Titel: | Verbesserung im Heben und Herumleiten des heißen Wassers oder anderer Flüssigkeiten in verschiedene Entfernungen, worauf Edw. Weeks, Baumeister von Glashäusern in King's Road, Chelsea, sich am 14. August 1829 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 37, Jahrgang 1830, Nr. LXIII., S. 258 |
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LXIII.
Verbesserung im Heben und Herumleiten des heißen
Wassers oder anderer Fluͤssigkeiten in verschiedene Entfernungen, worauf
Edw. Weeks, Baumeister
von Glashaͤusern in King's Road, Chelsea, sich am 14. August 1829 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Mai. 1830. S.
83.
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.Wir haben von dieser Vorrichtung des Hrn. Weeks schon
neulich nach dem Register of Arts Nachricht gegeben, wo aber keine
Abbildung geliefert wurde, die jezt erst das London Journal brachte.
Weeks, uͤber das Herumleiten des heißen Wassers
etc.
Der Zwek dieser Verbesserung ist, heißes Wasser in Roͤhren durch ein Treibhaus
laufen zu lassen, um die Luft dadurch zu waͤrmen, und den Wachsthum zu
foͤrdern. Der Patent-Traͤger gruͤndet sein
Patent-Recht, da fruͤher schon warmes Wasser zum Heizen angewendet
wurde, auf folgende Vorrichtungen.
1) auf Anwendung einer Cisterne neben dem Kessel, um lezteren mit Wasser zu versehen,
ohne daß dieselbe einen Theil des Kessels ausmachte: sie ist bloß durch eine
Roͤhre mit demselben verbunden; 2) auf eine Methode, das heiße Wasser zu
heben, um die oberen Theile des Gebaͤudes zu heizen, ohne daß man Pumpen oder
Heber hierzu noͤthig haͤtte; 3) in Anwendung einer großen
aufsteigenden Roͤhre mit einer kleineren
Zuruͤkfuͤhrungsroͤhre innerhalb derselben, welche das Wasser
von oben in die Cisterne, und aus dieser in den Kessel zuruͤkfuͤhren
soll, nachdem es einen Theil seines Waͤrmestoffes fahren ließ; 4) endlich in
Anwendung kleinerer Roͤhren, um das heiße Wasser in irgend einen besonderen
Theil des Gebaͤudes zu fuͤhren, waͤhrend die
Hauptroͤhren geschlossen und außer Thaͤtigkeit sind. Diese vier
Verbesserungen zeigt Fig. 53., wo der Apparat
zum Theil im Durchschnitte dargestellt ist. a ist der Ofen; bb, der Kessel; c, die Cisterne, welche den Kessel
durch die Roͤhre, d, mit Wasser versieht. Das
erhizte Wasser steigt aus dem Kessel durch eine schiefe Roͤhre, e, in eine Kammer f, und
laͤuft von da durch die horizontale flache Roͤhre fort.
Diese Roͤhre soll nach dem Vorschlage des Patent-Traͤgers zwei
bis drei Fuß breit, und nur ein paar Zoll tief seyn, damit die obere
Oberflaͤche derselben so viel Hize als moͤglich emporstroͤmen
kann. An dem Ende der Roͤhre g ist ein
Behaͤlter, in welchen dieses Wasser sich entleert, und aus welchem es durch
die untere Roͤhre h in die Cisterne, c, zuruͤklaͤuft, und wieder durch die
Roͤhre d in den Kessel gelangt, und auf diese Weise
einen ununterbrochenen Kreislauf des heißen Wassers in der Heizroͤhre, g, unterhaͤlt.
Um nun das erhizte Wasser in eine groͤßere Hoͤhe zu treiben, ist eine
geschlossene Buͤchse, i, uͤber der
vierekigen Kammer k uͤber dem Kessel angebracht,
aus welcher Buͤchse das Wasser mittelst der Roͤhre, l, in einen Behaͤlter, m, in die Hoͤhe steigt, und aus welchem es durch die Roͤhre,
n, rings um das Gebaͤude herumfließt, welches
in dieser Hoͤhe ebenso erhizt wird, wie bei der Roͤhre, g, bereits angegeben wurde: nach diesem Umlaufe steigt
es durch die Roͤhre oo in die Cisterne
hinab. Wie das Wasser in der Roͤhre, 1, aufsteigen soll, geht nicht aus
seiner Erklaͤrung hervor.
Die dritte Art von Vorrichtung zeigt p, wo eine weite
Roͤhre das erhizte Wasser aus einem geschlossenen Gefaͤße, welches dem
Gefaͤße i aͤhnlich und in die
Roͤhre g eingefuͤgt ist, in die
Hoͤhe fuͤhren soll. In dieser weiten Roͤhre ist eine engere,
die das Wasser wieder herabfuͤhrt.
Die vierte Art von Vorrichtung besteht in Anbringung kleiner Roͤhren, welche
laͤngs der Seiten der Roͤhre, g,
hinlaufen, und wo es nothwendig ist, sich nach den Seiten hin verzweigen, um auch
andere Theile des Gebaͤudes zu erwaͤrmen. Dieser Roͤhren kann
man sich bedienen, wenn nur wenig Feuer in dem Ofen ist, und folglich nur wenig
heißes Wasser herumlaͤuft. Bei Anwendung dieser kleinen Roͤhren muß
die Roͤhre, g, so wie auch h, geschlossen werden, damit kein Umlauf in denselben Statt hat.