Titel: | Kurze Mittheilung des von C. L. Althans entwikelten und beim Maschinenbaue durch die Erfahrung erprobten Systems für gezahnte Räder. |
Fundstelle: | Band 32, Jahrgang 1829, Nr. II., S. 35 |
Download: | XML |
II.
Kurze Mittheilung des von C. L. Althans entwikelten und beim
Maschinenbaue durch die Erfahrung erprobten Systems fuͤr gezahnte
Raͤder.
Althans's System beim Maschinenbaue fuͤr gezahnte
Raͤder.
1. Ueber die Theilung der
Raͤder.
a) Mit gußeisernen
Zaͤhnen.
Die Einheit des Maßstabes liegt fuͤr die Praxis am einfachsten im
Durchmesser des Theilrisses.
Bei einer einfachen Zusammenstellung der Raͤder, welche in einander
greifen sollen, beruͤhren sich bekanntlich die Theilrisse derselben und
die Durchmesser bedingen entweder die genaueren Lagerstellen der Achsen, oder es
werden durch die Lagerstellen der Achsen und durch Verhaͤltniß der
Raͤder die Durchmesser bestimmt.
In beiden genannten am meisten vorkommenden und andern Faͤllen ist es
fuͤr den praktischen Maschinenbau am bequemsten und einfachsten, wenn die
Durchmesser der Raͤder durch die Einheit des Maßstabes in ganzen oder
gebrochenen, jedoch moͤglichst einfachen Zahlen angegeben werden
koͤnnen.
Es sey die Einheit des Maßstabes fuͤr die Raddurchmesser Zoll, so ist z.B.
fuͤr ein Rad von 36 Zoll Durchmesser mit 36 Zaͤhnen die Theilweite
der Zaͤhne im Theilrisse
π = 3,14159... in Zollen, und es wird im Theilmaßstabe Fig. 1. die Zahl, π, als Einheit fuͤr die Theilung
angenommen, alsdann werden durch die Construction desselben darauf alle
Theilweiten dem Maßstabe des Durchmessers (pro
Zahn) proportional zu finden seyn.
Fig. 2,
3 und
4.
sind Bilder von verschiedenen Theilweiten mit 36 Zaͤhnen im ganzen
Kreise, in einer Reihenfolge von 1/12, 2/12, 3/12... bis 18/12 Zoll Durchmesser
pro Zahn in natuͤrlicher
Groͤße.
Diese Bilder sind so gezeichnet, daß kein Spielraum zwischen den eingreifenden
Zaͤhnen bleibt, welchen man immer so gering als moͤglich annehmen
muß. Je genauer die Ausfuͤhrung in der Theilung etc. ist, desto geringer
kann derselbe seyn. Es muß daher die Bestimmung des Spielraumes dem
uͤberlassen bleiben, welcher mit dem Grade der an einem oder dem andern Orte
moͤglichen Genauigkeit der Ausfuͤhrung hinreichend bekannt ist.
Außerdem sind in Fig. 3 und 4. z.B. auch zwei
Bilder von den spaͤter erklaͤrten hoͤlzernen
Zaͤhnen, a, b, mit ihren eingreifenden
eisernen Zaͤhnen, c, d, punktirt angegeben,
in Fig. 3.
im Verhaͤltnis 15 zu 9. und in Fig. 4. im
Verhaͤltniß 14 zu 10.
Der Theilmaßstab hat fuͤr drei verschiedene Reihenfolgen, naͤmlich
nach Achtel-, Zehntel- und Zwoͤlftel-Zollen
Durchmesser pro Zahn fortschreitend, die
zugehoͤrigen Theilweiten; und so kann man jedes andere beliebige
Verhaͤltniß auf diesen oder einen aͤhnlich construirten Maßstab
auftragen, wenn man die beliebig lange Mittellinie nach dem verlangten
Verhaͤltnisse dergestalt eintheilt, daß fuͤr die Einheit in dieser
Linie auf die senkrecht schneidende die Zahl (π = 3,14159... nach
richtigem Zollmaß) aufgetragen wird.
Fuͤr den praktischen Gebrauch duͤrfte ein solcher Maßstab auf
Messing getheilt am zwekmaͤßigsten seyn.
Es wird ferner zur Bestimmung der Zahnlaͤnge etc. die ganze Theilweite in
24 Theile, oder wie in diesem Maßstabe die eine Haͤlfte in 12 Theile
getheilt.
Davon nimmt man fuͤr genau zu gießende gußeiserne Zaͤhne 11 Theile
zur ganzen Zahnlaͤnge, naͤmlich: 6 Theile vom Theilrisse bis an
die Zahnwurzel und 5 Theile vom Theilrisse bis an das Zahnende.
Die laͤngsten Zahnabbildungen in Fig. 2, 3 und 4. haben
dieses Verhaͤltniß.
In Fig. 2.
ist aber das kuͤrzere Bild der Zaͤhne nach einem anderen
Verhaͤltnisse gezeichnet, welches 5 Theile nach der Wurzel und 4 Theile
nach dem Ende hin, also in der ganzen Zahnlaͤnge 9 Theile
enthaͤlt.
Dieses Verhaͤltniß gehoͤrt fuͤr solche Zaͤhne, welche
auf einer Theilmaschine in vorher abgedrehte ungezahnte Radkraͤnze
eingeschnitten werden und wegen der groͤßeren Genauigkeit der
Zaͤhne mit jenen 9 Theilen eine hinreichende Laͤnge haben.
Anmerkungen.
1) Es duͤrften in vielen Faͤllen fuͤr
solche genau runde und eingeschnittene Raͤder auch wohl 8 Theile als
ganze Zahnlaͤnge hinreichen.
2) Eine ausfuͤhrlichere Anleitung zur praktischen
Construction der Zaͤhne u.s.w. muß ich mir zu einer passenderen Zeit
vorbehalten.
b) Ueber die Theilung
fuͤr hoͤlzerne Zaͤhne, welche in gußeiserne
Zaͤhne eingreifen sollen.
Diese Raͤder mit hoͤlzernen Zaͤhnen erhalten wie
gewoͤhnlich einen gußeisernen geloͤcherten Kranz, in welchen diese
eingesezt werden. Sie
erhalten aber zur Staͤrke (der Dike) 14 (bei kleiner Theilung auch wohl 15) Theile,
wogegen die anderen eingreifenden gußeisernen Zaͤhne die uͤbrigen
10 (bei kleiner Theilung auch wohl 9) Theile von den 24 Theilen der Theilweite
erhalten.
Diese Vertheilung hat nicht allein den großen Nuzen, daß bei derselben Theilung
die hoͤlzernen Zaͤhne staͤrker werden und eine mit den
eingreifenden gußeisernen Zaͤhnen im besseren Verhaͤltniß stehende
Staͤrke bekommen, sondern sie laͤßt auch im Kranze zwischen den
Loͤchern (fuͤr die hoͤlzernen Zaͤhne) eine dem
Kranze mehr passende geringere Eisenmasse zu, wodurch ein unnuͤzes
Eisen-Gewicht am Kranze erspart wird und auch der Abguß solcher
Radkraͤnze nicht so leicht Sakloͤcher bekoͤmmt.
2. Ueber die Breite der
Zaͤhne.
a) Von Gußeisen.
Kraft, Geschwindigkeit und Durchmesser eines Rades muͤssen die
Hauptgroͤßen seyn, welche die Breite der Zaͤhne bestimmen. Die
Theilweite ist ebenfalls noch eine hierzu gehoͤrige Groͤße, welche
jedoch nicht so willkuͤhrlich ist als jene, sondern auch selbst nach der
Groͤße der Kraft und der des Raddurchmessers, etwas mehr oder weniger
betragen kann. Uebrigens haͤngt sie aber auch von einer anderweitigen
Beurtheilung und dem freien Willen des Mechanikers ab.
Wenn die Anzahl Pferdekraͤfte
Am Schlusse dieses Aufsazes enthaͤlt die zweite Anmerkung das
Naͤhere uͤber die Bestimmung der Pferdekraͤfte., welche durch das Rad fortgepflanzt werden soll = p,
die Anzahl Umgaͤnge desselben
pro Minute = u
der Durchmesser desselben (in
Zollen) = d und
n, diejenige gebrochene oder ganze Zahl (in Zollen)
ist, welche (sub 1) das Maß des Durchmessers pro
Zahn angibt; so ist die Zahnbreite nach der Haltbarkeit des sehr guten
Saynerhuͤtten-Eisens berechnet (theoretisch) = n.p./u.d.
Es wuͤrden naͤmlich die Zaͤhne bei dieser Breite und
richtiger Theilung nicht brechen, aber sich bald abnuzen.
Diese Formel ist demnach noch mit einem aus der Erfahrung genommenen
Coefficienten zu versehen, um eine fuͤr den praktischen Gebrauch nuͤzliche Formel zu erhalten.
Dieser Coefficient sey, A, so ist die Zahnbreite fuͤr den praktischen Gebrauch B = A n.p./u.d.
Es ist der Coefficient, A, aber auch noch nach der
Geschwindigkeit der
Raͤder veraͤnderlich, weil der Verschleiß der Zaͤhne bei
gleichem Druke und groͤßerer Geschwindigkeit schneller seyn
wuͤrde, als bei einer langsamen Bewegung.
Man kann nach meinen bisherigen Erfahrungen fuͤr gutes Gußeisen folgende
Werthe fuͤr, A, zum praktischen Gebrauche annehmen.
Zur leichteren Berechnung wird statt 1/2, 1, 1 1/2, 2, 2 1/2 u.s.w. Fuß
Geschwindigkeit des Theilrisses pro Sekunde, eine
einfacher zu berechnende Groͤße (u. d) in
aͤhnlicher fortlaufender Reihe mit den zugehoͤrigen Werthen
fuͤr A in folgender ersten Tabelle
zusammengestellt:
I. Tabelle.
Textabbildung Bd. 32, S. 37
u pro Minute; d in Fußen und in
Zollen; Der zugehoͤrige Coefficient
b) Fuͤr Zaͤhne
von Holz.
Es sind hier die oben erwaͤhnten Zaͤhne von Holz gemeint, welche in
gußeiserne Zaͤhne eingreifen, und bei den groͤßern
Geschwindigkeiten weit zwekmaͤßiger sind, als wenn beide Raͤder
gußeiserne Zaͤhne haben, indem sie viel sanfter und leichter gehen.
Es laͤßt sich jedoch fuͤr den Uebergang keine
Geschwindigkeits-Graͤnze angeben und muß nach den
Umstaͤnden der freien Wahl des Mechanikers uͤberlassen
bleiben.
Bei den hoͤlzernen Zaͤhnen ist aber dafuͤr zu sorgen, daß
die eingreifenden gußeisernen Zaͤhne recht glatt gearbeitete
Angriffsflaͤchen bekommen, damit die hoͤlzernen Zaͤhne
(oder Kaͤmme) von denselben nicht aufgefressen werden.
Außerdem ist noch eine gute Qualitaͤt und Haͤrte des Holzes zu
beachten, welches auch recht troken seyn muß.
Uebrigens kann man die Zahnbreite nach derselben Formel berechnen und den Werth
fuͤr, A, aus der ersten Tabelle etwa 1 1/2
bis zwei Mal
fuͤr hoͤlzerne Zaͤhne nehmen. Es reicht aber auch in
Betreff der Haltbarkeit der einfache Werth aus, wenn man einen etwas
fruͤheren Verschleiß und fruͤher eintretende Erneuerung der
hoͤlzernen Zaͤhne nicht achten will.
Es bedarf wohl kaum der Erwaͤhnung, daß dieselbe Formel und Bestimmungsart
des Coefficienten, A, auch fuͤr die
erwaͤhnten geschnittenen Zaͤhne gelten.
Anmerkung.
Es waͤre zur Pruͤfung und etwaiger Berichtigung
dieser 1sten Tabelle fuͤr, A, sehr
nuͤzlich, wenn moͤglichst viele Beitraͤge von Erfahrungen
an guten Maschinen in eine Sammlung eingeliefert und in dieser Beziehung
zusammengestellt wuͤrden, welche demnaͤchst zur Pruͤfung
dieser Tabelle dienen koͤnnten.
Besonders wichtig sind hierzu alle Faͤlle, welche
gezeigt haben, daß die Zaͤhne keine genuͤgende Dauer hatten, also
etwas zu schmal waren.
Uebrigens ist es dabei sehr nothwendig, daß alle etwa
mitwirkende Umstaͤnde sorgfaͤltig beachtet und moͤglichst
genau angegeben werden. Es kann z.B. eine unrichtige Theilung, oder zu weicher,
auch schlechter Guß den zu fruͤhen Verschleiß verursachen etc.
Auch ist nicht allein der Zeitraum, in welchem die
Raͤder schon im Betriebe waren, hinreichend, sondern noch eine Angabe des
Verhaͤltnisses nothwendig, wodurch der etwaige periodische Betrieb auf
eine ununterbrochene Betriebszeit (Tag und Nacht durch) reducirt werden
kann.
Koͤnnen außerdem noch naͤhere Angaben
uͤber das angewendete Gußeisen etc. gemacht werden, so kann dieses auch
noch unter manchen Umstaͤnden bemerkenswerth seyn.
Zum allgemeinen Besten bitte ich um gefaͤllige
Mittheilung sowohl der uͤbereinstimmenden als abweichenden Erfahrungen,
entweder durch die Verhandlungen des Vereins zur Befoͤrderung des
Gewerbsfleißes in Preußen, oder durch Dr. J. G. Dingler's Polytechnisches Journal, um die daraus
hervorgehenden Resultate demnaͤchst (nebst mehreren andern fuͤr
den praktischen Gebrauch zur gelegenen Zeit noch naͤher zu bearbeitenden
nuͤzlichen Gegenstaͤnden) in einer Zusammenstellung wieder
mittheilen zu koͤnnen.
Zu bemerken ist noch, daß die Raͤder, welche eine sehr
befriedigende Dauer zeigen, oft ein zu großes Uebermaß in der Zahnbreite besizen
koͤnnen, wodurch auch der daraus zu findende Coefficient, A, zu groß wird.
Man findet, A, aus der Erfahrung,
wenn man aus der Formel:
B = A.
n.p./u.d.
A = B.
u.d./n.p. entwikelt und die aus der erprobten Maschine zu
nehmenden Zahlenwerthe
B, Zolle (Preußisch oder Rheinlaͤndisch Maß)
der Zahnbreite,
u, Umgaͤnge des Rades pro Minute,
d, Zolle-Durchmesser des Rades im Theilrisse
der Zaͤhne,
n, gleich dem Durchmesser d Zolle dividirt durch die Anzahl Zaͤhne des Rades, und
p, die Anzahl Pferdekraͤfte, welche auf das
Rad wirken, in diese Formel sezt und A nach
derselben berechnet.
Eine kurze Erklaͤrung der
Haupt-Eigenschaften einer von mir erfundenen, zu Saynerhuͤtte
bei Bendorf am Rheine ausgefuͤhrten und erprobten
Raͤder-, Theil- und Schneidemaschine duͤrfte
wohl hier am rechten Orte seyn.
Die durchaus ganz neue Art Raͤder-, Theil- und
Schneidemaschine enthaͤlt 29 verschiedene Theilungen (Theilringe) auf 3
Achsen, womit 3622 verschiedene Theilungen gemacht werden koͤnnen.
Die angeschlossene II. Tabelle enthaͤlt bis 500 alle darauf zu theilenden
Zahlen. Die hoͤheren Zahlen duͤrften fuͤr Raͤder
selten vorkommen und sind hier nicht angegeben; deren Andeutung, wie
uͤberhaupt eine mit vollstaͤndigen Zeichnungen begleitete
ausfuͤhrliche Beschreibung dieser Maschine erst in einer spaͤtern
dazu uͤbrigen Zeit (welche von meinen Dienstgeschaͤften
abhaͤngt) geliefert werden kann.
Diese hier ausgefuͤhrte Maschine, welche bis jezt noch die einzige der Art
ist, mußte in einem beschraͤnkten Raume aufgestellt werden, welcher keine
groͤßere Ausdehnung derselben erlaubt, daher die zu schneidenden
groͤßten Raͤder nur bis 5, Fuß Durchmesser und 6 Zoll Radbreite in
den Zaͤhnen reichen. Bei neuen Anlagen solcher Maschinen kann man diese
Groͤße nach Belieben bis zu 10 Fuß Durchmesser und 12 Zoll Radbreite und
noch weiter vermehren – sobald eine groͤßere Maschine der Art
nuͤzlich erachtet wird.
Eine einzige einfache Hobel-Schneide, von der Form des Zwischenraumes der
Zaͤhne, hat z.B. das erste Proberad von Gußeisen mit 24 Zaͤhnen
(1/8 Zoll Durchmesser pro Zahn) und ein noch
groͤßeres (von derselben Theilweite) mit 97 Zaͤhnen, beide von 6
Zoll Zahn- oder Radbreite fertig geschnitten.
Sie bedurfte waͤhrend der ganzen Arbeit nur einige Male an der Flaͤche vor der
Schneide auf einem kleinen runden Schleifsteine nachgeschliffen zu werden.
Die (vorher abgedrehten) zu schneidenden Raͤder koͤnnen von Stahl,
Schmiedeeisen, Gußeisen oder Messing etc. seyn. Auch koͤnnen konische
Raͤder auf der Maschine geschnitten werden. Getriebe, welche unmittelbar
an ihrer Achse aus einem Stuͤke gedreht sind, koͤnnen so klein von
Durchmesser geschnitten werden als man will.
Die Feinheit der Theilung ist ganz beliebig und richtet sich nach dem Durchmesser
und der verlangten Anzahl Zaͤhne.
Die Raͤder werden auf die Theilmaschine mit der Achse, auf welcher sie
abgedreht sind, gerade so mit dem Drehherz und Kernspize aufgespannt, wie auf
eine Drehbank.
Daß diese Theilmaschine auch eine große Genauigkeit geben muß, duͤrfte
wohl die Einrichtung erwarten lassen, indem die groͤßte (berechnete)
Theilbarkeit des Kreises auf derselben die Zahl 14'666'400 ist – wobei
aber auch eine genaue Ausfuͤhrung der Maschine vorausgesezt wird.
Es darf bei dieser Art die Zaͤhne einzuschneiden, noch bemerkt werden, daß
die Hobelschneiden viel leichter und schneller in der erforderlichen genauen
Form anzufertigen sind, und auch fuͤr Stahl, Schmiedeeisen und Gußeisen
mehr Ausdauer haben, als die bei den bisher uͤblichen Theilmaschinen
angewendeten Schneideraͤdchen (sogenannten Fresen).
Uebrigens laͤßt sich aber auch noch außer der fuͤr diese einfache
Schneide angebrachten Hobelvorrichtung, mit derselben Theilmaschine eine
Schneidevorrichtung mit Schneideraͤdchen (Fresen) anbringen, so daß man
nach Befinden der Umstaͤnde sich der einen oder der anderen
Schneidevorrichtung mit den vollkommenen Eigenschaften der Theilmaschine
bedienen kann.
II. Tabelle.
Textabbildung Bd. 32, S. 41
Anmerkungen.
1) Raͤder dieser Art, sowohl mit gegossenen als
geschnittenen Zaͤhnen, werden auf dem hiesigen Huͤttenwerke
von Gußeisen, dessen vortreffliche Eigenschaften sich durch die hier
angefertigten Geschuͤze, Walzen fuͤr Eisen- und
Blechwalzwerke und Maschinentheile aller Art etc. besonders ausgezeichnet
haben, nach vorstehenden Grundsaͤzen auf Bestellung
angefertigt.
2) Es ist fuͤr die Formel zur Bestimmung der
Zahnbreite zu wissen nothwendig, wie viel Pferdekraͤfte das Rad
fortzupflanzen hat. Bei Dampfmaschinen wird die Kraft derselben
gewoͤhnlich nach Pferden bestimmt und ist dafuͤr eine bekannte
Zahl; aber bei Maschinen, welche durch Wasserraͤder getrieben werden,
duͤrfte hiernach wohl die Angabe einer allgemeinen, fuͤr den
praktischen Gebrauch dienenden Formel zur Ermittelung der Anzahl Pferdekraͤfte (p) einen passenden Plaz finden.
Es ist zwar der gute Effekt einer Maschine nicht allein von einer
zwekmaͤßigen Einrichtung, sondern auch besonders noch von einer guten und
sorgfaͤltigen Ausfuͤhrung abhaͤngig; und es kann daher der
Effekt mit ein und demselben Wassergefaͤlle, nach Verhaͤltniß der
Zwekmaͤßigkeit der Einrichtung und Guͤte der Ausfuͤhrung,
sehr verschieden ausfallen.
Man wird jedoch durch die Anwendung folgender Formel nicht leicht einen,
fuͤr den Gebrauch der Raͤder nachtheiligen Fehler begehen, wenn
die angewendeten Wasserraͤder auch nicht den fuͤr die Formel
angenommenen gutenMan kann im Allgemeinen sagen: guten Effekt, es ist aber unter
guͤnstigen Umstaͤnden noch ein groͤßerer Effekt
moͤglich. Naͤhere Angaben hieruͤber duͤrften
einer besonderen Bearbeitung dieses Gegenstandes vorbehalten
bleiben. Effekt geben sollten.
Bezeichnet man nach preußischen Pfunden und Fußmaß:
Das Gewicht von einem
Kubikfuß Wasser mit v = 66 Pf.,
Die Menge der Aufschlagewasser fuͤr den
gewoͤhnlichen Betrieb der Maschine pro
Secunde mit M im
Kubikfuß,
die durchschnittlich fuͤr den Betrieb brauchbare senkrechte
Gefaͤllehoͤhe vom obern Wasserspiegel bis an die untere Radkante
mit H Fuß,
die Drukwasser und Fallhoͤhe bis an den Punkt im Wasserrade, wo der
Wasserstrahl den Theilriß der Schaufeln trifft, mit h Fuß;
so erhaͤlt man (fuͤr diesen Zwek
hinreichend genau) die Anzahl Pferdekraͤfte
P = 1/10 . M . (H = 3/5 h).
hierbei ist der mechanische
Effekt
inclusive
Reibung bis an das zu berechnende Rad angenommen pro
Secunde und pro
Pferdekraft = 660 (Pfund × Fuß).
Der reine mechanische Effekt pro Secunde und pro Pferdekraft ist = 500 (Pfund × Fuß)
preuß. Maß und Gewicht anzunehmen.
Eine Mannskraft kann man (fuͤr Handmaschinen) nach mehreren Erfahrungen
durchschnittlich = 1/5 Pferdekraft schaͤzen.