Titel: | Verbesserter Dampfwagen, worauf Jak. Neville, Mechaniker, New Walk, Shad Thames, Surrey, sich am 15. Jan. 1827 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 32, Jahrgang 1829, Nr. LII., S. 269 |
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LII.
Verbesserter Dampfwagen, worauf Jak. Neville, Mechaniker, New Walk,
Shad Thames, Surrey, sich am 15. Jan. 1827 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz 1829. S.
326.
[Neville, Verbesserter Dampfwagen.]
Der Patent-Traͤger bedient sich des Dampfkessels mit Roͤhren,
auf welchen er sich im Maͤrz 1826 ein Patent ertheilen ließ (London Journal J. S. XIV. B.
S. 294. Polyt. Journ. B. XXVIII. S. 249.) Er wendet bei dieser Maschine auch ein
Geblaͤse zur Verstaͤrkung des Feuers an, wie er es in einem anderen
Patente vom J. 1823. Jan. beschrieben hat. (Lond. Journ.
I. S. VIII. B. S. 236. Polyt. Journ. B. XVI. S. 195.)
In gegenwaͤrtigem Patente beschreibt er zuvoͤrderst eine Methode, nach
welcher der Umfang der Raͤder so vorgerichtet wird, daß sie fest auf dem
Boden eingreifen, und nicht auf demselben schleifen, wie es bei Dampfwagen zuweilen
geschieht, ohne den Wagen vorwaͤrts zu treiben; dann verschiedene Arten von
Raͤderwerk, um die Kraft der Maschine zu verstaͤrken, wenn es bergan
geht. Er schlaͤgt vor, die Wagenraͤder aus Eisen zu verfertigen, und
die Speichen aus zwei Stangen bestehen zu lassen, deren Ende in der Nabe nahe an
einander, in den Felgen aber so weit von einander stehen sollen, als die Breite des
Rades es erlaubt: hierdurch soll das Rad mehr Staͤrke erhalten.
Der Reif des Rades ist mit einer Menge kleiner Stifte beschlagen, die
ungefaͤhr einen halben Zoll vorstehen, damit das Rad fester in den Grund
eingreift, und nicht leer von der Maschine herumgetrieben werden kann.
Eine Art, das Rad fester in den Grund eingreifen zu lassen, besteht darin, daß an dem
Reife außen eine Menge kleiner duͤnner Stahlplatten angebracht werden, die
mit einem ihrer Enden auf dem Reife befestigt sind, mit dem anderen aber frei und
als Tangenten auf demselben stehen. Wie sich nun das Rad vorwaͤrts bewegt,
werden diese Stuͤke, die nachgeben, sich an die kreisfoͤrmige Form des
Reifes anschmiegen, und nach und nach sich an denselben anlegen, wenn sie mit der
Erde in Beruͤhrung kommen, sogleich aber wieder in ihre Tangenten-Lage
zuruͤkkehren, wie sie ruͤkwaͤrts uͤber die Erde in die
Hoͤhe steigen. Wenn nun das Rad durch die Gewalt der Maschine eine Neigung
bekommen sollte zu schleifen oder leer zu laufen, greifen diese
Tangenten-Stuͤke in die Erde ein, vermehren die Reibung und lassen das
Rad nicht leer laufenWir enthalten uns aller Anmerkungen uͤber diese Vorrichtungen, die
jedem Leser von selbst einleuchten muͤssen..
Der Patent-Traͤger nimmt mit jeder Art von Dampfmaschine vorlieb, zieht
aber eine Dampfmaschine mit hohem Druke vor.
Die arbeitenden Cylinder haͤngt er an die Drehezapfen der Kutsche, so daß sie
sich nach den Staͤmpelstangen richten koͤnnen, die unmittelbar an den
Kurbeln der Haupt-Achse angebracht sind, folglich sich in einem Winkel
schwingen, welcher dem Wurfe der Kurbel gleich ist. Auf diese Weise braucht man
keinen Schwungbalken.
Was die vermehrte Triebkraft betrifft, so besteht sie aus Triebstoͤken und
Zahnraͤdern, die, freilich auf Kosten der Geschwindigkeit, eine
groͤßere Kraft ausuͤben. Die gewoͤhnliche Triebkraft ist an den
Hinteren Raͤdern angebracht, die sich frei um ihre Achse drehen, und mit der
Spindel der Maschine durch sogenannte Toͤlpel in Verbindung stehen, wodurch
die Raͤder entweder von dem Lenker vorne, oder von dem Heizer
ruͤkwaͤrts in oder außer Umlauf gebracht werden koͤnnen. Diese
Toͤlpel reichen auf ebenem Wege hin.