Titel: | Wand, die die Wärme zu den Bäumen, die man an denselben zieht, durchläßt, so daß die Früchte früher reifen, worauf Andr. Hunt Grubbe, Schreiber zu St. Bernard, sich am 8ten Jäner 1828 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 31, Jahrgang 1829, Nr. CXXXVII., S. 455 |
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CXXXVII.
Wand, die die Waͤrme zu den
Baͤumen, die man an denselben zieht, durchlaͤßt, so daß die
Fruͤchte fruͤher reifen, worauf Andr. Hunt Grubbe, Schreiber zu St. Bernard, sich am 8ten Jaͤner
1828 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Februar
1820. S. 81.
Hunt Grubbe, Wand, die die Waͤrme zu den Baͤumen
durchlaͤßt.
Das Repertory theilt dieses Patent nur im Auszuge mit,
und bemerkt, daß der Zwek desselben der ist, die
Sonnen-Strahlen durchzulassen, so daß diejenige Seite, welche der Einwirkung derselben beraubt
ist, die zum Ausreifen der Fruͤchte noͤthige Waͤrme erhalten,
und man eine noͤrdliche Wand auf eben so vorteilhafte Weise mit
Baͤumen bepflanzen kann, wie eine suͤdliche.
Der Patent-Traͤger laͤßt diese Wand aus einer Menge Rahmen aus
Guß- oder Hammer-Eisen verfertigen, die so wie gewoͤhnliche
Fenster eingerichtet und tragbar sind, alle sechs oder acht Fuß mittelst Falzen und
Bolzen mit einander verbunden, und mittelst schief gestellter eiserner oder
hoͤlzerner Stuͤzen, die an der Erde auf hoͤlzernen oder
steinernen Unterlagen ruhen, in senkrechter Lage erhalten werden. Diese Rahmen
koͤnnen auch zwischen Pfeilern, die aus Ziegelsteinen aufgemauert werden,
festgehalten werden. Die offenen vierekigen Felder dieser Rahmen werden entweder mit
duͤnnen Schiefer-, oder mit Eisenblech- oder
Gußeisen-Platten, oder mit Glastafeln ausgefuͤllt, die, wie Glastafeln
in einen Fenster-Rahmen, eingekittet werden. An diese Wand wird dann ein
sogenanntes Treillage von feinen hoͤlzernen Latten oder eisernen
Staͤngelchen angebracht, und mittelst Schrauben oder auf irgend eine andere
Weise „zu beiden Seiten“ befestigt, und dann, wie
gewoͤhnlich, mit Obstbaͤumen bepflanzt.
Das Repertory bemerkt mit Recht, daß, wenn diese Wand an
beiden Seiten mit Baͤumen bepflanzt wird, die Blaͤtter der an der
suͤdlichen (Sonnen-) Seite gepflanzten Baͤume beinahe alle
Sonnen-Strahlen auffangen, und wenig Waͤrme ihren Nachbarn an der
noͤrdlichen (Schatten-) Seite zukommen lassen werden; daß jedoch diese
Methode dort angewendet werden kann, wo die Lage eines Gartens eine große
Schatten-Seite an einer Wand nothwendig macht; daß, wenn man Glas, statt des
Schiefers oder Bleches, hierzu waͤhlt, auch noch vielleicht eine
schoͤne Aussicht in die naͤchsten Umgebungen erhalten werden
koͤnnte, und, wenn auch dieß nicht der Fall waͤre, schon die
groͤßere Menge Lichtes allein den Garten verschoͤnern und verbessern
wuͤrde. Solche Waͤnde wuͤrden, aus Glas verfertigt, 7 1/2 Fuß
hoch, sechs bis sieben Mal theuerer kommen, als eine gleich hohe neun Zoll dike
Mauer aus Ziegelsteinen; sie wuͤrde aber das Capital an dem Obste und an der
Guͤte desselben verguͤten.