Titel: | Apparat um Messer und Gabel zu puzen; auch zum Schuhe und Stiefelpuzen. |
Fundstelle: | Band 35, Jahrgang 1830, Nr. LXIX., S. 290 |
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LXIX.
Apparat um Messer und Gabel zu puzen; auch zum
Schuhe und Stiefelpuzen.
Aus dem Mechanics' Magazine. N. 334. S.
322.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Apparat um Messer und Gabel zu puzen.
Ein Gastwirth fragte neulich im Mech. Mag.: „ob
es keine wohlfeile Vorrichtung zum Puzen der Messer und Gabeln gibt?“
Ein Hr. F. theilt hier
eine solche Vorrichtung mit.
Fig. 20.
zeigt sie vom Ende her gesehen, Fig. 21. von der
Vorderseite. A ist, in beiden Figuren, eine leichte
eiserne Rolle, die auf der Doke C, Fig. 21. aufgezogen ist.
Der Rand dieser Rolle ist ringsumher ein Zoll dik mit Holz eingefaßt, und auf dieses
ist ein Streifen eines diken, schwammigen, gegerbten Leders aufgeleimt, welches mit
einem Gemenge aus Schmergel oder Ziegelstaub, in etwas Hammelfett und Bienenwachs
gekocht, so daß dann beim Erkalten eine feste Masse entsteht, uͤberdekt wird.
Dieses Gemenge laͤßt sich in Kuchen formen, und kann, wenn die Rolle
laͤuft, aufgerieben werden. Nachdem dieß geschehen ist, wird der
Tretschaͤmel, M, mittelst des Fußes getreten, und
die Kurbelachse L, dadurch sammt der Rolle, K, bewegt, um welche der Riemen laͤuft, der die
Rollen D, A, B auf der Doke C bewegt. Wenn man dann das Messer sanft an die Oberflaͤche der
Rolle A anlegt, wird das Messer alsogleich
glaͤnzen, wenn die Rolle schnell genug getrieben wird.
Die Gabeln und die Griffe koͤnnen entweder mittelst einer steifen
kreisfoͤrmigen Buͤrste, wie bei e auf der
Rolle A, oder mittelst der Rolle B aus zusammengeleimten Brettchen, in welchen sich Furchen fuͤr die
Zaken und Erhoͤhungen und Vertiefungen der Gabeln befinden, gepuzt werden.
Diese Vorrichtung muß gleichfalls mit obiger Masse bedekt seyn.
Diese Vorrichtung kann auch, bei einer kleinen Abaͤnderung, zum Puzen der
Stiefel und Schuhe verwendet werden. Man nimmt eine andere Doke, auf welcher, Statt
zweier Rollen A und B, zwei
kreisfoͤrmige Buͤrsten gebraucht werden muͤssen, die eine um
den Koth wegzuschaffen, die andere um das Leder zu glaͤnzen, nachdem die
Schwaͤrze auf getragen wurde. EE sind zwei
Kappenlager (Sie-, oder weibliche, Mittelpunkte nennt sie der Englaͤnder, She-Centres), in welchen die Doke, C, laͤuft, die sich durch den Knopf, EF, des eisernen Gestelles, GG, schrauben. Die Enden des Gestelles, G, sind mittelst eines eisernen Kissens oder einer
Spange, H, zusammengehalten, und auf dem Boden mittelst
der Bolzen, XX, befestigt. Die Rolle, K, haͤlt 24 Zoll im Durchmesser, die Rolle D haͤlt deren 4. A
und B haben 18 Zoll im Durchmesser und sind 4 Fuß breit.
Der Tretschaͤmel laͤuft bei YY auf
zwei Stiften.Man koͤnnte diesen Apparat zum Puzen der Stiefel in einer Kaserne
versuchen, wo so viel Zeit mit Stiefelpuzen unnuͤz verloren geht. A.
d. Ue.