Titel: Versuche mit Ruderrädern im Kleinen.
Fundstelle: Band 35, Jahrgang 1830, Nr. XXX., S. 90
Download: XML
XXX. Versuche mit Ruderraͤdern im Kleinen. Aus dem Register of Arts. No. XXVII. 1. October S. 79. Mit Abbildungen auf Tab. III. (Im Auszuge.) Versuche mit Ruderraͤdern im Kleinen. Ein Ungenannter stellte Versuche mit verschiedenen Ruderraͤdern aus Eisenblech von demselben Durchmesser an, naͤmlich 7 Zoll, bei 3 1/2 Zoll Breite und 1 Zoll Tiefe. Sie wurden durch dasselbe Gewicht in Bewegung gesezt, und die Streke, die sie in einem Bassin im stillen Wasser bei vollkommener Windstille mit dem 30 Zoll langen Bothe durchliefen, wurde, so wie die Zeit, die sie hierzu verwendeten, genau gemessen. Es ergab sich, daß das gemeine und gewoͤhnliche Ruderrad, Fig. 9. unter allen hier versuchten Ruderraͤdern (deren Beschreibung wir daher weglassen) am besten zog, und das Schiffchen in Einer Minute 47 1/4 Fuß weit trieb. Ferner daß, wenn man dieses gemeine Ruderrad an seinen beiden Waͤnden schloß, wie inFig. 8., und die Speichen wegließ, dasselbe Schiffchen in Einer Minute 68 1/4 Fuß weit trieb. Dieses Resultat uͤberstieg in der That alle Erwartung. Da auch bei allen den uͤbrigen Raͤdern, wenn ihre Waͤnde geschlossen waren, die Geschwindigkeit beschleunigt wurde, so ließ sich allerdings erwarten, daß auch bei dem gemeinen Ruderrade in diesem Falle die Geschwindigkeit beschleunigt werden wuͤrde; daß dieses aber im Verhaͤltnisse wie 68 1/4 : 67 1/4 geschehen sollte, kam wahrlich unerwartet. Koͤnnte man also von Versuchen im Kleinen auf die Anwendung im Großen schließen, so wuͤrde ein Dampfboth, das mit den gemeinen offenen Ruderraͤdern 8 engl. Meilen in Einer Stunde faͤhrt, mit an den Seiten geschlossenen Ruderraͤdern 12 Meilen in Einer Stunde fahren. Es waͤre in der That der Muͤhe werth, den Versuch im Großen anzustellen.Ließ sich nicht auch dasselbe an den gewoͤhnlichen unterschlaͤchtigen Raͤdern mit Vortheil versuchen? A. d. Ue.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    III
Tab. III