Titel: | Verbesserung in Verfertigung der Rüken der Sensen und Strohmesser und Heumesser, worauf Jak. Griffin, Sensenschmid in Witty Moor Works bei Dudley, Warwickshire, sich am 26sten April 1828. ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 35, Jahrgang 1830, Nr. LXVIII., S. 289 |
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LXVIII.
Verbesserung in Verfertigung der Ruͤken
der Sensen und Strohmesser und Heumesser, worauf Jak. Griffin, Sensenschmid in Witty Moor Works bei
Dudley, Warwickshire, sich am 26sten April 1828. ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Patent-Inventions. Jaͤner 1850.
S. 11.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Griffin, Verbesserung an Sensen, Strohmesser etc.
Meine Verbesserung bei Verfertigung der Ruͤken der Sensen und Stroh-
und Heumesser besteht darin, daß ich dieselben mit hervorstehenden Stiften oder
Zapfen versehe, um die Gußstahlplatte darauf aufzunieten. Diese Stifte oder Zapfen
bilden einen Theil dieses Ruͤkens und ein Ganzes mit demselben. Um meine
Verbesserung deutlicher zu machen, will ich zuerst die jezt gewoͤhnliche Art
beschreiben, nach welcher man solche Ruͤken verfertigt, und hierauf die
meinige, so daß jeder Arbeiter meine Verbesserung hiernach benuͤzen kann. Die
jezt gewoͤhnliche Art, nach welcher man die Ruͤken fuͤr Sensen
aus Gußstahl verfertigt, ist das Schweißen; oder man schmiedet ein Stuͤk
Eisen in die verlangte Form aus, und bohrt oder macht auf irgend eine andere Weise
Loͤcher in gehoͤriger Entfernung in dasselbe, welche zur Aufnahme der
Stifte oder Zapfen dienen, wodurch die Klingen mit dem Ruͤken
zusammengenietet werden. Es ist offenbar daß, durch dieses Verfahren, der
Ruͤken bedeutend geschwaͤcht werden muß, indem an jeder Stelle, wo ein
Loch in demselben sich befindet, beinahe der dritte Theil der Breite des Metalles
wegfaͤllt.
Der Zwek meiner Verbesserung ist, die Ruͤken mit senkrecht stehenden Stiften
oder Zapfen zu versehen, die ein Ganzes, Ein Stuͤk mit denselben bilden.
Ruͤken, welche auf diese Weise gebildet sind, werden folglich weit
staͤrker seyn, als jene, welche nach der oben angegebenen Weise
durchloͤchert sind. Fig. 7. zeigt einen nach
meiner Verbesserung verfertigten Ruͤken, der in Fig. 8. von der
Kantenseite dargestellt ist. aaa sind die
hervorstehenden Stifte oder Zapfen, wodurch die Klinge mit dem Ruͤken
zusammengenietet ist. Die Klinge ist in beiden Figuren durch punktirte Linien
angedeutet. Die Weise, die ich zur Verbesserung solcher Ruͤken nach meiner
Erfindung am bequemsten fand, ist folgende. Ich lasse das Eisen (oder irgend ein
anderes hierzu dienliche Metall) bis zur Schweißhize oder zum gehoͤrigen
Grade hizen, und dann durch ein Paar Strekwalzen laufen, welche auf folgende Weise
vorgerichtet werden.
Ich schneide rings umher in dem Umfange einer dieser Walzen eine Furche von der
erforderlichen Form und Groͤße, und senke in dieser Furche in gehoͤriger
Entfernung Loͤcher ein, so daß, wenn das erhizte Eisen (oder andere hierzu
dienliche Metall) zwischen dieser gefurchten Walze und einer glatten Walze
durchlaͤuft, es aus diesem Walzenpaare mit den hervorragenden Stiften oder
Zapfen versehen zum Vorscheine kommt: diese Zapfen oder Stifte werden
naͤmlich dadurch gebildet, daß das Metall sich in die vertieften
Loͤcher einsenkt. Das Ende des Ruͤkens bei b wird dann durch Schweißen und Schmieden in die gehoͤrige Form
ausgearbeitet, mit der rauhen Feile ausgeglichen, und ist so bis auf das Aufnieten
der Klinge auf denselben fertig. Dieses Aufnieten geschieht durch das
Niederhaͤmmern dieser Stifte oder Zapfen, a,
welche uͤber den Loͤchern der Klinge breit geklopft werden. Eben so
koͤnnen auch die Ruͤken an den Stroh- und Heumessern verfertigt
werden, die bloß eine andere Form haben. Die Strekwalzen sind das beste und
vollkommenste Mittel, solche Ruͤken zu verfertigen; ich beschraͤnke
mich jedoch nicht hierauf allein, sondern nehme jede Methode, Sensen- und
Strohmesserruͤken mit Zapfen oder Stiften zu verfertigen, die ein Ganzes mit
denselben bilden, als mein Patent-Recht in Anspruch.