Titel: | Hrn. Saul's Windbienenkorb. |
Fundstelle: | Band 36, Jahrgang 1830, Nr. LI., S. 236 |
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LI.
Hrn. Saul's Windbienenkorb.
Aus dem Mechanical-Magazine. N. 308. 4. Juli
1829.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Saul's Windbienenkorb.
Hr. Saul macht die sehr
gegruͤndete Bemerkung, daß, wenn bei der Wandelbarkeit des Windes das
Flugloch des Bienenkorbes an der Windseite zu liegen kommt, die Bienen bei ihrer
Heimkehr vom Winde oft niedergeweht werden, wo dann die anderen Bienen den
gefallenen zu Huͤlfe kommen, oder sie, fuͤr jeden Fall,
erleichtern.
Hr. Saul, der sich selbst
fuͤr einen Bienennarren (Bee-Fancier) erklaͤrt, gerieth auf die Idee, seinen
Bienenstok nach dem Winde zu stellen, so daß die Bienen bei der Heimkehr immer unter
dem Winde sind. Zugleich hat er eine Vorrichtung angebracht, um seinen Bienenstok
taͤglich waͤgen zu koͤnnen. Er beschreibt die ganze Vorrichtung
nach der Figur wie folgt.
„A
Fig. 11.
ist eine Windfahne, die das Bienenhaus auf der Stelle so dreht, daß das Flugloch
C immer unter dem Winde ist. D ist der Mittelpunkt, um welchen das Haus sich
dreht. List die Stelle, wo der Drath angebracht ist, der zu dem aus Stroh
verfertigten Bienenkorbe in dem Bienenhause hinabsteigt, und auf einem Brette
ruht. F ist ein Stift, der durch ein Auge
laͤuft, damit der Wind die Bienen nicht belaͤstigt. Wenn nun der
Bienenstok gewogen werden soll, wird der Stift, F,
herausgenommen, und Gewichte werden auf den Balken, GHH, gelegt. I ist der Zeiger. J ist das Ende, bei welchem der Bienenkorb
herausgenommen wird.
Ein deutscher Bienenwirth wird erschreken, wenn er einen solchen
gothisch-babylonischen Thurm als Bienenhaus sieht: indessen ist
dieser Gothicismus jezt in England Mode, und vom Tintenfasse bis zum Pot de Chambre, und von der Schuhschnalle und
vom Sporne bis zum Kopfe und bis zum Hirne selbst ist heute zu Tage in der
modernen Welt (fashionable world) in England alles gothisch.
A. d. Ue.