Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 35, Jahrgang 1830, Nr. XCVI., S. 389 |
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XCVI.
Miszellen.
Miszellen.
Preis-Aufgaben der Académie royale des Sciences et belles lettres de Bruxelles
fuͤr die Jahre 1830, 1831.
Fuͤr 1830: „Vergleichung der Vortheile der Eisenbahnen und der
Canaͤle in Hinsicht auf die Niederlande.“
Fuͤr 1831: „Genaue Angabe der Epoche der Erfindungen,
Einfuͤhrungen und Verbesserungen (inventions,
importations et perfectionnemens), welche nach und nach zu den
Fortschritten der nuͤzlichen Kuͤnste in den mittaͤgigen
Provinzen des Koͤnigreiches vom 18. Jahrhunderte angefangen bis auf den
heutigen Tag beigetragen haben, nebst Angabe (so viel es nur immer
moͤglich ist) der vorzuͤglichsten Umstaͤnde, wodurch
dieselben im Verhaͤltniß mit der Einfuͤhrung verschiedener
Entdekungen und neuer Verfahrungsweisen in Fabriken, Laboratorien und
Werkstaͤtten stehen, und namentlicher Auffuͤhrung der Personen,
die sich zuerst derselben in den Niederlanden bedienten.“
Der Preis fuͤr jede Aufgabe ist eine goldene Medaille von 30 Ducaten Werth.
Die Abhandlungen koͤnnen in lateinischer, franzoͤsischer,
hollaͤndischer oder flammaͤndischer Sprache abgefaßt seyn,
muͤssen aber vor dem ersten Februar jeden Jahres an den bestaͤndigen
Secretair, Hrn. Dewez, eingesendet werden.
(Die Preisaufgabe fuͤr das Jahr 1829 „uͤber den besten Bau
der Fluͤgel der Windmuͤhlen“ hat Hr. Timmermans, Professor am Athenaͤum zu Tournay,
geloͤset. Die Zwekmaͤßigkeit der Preisaufgabe der Akademie fuͤr
das Jahr 1830 wird gewiß Niemand verkennen, der da weiß, welchen hohen Werth
Geschichte der Erfindungen fuͤr die Geschichte der Cultur der Menschheit hat)
nur wird, wie wir besorgen, die gekroͤnte Preisabhandlung allein, wenn sie
vollstaͤndig den Gegenstand erschoͤpfen soll, diker ausfallen
muͤssen, als der dikste Band der bisherigen Abhandlungen der Akademie, und
die Arbeit selbst, wenn gleich bloße Compilation, wird schwieriger seyn und mehr
Auslagen fordern, als die Akademie selbst nicht fuͤr einen Band ihrer Akten
machte.)
Cavaliere Aldini's Versuche mit
Asbest als Schuzmittel gegen Hize u.s.w. vor der Royal
Society zu London.
Die Literary Gazette (und aus dieser das Mechan. Magaz., N. 338., 30.
Jaͤner 1830. S. 413.) erzaͤhlt, daß der Enkel Galvani's, Cavaliere Aldini, aus Mailand,
mehrere interessante Versuche vor der Royal Society den
21. Jaͤner l. J. anstellte, und die Trefflichkeit seiner Apparate erwies. Er
nahm roth gluͤhende Eisenstangen in seine mit Asbesthandschuhen bekleidete
Hand, und hielte damit, wie mit einem Spazierstaͤbchen. Er zeigte, daß wenn
der Finger mit Asbest umwunden ist, und in ein doppeltes Gehaͤuse von
Drathgewebe gestekt wird, man denselben lange Zeit uͤber in die Flamme eines
Lichtes hatten kann, ohne Schmerz zu empfinden. Ein Feuerarbeiter trug, mit einem
doppelten Asbesthandschuhe und einer Lage von Asbest in der flachen Hand
geschuͤzt, ein großes Stuͤk roth gluͤhendes Eisen 150 Fuß weit
auf seiner Hand ohne allen Nachtheil. Die bereits von Hrn. Gay-Lussac erzaͤhlten Versuche wurden gleichfalls vor der
Royal Society angestellt.
Das Mechan. Mag. fuͤgt aus dem Virginia Literary Museum einige Notizen uͤber den
Amiant oder Asbest bei.
Nach einer daselbst angefuͤhrten Analyst bestuͤnde er aus 59 Theilen
Kieselerde, 25 Bittererde, 10 Kalk nebst Spuren von Thonerde und Eisenoxyd. Diese
Bestandtheile sind aber in verschiedenem Asbest aus verschiedenen Laͤndern
sehr verschieden. Griechen und Roͤmer bedienten sich desselben zu
verschiedenen Geweben; und, nach Plinius, trugen selbst
die roͤmischen Damen Gewebe aus Asbest. Nach Plutarch bedienten die Damen sich desselben zu verschiedenem Kopfpuze, den
sie, wo er durch den Gebrauch schmuzig wurde, nur in's Feuer zu werfen brauchten, um
ihn wieder in voller Reinheit zu erhalten. Reiche Roͤmer hatten Servietten
aus Amiant, und jeder Gast brannte die Serviette, die er bei Tische beschmuzte,
selbst am Feuer aus. Eine aͤhnliche Sitte war auch unter Karl V. in
Frankreich, wo Amiantweberei zu Venedig und Loͤwen stark betrieben wurde. Der
Gebrauch der Gewebe aus Amiant zum Aufsammeln der Asche der verbrannten Leichen der
Vornehmen ist bekannt. Das Amianttuch, im Vaticane, dessen in Gay-Lussac's Berichte uͤber Aldini's Versuche Erwaͤhnung geschieht, wurde im J. 1702. an der
Porta Nova in einer Aschenurne gefunden. Es ist 9 roͤmische Palmen lang und 7
breit. Außer einzelnen Faden, Spizen oder Nezen und Kopfpuz, Servietten und
Aschentuͤchern scheinen die Alten nichts aus Asbest verfertigt zu haben:
Frauenhauben, Handschuhe, Geldbeutel, Guͤrtel, Baͤnder wurden erst
spaͤter aus demselben gearbeiter. Ciampini gibt in
einem im J. 1691. zu Rom erschienenen Werke de incombustibili
lino folgendes Verfahren bei Zubereitung und Verarbeitung des Asbestes an.
Man taucht den Asbest in warmes Wasser, und zertheilt seine Fasern, indem man sie
sanft zwischen den Fingern reibt, wodurch alles Fremdartige abfaͤllt. Hierauf
gießt man so lang heißes Wasser zu, bis dieses klar davon abfließt. Es bleiben nun
nur noch die langen Fasern uͤbrig, die man an der Sonne troknet. Man
haͤchelt hierauf diese Fasernbuͤndel mit sehr feinen Werkzeugen und
taucht die langen Fasern, die man dadurch erhaͤlt, in Oehl, um sie biegsamer
zu machen. Hierauf sezt man denselben etwas Baumwolle oder Flachs zu (so daß der
Asbest immer vorwaltend bleibt) und spinnt diese Fasernmasse auf dem Spinnrade. Das
Gespinnst wird auf die gewoͤhnliche Weise gewoben, und, wenn es fertig ist,
uͤber reines Kohlenfeuer gezogen, und roth gegluͤht, so daß aller
eingetragene Pflanzenstoff weggesengt wird. Das Gewebe besteht dann aus reinem
weißen Amiant. Man kann auch solche Gewebe aus reinem Amiant verfertigen, wenn man
die Fasern so lang einweicht und reibt, bis sie so zart und weich werden, daß man
sie verspinnen kann. Dieses Verfahren empfiehlt Madame Perpenti.
Die kurzen Fasern, die waͤhrend des Waschens abfallen, koͤnnen in der
Folge zu Papier verwendet werden. Sie muͤssen jedoch hierzu gehoͤrig,
bis zum feinsten Pulver, zermahlen werden, und muß man denselben viel Leim zusezen,
weil die Masse viel schwerer ist. Der Leim wird spaͤter wieder
ausgebrannt.
Der Verfasser des Aufsazes im Virginia Museum macht sich
nun etwas lustig uͤber die Antiquare, die auf die Asbestzeuge und auf das
Asbestpapier so viel Werth legen. Er glaubt, daß der gaͤnzliche Verfall
dieser Fabrikate vorzuͤglich in der Kostbarkeit des rohen Materiales besteht.
Allein, dieses ist heute zu Tage, wenn gleich selten, doch weniger selten als ehemals; und
es fragt sich, ob sich mit dem Wasserglase, wenn man thierische Wolle in einer
gesaͤttigten Wasserglasaufloͤsung traͤnkt, nicht eine Art
kuͤnstlichen Amiantes verfertigen laͤßt, der aͤußerst wohlfeil
seyn wuͤrde. Daß die Dochte von Amiant, obschon sie unverbrennlich sind,
nicht ewig brennen, obschon der Jesuit, Athanasius Kircher, sagte, daß er zwei Jahre lang brannte, und noch gut waͤre,
ist zwar richtig: allein sie verlegen sich schon in den ersten 24 Stunden, und
taugen also durchaus nicht zu einem sogenannten ewigen Lichte; sie dauern jedoch
Jahre lang, wenn man sie taͤglich ausbrennt und wieder zum Gebrauche
vorrichtet. Das Asbestpapier laͤßt sich, sobald der Leim ausgebrannt ist,
nicht zum Schreiben verwenden; die Buchstaben fließen in einander: wenn man jedoch
mit einem Pinsel in einer Farbe, die durch das Feuer nicht leidet, die Buchstaben
auf das Papier mahlen wuͤrde, wie die Chinesen ihre Buchstaben mit dem Pinsel
mahlen, so sielen alle Einwuͤrfe weg, die der Hr. Verfasser auf eine zu
frivole Weise gegen unverbrennliches Papier vorbringt. Daß sich auf das grobe
Asbestpapier nicht elegant druken laͤßt, geben wir ihm uͤbrigens sehr
gern zu, obschon wir das auf Asbest gedrukte Buch nicht gesehen haben, das im
National-Institute zu Paris aufbewahrt wird, und uͤber welches der Hr.
Verfasser sich so sehr lustig macht. Daß Amiantgewebe, auf welche starke Hize wirkt,
zusammenschrumpfen, daß, nach den Versuchen vor der Royal
Society, ein Stuͤk Zeug aus Amiant von 6 Zoll Breite und 12 Zoll
Laͤnge, auf welchem 1 1/2 Unzen roth gluͤhendes Eisen kalt wurde. Ein
Zwoͤlftel seines Gewichtes verlor, wollen wir gern zugeben. Wenn aber ein
solches Stuͤk zwoͤlf Mal dazu diente, eine gluͤhende Geldkiste
aus dem Feuer zu ziehen, hat es doch immer gute Dienste gethan. Es scheint uns, ohne
alle Vorliebe fuͤr die Alten, die indessen in unseren Tagen verzeihlich
waͤre, doch immer wuͤnschenswerth, die Industrie der Alten ehe zu
weken, als sie zu vernachlaͤssigen: fuͤr jeden Fall sehen wir weder
Recht noch Billigkeit darin, daß man sie verhoͤhnt. Brabanterspizen aus
Asbest werden immer mehr werth seyn, als aus Flachs.
Neueste Versuche mit dem Dampfwagen Novelty auf der Liverpool- und Manchester-Eisenbahn.
Das Mechanics' Magazine N. 339. 6. Februar 1830. gibt S. 432. folgende kurze Nachricht uͤber einen am
28. Jaͤnner l. J. angestellten Versuch mit dem Dampfwagen Novelty. Der Versuch ward unter der Leitung des Hrn. Vignoles vorzuͤglich in der Absicht angestellt, um
die Menge Kohks zu bestimmen, die die Maschine braucht, und die Last, welche sie zu
ziehen vermag.
Der Dampf wurde 6 Stunden 10 Minuten (oder 6,26 Stunden) lang unterhalten. Der
gesammte Kohksverbrauch in dieser Zeit betrug 526 Pfd., und mit den Kohks, die zur
ersten Heizung bis zur Dampfentwikelung (die in 32 Minuten begann) nothwendig waren
(62 Pfd.), in Allem 588 Pfd.
Die gezogene Last betrug 28 Tonnen 1 Ztr. (761 Ztr.) und ungefaͤhr 10
Passagiers; in Allem 28,5 Tonnen.
Zur Foͤrderung dieser Last wurden 84 Pfd. Kohks in Einer Stunde verbraucht,
naͤmlich 526 Pfd./6,26 Stunden = 83,9 Pfd.
Nun war die mittlere Geschwindigkeit, mit welcher der Dampfwagen diese Last zog, 8,05
engl. Meilen auf die Stunde. Also 2,85 × 8,05 = 229,425; oder 229 1/3 Tonnen
wurden Eine engl. Meile weit 84 Pfd. Kohks gezogen. Folglich kommt 9/25 Pfd. Kohks
auf die Tonne fuͤr jede Meile.
Da nun von Liverpool bis Manchester 31 engl. Meilen sind, so braucht man zur
Transportirung Einer Tonne auf dieser Streke 44,345 Pfd. Kohks. Rechnet man nun die
Tonne Kohks zu 10 Shillings, so kommen fuͤr diese ganze Streke die Kohks auf
die Tonne nur zu 3/5 Penny (3/5 Groschen) oder kaum 3/4 Groschen, wenn man die Kohks
der ersten Heizung und etwas fuͤr den Aufenthalt beim Umkehren mit in
Rechnung bringt.
Hrn. Gurney's Versuche mit seinem
Dampfwagen auf den gewoͤhnlichen Straßen
wurden im Januar auf Schnee und Eis mit dem
gluͤklichsten Erfolge fortgesezt. Mech. Mag. N.
339. 6. Febr. S. 419.
Neuester Versuch mit Stephenson's
Dampfwagen.
Anfangs Jaͤnners versuchte Hr. Stephenson seinen
Dampfwagen, Rocket, auf dem großen Moose, uͤber
welches die Eisenbahn fuͤhrt (dem Chat Moss),
einer Streke von 4 1/2 engl. Meilen, und zog eine Menge von Wagen hinter sich her.
Er fuhr zuweilen mit einer Geschwindigkeit von 24 engl. (6 bayerschen) Meilen in
Einer Stunde, und bewies, daß man auch mit der schwersten Last auf jener Streke der
Eisenbahn fahren kann, die uͤber das Moos laͤuft, woran man noch immer
zweifelte. Spaͤter wagte er eine Fahrt gegen Manchester, wo die Bahn noch
nicht ganz fertig ist: ein Vorderrad kam aus dem Geleise und brach. Obschon er in
diesem Augenblike mit der hoͤchsten bisherigen Schnelligkeit fuhr (24 engl.
Meilen in Einer Stunde) und 40 Personen auf dem Wagen saßen, ward doch Niemand auch
nur im Mindesten beschaͤdigt. Tags darauf zog er wieder 35 Tonnen (700 Ztr.)
uͤber das Moos. (Liverpool Times. Galign. N.
4637.)
Lieut. Skene's Ruderrad.
Hr. Skene ladet Hrn. Hebert,
welcher in seinem Register of Arts sagte: „Skene kaͤme in einem ganzen Tage mit seinem
Rade gehen die Fluth nicht bis Greenwich,“ im Mech. Mag. N. 334. S. 327. ein, seine Maschine zu versuchen. Er brachte
ein Ruderrad nach seinem Systeme lediglich an einem Tretrade an, das von 2
Maͤnnern getreten wurde, nur zwei Fuß im Durchmesser und einen Triebstok von
8 Zoll im Durchmesser hatte. Sein Rad verhielt sich zu den gewoͤhnlichen
Ruderraͤdern in Hinsicht auf Kraft, wie 102 : 80. Es machte die Arbeiter
nicht naß, waͤhrend sie von dem gewoͤhnlichen Ruderrade
durchnaͤßt wurden. Sein Rad arbeitet, obschon es Holz ist, so gut, als ob es
von Eisen waͤre. Hr. Th. Pritchard,
Oberschiffszimmermann, ist mit diesem neuen Rade vollkommen zufrieden.
Letellier's hydraulische Maschine, oder neue Anwendung
der Kette des Noria.
Diese Maschine des Hrn. Letellier kann man taͤglich
bei Hrn. Russin zu Noisy-le-grand sehen. Sie schoͤpft in Einer Minute
100 Liter Wasser 39 Fuß hoch, und fordert nur eine Kraft von 18 Pfund. Mit 50
Umdrehungen einer Kurbel kann ein Mann in einer halben Stunde 3 kubische Meter oder
3000 Liter Wasser auf obige Weise in die Hoͤhe heben. Die Maschine ist
beinahe ganz aus Eisen und mit zwei Lagen Firniß uͤberzogen, damit sie nicht
so leicht rostig wird. Sie fordert nur zwei Quadratfuß Raum fuͤr den unteren
Theil der Kette, und 3 Fuß auf 5 fuͤr das Gestell. Sie ist in einer
Viertelstunde aufgestellt. Die Wassersaͤule, die sie hebt, steigt
ununterbrochen in die Hoͤhe, und noch ein Mal so schnell, als das Wasser in
einer Pumpe: sie leistet nur die Haͤlfte des senkrechten Widerstandes, daher
die geringe Kraft, welche zum Heben erfordert wird. Dieß ist nach so vielen Jahren
die erste brauchbare Anwendung der Kette des Norias, die beim Wasserbaue weit besser
dient als die archimedische Schraube, indem zwei Maͤnner mittelst derselben
so viel leisten koͤnnen, als 24 mit dieser Schraube. (Bulletin d. Scienc. technol. Novemb. 1829. S. 315.) – Im Jardin des plantes hat man an dem Brunnen vor dem
Affenhause Hr. Letellier's Maschine neuerlich
angebracht.
Gebohrte Springbrunnen (artesische Brunnen) zu
Perpignan.
Hr. Bouis, der aͤltere Sohn, zu Perpignan,
erstattet Bericht uͤber einen gluͤklichen Bohrversuch des Hrn. Fraisse zu Perpignan, welcher auf seinem Gute, nachdem er
40 Meter 40 Centimeter (21 Klafter, 2 Fuß) tief grub, gluͤklich eine Quelle erreichte, die 3 Fuß
hoch uͤber die Erde emporspringt, und in einer Stunde 500 Liter Wasser gibt.
Die Quelle entspringt in der lezten Tiefe in einer 3 Meter maͤchtigen
Schichte sandigen Thones von gruͤner und gelber Farbe. Man stieß nirgendwo
auf Kreide. Es ist also nicht ganz richtig, was Hr. Garnier in seinem Werke uͤber gebohrte Springbrunnen (S. 43.) sagt,
daß man nur in Kalk- und Kreide-Lagern auf Springbrunnen bohren
duͤrfe. (Vergl. Journal de Pharmacie. Fevrier. 1830. S. 66.)
Ueber Hrn. Wilh. Bell's
Filtrir-Apparat,
worauf derselbe sich am 4. Sept. 1824 ein Patent ertheilen
ließ, macht das Repertory of Patent-Inventions N.
54. S. 740, nachdem es einen Auszug aus der Patent-Beschreibung ohne
Abbildung gegeben hat, die Bemerkung, daß es an diesem Patente nichts Neues findet,
als die Anwendung der gestoßenen Kohks, Statt der Holzkohlen, und die
Bestaͤndigkeit des Filtrir-Materiales, das nicht herausgenommen und
gepuzt werden darf. Daß der Filtrir-Apparat dadurch wohlfeiler wird, ist
allerdings richtig; ob er aber auch so gut filtrirt, ist noch zweifelhaft.
Vorrichtungen, wodurch das Reinigen des Filtrir-Apparates
uͤberfluͤssig werden soll, haben wir bereits mehrere an verschiedenen
Filtrir-Apparaten; allein, nach laͤngerem Gebrauche taugt auch die
beste Vorrichtung ohne Reinigung des Materiales nicht laͤnger. Bei dem
zweiten Apparate ist Hr. Bell in jenen Fehler gefallen,
in welchen so viele Leute gerathen, die entweder nicht die Natur beobachteten, oder
nicht Physik studirten, oder das Erlernte vergaßen. Er meint, wenn er in dem zu
filtrirenden Wasser eine kreisfoͤrmige Bewegung erzeugt, so werden die
schwereren Theile in der Mitte zu Boden fallen, waͤhrend doch dieselben nach
den Gesezen der Centrifugalkraft geradezu an den Umfang getrieben werden
muͤssen. Hr. Bell mag sich damit troͤsten,
daß man nicht bloß beim Filtriren des Wassers, sondern sogar auf Waschwerken bei
Bergwerken aͤhnliche Fehler beging. Der strenge Herr Berg-Inspector
meinte, das Schwere bleibt in der Mitte sizen, wie er selbst am gruͤnen
Amtstische. Der Zigeuner, der seine Waschschuͤssel schneller zu
ruͤhren weiß, als der strenge Herr sein Tintenfaß, weiß aber, aus bloßer
Beobachtung der Natur, daß die schwereren Staͤubchen an den Rand fliegen,
wenn das Wasser in einem Gefaͤße gedreht wird, und waͤscht so mehr
Gold und Silber aus, als die Herren Bergschreiber.
Große Destillirblase.
Im Morning-Herald heißt es: So eben ist bei Hrn.
Hodges fuͤr Hrn. Jos. Hulls zu High Wickham der groͤßte Helm verfertigt worden, der
jemals fuͤr Brantweinbrenner gemacht wurde. Es ist 14 1/2 Fuß hoch und 8 Fuß
weit. Man rechnet, daß er in Einer Minute 10 Gallons „(Ein Gallon ist
3,264 Wiener Maß, also 32,64 Maß),“ des Tages 6000 Gallons, und des
Jahres 1,878,000 Gallons destilliren wird. Dagegen bemerkt das Mechanics' Magazine, N. 334. 2. Jaͤner 1830. S.
336, daß in mehreren schottischen Brantweinbrennereien Helme von 52–54 Zoll
im Durchmesser und 8 Fuß Tiefe im Gange sind, die in drei und
einer halben Minute nicht weniger als achtzig
Gallons geben.
Neues Instrument zum Zeichnen der Sonnenuhren.
Im Pramietnik Warszawsk, April 1829. S. 105. findet sich
ein Instrument des Hrn. Jastrzebowski zum Zeichnen der
Sonnenuhren, von welchem eine unvollstaͤndige Notiz im Bulletin d. Scienc. technol. November 1829. gegeben wird. Dieses
Instrument besteht aus einer eisernen Achse, die so gestellt werden muß, daß sie als
eine Verlaͤngerung der Erdachse betrachtet werden kann, aus einem
Aequatorial- und aus einem Declinationskreise etc. Es soll sehr bequem seyn.
Es waͤre sehr zu wuͤnschen, daß ein Deutscher, der Polnisch kann, oder
ein Pole, der Deutsch kann, uns eine Uebersezung dieses Aufsazes lieferte: es ist
doch wirklich hart, wenn man jezt sogar Polnisch oder Russisch lernen soll, um auf
eine neue bequemere Art eine Sonnenuhr zu zeichnen.
Zaremba's Planimeter.
Im Pramietnik Warszawsk. Junius 1829. S. 360. wird ein
Instrument des Hrn. Zaremba beschrieben, von welchem der
Bulletin d. Scienc. technol. November 1829. eine
hoͤchst unvollstaͤndige Notiz gibt. Nach lezterer dient dieses
Instrument dazu, um jedes Vielek bequem in ein rechtwinkeliges Dreiek zu verwandeln.
Hr. Zaremba hat auch einen neuen Storchschnabel
(Pantograph) und ein Instrument erfunden, um jede gerade Linie auf der Erde von
einem ihrer Endpunkte aus zu messen.
Musikalien-Copirmaschine der HHrn. Benvitt.
Die HHrn. Benvitt und Comp., Lithographen zu Amsterdam,
haben eine Maschine zum Copiren der Musikalien erfunden, mittelst welcher sie in 3
Stunden 144 Copien von jeder Ouverture oder Symphonie liefern, sie mag so lang seyn,
als sie will. Sie haben in Holland ein Patent auf 15 Jahre darauf genommen. Journal de Paris. 6. Oct. 1829. Bulletin d. Scienc. technol. November 1829. S. 333.
Verbesserung der Flinten und Verminderung des Stoßens oder
Schlagens derselben.
Hr. G. H. Manton, Buͤchsenmacher in
Dover-Street, Piccadilly, ließ sich am 2. September 1829. ein Patent auf eine Verbesserung im Baue der
Flintenschloͤsser aller Art ertheilen, wodurch das Großen oder
Schlagen (the recoil) derselben verhuͤtet werden soll. Er bringt naͤmlich zu
diesem Ende ein Luftloch an, durch welches ein Theil der elastischen Gasarten,
welche sich durch die Entzuͤndung des Pulvers entwikeln, entweichen kann.
Dieses Luftloch wird mittelst eines Dekels am Ende eines keinen Hebels geschlossen,
welcher Dekel durch eine Feder auf dem Luftloche so lang festgehalten wird, bis
durch das Niederfallen des Hahnes auf das andere Ende des Hebels gewirkt wird, wo
dann der Dekel gehoben und die Oeffnung frei wird. Die verschiedenen kleinen Stifte,
Zapfen und Schrauben, die bei dieser Vorrichtung angewendet wurden, sind alle genau
beschrieben.
Es ist sonderbar, sagt das Register of Arts P. XXIX. S.
134., daß ein Mann von der Erfahrung des Hrn. Manton kein
einfacheres und kraͤftigeres Mittel auffinden konnte. Wenn er die
Pulverladung vermindert haͤtte, so wuͤrde er den Stoß oder Schlag
vermindert haben, aber zugleich auch die Gewalt des Schusses, so wie er den Stoß und
Schlag gaͤnzlich beseitigt haben wuͤrde, wenn er das Luftloch so weit
gemacht haͤtte, als den Lauf, wodurch aber auch alles Schießen sein Ende
gehabt haben wuͤrde.
Dickson's Flinte in Form eines Spazierstokes.
Hr. Isak Dickson ließ sich am 6. Decbr. 1829. ein Patent
auf eine Flinte in Form eines Spazierstokes ertheilen. Das Repertory of Patent-Inventions beschreibt diese Flinte ohne
Abbildung im Februar-Hefte G. 89.; die
Beschreibung ist also unbrauchbar. Das Repertory bemerkt
bei dieser Gelegenheit sehr richtig, daß diese Halbheit, halb Stok halb Flinte, zu
nichts Ganzem fuͤhrt; daß sie, als Stok, ein plumpes, als Flinte ein
unsicheres Ding ist, das bei jedem Schusse einen gewaltigen Stoß geben muß; daß eine
solche Flinte Wilddiebstahl und selbst Mord beguͤnstigt, und nicht zu dulden
ist; daß endlich, insofern Hr. Dickson seine Flinte
„a Projectile“ nennt, und
so das Geschoß mit dem Instrumente verwechselt, welches schießt, sein Patent selbst
sein Recht verlieren kann. Es bemerkt uͤbrigens, daß die Weise, wie das
Schloß gegen die Einfluͤsse der Witterung geschuͤzt ist, sehr gut ist.
– Da diese Flinte eine Percussionsflinte ist, so scheint sie uns auch in
dieser Hinsicht noch gefaͤhrlicher, als die gewoͤhnlichen.
Sicherheitsschloß, wodurch man erkennen kann, ob ein Versuch
gemacht wurde das Schloß zu oͤffnen.
Das Repertory of Patent Inventions gibt im Februar-Hefte S. 92. eine Notiz von dem Patente,
welches Andr. Gottlieb, Schlosser in Mile End Road, Jubilee-Street,
sich am 1. Jun. 1829. auf gewisse Verbesserungen und Zusaͤze an
Schloͤssern und Schluͤsseln geben ließ. Der Zwek dieser Verbesserungen
ist kein anderer, als zu entdeken, ob ein Versuch gemacht wurde, das Schloß mittelst
eines Dieterichs oder falschen Schluͤssels zu offnen. Zu diesem Ende wird ein
Blatt Papier auf vier hervorstehenden Spizen an einer Metallplatte befestigt, welche
ruͤkwaͤrts am Schlosse unmittelbar uͤber der Schale oder der
Platte, welche das Werk im Schlosse dekt, angebracht ist. Wie Jemand nun mit einem
Dieterich oder falschen Schluͤssel bei dem Schluͤsselloche hineinfahrt
und versucht das Schloß zu oͤffnen, durchsticht er das Papier und der Versuch
ist entdekt. Der wahre Schluͤssel des Eigenthuͤmers des Schlosses ist
naͤmlich in der Mitte seines Schenkels mit einer Hervorragung versehen, die
ein Blaͤttchen schiebt, welches eine Feder frei macht, die auf die Platte
wirkt, auf welcher das Papier gespannt ist, und diese in die Hoͤhe treibt,
ohne das Papier zu zerreißen. Damit der Dieb, der sich durch den Riß im Papiere
entdekt sieht, nicht ein anderes Papier einschiebt, ist das Papier an einem Rande in
eine Zarte, wie bei Paͤssen, Bankzetteln, ausgeschnitten, so daß man das
Papier mit dem Papiere, von welchem es abgeschnitten ist, vergleichen und dadurch
immer den Betrug entdeken kann.
Dadurch ist nun aber selten etwas gewonnen: man erkennt den gemachten Versuch ein
Schloß zu oͤffnen, meistens auf eine traurigere Weise durch den Diebstahl,
welcher veruͤbt wurde. Um diesen zu vermeiden, sind Schloͤsser mit
Selbstschuͤssen das sicherste Mittel, so wie das sicherste Mittel gegen das
Erbrechen der Briefe eine Vorrichtung mit Knallcomposition ist, die die Hand
desjenigen zerschmettert, der das Paket oͤffnet, ohne dazu berechtigt zu
seyn. Lezteres Mittel wurde erst vor Kurzem in Spanien angewendet.
Morgan's neues Verfahren, Eisenblech zu verzinnen.
Hr. Morgan ließ sich am 9. Sept. 1829. ein Patent auf eine neue MethodelMethode, schwarzes Eisenblech zu verzinnen, ertheilen. BekanntlichBekanntaich muß das Eisen, nachdem es in Stuͤke von gehoͤriger
Groͤße geschnitten und aufwuf dem Walzwerke in Bleche von gehoͤriger Duͤnne gestrekt oder
gewalzt wurde, wennDenn es verzinnt werden soll, an seiner Oberflaͤche gehoͤrig
gereinigt werden. Dießieß geschah nun bisher durch das sogenannte Schaͤlen und Beizen. Da nun
bei diesemesem Schaͤlen und Beizen viele Zeit und manches Eisen verloren geht, so
schlaͤgt Hr.r.
Morgan vor, das Eisen, so wie es aus den Strekwalzen heiß
heraus kommt, in kaltes Wasser zu stoßen, wodurch die Schuppen ohne Zeit- und
Metallverlust beseitigt werden koͤnnen.
Die Platten werden hierauf nach der gewoͤhnlichen Weise gebeizt und gereinigt,
und dann in das geschmolzene Zinn getaucht, wodurch das schwarze Eisenblech mit Zinn
vollkommen uͤberzogen und zu verzinntem Eisenbleche wird.
Nach der gewoͤhnlichen Methode das Schwarzblech zu schaͤlen,
muͤssen mehrere Blechplatten uͤber einander gelegt, und in einem
eigenen Ofen hoch roth oder beinahe weiß gegluͤht werden, wobei sie auf ihren
Kanten mit dem gebogenen Theile aufwaͤrts ruhen. Nachdem sie den
gehoͤrigen Grad von Hize erlangt haben, werden sie aus dem Ofen auf einem
starken Drathe herausgehoben, und in derselben Lage auf den Boden gestellt, wo eine
Menge Schuppen abfallen werden. Um noch den Rest derselben zu beseitigen, werden die
Bleche auf folgende Weise behandelt. Sie werden wieder flach gemacht und mehrere,
bei einer Eke zugleich, festgehalten, wo man sie dann mit aller Gewalt gegen einen
Amboß schlaͤgt, bis alle Schuppen weggesprungen sind. Wenn man Morgan's Methode mit dieser alten langweiligen,
muͤhevollen, kostbaren und Metall fressenden, Methode vergleicht, so ergibt
sich der Vortheil derselben hinlaͤnglich. (Register of
Arts P. XXIX. S. 132.)
Versuche mit russischem Eisendrathe zur Bestimmung der
Staͤrke desselben.
Hr. Oberst-Lieutenant Lamé hat in einem
Werke, wo man so etwas nicht suchen wuͤrde (im „Petersburger Journal des voies de
Communication“ 1828. N. 12. [Vergl.
Bulletin d. Scienc. technol. November 1829. S. 345.]) Versuche
uͤber die Staͤrke des russischen Drathes angestellt, und gefunden, daß
bei einem
Drathe von
der absolute Widerstand auf einMillimeter
Oberflaͤche in Kilogramm ist
1,09 Millimeter
95,92
2,19 –
99,89
3,74 –
72,74
5,00 –
74,21
Der russische Drath ist also weit staͤrker, als der franzoͤsische,
englische und schweizer. Dieß darf aber Niemanden befremden; denn auch das russische
Stangeneisen ist staͤrker oder vielmehr zaͤher. Russische Drathe von
2–5 Millimeter tragen die ungeheure Last von 45 Tonnen (900 Ztrn.) auf den
Quadratzoll, waͤhrend Stangeneisen nur 24 Tonnen traͤgt (480 Ztr.).
Eine Drathbruͤke traͤgt also ohne Vergleich mehr, als eine
Kettenbruͤke.So wahr ist es, daß omnia sunt hominum tenui pendentia
filo! Draht kostet aber in Rußland das Pud 24 Rubel, und Stangeneisen 9 Rubel. Es
waͤre also nicht viel gewonnen am Drathe, außer bei
großen Weiten.
Schmergelkuchen der Stahl-Arbeiter.
In den Annales de l'Industrie nat. et étrang., August 1829. S. 191. Bulletin d.
Scienc. technol. November. S. 260. findet sich folgende Analyse zweier
Schmergelkuchen (pâtes d'Émeril), welche
die Messerschmide zu Paris sehr brauchbar finden.
Harter Schmergel. (Émeril
dur.)
Wachs mit etwas Talg
20 – – 1 Theil.
Kolkothar – – –
20 – – 1 –
Schmergel – – –
60 – – 3 –
Weicher Schmergel. (Émeril
mou.)
Talg
18,7 ungefaͤhr
1 Theil.
Kolkothar
16,7 –
1 –
Schmergel
64,6 –
4 –
Das Eisenoxyd, welches man hier als Kolkothar annimmt, konnte wohl ehevor
krystallinisches Oxyd gewesen seyn aus schwefelsaurem Eisen und Kochsalz. Es wird
sogar wahrscheinlich, daß dieß der Fall war, wenn man die physischen Eigenschaften
des Pulvers, das nach der Calcination zuruͤkbleibt, durch welche das Fett
zerstoͤrt wurde, naͤher betrachtet. Fuͤr jeden Fall scheint
dieses krystallinische Oxyd ein gutes Surrogat Statt des Kolkothars zu seyn.
Neues Fallen der Eisenpreise in England.
Das Roheisen fiel neuerdings um 5 Shillings (3 fl.) die Tonne (20 Ztr.). Das beste
Staffordshire Roheisen kommt jezt auf 2 Pfd. 15 Shill. Im J. 1825. galt es noch 9
Pfd. Stabeisen steht jezt zu 5 Pfd. 10 Shill; im J. 1825. galt es 15 Pfd. Sterl. In
Staffordshire und Wales steht jezt der vierte Theil der Eisenwerke still. (Birmingham Journal Galign N. 4634.)
Das englische. Muͤnzsystem ein Mahometismus.
Im Mech. Mag. N. 334. S. 232. bemerkt ein Hr. J. aus
einem arabischen Msc. im Escurial, „daß der
Mann, der, ohne Lesen und Schreiben zu koͤnnen, die groͤßte
religioͤse und politische Revolution auf dem Erdballe hervorbrachte, Mahomet, ein Muͤnzsystem nach dem englischen
Fuß einfuͤhrte. Er theilte das Votolo von Mecca in 12 Oukias (den
Shilling in 12 Pence). Nach der Schlacht von Zaira bei Badajos schlug Jusuf Ben
Taschfin Muͤnzen die 12 Dirhems galten (wieder Shillings zu 12
Pence).“ Dieser Muͤnzfuß wurde von mehreren
europaͤischen Staaten, zum großen Aerger des Papstes eingefuͤhrt, der
jezt noch die arabischen Ziffern nicht auf den Kirchthuͤrmen sehen will.
Neuer Unfall bei Gasbeleuchtung, welcher beweist, wie sehr die
hoͤchste Sorgfalt bei derselben nothwendig ist.
Am 15. December 1829. flog das Einkehrhaus des Hrn. Parry
zu Manchester, Old-Shambles, Kings-Head, in die Luft. Die Inwohner
wurden mehr oder minder stark verbrannt und beschaͤdigt, jedoch Niemand
toͤdtlich. Das Ungluͤk entstand auf folgende Weise. Vor
ungefaͤhr acht Monaten legten die Directoren der Gascompany eine neue
Hauptroͤhre in den Old-Shambles, um ihre Abnehmer reichlicher mit Gas
versehen zu koͤnnen, da die alte Roͤhre zu klein wurde. Aus Versehen
wurde die alte Rohre erst dann herausgenommen, nachdem die neue gelegt war, und ein
Theil der Kundschaften ward noch aus der alten Roͤhre versehen,
waͤhrend andere ihr Gas bereits aus der neuen erhielten. Einige Tage vor dem
Ungluͤke zeigte sich ein Sprung in der alten Roͤhre zwei
Haͤuser von Hrn. Parry's Hause weg. Man beschloß
nun die alte Roͤhre herauszunehmen, und die Kundschaften bloß aus der neuen
zu versehen. Am Tage vor dem Ungluͤke ward die alte Hauptroͤhre gerade
gegenuͤber von Hrn. Parry's Haus entzwei
geschnitten. Das Gas, welches bei dieser Gelegenheit herausfuhr, mußte sich nun
unter der Erde einen Weg in Hrn. Parry's nahen Keller
gebahnt haben, in welchem es sich sammelte, und, nachdem es mit der daselbst
befindlichen Luft endlich zur Knallluft geworden ist, an dem im Keller
zufaͤllig befindlichen Lichte sich entzuͤndete, und so das Haus vom
Keller aus zerschmetterte und in die Luft warf. Manchester
Herald. Galignani. N. 4613. (Dieser, in der Geschichte der Gasbeleuchtung
in seiner Art bisher einzige Zufall zeigt die Nothwendigkeit die Gasroͤhren
unter staͤter und strenger Aufsicht zu halten. Wenn man mit
gefaͤhrlichen Dingen laͤnger ohne allen Schaden umgegangen ist, wird
man mit denselben so vertraut, daß man keine Gefahr mehr von ihrer Seite
moͤglich haͤlt, und die Gefahr ist doch nie groͤßer, als wo man
sich unter solchen Umstaͤnden sicher glaubt.)
Winzler's Thermolampe, als Neuigkeit in England.
Unter der Aufschrift: „Wohlfeile
Beleuchtung“ (Economic Lighting
heißt es im Mech. Mag. a. a. O. aus dem Glasgow-Chronicle woͤrtlich:
„Bei Hrn. Tulloch, Bleachfield, hat ein
junger Mensch, Namens A. Reed, einen Apparat
vorgerichtet, mittelst dessen er im Stande ist aus dem Holze, welches man in
dieser Fabrik brennt, um aus demselben Holzsaͤure zu erzeugen,
hinlaͤngliches Licht zur Beleuchtung des ganzen Hauses zu erhalten. Durch
diese sinnreiche Vorrichtung ist nun eine hoͤchst wichtige Ersparung
gefunden; denn man braucht auf diese Weise nicht mehr Holz zum Leuchtgase und
zur Holzsaͤure, als man ehevor zur Holzsaͤure allein nothwendig
hatte.“ Weiß der Redacteur des Mech. Mag.
nicht, daß dieser Apparat die Winzler'sche deutsche
Thermolampe ist, die nun schon uͤber 30 Jahre alt ist, und zur Erfindung der
Gasbeleuchtung Veranlassung gab?
Hrn. Gilman's Vertheidigung
gegen die Angriffe des Ungenannten im Mech. Mag. findet sich nun in dieser Zeitschrift N. 335. S. 349., wo sie unsere Leser nachlesen koͤnnen. Hr. Gilman nimmt nur die Aufstellung des Grundsazes in
Anspruch als sein Recht, nicht die Ausfuͤhrung, und hierin scheint er Recht
zu haben. Er will den Namen seines Gegners wissen, und der Redacteur gibt diesen
nicht an, sondern entschuldigt sich damit, „daß ein Anonymus der
Repraͤsentant des gesammten Publicums ist,“ eine Behauptung,
die das Publicum schwerlich gelten lassen kann. Man scheint in dem Lande der
Preßfreiheit wirklich sonderbare Begriffe von der Freiheit der Presse zu haben.
Maͤnner sind ihrer Worte in jenen Laͤndern gestaͤndig, wo es
keine Preßfreiheit gibt; wenn dieß im Lande der Preßfreiheit nicht so ist, so
wuͤrde die Preßfreiheit nicht den Nuzen gewaͤhren, den sie
gewaͤhren kann. (Vergl. Poliyt. Journ. Bd. XXXV. S. 230.)
Vortheile des langsamen Kohlenbrennens vor dem
schnelleren.
Hr. Giobert hat in dem Annuaire
agronomique de la Société roy. de Turin 1828 die Resultate
vergleichender Versuche uͤber langsames und schnelles Verkohlen des Holzes in Bezug
auf die dadurch erhaltene Kohlenmenge bekannt gemacht. Diese Resultate sind in den
Annales adm. et sc. de l'Agriculture française. T.
I. p. 115, 116, und aus diesen in van Hall's,
Vrolik's und Mulder's
Bydragen. IV. Bd. IV. St. S. 199. aufgefuͤhrt,
und verdienen auch in Deutschland mehr bekannt zu seyn. Die Theorie der Verkohlung,
und noch mehr die Praxis derselben, unterliegt, leider, noch so vielen
Schwierigkeiten, daß man keinen Wink unbenuͤzt voruͤbergehen lassen
darf, wodurch die eine oder die andere verbessert werden kann. Wenn wir nicht bald
mit Holz umgehen lernen, als wenn es Gold waͤre, werden wir am Ende, auch
wenn wir Gold im Ueberflusse haben, wie die Hollaͤnder, kein Holz mehr
besizen, wie sie.
Hr. Giobert fand, daß dieselbe Menge und Art Holzes
bei schneller Verkohlung bei langsamer
Verkohlung
folgende Resultate gab.
Junges Eichenholz
16,39 |
25,45 Theile Kohle.
Altes dtto.
15,80 |
25,60
Junges Buchenholz
14,50 |
25,50
Altes dtto.
13,75 |
25,75
Junges Erlenholz
14,10 |
25,30
Altes dtto.
14,90 |
25,25
Junges Birkenholz
12,80 |
24,80
Altes dtto.
11,90 |
24,40
Junges Fichtenholz
15,40 |
25,95
Altes dtto.
13,60 |
25,80
Junges Kiefer- oder
Foͤhrenholz
14,10 |
25,10
Altes dtto. dtto.
13,99 |
24,85
Es scheint auch, aus obigen Resultaten, immer besser, juͤngeres Holz, als
altes, zum Kohlenbrennen zu benuͤzen.
Ueber die Zersetzung schwefelsaurer Salze durch organische
Stoffe
las Hr. Hofr. Vogel bekanntlich zu
Berlin im Sept. 1828 eine Abhandlung vor, die im Journal de
Pharm. Janv. 1829. p. 64. wieder zur Sprache
kam. Hr. G. J. Mulder bemerkt in den „Bydragen door van
Hall
etc.“ IV. Bd. N. 3, daß er in seiner im J. 1827 bei Sulpke zu Amsterdam erschienenen
kleinen Schrift: „Verhand. over de wateren en lucht
der stad Amsterdam en aangrenzende deelen van ons Vaderland“
ganz und gar dieselbe Theorie uͤber Entbindung des geschwefelten
Wasserstoff-Gases aus den Canaͤlen der Stadt Amsterdam aufstellte, und
daß es ihn freut, hier seine Ansicht durch neue Erfahrungen bestaͤtigt zu
sehen.
Neue natuͤrliche Verbindung der kohlensauren Kalkerde
und Soda.
Hr. Germain Barruel theilt in den Annales de Chimie T. 42. S. 313. eine Notiz uͤber ein neues Fossil
mit, das dem Gay-Lussite sehr nahe kommt. Der
Fundort desselben ist nicht bekannt. Nach vorgenommener Analyse besteht es aus:
Talk als Sahlband
0,050;
Eisen-Peroxyd
0,010;
KalkSoda
0,395;0,082;
Verlust
durch Calcination 0,460
oder KohlensaͤureWasser
0,363;0,097;
oder kohlensauren Kalkkohlensaure
Soda
0,700;0,140;
Also 11 Atome kohlensauren Kalk; 2 Atome kohlensaure Soda; ungefaͤhr 9 Atome
Wasser.
Ueber Krystallisation der Salze und uͤber den Einfluß
der Luft auf dieselbe
hat Hr. S. Stratingh, Prof. zu
Groningen, in den Bydragen door
van Hall, Vrolick
en
Mulder, IV. Bd. III. St. S. 193 eine sehr
interessante und ausfuͤhrliche Abhandlung geliefert, die wir, so wie eine
zweite eben so interessante und ausfuͤhrliche Abhandlung desselben
unermuͤdeten Chemikers,
uͤber electro-magnetische Silber-Probirung,
nach Prof. Oerstedt,
(in derselben Zeitschrift, IV. St. 311) naͤchstens
liefern werden, sobald der Raum unserer Blaͤtter es gestattet. Wir
muͤssen uns begnuͤgen, unsere Leser einstweilen auf dieselben
aufmerksam gemacht zu haben. Eben
dieß gilt auch von Hrn. G. J.
Mulder's Abhandlung daselbst III. St. S. 281
uͤber Brombereitung.
Analyse des Allophan von Firmi, im Departement Aveyron.
Hr. Jul. Guillemin, Markscheider an den Kohlen- und
Eisengruben im Dep. Aveyron, gibt in den Annales de Chimie et
Phys. T. 42. S. 260. folgende Analyse des zu Firmi einbrechenden Allophanes im Vergleiche
mit jener, die Prof. Stromeyer von demselben Fossile am
Schneeberg gegeben hat.
Allophan
zu Firmi
am Schneeberg.
Kieselerde
22,00
21,92
Thonerde
35,00
32,20
Wasser
42,00
41,30
Schwefelsaͤure
0,75
0,52
Kalk
Spuren
0,73
Eisenoxyd, kohlensaures
Kupfer
0,00
3,33
–––––––
–––––––
93,75
100,00
Bei wiederholter Analyse ergab sich:
Kieselerde
23,76
enthaltend Sauerstoff
11,95
6
Thonerde
39,68
– – –
18,53
9
Wasser
35,74
– – –
31,78
16?
Schwefelsaͤure
0,65
– – –
0,38
–––––
99,83
Hieraus entsteht folgende Formel:
2 Atome Thonerde-Bihydrat, 1 Atom Thonerde-Bisilicat, 4 Atome Wasser,
mit Weglassung der Schwefelsaͤure.
Der Allophan kaͤme demnach neben dem Halloysit. Er ist haͤufig in der Steinkohlengrube
zu Firmi.
Ueber Geschichte des Papieres und seine Verfertigung
findet sich, wie wir aus der Biblioteca
italiana ersehen, ein sehr lehrreicher Aufsaz in den rasch fortschreitenden
Atti dell' Academia Gisenia di Scienze naturali di
Catania. T. III. 4. Catania. 1829. p. G. Pappalardo. 230 S. Er fuͤhrt den Titel: Dell' antico uso di diverse specie di carta e del magistero
di fabbricarla. Memoria di Mario
Musumeci. Da die Italiaͤner, zumal die
suͤdlichen, so wie die Spanier, die mit den Sicilianern so viele Aehnlichkeit
haben, sehr schoͤnes und gutes Papier besizen, so waͤre es der
Muͤhe werth zu sehen, was Hr. Musumeci uns
uͤber die Papierfabrikation seiner Landsleute lehrt.
Folgen der freien Einfuhr der Seidenwaaren in England.
Zu Macclesfield, einem kleinen Staͤdtchen in der
Naͤhe von London, das bloß durch Seidenweberei in kurzer Zeit sich hob und
sehr bluͤhend ward, stehen jezt nicht weniger als 1200 Haͤuser ganz
unbewohnt und leer. Morning-Journal. Galignani.
N. 4614. – Einem armen Weber zu Rochdale
wurden seine Moͤbel verkauft. Sie waren nett und reinlich, und der Erloͤs aus
denselben war, mit Inbegriff zweier Weberstuͤhle fuͤr Baumwollenzeuge,
drei Shillings und Ein Penny. (1 fl. 51 kr.) So groß ist
das Elend jezt um Manchester. (Manchester Herald.
Galign. a. a. O.) – Vom 4. Novbr. bis 5. Decbr. meldeten sich nicht
weniger als 488 Personen als Insolventen bei der Metropolitan Society for the Prosecution of Fraudulent
Insolvent Debtors. (Morning Journal. Galignani.
a. a. O.) – In der Pfarre St. Pancras zu London,
in welcher 20,000 Haushaltungen sich befinden, wurden im vorigen Jahre 44,000 Pfd.
Armentaxen und 13,000 Pfd. Kirchentaxen bezahlt. Im J. 1813. wurden nur 13,000 Pfd.
Armentaxen eingetrieben. (Der Einsammler dieser Taxen erhaͤlt fuͤr
seine Muͤhe 3,200 Pfd. (38,400 fl.!) (Atlas. Galign.
Messeng. 4615.) – Gegen Ende Decembers wurde das Eigenthum eines
Paͤchters in Suffolk verkauft: Bohnen und Gerste von 2 Acres um 1 Pfd. 12
Sh., (19 fl. 7 kr.); sechs Pferde um 10 Pfd. 3 Shill. (121 fl. 48 kr.); zwei Pferde,
ein Schober Weizen und ein Wagen, fuͤr 18 Pfd. (um 216 fl.); ein guter Wagen
fuͤr 3 Pfd. 10 Shill (42 fl.); Weizen von 14 Acres im Stroh fuͤr 7
Pfd. (84 fl.) (Observ. Galign. N. 4617.) – Auf
einer anderen Paͤchterei zu Puriton bei Bridgewater wurden zehn
traͤchtige Kuͤhe, das Stuͤk nicht hoͤher als zu 6 Pfd.
verkauft (72 fl.) (Chronicle. Galignani. a. a. O.) Dieß
sind Zuͤge aus dem Gemaͤlde, welches das heutige England uns im
landwirtschaftlichen und industriellen Zustande darstellt. Und bei solchem Elende
schreiben die elenden Times allem menschlichen Elende
Hohn sprechend: „Was die Noth der Landwirthe betrifft, so fragen wir, ob
darob auch nur Eine Kuppel Jagdhunde zur Fuchsjagd weniger gehalten wird? Ob
unsere Fuchsjagden nicht mit mehr Pracht und Aufwand, als jemals, gehalten
werden? Es werden mehr Hasenjagden gehalten, als jemals. Der Herzog von
Wellington soll also urtheilen, ob auch nur die geringste Ursache zu was immer
fuͤr einer Maßregel obwaltet, das ausgeposaunte Elend der
akerbautreibenden Classe zu erleichtern. Nie ward so viel Aufwand auf Jagd
gemacht, als gegenwaͤrtig. Sind Leute, die so viel Aufwand zu machen
vermoͤgen, im Elende?“ Man schaudert vor den Folgen solcher
Ansichten!
Ueber Maulbeerbaum-Pflanzungen und Seidenzucht im
Departement des Oberrheines.
In N. 13. des Bulletin de la
Société industrielle de Mulhausen gibt Hr. Roettele S. 204., bei Gelegenheit eines Schreibens des
Hrn. Gravier uͤber Versuche, den Maulbeerbaum als
Wiese unter der Sense zu benuͤzen, Notiz uͤber dasjenige, was bisher
fuͤr Maulbeerbaͤume und Seidenzucht im Departement des Oberrheines
geschehen ist. Man wußte bereits seit 40 und 50 Jahren, nach Maulbeerbaͤumen,
die an Straßen hingepflanzt waren, daß dieser Baum das Klima des Departements des
Oberrheines recht gut vertraͤgt. Hr. Metzger, der
Vater, Praͤsident der Société
d'Émulation zu Colmar, machte im J. 1802 die Gesellschaft auf die
Vortheile der Seidenzucht im Departement des Oberrheines aufmerksam. Der wakere
Praͤfect dieses Departements. Hr. Felix Desportes,
unterstuͤzte, als er spaͤter Praͤsident der Société d'Émulation wurde, Metzger's Ansichten, und der Recueil des actes de la Préfecture 1811. S. 126., 1812. S. 111.,
enthaͤlt eine Instruction sur la culture du Murier
blanc von Hrn. Calvel, und ein Mémoire sur l'éducation des vers à
soie von Hrn. Metzger (d. Vater). Der Hr.
Praͤfect ließ in der Baumschule der Praͤfectur mehr als 60,000
Maulbeerbaͤume ziehen, die an die Gemeinden zur Verpflanzung auf oͤden
Gruͤnden vertheilt werden sollten. Schon fruͤher (im J. 1808) ließ die
Société d'Émulation 300
fuͤnfjaͤhrige Maulbeerbaͤume auf den Kirchhof von Colmar in
Verband pflanzen, und im J. 1811 schloß diese Gesellschaft zum Andenken eines Sieges
des Unsterblichen eine große Streke Landes, die sie von der Stadt erhielt, mit einer
Maulbeerheke ein. Die Blaͤtter hiervon sollten unentgeldlich vertheilt
werden. Die spaͤteren uͤber Frankreich gekommenen ungluͤklichen
Ereignisse brachten alle diese schoͤnen Anstalten in Stoken.
Hr. de Boecklin hatte vor 17–18 Jahren die
ungluͤkliche Idee, schwarze Maulbeerbaͤume in seine Weingaͤrten
bei Kaisersberg zu pflanzen. Sie gaben, als sie hochstaͤmmig wurden, so viel
Schatten, daß sie umgehauen werden mußten. Die von ihm gezogene Seide gab Messen der Seide aus dem
suͤdlichen Frankreich wenig nach.
Es ist also gewiß, daß der Maulbeerbaum im Oberrhein-Departement gedeiht, so
wie die Seidenraupe selbst, so wie es bekannt ist, daß selbst die in den
noͤrdlicheren Gegenden in Deutschland gezogene Seide so fein, stark und
schoͤn ist, als die italiaͤnische, und daß die daraus verfertigten
Seidenzeuge den Lyoner und Mailaͤnder Seidenzeugen in nichts nachstehen. Der
ehrwuͤrdige alte Tessier (zu Vallerangue bei
Montpellier) sagte schon in seinem Schreiben an Hrn. Gensoul, „daß die Cocons aus kaͤlteren Gegenden nur um
Einen Sous das Pfund weniger gelten, als die beste Seide im ganzen
suͤdlichen Frankreich, naͤmlich die von Vallerangue; daß aber die gute Seide von Ganges im suͤdlichen Frankreich um 2–3 Sous, die von Nimes sogar um 7–8 Sous wohlfeiler das Pfund
verkauft wird, als die Seide aus den noͤrdlichen Gegenden.“
Hr. Tessier bemerkt ferner, „daß die Seide in
kaͤlteren Laͤndern mehr Ertrag gibt, als in waͤrmeren,
indem man in der Provence und im niederen Languedoc aus Einer Unze Eier nur 50
bis 60 Pfd. Cocons, in kaͤlteren aber 90 bis 400 Pfd.
erhaͤlt.“
Hr. Roͤttele meint, daß dieß von der Zahl
der Raupen abhaͤngt, die man aufzieht. Er irrt sich aber hierin
sicher, und der gute alte Tessier hat
buchstaͤblich wahr gesprochen, und muß buchstaͤblich (au pied de la lettre) genommen werden. Die
Sterblichkeit ist unter den Seidenraupen im Norden weit geringer, als im
Suͤden, wo die Hize ihnen so schaͤdlich ist. Ueber die
Nachtheile großer Waͤrme bei Seidenzucht sehe man Hrn. Seimel im Polytechn.
Journ. Bd. XXXIII. S.
463. Hr. Tessier meint, „daß, wenn die Seide
in kaͤlteren Gegenden nur um 1 kr. weniger werth ist, als die beste Seide im suͤdlichen Frankreich, dieß
daher ruͤhrt, daß man in jenen Gegenden nicht recht mit der Seide
umzugehen weiß.“
Frankreich braucht jaͤhrlich, nach Hrn. Odolant-Desnos fuͤr 82 Millionen rohe Seide, wovon es
fuͤr 34 bis 35 Millionen ausfuͤhrt, und fuͤr 45–47
Millionen selbst verarbeitet. Von diesen 82 Millionen erzeugt es aber selbst,
innerhalb seiner weiten Graͤnzen, nur 15–16 Millionen. Es hat also ein
jaͤhrliches Deficit von 64 Millionen noch zu ersezen. Da nun der Maulbeerbaum
mit dem schlechtesten Boden vorlieb nimmt, so darf man nicht besorgen, daß dadurch
dem Ertrage des fruchtbaren Bodens etwas entzogen wird. Die ganze Arbeit bei der
Seidenzucht fordert nur die Haͤnde der Weiber, Kinder und Greise.
Wie man in England die
Runkelruͤbenzuker-Fabrikation anfeindet.
Der Courier (freilich eine der schlechtesten Zeitungen in
England, die ministerielle) sagt uͤber die Ukase, durch welche eine
Runkelruͤbenzuker-Fabrik zu Tula errichtet wird: „diese
sonderbare Art von Zukerfabrikation entstand in Frankreich „(was nicht
wahr ist; Achard lebte zu Berlin)“ vor
ungefaͤhr 20 Jahren zur Zeit des absurden Einfuhrverbotes der
Colonialwaaren durch die Dekrete von Berlin und Mailand, „(was wieder
nicht wahr ist. Achard hat lang vor diesen
Dekreten Runkelruͤbenzuker gemacht: wenn der Courier als ministerieller Diplomat luͤgt, wird er den an
Lug und Trug gewohnten Diplomaten sehr angenehm seyn: in rebus technicis darf er sich aber keine
vornehmen Luͤgen erlauben)“. Die Bourbons schuͤzten
diese Fabriken, damit das Capital nicht verloren geht, das darauf ruht. Wenn
Rußland auf ein Zukersurrogat denkt, so mag es hingehen, da der Landtransport
den Zuker im Inneren so sehr vertheuert; wenn aber Frankreich, dessen
Staͤdte alle an Fluͤssen liegen, auf seinen westindischen Zuker,
den es das Pfund um 18 kr. haben koͤnnte, schweren Zoll legt und
Runkelruͤbenzuker baut, so ist dieß ein mauvais
calcul, woruͤber Hr. Say seine
Landsleute, wenn er ihre schlechte Wirtschaft auspfeift, sich lustig machen
kann.“ England ist nicht zufrieden Frankreich seine Groͤße
genommen zu haben; die schnell empor gestiegenen Eisenfabriken in Frankreich zu
vernichten; es goͤnnt dieser armen Wittwe ihres sel. Herrn nicht einmal mehr
Runkelruͤbenzuker zu ihrem Kaffee.
Cultur auf Tristan d'Acunha.
Die kleine Niederlassung auf dem großen Felsen im Weltmeere, Tristan d'Acunha genannt, liefert einen
Beweis mehr, was ein einzelner Mann, selbst aus der unteren Classe, durch
Thaͤtigkeit und Maͤßigkeit zu leisten vermag. Als der große
Unsterbliche auf. Helena verbannt war, hielten seine Feinde es fuͤr
noͤthig, auch den 400 Meilen davon entlegenen Felsen, Tristan d'Acunha, mit
einer Compagnie Artilleristen zu besezen, und als diese Besazung endlich
uͤberfluͤssig wurde, wuͤnschte der Corporal Glaß auf diesem Felsen zuruͤkbleiben zu
duͤrfen. Als im vorigen Jaͤnner die Fregatte Pyramus auf Tristan
d'Acunha landete, fand sie die Bevoͤlkerung aus 7 Maͤnnern, 6 Weibern
und 14 Kindern bestehen, wovon 8 oder 9 Hrn. Glaß allein
gehoͤren. 300 Acres Landes sind bereits gut bestellt. Der Viehstand besteht
aus 70 Stuͤken Hornvieh bester Rasse, 100 Schafen, deren Wolle am Vorgebirge
der guten Hoffnung 2 Shill. 6 Pence (2 fl. 50 kr.) galt, Schweine in Ueberfluß und
Tausende wilder Ziegen. Außer Weizen und Gerste gedeihen Erdaͤpfel so
trefflich, daß, obschon bereits mehrere Schiffe mit denselben versehen wurden, 240
Ztr. jaͤhrlich auf jeden Kopf kommen. Das urbar gemachte Land ist mit einem
steinernen Walle umgeben, der drei englische Meilen lang ist, und den Corporal Glaß großen Theils allein binnen 10 Jahren
auffuͤhrte. Er hat sich auch ein ziemlich bequemes Haus gebaut. (Observer. Galignani N. 2628.)
Wie die k. Waͤlder in England verwaltet werden.
Aus einem Berichte uͤber die Verwaltung der koͤnigl. Waͤlder in
England im Globe (Galignani
Messeng. N. 4613.) ergibt sich, daß in den lezten drei Jahren
im lezten Jahre die gewoͤhnliche
Einnahme (ordinary receipts)
286,000 Pfd.
betrugen, die außerordentlichen, durch
Verkauf von Grundstuͤken etc.
aus denselben
162,000 –
––––––––––
zusammen
448,000 Pfd.
Davon
wurden ausgegeben als Regiekosten
18,500 Pfd.
fuͤr Einsammlung der Renten
8,000 –
– Proceßkosten
6,292 –
– andere Auslagen
12,208 –
––––––––––
Regiekosten. Zusammen
45,000 Pfd.
Gewoͤhnliche Auslagen
83,797 –
Außerordentliche
68,388 –
––––––––––
197,185 Pfd.
Im Windsor-Park allein betrugen die
ordentlichen Auslagen
19,588 Pfd.
die außerordentlichen
17,120 –
––––––––––
36,808 Pfd.
Die Einnahme aus diesem Park betrug 66 Pfd. 6 Sh. 6 Pence.
Beschaͤftigung fuͤr Arme an
Armen-Haͤusern.
In dem trefflichen Garten-Magazin des Hrn. Loudon
(Gardener's Magazine) befindet sich ein Aufsaz, in
welchem gezeigt wird, welchen großen Vortheil Armen-Haͤuser dadurch
gewinnen koͤnnten, wenn sie mit einem Garten versehen waͤren, in
welchem die Armen theils ihren eigenen Bedarf an Gemuͤse etc., theils zum
Verkaufe fuͤr den Markt bauen koͤnnen. Jung und Alt, und Mann und Weib
kann in einem Garten arbeiten, sein Gemuͤse selbst sich ziehen, und dabei
gesuͤnder bleiben, als bei mancher anderen Arbeit eines Arbeitshauses.
„Gott der Allmaͤchtige,“ sagt einer der Weisesten,
die zum Wohle der Menschheit lebten, „pflanzte nach der Vollendung des
Erschaffungswerkes einen Garten„Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gegen Morgen,
und sezte den Menschen darein, den er gemacht hatte.“ 1.
B. Mose. 8 V. zur großen Lehre fuͤr die gesammte Menschheit.“ Die
englischen Zeitschriften wiederholen mit dem groͤßten Beifalle diesen Aufsaz,
den auch das Mechan. Mag. N. 338. 30. Jaͤn. 1830.
S. 416. seinen Lesern an's Herz legt. – (Moͤchten wir doch auch in
Deutschland, zumal im suͤdlichen, wo es mit der Gartencultur mit Ausnahme
Wuͤrtemberg's und Baden's so exemplarisch schlecht steht, fuͤr die
unendlichen Vortheile der Gartencultur einigen Sinn haben. Vielleicht erhaͤlt
man ihn dann, wenn man begreifen wird, daß Gartencultur eintraͤglich ist. Wir stehen
uͤberhaupt in ganz Deutschland unseren Nachbarn, den Hollaͤndern und
den Daͤnen, und noch mehr den Englaͤndern, weit nach. Sollte man
glauben, daß 20 Millionen Deutsche nicht einmal vermoͤgen eine so treffliche
Zeitschrift fuͤr Gartenbau, als des sel. Bertuch
Garten-Magazin war, aufrecht zu halten, selbst bei dem großen
Aufwande, den sein edler Schwiegersohn Froriep
fuͤr diese schoͤne Anstalt machte! Man koͤnnte sagen, daß dieß
eine Schande fuͤr ganz Deutschland waͤre; aber es ist nun einmal
wirklich so.)
Nachahmung der weisen hollaͤndischen Armenversorgung
mittelst Vertheilung von Grundstuͤken an Arme.
Lord Barham vertheilt auf seinem Gute Nettlestead 10 Acres
fuͤr 10 Arme seines Dorfes. Im ersten Jahre erhaͤlt jeder den Aker
unentgeldlich und selbst noch einen Vorschuß, um denselben bebauen zu
koͤnnen, den er jedoch zuruͤkbezahlen muß. Diejenigen, welche den
Vorschuß, fleißig zuruͤkbezahlen und ihren Aker gut unterhalten, behalten
dann denselben fuͤr eine sehr kleine Abgabe. Diesem Beispiele folgen der
Bischof von Cambridge, der Herzog von Northumberland, der Marquis von Stafford, der
Earl of Beverley, Lord Carrington, Lord Stanhope, Sir John Rushout, Sir John Swinner
u. m. a. (Maidstone Journal. Galignani. N. 4632.)
Notiz uͤber die Herren Roelofs
Roelofs und Drießen.
Holland verlor im vorigen Jahre zwei verdiente Landwirthe und Naturhistoriker an den
HHrn. Arjen Roelofs Roelofs, und Peter Drießen. Ihre Verdienste um ihr Vaterland und um die
Wissenschaften finden sich in folgenden beiden kleinen Schriften, die auch die
Aufmerksamkeit ihrer hochdeutschen Nachbarn verdienen: Levensberigt van Arjen
Roelofs Roelofs
etc. door W. van
Peyma. Franeker. 1829. – Levenschets van den Hoogleerar Petrus
Driessen, door J. Munniks. Groningen. 1829.
Einladung an europaͤische Colonisten in
Ostindien.
Das Calcutta-Journal (Galignani N. 4623) sagt: „wir hoͤren, daß die Directoren
der ostindischen Compagnie wuͤnschen, Colonien von Europaͤern aus
ihren ostindischen Besizungen anzulegen. Sie werden die Grundstuͤke unter
den maͤßigsten Bedingungen ablassen, und den Colonisten alle
Erleichterungen verschaffen. Sie wuͤnschen vorzuͤglich
Baumwollencultur zu foͤrdern, um dadurch den Amerikanern Abbruch zu thun,
und eine bessere Baumwolle zu erzeugen, als diese. Es unterliegt keinem Zweifel,
daß in Ostindien bei einiger Aufmerksamkeit und Auswahl der Sorten die beste
Baumwolle in der Welt gezogen werden kann. Der Courier (Galignani N. 4623) berichtet, daß
man in der Naͤhe von Calcutta zwei ungeheuere Baumwollenspinnereien
errichtet, die man mit Dampfmaschinen betreiben wird, welche man aus England
kommen ließ.
Vertheilung der Arbeit unter Hausthiere.
Daß gehoͤrige Vertheilung der Arbeit unter mehrere Haͤnde die Seele
aller Fabrikarbeit ist, ist laͤngst bekannt; indessen hat man diesen Grundsaz
noch nicht von Menschen auf Thiere angewendet. Hr. Stuart Monteath, Besizer einer Kohlengrube in Schottland, versuchte nun auch
Lezteres. Er hatte seine Steinkohlen bisher gewoͤhnlich in
einspaͤnnigen Karren woͤchentlich zwei Mal oder hoͤchstens drei
Mal nach Glasgow geschikt, das 18 engl. Meilen von seiner Grube liegt: jedes Pferd
zog 24 Ztr. Nun vertheilt er seine Pferde auf dieser Streke in 4 Relays, und so kann
jedes Pferd taͤglich mit 33 Ztrn. drei solche Stationen bequem
zuruͤklegen, so daß nun Ein Pferd, Statt der 72 Ztr., die es ehevor
woͤchentlich nach Glasgow lieferte, bequem 140 Ztr. dahin foͤrdert.
Hr. Monteath fuͤhrte eben diese Relays nun auch
beim Feldbaue ein, und theilt seine Pferde, Statt daß er sie taͤglich zwei
Mal einspannt, jedes Mal 4 Pferde, auf drei Mal zur Arbeit, jedes Mal fuͤr 2
1/2 Stunden. Auf diese Weise kommen die Pferde immer mit frischer Kraft an den
Pflug, arbeiten mehr und schneller und kraͤftiger, und werden weniger angestrengt. Observer. Galign. 4635. (Lezteres ist nur bei einer gut
arrondirten Landwirthschaft leicht moͤglich, und bei sehr weit entlegenen
Gruͤnden allenfalls noch nuͤzlich. Ersteres verdiente allgemein, so
viel es moͤglich ist, bei schweren Fuhren eingefuͤhrt zu werden. Es
kommt hier naͤmlich darauf an, daß man seine Pferde gut, sicher und wohlfeil
in den Relays unterbringen kann. Den groͤßten Vortheil bei solchem Wechsel
wuͤrden die sogenannten Landkutscher (Lehnroͤßler) und mit diesen
zugleich das reisende Publikum haben: allein, dieß erlauben unsere weisen Postgeseze
nicht, die nicht gestatten, daß ein Buͤrger von seinen Pferden den Vortheil
zieht, den er haben koͤnnte, und daß das gesammte reisende Publikum dabei den
hoͤchsten Gewinn machte, den ein Mensch machen kann: Zeit! Nur in England darf der Landkutscher seine Pferde wechseln wo er
will und so oft er will.
Der bluͤhende gegenwaͤrtige Zustand
Londons
ergibt sich, sagt der Standard,
allein schon aus dem Umstande, daß an der Hauptstraße dieser Stadt von New Cross bis Bricklayer's
Arm, auf einer Streke von weniger als drei engl. Meilen, 148 Haͤuser,
von Bricklayer's Arm bis St. George 45, und von jener Stelle bis zum Elefanten 40 Haͤuser
„zu verlassen“ sind, oder „zu
verkaufen.“ Ganz leer stehende Haͤuser werden hier nicht
gerechnet. (Galignani. 4638.)
Elend der Fabrikarbeiter in England.
In der großen Fabrik Bashall und Comp. zu Cuerden findet
man es jezt wohlfeiler auf sogenannten Handstuͤhlen Statt auf
Maschinenstuͤhlen arbeiten zu lassen, da die armen Weber bloß um trokenes
Brot arbeiten. (Preston-Pilot. Galignani. N.
4634.)
Gegenwaͤrtiges Elend der Landwirthe in England.
Zu Boston wurden Anfangs Jaͤnners l. J. 7 Tonnen Heu (140 Ztr.) um 1 Pfd. 15
Shill. (21 fl.), 3 Tonnen sogar um 1 Shilling (36 kr.), verkauft. Der Ertrag von 9
Acres Weizen Land ward um 3 Pfd. 5 Shill. (63 fl.), und 9 Acres Hafer um
fuͤnf Shillings verkauft. Herald. Galignani N.
4637.
Kalendertaxe in England.
Die Kalendertaxe in England trug im J. 1829. der Regierung von England 39,718 Pfd.
oder 368,616 fl. (Sun. Galignani. N. 4625.)Die Taxe fuͤr jeden Kalender in England ist
1 Shill. 3 P. (45 kr.) Man kann nur auf den zehnten Mann in England einen
Kalender rechnen. Der Zoll fuͤr eingefuͤhrte, im Auslande
gedrukte Buͤcher betrug 11,000 Pfd.
Glastaxe in England.
Das Glas unterliegt in England einer besonderen Steuer, welche im Jahre 1829. die
Summe von 577,000 Pfd. (6,624,000 fl.) trug. (Sun. u.
Galignani. a. a. O.)
Die große Baumwollenwaaren-Fabrik des Hrn. J. Greenwood zu Wheatley
bei Halifax brannte ab, ohne daß man weiß, wie das Feuer
auskam. (York Herald Galignani. N. 4634.)
Beruhigung fuͤr diejenigen, welche wegen der strengen
Kaͤlte dieses Winters Mißwachs und Theuerung fuͤr die naͤchste
Ernte fuͤrchten.
Man hoͤrt in Deutschland allgemein fuͤr den naͤchsten Sommer
Mißwachs und Hunger und Theurung wegen der großen und, anhaltenden Kaͤlte
prophezeien Aehnliche
Ungluͤkspropheten kraͤhen auch im Lande der rothen Propheten, in
Italien, und beunruhigen das Volk. Die vortrefflichen Astronomen an der Sternwarte
zu Mailand fanden es daher der Muͤhe werth, aus einer Reihe von 68 Jahren die
kaͤltesten Jahre (unter welchen der gegenwaͤrtige Winter nur ein
Winter vom dritten Range ist) auszuheben, sowohl in Hinsicht des kaͤltesten
Tages (des hoͤchsten Kaͤltegrades) als der mittleren Temperatur des
ganzen Winters, d.h., der gesammten Winterkaͤlte, die die Felder zu ertragen
hatten, und diesen Kaͤltegraden die Kornpreise des
darauf folgenden Jahres zur Seite hinzuschreiben. Aus dieser
Zusammenstellung 68jaͤhriger Beobachtungen ergibt sich nun, daß die
Thermometergrade, d.h., daß die Kaͤlte des Winters, wenn sie auch noch so
groß ist, mit den Gulden und Kreuzern, um welche das Getreide hierauf bei der
naͤchsten Ernte steigt oder faͤllt, nicht im Mindesten
zusammenhaͤngen; daß auf kalte Winter eben so gut wohlfeile Jahre folgen, als
auf laue Winter theuere. (Vergl. die hieruͤber gelieferten Tabellen in Biblioteca italiana. N. 168. S. 398. 6. Februar 1830.)
Gewinn des Lord Exeter bei
Wettrennen.
Nach dem Atlas (Galignani
4626.) gewann Lord Exeter bei dem Wettrennen am Ende des
vorigen Jahres nicht weniger als 25,000 Pfd. Sterl. (300,900 fl.) Die Summen sind
einzeln angegeben.
Londoner Post.
Das Felleisen, das uͤber Dover kommt, brachte den
15. Decbr. 1829. nicht weniger als 10,000 Briefe nach London. (Globe. Galignani. 4614.)
Staffelten-Schnelligkeit in N. Amerika.
Die lezte Rede des Praͤsidenten Jackson wurde mit
solcher Schnelligkeit in den Vereinigten Staaten verbreitet, daß man in
Staͤdten, die 300 engl. Meilen von Washington entfernt waren, dieselbe schon
in 21 Stunden nach Vollendung des Drukes erhielt; was eine Schnelligkeit von 15
engl. Meilen (beinahe 4 deutschen Meilen) in Einer Stunde fuͤr die Post gibt.
Am merkwuͤrdigsten war aber die Expedition von Washington nach Baltimore. Gin
Hr. James M' Cracken bot sich als
Staffetten-Reiter unentgeldlich an. Er ritt um 12 Uhr 40 Minuten von
Washington weg, und kam um 2 Uhr 5 Minuten zu Baltimore an, legte also in Einer
Stunde 25 Minuten 24 engl. (6 deutsche) Meilen zuruͤk. Er kam ganz athemlos
an, indem er bei dem schlechten Wege zwei Mal stuͤrzte. Er hatte 8 Relays auf
dieser Streke. (Globe Galignani. 4642.)
Ehrenrettung eines Correspondenten des Polytechnischen
Journales.
Man hat die Idee „eines einfachen Mittels zur
Unterhaltung der Postcommunication bei Eisgaͤngen“ im
Polytechn. Journ. XXXIV. Bd. S. 113. S. 244.
fuͤr eine „Abgeschmaktheit“
erklaͤrt. Die Erfahrung hat nun gezeigt, daß sie es nicht ist. „Das
Wachschiff in der Themse war zu London Ende Decembers eingefroren, die Eisdeke
aber zu duͤnn, als daß man sich auf derselben in das Schiff oder aus
demselben haͤtte wagen koͤnnen. Man versuchte in diesem Dilemma
eine Leine auf dieselbe Weise an das Ufer zu schaffen, wie es bei
Schiffbruͤchen gewoͤhnlich ist, und spannte mittelst derselben ein
Seil von einem Maste nach der Tower-Werfte hin. Auf diesem Seile ließ man
nun Rollen laufen, an welchen eine Kiste befestigt war, mittelst welcher man
Menschen aus dem Schiffe auf das Land und Mundvorraͤthe vom Lande auf das
Schiff erhielt.“ (Times. Galignani N.
4625.) Die oben erwaͤhnte Idee im Polytechn.
Journ., von welcher man wahrscheinlich zu London keine Notiz nahm, so wenig als
man von ihr bei dem naͤchsten Eisgange auf dem festen Lande Gebrauch machen
wird, ist also weder „eine Abgeschmaktheit,
Narrheit, Grille oder Posse“
sondern sie ist ausfuͤhrbar und nuͤzlich.
Hrn. Nik. Koechlin Geschenk an die
Société industrielle zu
Muͤlhausen.
Hr. Nik. Koechlin, Gruͤnder der vortrefflichen Société industrielle de Mulhausen,
schenkte dieser fuͤr die Industrie und das Wohl seines Departements so
wichtigen Anstalt ein großes Gebaͤude in dem Neuen Viertel (le bâtiment central du nouveau quartier) als
Eigenthum. Die Bedingungen, die dieses große Geschenk begleiten, koͤnnen in
der 13. N. des Bulletin de la
Société industrielle nachgelesen werden. – So hat auch
hier, wie so oft, der Patriotismus und die Uneigennuͤzigkeit eines
Privatmannes fuͤr das Wohl des Landemehr gethan, als die
Beschraͤnktheit mancher Minister.
Proceß uͤber ein Patent in England vor der King's
Bench.
Das Repertory of Patent-Inventions
theilt in seinem Jaͤner-Hefte S. 36. einen
merkwuͤrdigen Proceß zwischen zwei Tuchscherern, Lewis und Marling, wegen
Patent-Eingriffes mit, worin lezterer zu 200 Pfd. Sterl. Strafe verdammt
wird, obschon er sich bloß einer aͤhnlichen Maschine bediente, die
laͤngst vor Lewis's Patent erfunden, und gebraucht
wurde, aus England nach Amerika und aus Amerika wieder heruͤber kam. Eigene
Erfindung, Neuheit, Originalitaͤt berechtigt also nicht mehr in England zu
dem Gebrauche einer Maschine, wenn eine Nachahmung derselben spaͤter
patentisirt wurde! Nur Patent-Recht gibt ein Recht zum Gebrauche einer
Maschine, selbst wenn sie gestohlen waͤre von dem Erfinder! O miserae leges, quae talia crimina fertis! Das ist die
neue heutige Patent-Justiz in England! – Fuͤr die Geschichte
der Tuchschererkunst sind die Akten dieses Processes wichtig.
Ein Patent zu Rom, und auf was?
Der Recueil industriel klagt in einem Aufsaze uͤber das Patentwesen
T. XII. N. 35. S. 124., daß
in Sardinien, in Toscana und im Kirchenstaate keine Patentgeseze sind, wie in
England und Frankreich, und daß es daselbst lediglich eine Gnadensache des
Fuͤrsten ist, wenn ein Patent ertheilt wird. Wir finden, daß dieses ehe gut
als schlecht ist, und daß selbst diese Gnade oft mißbraucht wird. So ließ z.B. der
allerheiligste Vater im J. 1824 durch seinen Camerlengo Pacca sich mißbrauchen, ein Patent auf die
Weinbereitung
à la
Gervais zu ertheilen, nachdem man bereits durch
vierjaͤhrige Erfahrung in Frankreich gelernt hatte, daß diese daselbst schon
im J. 1820 patentisirte Weinbereitung nichts taugt, und bereits allgemein aus
Frankreich verbannt war.
Eigenduͤnkel gelehrter Zuͤnfte.
Die Erbaͤrmlichkeit des aͤlteren englischen Nautical-Almanac ist den Astronomen, wie den Schiffenden, leider,
gleich gut bekannt; aber unbekannt war es bisher, daß, wie das Mechanics' Magazine N. 336. 16. Jaͤnner 1830. S. 362. uns lehrt, „Hr. Professor Schuhmacher zu Altona, (einer der ersten Astronomen
Europens, und zugleich einer der kraͤftigsten Foͤrderer alles
Guten, Wahren und Schoͤnen) sich schon vor ungefaͤhr 8 oder 9
Jahren erbot, der englischen Laͤngen-Commission „(Board of Longitude, welche die Ausgabe des Nautical-Almanac besorgt)“ die
Abstaͤnde der Venus, des Mars, Jupiters und Saturns vom Monde, von drei
Stunden zu drei Stunden fuͤr jeden Tag des Jahres auf das Genaueste
berechnet, unentgeldlich zu liefern; nur wuͤnschte er einige
Abdruͤke von seiner muͤhevollen Arbeit zur Vertheilung unter
seinen lieben Landsleuten, den guten Daͤnen und Deutschen; und daß
„dieses großmuͤthige Anerbieten
rund abgewiesen wurde.“ So ist der Kastengeist der
gelehrten Corporationen und Zuͤnfte; er will nicht nur selbst auf der
gelehrten Baͤrenhaut liegen, sondern auch den fleißigen Gelehrten, der
nicht zu seiner Kaste gehoͤrt, hindern mehr zu leisten, als die ganze
gelehrte Zunft in corpore nicht zu thun vermochte.
Und wie reichlich ward nicht dieser Board of
Longitude vom Staate bezahlt!
Charakter der Englaͤnder im Allgemeinen.
Wir haben in unserm Journale bei verschiedenen Gelegenheiten uns Bemerkungen uͤber den
Charakter der Englaͤnder im Allgemeinen erlaubt,
die uns an manchem Orte Tadel und Mißfallen zugezogen haben. Es sey uns erlaubt,
hier das Urtheil eines hoͤchst achtbaren Englaͤnders, des
beruͤhmten Sir Richard Phillips, zu unserer
Rechtfertigung mittheilen zu duͤrfen, das unsere Leser im Chronicle (Galignani Messeng.
N. 4589.) noch weitlaͤuftiger ausgefuͤhrt finden
koͤnnen. „Der hoͤchste Genuß eines
Englaͤnders,“ sagt Sir Richard, „besteht nicht
sowohl darin, daß er irgend etwas allein genießt, sondern daß er alle Andere an
dem Genusse desjenigen Dinges hindert, das er genießt. Wer unserem Volke diesen
boͤsen Geist eingehaucht hat, ist schwer zu sagen: genug, es ist einmal
von demselben besessen. Das Erste, was ein Mensch bei uns thut, sobald er zu
irgend einer Macht gelangt, Obrigkeit oder Buͤttel wird, ist, daß er
sucht, jeden Anderen in seinen Genuͤssen, oder auch nur in seinen
Unterhaltungen zu beschraͤnken, wer bei uns Geld hat, trachtet vor Allem
dahin, daß er zum Besize von irgend etwas gelangt, was ein Anderer nicht
hat.“
Man zahlt in England weniger Strafe, wenn man
schwaͤrzt, und selbst Mauthbeamter ist.
Man machte an der englischen Mauth die Entdekung, daß zwei Mauthbeamte bedeutend
Seidenwaaren schwaͤrzten, obschon der Einfuhrzoll derselben, leider,
bedeutend herabgesezt wurde. Jeder wurde mit 60,000 fl. (5000 Pfd.) Strafe belegt.
Waͤre diese, nach dem Geseze, verdreifacht worden. so haͤtte jeder
180,000 fl. bezahlen muͤssen (Globe Galignani N.
4601.)
Eine kurze Biographie des beruͤhmten Drs. Wollaston
hat Hr. G. Moll in van Hall's,
Vrolick's und Mulder's
Bydragen IV. Th. N. 2. S.
174 geliefert. Wir finden sie besser als manche englische.
Professor's A. Crivelli Tod.
Am 18. August 1829. starb der beruͤhmte Mechaniker, Mathematiker und Reisende,
Professor A. Crivelli, in einem Alter von 46 Jahren. Die
Biblioteca italiana liefert in ihrem Novemberhefte
(ausgetheilt den 5. Jaͤner 1830) eine kurze Nekrologie dieses verdienten
Mannes.
Plagiat eines Jesuiten an dem sel. de
Gaus.
Wir haben neulich auf de Caus' oder de Gaus' Verdienste um
die erste Erfindung der Dampfmaschine (im polytechn.
Journ. B. XXXV. S. 69.) aufmerksam
gemacht, und das im J. 1615 zu Frankfurt gedrukte Werk desselben „Des forces nouvantes“ angefuͤhrt.
Wir finden nun in Hrn. Hachette's trefflicher
„Notice historique sur les machines
à vapeur,“ welche einen Theil der 35igsten Lieferung
der Encyclopédie portative de M. Bailly de
Merlieur bildet (vgl. Bulletin d. Scienc.
technol., Nov. 1829, S. 172.), daß ein Jesuite, Namens Caspar Scott, in seinem zu Wuͤrzburg in 4. im J. 1657
gedrukten Werke „Mechanica hydraulica
pneumatica“, S. 227., die ganze Beschreibung des Apparates
des sel. de Gaus gegeben hat, ohne des Erfinders auch nur
mit einer Sylbe zu erwaͤhnen. Dieß war so die Sitte dieser frommen
Vaͤter, die sich nicht bloß das Ansehen geben wollten, sich mit
Wissenschaften zu beschaͤftigen, sondern die auch fuͤr die einzigen
und groͤßten Mathematiker und Physiker gelten wollten. Von Athanasius Kircher bis auf die Jesuiten Herberl, Gusman, Biwald, Bar. v. Metzburg etc.
herab (von welchen noch heute zu Tage einige Schuͤler leben) wird man nie in
den Lehrbuͤchern der Mathematik und Physik, welche von Jesuiten herausgegeben
wurden, den Namen eines evangelischen Mathematikers oder Physikers angegeben finden,
dessen Apparate, Instrumente und Entdekungen sie, der Vollstaͤndigkeit wegen,
aufzunehmen gezwungen waren. Auf diese Weise gelang es den Jesuiten, die Welt zu
taͤuschen, und sich das Ansehen einer Gelehrsamkeit zu verschaffen, die sie
nie besaßen.
Ruͤge eines Uebersezers am Polytechnischen
Journal.
Der Redacteur des Wochenblattes des landwirthschaftlichen
Vereines erlaubt sich auch in diesem Jahre, ungeachtet der Warnungen der
Redaction des Polytechnischen Journales, die Artikel
des Uebersezers sine lux et crux, ohne Anfuͤhrung
der Quelle, woher er sie genommen hat, seinem Wochenblatte einzuverleiben. Da man
nun ein solches Verfahren in der gelehrten Welt ein Plagiat, d.h. einen litterarischen Diebstahl nennt, und solche
Diebstaͤhle heute zu Tage immer mehr Sitte werden; so erklaͤrt der
Uebersezer, dessen Namen die Redaction des Polytechn.
Journales augenbliklich bekannt machen wird, wenn darum gefragt werden
sollte, den Redacteur des Wochenblattes des landwirthschaftlichen Vereines hiermit
oͤffentlich als einen Plagiator oder litterarischen Dieb. Sollte dieser Redacteur sich durch diese Zeilen beleidigt glauben, so ist der Uebersezer
ihm zu jeder Satisfaction erboͤtig. Der Uebersezer ist diese
Erklaͤrung seiner Verehrung fuͤr den Herrn Verleger und seiner
Freundschaft fuͤr den Redacteur des Polytechn.
Journales schuldig, indem es in unseren Zeiten Gelehrte gibt, die, so wie
die Windmuͤhlen in Holland mit jedem Winde mahlen, und so wie schlecht
abgerichtete Hunde aus jeder Hand Brot fressen, oder gar vom Tische stehlen, so mit
ihrem Tintenfasse jedem, der daraus Schwarz auf Weiß will druken lassen, zu Gebote
stehen, und, wenn ihr Tintenfaͤßchen leer oder verschimmelt ist, in das
naͤchste beste ihren Rabenkiel tauchen.
Litteratur.
a) Franzoͤsische.
Mécanique des Solides, renfermant un grand
nombre de développemens neufs et d'applications usuelles et
pratiques à l'usage des personnes les moins versées dans
les Mathématiques, des gens de lettres, des médecins, et
de tous ceux qui ne se sont pas livré d'une manière
speciale à l'étude des sciences: parNeil Arnott; traduite de l'anglais sur la 3me
édition, et augmentée de notes et d'additions
mathématiques: parT. Richard. 8. Paris. 1829. 330 S. und 6 Taf. 5 1/2 (Dieses, Werk verdient um so
mehr eine deutsche Uebersezung, als auch wir in Deutschland, so wie die
Englaͤnder und Franzosen nach der hier auf dem Titel gegebenen
Erlaͤuterung, „Gelehrte und Aerzte, die gar nichts von
Mathematik wissen, und nie auf eine sonderliche Weise sich mit
Wissenschaften beschaͤftigten,“ in ziemlich großer Menge
besizen.)
Dictionnaire du constructeur ou Vocabulaire des
maçons, charpentiers, serruriers, couveurs, menuisiers,
marbriers, fumistes, peintres etc. renfermant les termes d'architecture
civile et hydraulique, l'analyse des lois de voiries, des
bâtimens et de dessechement: par L. T. Pernot, Architecte etc. 18. Paris. 1829. 336 S.
Du calcul de l'effet des machines, ou
considérations sur l'emploi des moteurs et sur leur
évaluation, pour servir d'introduction à l'étude
spéciale des machines: par M. Coriolis. 4. Paris. 1829. chez Carillan Goeury. (Ein aͤußerst
wichtiges Werk, das eine gute deutsche
Uebersezung verdiente. Der Uebersezer wird aber auch hieruͤber des
Ingenieur-Hauptmannes Poncelet
Note sur quelques principes de Mécanique
relatifs à la science des machines im Bulletin
d. Scienc. technol.
November. 1829. S. 295. vergleichen muͤssen.)
Journal des voies de communication. N. 12. St. Petersbourg. 1828. (Enthaͤlt
aͤußerst wichtige Aufsaͤze uͤber Bruͤken. und
Straßenbau.)
Léçons élémentaires de
Perspective linéaire pratique, appliquée aux meubles et
aux objets de décor. Par M. Lachave. 1. Partie. 4 et 8. Paris. 1829. ch.
Bachelier.
Essai sur la Fabrication du sucre de betteraves: par
Mr. Clemandot. 8. Paris. 1829.
De la Fabrication des sucres en France et aux
colonies: par M. S. Bazy. 8. Paris. 1829. ch.
Didot.
J. B. Huzardfils, de, la culture en rayons des Turneps ou gros
navets, teile qu'on la pratique en Angleterre. 8. Paris. 1828.
De la Théorie actuelle de la science agricole.
Par E. Klynton. T. II. (École de Horticulture.) 8. Gand. 1829. ch. Mille L. Mestre.
Notice sur la dilatation de la pierre: par M.
Destigny. 8. Rouen. 1828. avec 1 pl. (Ein interessantes kleines Werk fuͤr
Baumeister.)
De la chaleur, spécialement appliquée
à l'industrie manufacturière: par M. F. Bresson. 1 Liv. Paris. 1829. ch. Crochard.
Mémoire sur le desséchement du lac de
Harlem, et sa conversion en foret: dédié aux amis
d'Agriculture etc. de l'Industrie nationale: par A. deStappers. Bruxelles. 1829.
Monographie ou histoire naturelle du genre
Groseiller, contenant la description, l'histoire, la culture et les
usages de toutes les groseilles connues. Par C. A. Thory. 8. Paris. 1829. avec 24 pl.
Annales administratives et scientifiques de
l'Agriculture française, contenant 1° les travaux officiels de la Direction de
l'Agriculture et du Conseil superieur établi près du
Ministre de l'Intérieur; 2do des
Mémoires sur toutes les parties de l'Agriculture théorique
et pratique. La seconde partie rédigée par M. Tessier. Paris. 1829.
Nouveau traité de la perspective, des ombres
et de la théorie des reflets: par V. deClinchamp. 4. Toulon. 1828.
Traité sur les surfaces reglées: par G.
Gascheau. 8. Paris. 1828.
b) Italiaͤnische.
Nuove ricerche sull' equilibrio delle volte. Dell'
Abb. Lor. Mascheroni. Coll' elogio del Marchese
Ferd. Lanzi, 16. Milano. 1829. p. Giov.
Silvestri. (Eine neue Auflage dieses beruͤhmten
Werkes.)
Opuscoli chimico-fisiti del farmacista B.
Bizio. T. 1. fasc. 3–5. (Eine sehr wichtige Sammlung der Werke oder
vielmehr Arbeiten diese fleißigen Chemikers).
Manipolazioni chimiche diFaraday, traduzione annotata di L. D. I.
arrichita anche delle illustrazioni fatte all' edizione francese dal S.
A. Bussyetc. 12. Milano. 1829. p.
Giac. Agnelli. (Diese Uebersezung
soll sehr gut seyn der Anmerkungen wegen.)
Trattato economico-rurale sul governo dei
cavalli, dell' Abb. G. F. Cagliesietc. 8. Ascoli.
1827. p. L. Carli. 194 S. 1 Liv. 32 Cent.
c) Hollaͤndische.
Verhandeling over de volmaakte Molenwicken, door H.
de Hartog. Amsterdam. 1829.
Memorien over de hooge aangelegenheid van den
Noorderlekdyk bovendans en van daar tot Krimpen, door den Staatsraad
d. Blanken, Janszter toelichting van de verschillende gevoelens over
dit algemeen zur belangryk onderwerp, en hetgeen onlangs door den druk
openbaar geworden is, door den Hoogleeraar G. Mollet J. G. Van Nes. Utrecht. 1829. b. van Paddenburg. – Antwoord van G. Mollan den Heer J. G. Van Nesetc. 4. Amsterd. b. van
der Hey.
Nieuwe Verhandelingen van het Bataafsch Genootschap
der proefondervindelyke Wysbegeerte te Roterdam. VII. D. Rotterdam. 1829.
Verhandeling over het Loodwit, door C. M. van Dyk. 8. Dordrecht. 1829.
Veeartsenykundig Magazyn 5 door Dr. A. Numan. II. D.
1 St. 8. Groningen.
1829.
Geschiedenis van de Verwoestingen door deRupsen, in het jaa 1829, aangerigt in de provincie Groningen etc.; door H. C. van
Hall. 8. Groningen. 1829. b. Oomkens. (Ein wichtiges kleines Werk
fuͤr Landwirthe und fuͤr Entomologen, welches einen neuen
Beweis liefert, wie sehr dem Landwirthe gruͤndliche Kenntniß in der
Naturgeschichte nothwendig ist.)
Handleiding tot het meetkunstig teckenen, opgesteld
ten dienste der Latynsche Scholen, en inzonderheid ten gebruike der
Industrie Scholen. Door Jac. deGelder. 1829. s'Gravenh.
Handleiding tot de werkdadige Meetkunst etc. door F.
P. GisiusNanning, Lieutenant etc. II. Decl. Delft. 1828. b. de
Groot.
Grondig Onderwys in de Schilder- en
Verw-Kunst etc., door L. Simis. 8. Amsterdam. 1829. by H. Gartman.