| Titel: | Reinigung des Oehles aus Oehlsaamen. Von Hrn. Dubrunfaut. | 
| Fundstelle: | Band 36, Jahrgang 1830, Nr. IX., S. 45 | 
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                        IX.
                        Reinigung des Oehles aus Oehlsaamen. Von Hrn.
                           Dubrunfaut.
                        Aus den Archives des Decouvertes. 1829. p. 384,
                           im Repertory
                                 Patent-Inventions. Maͤrz. S. 181.Wir uͤbersezen diese Notiz aus dem Repertory, da uns das Heft des Industriel, aus welchem diese Notiz
                                 urspruͤnglich entlehnt zu seyn scheint, nicht zugekommen ist.A. d. Ue.
                           
                        Dubrunfaut, uͤber Reinigung des Oehles.
                        
                     
                        
                           Diese Reinigungsmethode besteht darin, daß man das Oehl mit Einem oder mit 2 per
                              Cent, concentrirter Schwefelsaͤure behandelt, kraͤftig mit derselben
                              durchschlaͤgt, und mit Wasser waͤscht.
                           Ehevor ließ man das gewaschene Oehl, um dasselbe zu filtriren, durch verschiedene
                              Koͤrper durchlaufen. Dieses Filtriren, das immer sehr langweilig und
                              muͤhsam war, hatte keinen anderen Zwek, als aus dem Oehle eine leichte in
                              demselben schwebende Masse abzuscheiden, welche die Durchscheinenheit desselben
                              hindert. Nach dem neuen Verfahren kommt das gewaschene Oehl in ein Weinfaß, aus
                              welchem ein Boden
                              herausgenommen wurde, und welches auf dem anderen steht: es mag ungefaͤhr
                              sieben HektoliterDie englische Uebersezung berechnet diese 7 Hektoliter zu 24,72 Kubikfuß
                                    (engl.). Ein Hektoliter ist 1/10 Kubikmeter franz. Maßes, oder,
                                    hoͤchst genau nach Eytelwein, 1,819455428
                                    preuß. Scheffel.A. d. Ue. fassen. In dieses Faß kommen sechs Hektoliter gesaͤuertes Oehl,
                              welche mit 50 KilogrammDie englische Uebersezung berechnet hier falsch 50 Kilogramm zu 11 Pfd. Avoir du pois Gewicht; es muß 110 Pfd. heißen;
                                    denn Ein Kilogramm ist 2,138072384 preuß. Pfd.A. d. Ue. KohlsaatDie englische Uebersezung sagt hier in einer Anmerkung: „Colza, Colzat oder Colsa, eine Art Kohles, dessen Saamen Lampenoͤl
                                       geben.“ Er haͤtte wohl sagen koͤnnen, daß Kohlsaat Brassica
                                       
                                    campestris var. oleifera ist. A. d. Ue. Kuchen, die gut getroknet und gepulvert werden, durchgeruͤhrt werden.
                              Dieses Durchruͤhren wird eine halbe Stunde lang fortgesezt, worauf man das
                              Oehl neun Tage lang ruhen laͤßt. Nach dieser Zeit kann man vier
                              Faͤsser (Tonnes
                              franz. pipes
                              engl.) klares Oehl davon abgießen, und auf den Rest noch
                              eben so viel ungereinigtes Oehl schuͤtten. Dieses wird wieder
                              aufgeruͤhrt und nach 3 Tagen abgezogen, und auf diese Weise fahrt man solang
                              fort, bis die 50 Kilogramm Oehlkuchen alle klaͤrende Kraft verloren haben,
                              was nach Abzug von 200 Faͤssern geklaͤrten Oehles der Fall seyn
                              wird.