Titel: | Gewisse Verbesserungen in Drukmaschinen, worauf Jak. Wills, Wayte, ehevor in Drury-lane, gegenwärtig in Gough-street, Mount Pleasant, sich am 19. März 1829 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 37, Jahrgang 1830, Nr. LX., S. 241 |
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LX.
Gewisse Verbesserungen in Drukmaschinen, worauf
Jak. Wills, Wayte,
ehevor in Drury-lane, gegenwaͤrtig in Gough-street,
Mount Pleasant, sich am 19.
Maͤrz 1829 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts, N. 21. S.
121.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Wills, Wayte, Verbesserungen in Drukmaschinen.
Meine Verbesserungen an der Maschine zum Druken bestehen 1) in einer neuen Bauart der
Drukerpresse oder Maschine, an welcher ich zwei Tafeln anbringe, deren jede ihre
besonderen Letternformen hat, um beide Seiten des Papieres zu bedruken, was man
vollenden (perfecting) nennt. Diese Tafeln werden von
Schwingarmen getragen, und abwechselnd unter eine haͤngende Platte (platen) gebracht, um daselbst in Folge des Spieles einer
Stange, die mit einer sich drehenden Kurbel verbunden ist, bedrukt zu werden. 2) in
einer neuen Bauart der Drukerpresse, in welcher bloß eine Tafel und eine Form
angebracht ist, die sich auf Armen zwischen zwei Platten schwingt, welche schief
stehen, wo dann die Tafel abwechselnd mit den Platten in Beruͤhrung kommt. 3)
in einer neuen Einrichtung des Apparates zum Auftragen der Schwaͤrze, welcher
an dem Tische einer Drukerpresse von irgend einer gewoͤhnlichen Bauart
angebracht werden kann.
Meine erst erwaͤhnte Drukmaschine ist Fig. 1–4. dargestellt,
in welchen dieselben Buchstaben dieselben Gegenstaͤnde bezeichnen. Fig. 1. zeigt
die Maschine von der Seite in vollkommen zur Arbeit hergerichtetem Zustande. Fig. 2. stellt
eine horizontale Ansicht derselben von oben dar. Fig. 3. ist die Kehrseite
von Fig. 1.,
mit Wegnahme des Gestelles, um die arbeitenden Theile noch deutlicher vorstellen zu
koͤnnen. Diese dritte Figur stellt die Lage der Theile in dem Augenblike dar,
wo der Druk auf den Bogen geschieht. Fig. 4. ist eine
aͤhnliche Ansicht, wie in Fig. 3., zeigt aber die
Lage der Theile uns mittelbar nach dem Druke des Bogens: die Platte ist hier
gehoben, um der einen Tafel und Form den Ruͤktritt zu erlauben, und
dafuͤr die andere Tafel und Form an die Stelle derselben aufsteigen zu
lassen, damit die Ruͤkseite des Bogens bedrukt werden kann, welcher
waͤhrend der Wechselbewegung der Tafeln umgekehrt wird, a und b sind die Tafeln mit
den Letternformen: jede Tafel wird von den Armen der doppelarmigen Hebel cd, cd, gestuͤzt. Dir Tafeln sind an diesen
Armen mittelst
Angelgewinde befestigt, und die doppelarmigen Hebel, welche alle von gleicher
Laͤnge sind, schwingen sich auf Bolzen oder Spindeln, die durch ihre
Stuͤzpunkte bei ee laufen: die Schweife der
Hebel sind mit Gewichten, ff, versehen, um die
Tafeln aufzuwiegen.
Die Kurbel, g, an welcher die Triebkraft angebracht ist,
ist mit den Hebeln, c, mittelst der Stange, h, verbunden, und daher sezt die Umdrehung der Kurbel
die doppelarmigen Hebel in Schwung, und bringt die Tafeln in horizontaler Lage auf
und nieder, so daß sie immer den Parallelism beibehalten, wie man in den punktirten
Linien, Fig.
3., sieht. Um die Platte, i, parallel mit den
Tafeln zu heben und zu senken, haͤngt sie an dem Querhaupte der Presse
mittelst Doppelgelenkstuͤke, wie man bei j sieht,
und wird in ihrer parallelen Bewegung durch eine Laͤngenstange, kk, geleitet, welche mittelst eines
Gliedergefuͤges, l, mit einer aufrechten
Stuͤze, m, am Ende der Speisungsmaschine
verbunden ist, die man in Fig. 3 und 4. besonders sieht.
Die Bogen Papier, welche bedrukt werden sollen, kommen in einem Haufen auf das
Speisungsbrett, n, und werden einzeln von dem Jungen,
der die Maschine bedient, vorwaͤrts uͤber die Kante des Brettes in
einer solchen Lage hinabgeschoben, daß sie von den Federn, Kloben oder Fingern, ooo, die auf einer leichten Stange, p, aufgezogen sind, welche quer uͤber die
Maschine laͤuft, und mit einer Laufkette, q, in
Verbindung steht, festgehalten werden koͤnnen, wie man sehr deutlich in der
horizontalen Ansicht, Fig. 2., sieht.
Der Bau der Kloben oder Finger ist hoͤchst einfach: die oberen Baken derselben
bestehen aus kleinen Stuͤken einer duͤnnen Stahlplatte o, die an einem Ende an ihrer Stange, p, befestigt sind, welche den unteren Baken bildet. Auf
dieser Stange liegen sie flach, und da die Laufkette uͤber die Enden aller
dieser Federn hinlaͤuft, so kommen sie gegen kleine schiefe Flaͤchen,
rrr, die an der obersten Leiste der
senkrechten Stuͤze s angebracht sind, und die
Enden der Federkloben oder Finger heben; und wenn sie uͤber die schiefen
Flaͤchen hingelaufen sind, fallen sie, und ihre Enden paken den Rand des
Bogens fest, welcher bereit ist zwischen die Platte und die Tafel hingefuͤhrt
und dort bedrukt zu werden.
Die Laufketten, g, werden mittelst eines Getriebes von
Zahnraͤdern durch die Maschine vorwaͤrts gefuͤhrt, welches
durch die Umdrehung der Kurbelachse, g, in Bewegung
gesezt wird, wie man in Fig. 1 und 2. sieht. An dem Ende der
Kurbelachse ist ein abgestuzt kegelfoͤrmiges Rad, t, welches in einen Triebstok an der geneigten Achse, u, eingreift; an dem oberen Ende dieser Achse ist ein
aͤhnlicher Triebstok, welcher durch ein Triebwerk aus abgestuzt
kegelfoͤrmigen Raͤdern das Zahnrad, v,
treibt. Dieses Zahnrad, v, greift in einen Triebstok,
w, auf der Achse einer der Leitungswalzen, x, die man in der horizontalen Ansicht, Fig. 2., quer uͤber
die Maschine laufen sieht. Die Enden dieser und anderer aͤhnlicher
Leitungswalzen haben Speerraͤder (spear-wheels),Sollte es vielleicht heißen spur-wheels,
Spornraͤder? A. d. Ue. welche in die Glieder der Laufkette q
eingreifen, und so wird, durch die Umdrehung von x, die
Laufkette vorwaͤrts gefuͤhrt.
Wenn die Maschine in Thaͤtigkeit ist, wird die Kurbelachse, g, durch eine gleichfoͤrmige ununterbrochene
umdrehende Bewegung in Thaͤtigkeit gesezt; da es aber nothwendig ist, daß die
Laufketten, welche die Papierbogen fuͤhren, in gewissen
Zwischenraͤumen stehen bleiben, waͤhrend welcher naͤmlich
abgedrukt wird, so ist ein Theil der Zaͤhne des Rades, v, abgenommen, wodurch, obschon das Rad, v,
fortfaͤhrt sich immer gleichfoͤrmig fortzubewegen, der Triebstok, w, doch gelegentlich still stehen bleibt, damit die
Leitungswalzen und die Laufketten auch still stehen, waͤhrend abgedrukt
wird.
In dem Augenblike, wo ein Bogen abgedrukt wird, befinden sich die Theile der Maschine
in der in Fig.
3. angezeigten Lage. Nachdem der Bogen abgedrukt wurde, kommen diese
Theile in die Lage, welche Fig. 4. zeigt. Da die
Kurbel und die Stange, h, in gerade Linie kommen, so
werden die Arme, c, d, welche die Tafel b, stuͤzen, uͤber die Senkrechte
hinausgestoßen, und so, wie sie in diese Lage kommen, wird die senkrechte Stange
oder der Hebel y, der sich in den Arm, d, mittelst des Sperrkegels und der Federhebel, zz, einsperrt, die horizontale Stange, k, mittelst des Stiftes 1 oben an der Stange y, der in dem Ausschnitte des Armes 2 spielt, welcher
von der Stange k herabsteigt, seitwaͤrts bewegen.
Diese Stange k ist an der Platte befestigt, und
haͤngt, wie man sich erinnern wird, an einem Ende an dem
Gliedergefuͤge I; wie sich daher die Stange
seitwaͤrts bewegt, steigt sie in die Hoͤhe, und hebt die Platte von
der Tafel ab, wie man in Fig. 4. sieht.
Es wird hier noͤthig seyn, zu bemerken, daß der von der Tafel b so eben gegebene Druk der zweite Druk oder Widerdruk
auf der Ruͤkseite des Bogens (the reiteration, the
perfection) ist. Eine Reihe der Finger ist in diesem Augenblike, durch das
Gleiten der Stange, uͤber die oben beschriebenen schiefen Flaͤchen
hinab, wie Fig.
4. zeigt, und folglich gezwungen die Kante eines Bogens von dem Stoße zu
fassen, der bereit liegt hereingezogen zu werden, und den Druk der Tafel a aufzunehmen.
Da nun die Zaͤhne des sich drehenden Rades, v, in
den Triebstok, u, eingreifen, so wird die Laufkette
vorwaͤrts bewegt, und der neue Bogen kommt unter die Platte, waͤhrend der
bedrukte Bogen laͤngs dem Laufgewebe fortgefuͤhrt, und auf ein Brett,
das sich zur Aufnahme desselben in gehoͤriger Lage befindet, hingelegt wird.
Die Federkloben oͤffnen sich, so wie sie uͤber die kleinen schiefen
Flaͤchen bei 4 hinlaufen, auf eine aͤhnliche Weise, wie oben angegeben
wurde. Um die Platte mit geringer Muͤhe zu heben und fallen zu lassen, ist
ein Gegengewicht, 5, an dem Hebel angebracht, und mittelst der senk rechten Stange,
6, mit der Platte verbunden.
Nachdem nun die abwechselnden Bewegungen der Tafeln a und
b beschrieben sind, wie sie durch die umdrehende
Bewegung der Kurbel und ihrer Verbindungsstange, h,
erzeugt werden, so gehe ich zur Beschreibung der Art und Weise uͤber, wie vor
jedem Druke die Schwaͤrze auf die Formen aufgetragen wird. An jedem Ende des
Gestelles der Maschine befindet sich ein Trog, 7, mit der Schwaͤrze. An jedem
derselben ist eine Leitungs- oder Trogwalze, wie bei anderen Drukmaschinen,
um die gehoͤrige Menge Schwaͤrze zu liefern. 88 sind die
Aufnahmswalzen, deren Laufzapfen auf kleinen Hebeln, gg, aufgezogen sind, deren jeder eine Feder hinter sich hat, um die
Aufnahmswalzen mit den Vertheilungswalzen 10, 10 in Beruͤhrung zu halten. Die
Hebel und die Vertheilungswalzen sind in Seitenleisten an den Tafeln angebracht, und
so vie die Tafeln in ihre niedrigste Lage herabkommen, wie bei a, Fig. 4., schlaͤgt
der Schweif des Hebels g auf einen kleinen Stift,
welcher die Aufnahmswalze, 8, in Beruͤhrung mit der Trog- oder
Leitungswalze bringt. In diesem Augenblike empfaͤngt die Walze 8 ihren Bedarf
an Schwaͤrze, und, wenn die Tafel sich hebt, macht die Feder, daß die Walze 8
wieder in Beruͤhrung mit der Vertheilungswalze 10 kommt.
Um die Schwaͤrze gleichfoͤrmig uͤber die Vertheilungswalzen
auszubreiten, haͤlt man dieselben mittelst eines Laufbandes ohne Ende,
11, 11, das uͤber Rollen an den Enden derselben und uͤber eine
Rolle,
12, ungefaͤhr in der Mitte der Maschine laͤuft, bestaͤndig in
Umtrieb: dieses Laufband wird durch eine Spannungsrolle gespannt erhalten. Eine
andere Rolle, auf derselben Achse mit 12, fuͤhrt ein Laufband von einer
aͤhnlichen Rolle 14 auf der Kurbelachse, und so werden durch Umdrehung dieser
lezteren die Vertheilungswalzen bestaͤndig in Umtrieb erhalten.
Die Walzen 15, 15, welche der Form auf der Tafel a
Schwaͤrze geben, drehen sich loker in den haͤngenden Leitern oder
Fuͤhrern, 16, 16, und folglich werden die Walzen, so wie die schwingende
Tafel a steigt und faͤllt (wie die punktirten
Linien in Fig.
3. zeigen), uͤber die Form laufen, und diese mit Schwaͤrze
versehen. Wenn die Tafel in ihre hoͤchste Lage emporgestiegen ist, werden die
Walzen 15, 15, gegen die
Vertheilungswalze 10 druͤken, und so eine neue Speisung von Schwaͤrze
erhalten. Die Form auf der Tafel b wird durchaus auf
dieselbe Weise, wie a, geschwaͤrzt, und daher
waͤre es uͤberfluͤssig, die Beschreibung zu wiederholen.
Nachdem der von den Springkloben oder Fingern unter die Platte gebrachte Bogen seinen
ersten Druk erhalten hat, kehren dieselben in ihrem weiteren Verlaufe den Bogen um
zum Widerdruke, und legen ihn, wie bereits erklaͤrt wurde, ab. An der unteren Seite der Platte kann ein
Raͤhmchen, oder es koͤnnen Baͤnder angebracht werden, um den
Bogen dicht auf der Deke zu halten, welche Deke zwischen zwei Walzen gespannt wird:
die Oberflaͤche kann mittelst eines Laufbandes und einer Rolle gewechselt
werden, welche mit einem der Spornraͤder in Verbindung steht, oder auf irgend
eine andere schikliche Weise.
Die Drukerpresse oder Maschine, in welcher bloß Eine Tafel angebracht ist, die sich
auf Armen zwischen zwei Platten schwingt, ist in Fig. 5. dargestellt. a, ist die Kurbelachse, welche von irgend einer
passenden Kraft getrieben wird. b, die Kurbel; c, die Verbindungsstange, mittelst eines Gefuͤges
mit dem Schwinggestelle, dd, verbunden, auf
welchem die Tafel e und die Letternform sich befindet,
mit einem Gewichte, f, unten an einem Arme zur
Unterhaltung des Gleichgewichtes. Die Enden der Tafel auf dem Gestelle d schlagen, so wie es sich schwingt, abwechselnd gegen
einen der Hebel gg, an deren aͤußersten
Enden, hh, sich Gefuͤge befinden, welche
sie mittelst der Stangen, ii, mit den Platten kk verbinden: die Platten sind durch doppelt
gegliederte Stuͤke, ll, auf eine
aͤhnliche Weise, wie oben beschrieben wurde, aufgehaͤngt. Diese
Wirkung der TafelHier ist im Originale etwas ausgelassen. Es heißt: „This action of the table, and brings
etc.“ Dieß gibt aber keinen Sinn. A. d. Ue. und bringt die schiefe Platte herab um den Druk zu geben; bei der Wiederkehr
des Schwinggestelles und der Tafel hebt das Gegengewicht, m, den Hebel, g, und macht daß die Platte in
ihre vorige Lage zuruͤk gehoben wird.
Der Apparat zum Auftragen der Schwaͤrze ist an dieser Maschine großen Theils
demjenigen an der oben beschriebenen Maschine aͤhnlich, und so wie die Tafel
hin und her laͤuft, laufen die Walzen nn
uͤber die Form, und schwaͤrzen die Lettern.
Die Bogen, die in dieser Maschine gedrukt werden sollen, werden von einer Reihe
Baͤnder herbeigefuͤhrt, die um eine Deke ohne Ende laufen, wie an
vielen anderen Drukmaschinen: Baͤnder und Deken erhalten ihre Bewegung von
einem Laͤufer auf der Achse der Kurbel. Da diese Maschine fuͤr hohen
Schnelldruk berechnet ist, so kann man mehrere Auflegetafeln anwenden.
Der Apparat zum Auftragen der Schwaͤrze, als der dritte Theil meiner
Erfindung, ist in Fig. 5*, 6, 7 und 8 dargestellt, in welchen dieselben Buchstaben dieselben
Gegenstaͤnde bezeichnen. Fig. 5* ist eine
Seitenansicht; Fig.
6. eine Ansicht von oben; Fig. 7 und 8 sind Endansichten. Der
Apparat ist auf einem Gestelle oder auf senkrechten Stuͤzen, aaa, abseits der Tafel auf der Drukerpresse mir
den Letternformen, wie bei bb. Der Trog (duct), welcher die Schwaͤrze enthaͤlt, ist
bei c dargestellt, aus welchem die Schwaͤrze von
der Leitungs- oder Trogwalze (ductor roller), d, herausgenommen, und auf die Bothenwalze (messenger roller) e
uͤbertragen wird, welche sie zur Aufnahmswalze, f, fuͤhrt, wenn der Wagen auslaͤuft. gggg ist ein leichter Wagen oder ein Gestell, und
traͤgt die Achsen der beiden Schwaͤrzwalzen h und i, und der Bothenwalze e, die man einzeln in Fig. 9. sieht. Dieser
Wagen laͤuft auf vier Raͤdern auf den beiden Seitenbahnen oben auf den
oberen Kanten des Gestelles aa. Er erhaͤlt
seine Bewegung mittelst einer Schnur oder einer Saite k,
welche uͤber eine Rolle und um eine Walze, l,
laͤuft, von welcher Walze aus eine andere Schnur oder Saite mit der Heke (rounce) n in Verbindung steht.
Die Heke wird von einem Jungen oder auf irgend eine andere
schikliche Weise aufgewunden, wodurch zugleich auch die Vertheilungswalze, j, mittelst Schnur und Rollen in Bewegung gesezt wird.
Der Cylinder, I, welcher sich waͤhrend des
Aufwindens loker um seine Spindel dreht, wird dann mittelst eines Sperrkegels auf
derselben befestigt, welcher in einen Ausschnitt oben auf dem Cylinder wirkt. Auf
diese Weise wird das Gewicht in seiner erhoͤhten Stellung erhalten, bis der
Druker (pressman) den Dekel hebt, wo dann der Schweif
oder Hebel am Grunde des Dekels gegen einen kleinen mit einem Gewichte versehenen
Hebel, o, schlaͤgt, der sich an der Seite des
Gestelles befindet. Dieser Hebel ist mittelst einer Stange, p, mit einem kleinen Hebel, q, verbunden, der
einen Sperrkegel fuͤhrt, welcher in ein Zahnrad auf der Achse der
Leitungs- oder Trogwalze, d, eingreift, und
dadurch derselben (dem ductor) die notwendige Bewegung
ertheilt, zugleich aber auch einen Sperrkegel, r,
niederdruͤkt, welcher den Wagen, g,
festhaͤlt. Da nun der Wagen frei ist, steigt das Gewicht, k, nieder, dreht den Cylinder, I, und die an denselben angeschlossene Spindel s. Dieses Spornrad, und ein anderes von aͤhnlichem Durchmesser, t, werden von einer Laufkette, uu, umfaßt, in welcher sich ein Zapfen, v, befindet, der in einem Ausschnitt an dem Hintertheile
des Wagens oder Gestelles, g, eingreift, wo dann, durch
Umdrehung des Cylinders, l, der Spindel und des
Spornrades, s, der Wagen mit den Schwaͤrzwalzen
ploͤzlich uͤber die Form vorgestoßen wird (wie man in den punktirten Linien, Fig. 6., sieht)
und augenbliklich wieder zuruͤkgefuͤhrt wird. Das nun wieder
aufgewundene Gewicht bereitet die Kraft vor, durch welche der Wagen mit den Walzen
zu wiederholtem Auftragen der Schwaͤrze auf die oben beschriebene Weise
vorgestoßen wird.
Um zu verhuͤten, daß die Schwaͤrze sich nicht auf den Walzen sammelt
und in Streifen aufgetragen wird, wird der Vertheilungswalze eine Seitenbewegung
gegeben. Dieß geschieht mittelst eines Cylinders, w, mit
einer geneigten Furche, welcher einen Zapfen an der unteren Seite des Gestelles der
Vertheilungswalze aufnimmt: dieser Cylinder erhaͤlt seine Bewegung durch den
Hebel, o, auf welchen der Schweif des Dekels wirkt.
Fig. 10.
zeigt eine andere Weise, auf welche eine Presse von gewoͤhnlicher Bauart
abgeaͤndert, und mit einem von sich selbst die Schwaͤrze auftragenden
Apparate versehen werden kann, a, ist eine feststehende
Tafel mit der Letternform; b, ist ein Wagen, in welchem
die Schwaͤrzwalzen, cc, aufgezogen sind, so
wie auch die Platte, d, die sich auf Zapfen oder auf
einer Achse dreht. An einem Ende dieser Achse ist ein mit Zaͤhnen versehenes
Segment befestigt, e, welches in einen Zahnstok, l, eingreift, der auf der Tafel befestigt seyn muß, oder
auf irgend einem anderen stillstehenden Theile der Presse. An den Rippen oder an dem
Gestelle der Presse sind zwei Spornraͤder, g und
h, angebracht, welche die Laufkette iii fuͤhren. Diese Laufkette ist mittelst
eines Zapfens mit dem Wagen b verbunden, welcher auf
Walzen auf der Bahn, k, laͤuft. Wenn man nun
sezt, daß der Griff, l, der Heke gedreht wird, so wird der Wagen vorwaͤrts gebracht, der die
Schwaͤrzwalzen uͤber die Form fuͤhrt, und auch die Platte d, wird durch Einwirkung des gezaͤhnten Segmentes
in den Zahnstok in eine horizontale Lage uͤber die Lettern gedreht, welche
bereit stehen die Kraft aufzunehmen, die den Druk gibt. In diesem Augenblike werden
die Schwaͤrzwalzen, cc, uͤber die
Vertheilungswalze, m, gebracht, und werden auf die oben
beschriebene Weise ihren Bedarf an Schwaͤrze aufnehmen.
Fig. 11 und
12.
zeigen Grund und Aufriß einer Vorrichtung, durch welche die lange Leitungs-
oder Trogwalze, und der in den vorigen Figuren beschriebene Schwaͤrztrog
beseitigt werden kann, a ist eine kleine
Schwaͤrzleitungswalze mit einem an derselben angebrachten Troge an einem Ende
des Gestelles des Schwaͤrzapparates. b ist eine
kleine Walze am Ende des Dekelgestelles aus der gewoͤhnlichen elastischen
Composition verfertigt. Wenn der Dekel gehoben ist, wie man bei c in Fig. 11. sieht, so wird
die Walze b in Beruͤhrung mit der Leitungswalze,
a, gebracht; wenn aber der Dekel auf die Form
niedergelegt ist, wird die Walze, b, in jene Lage
gehoben, welche in derselben Figur bei d durch Punkte angezeigt ist.
eeee sind Bloͤke von Holz oder Metall
auf einer Stange abseits der Presse. Diese Bloͤke sind so stellbar, daß sie
fuͤr Formen verschiedener Art taugen. Wenn man den Dekel einlaufen
laͤßt, laͤuft die Walze b uͤber die
Bloͤke, theilt denselben Schwaͤrze mit, wie die Punkte bei f zeigen, und, um zu verhuͤten, daß die Walze den
groͤßten Theil ihrer Schwaͤrze auf die beiden ersten Bloͤke
legt, sind diese so vorgerichtet, daß nur die Haͤlfte der Breite der Walzen
mit den beiden ersten Bloͤken in Beruͤhrung kommt, die andere
Haͤlfte aber ihre Schwaͤrze dem dritten und vierten Bloke mittheilt.
Diese Bloͤke sind so gestellt, daß sie den Columnen oder Seiten der Formen
gegenuͤber kommen, und die Schwaͤrzwalzen nehmen, waͤhrend sie
uͤber die Bloͤke laufen, Schwaͤrze nur an diesen Theilen auf,
so daß alles Verwuͤsten vermieden wird. Diese Bloͤke koͤnnen
entweder auf die Stange gestellt werden, wie sie unter der Walze dargestellt sind,
oder daruͤber aufgehaͤngt werden, wie man es am bequemsten
findet.Diese Erklaͤrung ist von Hrn. Newton, und,
wie man sieht, nicht zu deutlich. Wird mir dieser Maschine, die so sehr
zusammengesezt zu seyn scheint, irgendwo gedrukt? A. d. Ue.