Titel: | Mc. Duff's Maschine zum Feinsägen oder Ausschneiden mit der Säge. (Buhl-cutting Machine). |
Fundstelle: | Band 37, Jahrgang 1830, Nr. XXX., S. 100 |
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XXX.
Mc. Duff's Maschine zum Feinsaͤgen oder Ausschneiden mit der
Saͤge. (Buhl-cutting Machine).
Aus dem Mechanics' Magazine. N. 351. 1. Mai. S.
230.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.Die Original-Abbildung besteht in einem Holzschnitte. A. d. R.
Duff's Maschine zum Feinsaͤgen.
Hr. Mc. Duff, ein Drechslergeselle, erhielt im vorigen
Jahre den von Dr. Fellowes gestifteten Preis fuͤr
die Arbeiter an der London Mechanics' Institution, pr.
10 Pfd., fuͤr die beste Maschine, die einer derselben erfunden haben wird.
Der Erfinder hat nun der Redaction des Mech. Mag. folgende
Beschreibung und Abbildung hiervon mitgetheilt.
Die Zeichnung Fig.
1. stellt diese Schneidevorrichtung an einer gewoͤhnlichen
Drehelade (Drechselbank) angebracht dar. Es ist also nur nothwendig auf diejenigen
Theile derselben aufmerksam zu machen, welche der gegenwaͤrtigen Erfindung
eigen sind. Ein hoͤlzernes Gestell, bb, ist
auf dem Bette der Drehebank mit zwei Stiften oder Schrauben befestigt. Zwei
Leitungsdrathe, cc, sind an diesem Gestelle
befestigt, und an diesen Drachen steigt der bewegliche Rahmen, ddd, welcher eine sehr feine und zarte senkrechte
Sage, ee, fuͤhrt, auf und nieder. Die Sage
ist an jedem Ende, ff, mittelst der an Sagen
gewoͤhnlichen Vorrichtung befestigt, und wird durch die Stellschraube, die
man in dem oberen kleineren Rahmen, gg, sieht,
gespannt oder ausgedehnt. Ein hohler hoͤlzerner Cylinder, h, haͤngt an dem senkrechten Stuͤke, i. Dieser Cylinder enthaͤlt an seinem unteren
Ende eine Spiraldrathfeder k, welche an dem Hinteren
Theile des Rahmens befestigt ist, bei l, und so den
beweglichen Rahmen schwebend haͤlt. Es ist nun offenbar, daß, wenn dieser
bewegliche Rahmen von einer sehr geringen Kraft herab gedruͤkt wird, die
Sage, e, einen Schnitt nach abwaͤrts
fuͤhren wird, worauf die Feder, in Folge ihrer Elasticitaͤt sich
zusammenziehen und den Nahmen und die Saͤge wieder in die Hoͤhe
fuͤhren wird. Wir haben also nur die mechanische Vorrichtung zu beschreiben,
durch welche diese Bewegung mit großer Schnelligkeit und Gleichfoͤrmigkeit
mittelst der Drehelade hervorgebracht wird. An einem Baken der Lade ist eine
gewoͤhnliche Rolle befestigt, m, welche ihre
umdrehende Bewegung einer aͤhnlichen unten angebrachten Rolle, n, mittheilt, was mittelst einer Laufschnur, o, geschieht, die beide Rollen umfaßt. Die Spindel p theilt dann ihre Bewegung dem Rade, q, mit, an welchem ein Stift, r, außen, außer dem Mittelpunkte,„Centrically“ heißt es im Originale, was aber ein Drukfehler seyn muß; denn unten
heißt dieser Stift „the eccentric pin,
r,“
„und seine Wirkung wird auch durch seine Excentricitaͤt
erklaͤrt.“ A. d. Ue. befestigt ist. An diesem Stifte befindet sich eine Schnur, ss, die um die kleine Rolle, t, laͤuft, und dann bei f an dem Ruͤken des unteren Theiles des beweglichen Rahmens, dd, befestigt ist. Bei w sieht man die Zapfen und Schluͤssel, wodurch die unteren
Anhaͤngsel an der Drehebank angebracht sind.
Wenn nun die Drehebank in Bewegung gesezt wird, so gibt die Umdrehung des
excentrischen Stiftes, r, der Rolle t eine abwechselnd halbumlaufende Bewegung, und der
Schnur s eine geradlinige Bewegung nach abwaͤrts;
folglich auch dem Saͤgegestelle, welches, wie oben erwaͤhnt wurde; wieder in
Folge der Elasticitaͤt der Feder in die Hoͤhe gezogen wird. Die
Schnelligkeit, mit welcher diese Bewegung geschieht, kann folglich leicht
veraͤndert werden. Bei v ist eine kleine Tafel,
auf welche der Arbeiter das Stuͤk, welches geschnitten werden soll, legt. Da
er beide Haͤnde frei hat, so kann er die Sage mit der hoͤchsten
Genauigkeit auf die feinsten Theile der Zeichnung ohne alle Gefahr und Schwierigkeit
fuͤhren. Durch gemeinere Arbeit laͤuft die Sage beinahe ohne irgend
einen merklichen Widerstand; und da der Arbeiter auf diese Weise so zu sagen von
aller Angst und Muͤhe befreit ist, kann er mit weit mehr Geschmak, als bei
der bisher gewoͤhnlichen Methode, die zierlichste Arbeit
ausfuͤhren.
Um die Saͤge zu feilen, oder, (wie man in England sagt) die Sage zu machen,
muß der bewegliche Rahmen, ddd, nach Belieben aus
und ein gehoben werden koͤnnen, indem die Sage waͤhrend des Feilens
oder Ausbesserns gestrekt werden muß, und dieß am bequemsten in einem Schraubstoke
geschehen kann. Es sind daher Furchen, xxxx, vorne
an dem feststehenden Rahmen angebracht, damit die Leitungsdrathe zugleich mit dem
Saͤgerahmen herausgenommen werden koͤnnen. Wenn man das Niet oben an
den Drachen aufschraubt, wird die ganze Vorrichtung frei.
Da es gut ist, wenn die Sage einen groͤßeren oder kleineren Raum durchlaufen
kann, je nachdem die Arbeit mehr oder minder fein ist, so hat Hr. M' Duff zeither zu seiner Vorrichtung noch folgenden
Zusaz gemacht. Er schlaͤgt vor, die Knopfkurbel am Ende der Spindel, p, an ein duͤnnes Stuͤk Holz oder Metall
von sogenannter Taubenschweif-Form, Fig. Textabbildung Bd. 37, S. 102 zu befestigen, und eine Furche zur Aufnahme derselben vorne in die Rolle
zu schneiden. Dadurch wird ein Schieben von dem Mittelpunkte weg oder nach demselben
hin moͤglich, und die Befestigung kann mittelst einer flachkoͤpfigen
Schraube, oder auf irgend eine andere bequeme Weise geschehen.
Diese Vorrichtung kann, wie der Ausschuß, der Hrn. M-Culloch den Preis zuerkannte, sehr richtig bemerkte,
„noch mehr als
Buhl-work“ ausschneiden, und laͤßt sich
uͤberall anwenden, wo eine gerade Sage eine abwechselnde geradlinige Bewegung
machen soll. Man hat sie, so viel wir hoͤren, bereits mit Vortheil zum
Ausschneiden der Baͤrte an Schluͤsseln angewendet.Sie wird auch dem Modelstecher in Kattundrukereien seine Arbeit sehr
erleichtern koͤnnen, wenn er nur etwas Geschik im Drechseln und
Buhl-work besizt. Ohne Drechselbank und Buhl-work ist heute zu
Tage jeder Modelstecher ein Stuͤmper. A. d. Ue.
Hr. M'Duff hat noch eine einfachere Vorrichtung
ausgedacht, die keine Drehebank fordert, und die wir naͤchstens mittheilen
werden.