Titel: | Ruderrad, welches mittelst einer excentrisch angebrachten Kurbel und mit dieser in Verbindung stehenden Hebel in Umtrieb gesezt wird. Von King Williams. |
Fundstelle: | Band 36, Jahrgang 1830, Nr. XXXVI., S. 187 |
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XXXVI.
Ruderrad, welches mittelst einer excentrisch
angebrachten Kurbel und mit dieser in Verbindung stehenden Hebel in Umtrieb gesezt wird.
Von King
Williams.
Aus dem Philosophical Magazine and Annals of
Philosophy. Februar 1830. N. 96.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Williams's Ruderrad etc.
Fig. 16.
zeigt das Gestell und die Ruder von der Endseite. A. ist
das Mittelstuͤk (die Nabe, bosh) aus Gußeisen zur
Aufnahme der Arme 1, 2, 3, 4 aus geschlagenem Eisen. B ist die feststehende Kurbel. C, das sich auf derselben drehende Halsband, welches die
Verbindungsstangen, 9, fuͤhrt, die man in T, Fig. 18. deutlicher
sieht, H ist der Winkel, welcher von jedem Ruder
gebildet wird, wenn das Rad sich in dieser Lage befindet; wenn es in die punktirte
Linie, F, kommt, und auf dem Punkte ist, in das Wasser
einzutreten, bildet es einen stumpfen Winkel mit seiner Achse (siehe 9), so daß das Ruder in dem Augenblike, wo es in
das Wasser eintritt, mit einer Triebkraft wirkt, ohne irgend etwas von seiner Kraft
zu verlieren. Wenn F nach E.
kommt, hat es die groͤßte Kraft, und sein Hebel und seine Stange bilden einen
Winkel, der am besten geeignet ist dem Druke des Wassers bei E zu widerstehen. Wenn E in die punktirte
Linie D gelangt, so verlaͤßt es das Wasser in
einer beinahe senkrechten Richtung.
In Fig. 17.
zeigt 8 eines der Ruder mit einem Theile seines doppelten Gestelles, mm; i ist die horizontale Spindel, welche die
beiden Gestelle mit einander verbindet. Der Stuͤzpunkt des Ruders ist
zwischen den Schultern der Spindel, i, und den
Gestellen, mm, in freier Bewegung. J ist eine Schraube an den Ruderspindeln. Das Niet k dient die vier Eken alle fest an einander zu
schrauben.
In Fig. 18.
ist n
Dieses n fehlt im Originale.A. d. Ue. das sich drehende Halsband, das auf der Kurbel, C, in Fig. 16. mit seiner groͤßeren Stange arbeitet. T ist diese Stange abwaͤrts gedreht, damit man
sieht, wie die anderen Stangen damit verbunden sind, U
ist eine kupferne Buͤchse oder Nabe, die auf das Kurbellager, Z, in Fig. 4. paßt. P ist einer der Bolzen, der in L, Fig.
17. paßt.
Fig. 19. ist
die feststehende Kurbel und ein Theil des Gestelles, mm. R, die Spindel der Maschine. W, die Kurbel der Maschine. X und Y, welche den Theil 6 tragen, treten in 6 des
Gestelles m ein, und werden daselbst fest geschlossen.
Der Zapfen 5 geht in das Loch 5 der feststehenden Kurbel, dreht sich in demselben
frei, und fuͤhrt das ganze Gestell mit sich. Der andere Theil des Gestelles,
der in 7 dargestellt ist, ruht auf O: die Kurbel wird
hier mittelst einer starken Schraube fest gestellt, kann aber so bewegt werden, daß
er dem Ruder verschiedene Winkel gibt.
Ich hatte dieses Ruder Anfangs fuͤr Kriegsschiffe bestimmt, wo es in der Mitte
des Schiffes arbeiten sollte, da es kein Ruͤkwasser gibt: es dient aber bei
jedem Dampfschiffe. Es ward im Großen im mittellaͤndischen Meere, auf Fahrten
von Triest nach Venedig versucht, und leistete denjenigen, die es versuchten, auf
das Vollkommenste Genuͤge: die Fahrt ward um zwei Stunden schneller
zuruͤkgelegt, und man ersparte dabei viel Brennmaterial. Der Plan ist
einfach, und ein Rad, das auf diese Weise gebaut ist, erzeugt wenig Reibung. Die
Ruder selbst koͤnnen leicht in wenigen Minuten erneuert werden, da sie
aufgeschraubt sind, und ein gebrochenes Ruder kann leicht entfernt und ein anderes
von verschiedener Groͤße dafuͤr angebracht werden. Die Neigung, oder
die Richtung, in welcher die Ruder in das Wasser eintreten und aus demselben
aufsteigen sollen, kann mittelst einer Stellschraube auf der feststehenden oder
excentrischen Kurbel in 5 Minuten gegeben werden.
Ein Modell in einem Maßstabe von Einem Zoll auf den Fuß wurde von mir im
Jaͤner 1829 vollendet, und mehreren Mechanikern und Dampffahrern gezeigt.
Anfangs August kam es in die Haͤnde des Hrn. Morris, Pergamentmacher in Long-Lane, Bermondsey, der es einigen
Personen von hohem Range vorwies. Es blieb 3 Monate lang bei ihm, und kam am 12.
Nov. in das National-Repository of Arts, King's
Mews.
Am 14. Decbr. nahm ich es aus der Gallerie, um es Hrn. Richard Taylor zu zeigen, welchem ich fuͤr das Phil.
Mag. and Annals of Philosophy Beschreibung und Abbildung mitgetheilt habe.
Es ist jezt wieder in meinen Haͤnden, und kann von jedem eingesehen werden,
der es untersuchen will.
Ich will jedem, der es wuͤnscht, ein noch einfacheres Modell mittheilen,
wodurch die Kosten bei dem Baue eines solchen Rades wesentlich vermindert
werden.
5, Old George-Street, Suffolk-Street, Southwark.
King Williams.