren Armes des Hebels, g, geschieht, und folglich des Wagen und das Raͤderwerk, f, vorwaͤrts zieht. Durch lezteres dreht sich die Trommel in entgegengesezter Richtung, wodurch man die Wikel abziehen und zwischen die Walzen bringen kannDie Beschreibung dieses Patentes ist nicht ganz deutlich. A. d. U..

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