Titel: | Verbesserung an Dampfmaschinen, vorzüglich für Dampfbothe, und auch zum Theile zu anderen Zweken, worauf Jul. Pumphrey, Handschuhmacher zu Tally Hill, Worcestershire, sich am 3. Februar 1829 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 36, Jahrgang 1830, Nr. XXXVIII., S. 196 |
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XXXVIII.
Verbesserung an Dampfmaschinen,
vorzuͤglich fuͤr Dampfbothe, und auch zum Theile zu anderen Zweken, worauf
Jul. Pumphrey,
Handschuhmacher zu Tally Hill, Worcestershire, sich am 3. Februar 1829 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz S.
328.
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
Pumphrey, Verbesserung an Dampfmaschinen.
Diese Verbesserung ist eine Art Dampfmaschine mit umdrehender Bewegung, und besteht
aus zwei neben einander angebrachten Cylindern, die mit einander in Verbindung
stehen, und in welcher sich ein Staͤmpel von ganz eigener Form mittelst des
Drukes des Dampfes, der
auf eine Seite desselben wirkt, bewegt. Diese Staͤmpel sind jeder fuͤr
sich an einer Laͤngenachse befestigt, die durch die Achse eines jeden
Cylinders laͤuft: die mechanische Kraft, welche durch den Druk des Dampfes
gegen die Staͤmpel erhalten wird, wird durch die Umdrehung der Achsen als
Triebkraft der Maschine mitgetheilt, welche dadurch bewegt werden soll.
Taf. IV. Fig.
14. zeigt einen Querdurchschnitt dieser Vorrichtung durch die zwei
Cylinder, und die respective Stellung der beiden Staͤmpel auf einem gewissen
Punkte ihrer Umdrehung. a, ist der eine Staͤmpel;
b, der andere; cc
, sind die zwei Einlaßklappen, die sich nach innen
oͤffnen, um den Dampf in die Cylinder zu lassen; dd
, sind die Auslaßklappen, die sich nach auswaͤrts
oͤffnen, um den Dampf auszulassen, nachdem dieser seine Dienste verrichtet
hat. Die Pfeile zeigen die Richtung, in welcher die Staͤmpel sich drehen. Man
seze, daß Dampf von bedeutendem Druke durch die Einfuͤhrungsklappe, c, in den Cylinder zur Linken gelange, und der Umfang
des Staͤmpels, a, so gepakt sey, daß er genau in
die Hoͤhlung seines Cylinders paßt, waͤhrend der Umfang des Cylinders
b gegen die Achse a
paßt; so ist die Entweichung des Dampfes gehindert, und folglich wird die elastische
Kraft des Dampfes den Staͤmpel, a, und seine
Achse in der Richtung des Pfeiles drehen. Man wird bemerken, daß die Kante des
Staͤmpels, a, eben vor der Einlaßoͤffnung
voruͤber ist, und daß folglich der Dampf eben anfing in den Cylinder zur
Linken zu fließen. Man wird auch wahrnehmen, daß der Staͤmpel b so eben den Dampf durch Schließung der Einlaßklappe an
dem Cylinder zur Rechten abgesperrt hat, und so wie er fortschreitet, wird er
beinahe augenbliklich die Auslaßklappe, d,
oͤffnen, und das Volumen des Dampfes entweichen lassen, der den Cylinder zur
Rechten fuͤllt.
Die elastische Kraft des Dampfes in dem Cylinder zur Linken treibt, wenn sie
fortfaͤhrt zu wirken, den Staͤmpel, a, in
der Richtung des Pfeiles herum, bis die Kante des Staͤmpels an der unteren
Seite des Cylinders in den oberen Theil hinaufkommt, und den Dampf durch Schließung
der Einlaßklappe c absperrt. Zu gleicher Zeit geht der
Staͤmpel, b, waͤhrend er sich dreht, mit
seiner unteren. Kante vor der Einlaßklappe, c, vorbei,
und erlaubt dem Dampfe in den Cylinder zur Rechten zu blasen, waͤhrend der
Dampf von dem Cylinder zur Linken bei der Auslaßklappe, d, wie oben beschrieben wurde, abzieht.
Auf diese Weise wirkt der Dampf abwechselnd auf die beiden Staͤmpel, a und b, und dreht sie um,
und da ihre Achsen außer dem Cylinder mittelst zwei Zahnraͤdern verbunden
sind, so drehen sie sich gleichzeitig, und theilen die vereinte Kraft den Achsen
mit.
Die Pakung der Staͤmpel, welche luftdicht seyn muß, wird bei ee eingefuͤhrt, wo eine Hoͤhlung in
der Seite eines jeden Cylinders zur Aufnahme derselben ist. Um die Cylinder sind
mehrere Ringe oder Rippen, ffff
, um der Maschine mehr Staͤrke zu geben: eine
Vorrichtung, die sich auch an Dampfkesseln anbringen laͤßt, und von dem
Patent-Traͤger als etwas Neues und als eine Verbesserung in Anspruch
genommen wird.Wenn unsere Leser diese Erfindung nicht verstehen, so theilen sie bloß das
Schiksal. des Uebersezers.A. d. Ue.