Titel: Ueber Benüzung warmer Badequellen zum Heizen der Häuser, und zu verschiedenen anderen Zweken, von Hrn. Chevallier. Nebst einem Zusaze über die Notwendigkeit unentgeldlicher öffentlicher Bäder.
Fundstelle: Band 37, Jahrgang 1830, Nr. CV., S. 362
Download: XML
CV. Ueber Benuͤzung warmer Badequellen zum Heizen der Haͤuser, und zu verschiedenen anderen Zweken, von Hrn. Chevallier. Nebst einem Zusaze uͤber die Notwendigkeit unentgeldlicher oͤffentlicher Baͤder. Mit Abildung auf Tab. VII. Chevallier, uͤber Benuͤzung warmer Badequellen. Hr. Chevallier gab im J. 1828 ein Essai sur Chaudes-Aigues. 4. Paris 1828 (82 S.) heraus, aus welchem der Bulletin des Sciences medicales, T. XIX. N. 201, und jezt auch der Bulletin des Sciences technol., Maͤrz, S. 237. einen Auszug mittheilt, woraus wir hier einige Notizen liefern wollen. Es ist fuͤrwahr unbegreiflich, daß man warme, man darf sagen heiße, Baͤder seit Jahrtausenden zu nichts anderem benuͤzte, als sich und seine Waͤsche darin zu waschen, Schweine und Huͤhner abzubruͤhen, und dergleichen Kunststuͤke aufzufuͤhren: den wohlthaͤtigen Waͤrmestoff, den die Natur an diesen warmen und heißen Quellen seit Jahrtausenden im Uebermaße spendete, ließ man Jahrtausende lang verloren gehen, und benuͤzte ihn nicht einmal zu einer Zeit, wo er am wohlthaͤtigsten ist, und wo die gewoͤhnliche Verwendung, als Bad, aus Mangel an Badegaͤsten gaͤnzlich unmoͤglich wird, naͤmlich im Winter. Man benuͤzte ihn nicht einmal zum Heizen der Wohnungen, und man kann in dieser Hinsicht ohne alle Uebertreibung sagen, daß die Menschen oft duͤmmer sind, als Kroͤten und Froͤsche.Nicht gar fern von dem reichen Domcapitel Gran in Ungern ist ein Sumpf, in welchem sich warme Quellen befinden, und der daher im Winter nicht friert. Die Kroͤten und Froͤsche der Nachbarschaft hegeben sich im Spaͤtjahre in diesen Sumpf, bleiben daselbst den Winter uͤber, halten dort ihr Capitel, und koaxen mitten im Winter so laut in diesem Sumpfe, als die Capitularen in der Stadt. Busbeck's, d. hollaͤnd. Gesandten, Reise nach der Tuͤrkey.A. d. Ue. D'Arcet war der Erste, der seine Landsleute darauf aufmerksam machte, daß sie mit der unbenuͤzten Waͤrme ihrer heißen Badequellen Huͤhner ausbruͤten koͤnnen (Polytechn. Journ. XXX. Bd. S. 231.)Hr. Falgéres hat zeither D'Arcet's Methode, Huͤhner mittelst der Waͤrme der Badequellen auszubruͤten, mit vielem Vortheile fuͤr sein Haus fortgesezt. Die Bauern in der Gegend schreyen: „Mirakel!“ An den Quellen zu Chaudes-Aigues, Deptt. du Cantal, schien man indessen seinem wohlgemeinten Rathe zuvorgekommen zu seyn, und denselben selbst noch weiter ausgefuͤhrt zu haben. Die heiße Quelle Par (la fontaine du Par ), die daselbst quillt, hat eine Waͤrme, welche Jahr aus Jahr ein Zwischen 79 und 81° am hundertgradigen Thermometer (also zwischen + 63 und 64° Réaum.) haͤlt, und jaͤhrlich uͤber 84 Millionen Liter Wasser von dieser Hize liefert.Dieses Wasser haͤlt kohlensaure und schwefelsaure Soda, Sodium Chloruͤr, kohlensauren Kalk und kohlensaure Bittererde, Silicium etc. Die Einwohner dieses Ortes benuͤzten dieses Wasser bei den wenigen Badegaͤsten, die es besuchten,Im J. 1823 fanden sich nur 38, im J. 1829 jedoch an 400 Badegaͤste daselbst. theils zu den oben angedeuteten Zweken, und die untere Classe auch zur Bereitung ihrer Suppe. Die armen Leute roͤsten Brot in Fett, geben dieß in einen Topf, und lassen das heiße Badewasser in denselben laufen: das in demselben geweichte gerostete Brot ist ihre Suppe. Man wascht auch Wolle in diesem Wasser, die davon sehr schoͤn weiß und vollkommen entfettet wird, zugleich aber auch eine solche Wilde erhaͤlt, daß man sie ohne weitere Fettung (Schmalzung) verspinnen kann. Man walkt auch Wollentuch in diesem Wasser, und braucht weder Walkererde noch Seife zur Walke; das Tuch erhaͤlt gleichfalls hierdurch eine besondere Milde, so daß die Tuͤcher von Chaudes-Aigues ihrer Milde wegen im Lande bekannt sind. Vor ungefaͤhr 100 Jahren hatten einige Buͤrger, deren Haͤuser Waͤchst an der Quelle Par lagen, die gluͤkliche Idee, das Wasser dieser Quelle durch Roͤhren in ihre Wohnungen zu leiten, und diese im Winter damit zu heizen. Der gute Erfolg dieser Wasserheizung fand bald so vielen Beifall, daß Alles in der Stadt seine Wohnunzen mit dem Wasser der Par heizen wollte, und es entstanden Unordnungen und Processe uͤber das Recht mit dieser Quelle heizen zu duͤrften ohne Ende. Die Revolution veranlaßte Vernachlaͤssigung der oͤffentlichen Leitungen, die durch die Gassen liefen, hier und da barsten, und die Gassen in ungesunde Kloaken verwandelten. Erst im J. 1815 brachte Hr. Barlier, als Vorsteher der Gemeinde, mit Huͤlfe eines Ingenieurs die Wasserleitungen wieder in gehoͤrige Ordnung, und sieben Achtel der 350 Haͤuser dieses Staͤdtchens werden nun wieder mit heißem Wasser geheizt, und die Straßen der Stadt sind wieder gehoͤrig gereinigt. Das Wasser laͤuft Einen Fuß tief unter dem Pflaster in hoͤlzernen Roͤhren. Die Wasserleitung ist einem Brunnenmeister zur Aufsicht und zur Besorgung der nothwendigen Reparationen uͤbergeben, und wird mit solcher Gewissenhaftigkeit besorgt, daß jaͤhrlich nicht mehr als ein halber Frank (50 Centim., 13 1/2 kr.) auf jedes Haus als Beitrag zur Unterhaltung derselben kommt. „Um das Wasser in die Haͤuser zu leiten, sind an den Hauptroͤhren, welche das Wasser in den Straßen herumfuͤhren, Nebenrohren angebracht, wovon die einen das Wasser in die Haͤuser bringen, die anderen dasselbe aus den Haͤusern ableiten. Man treibt das Wasser in das Haus, indem man die Hauptroͤhre mittelst einer Art Zapfens, der gleichsam als Schuzbrett dient, schließt: je nachdem man das Brett wehr oder weniger hebt, erhaͤlt man mehr oder weniger Wasser. Diese Art von Schleußen sind vor den Haͤusern in einem Gestelle angebracht, und mit einem Steine von gehoͤriger Groͤße beschwert, so daß man immer sehen kann, ob das Haus seine gehoͤrige Menge Wassers erhaͤlt.“ „Die Wohnzimmer zu ebener Erde, die auf diese Weise geheizt werden, sind mit Schieferplatten gepflastert, die auf einer Lage guter Thonerde liegen. Auf diesem gut mit Moͤrtel vereinigten Pflaster werden kleine Wasserbehaͤlter erbaut, deren Maͤuerchen nur 8 Zoll ungefaͤhr hoch sind, und aus platten rohen Bruchsteinen aufgefuͤhrt werden, welche man mit Thon zusammenhaͤlt. Diese kleinen Wasserbehaͤlter sind ungefaͤhr 18 bis 20 Zoll breit. Man laͤßt zwischen denselben eine kleine Verbindung, damit sie sich alle bis zur Haͤlfte fuͤllen, und nach und nach in den Behaͤlter entleeren koͤnnen, der dem Ausgange zunaͤchst steht. Wenn dieser kleine Bau fertig ist, dekt man ihn mit Schieferplatten, die auf den oben erwaͤhnten Maͤuerchen ruhen. Diese Schieferplatten werden mittelst einer gehoͤrigen Menge Thones an ihren Raͤndern, mit welchen sie zusammenstoßen, verbunden und verstrichen, und bilden so einen festen, und, wenn er sorgfaͤltig gemacht wurde, selbst eleganten Stubenboden.Wo man keine Schieferplatten hat, koͤnnte man Gußeisenplatten mit Falzen an zwei Seiten anwenden, die in einander paßten, und mittelst irgend eines Kittes dampfdicht verstrichen werden koͤnnten. A. d. O. Auch Thonplatten aus gebranntem Thone wuͤrden dasselbe leisten koͤnnen. A. d. Ue. Die Stellen, an welchen die Platten an einander stoßen, muͤssen genau mit Thon oder Moͤrtel verstrichen werden, damit keine Daͤmpfe aus dem Wasser in den kleinen Behaͤltern in das Zimmer kommen.“ „Das Wasser in den Roͤhren der Straße wird nun in diese kleinen Wasserbehaͤlter in dem Zimmer gelassen, und erwaͤrmt die Schieferplatten, die dieselben bedeken und den Fußboden bilden. Diese von unten empor steigende Waͤrme ist sehr angenehm, und kann nach Belieben verstaͤrkt oder vermindert werden, je nachdem man den Zapfen an der Hauptroͤhre in der Straße mehr hebt oder senkt. Wenn man mit dieser Wasserheizung anfaͤngt, werden die Zimmer derjenigen Haͤuser, welche der Quelle zunaͤchst gelegen sind, natuͤrlich fruͤher und staͤrker warm. Man kann aber in jedem Hause mittelst dieser Wasserheizung die Temperatur des Zimmers auf 20 bis 24° am hundertgradigen Thermometer (16 bis 20° Réaum.) bringen.“ „Die auf diese Weise geheizten Zimmer sind sehr gesund, man bemerkt nicht die geringste Feuchtigkeit in denselben, und Eisen rostet daselbst nicht mehr, als an anderen Orten.“ Chaudes-Aigues hat kein Holz, besizt aber durch diese gut berechnete Heizanstalt, nach der Berechnung des beruͤhmten Mineralogen Berthier, in der That einen Wald von 540 Hektaren Flaͤcheninhalt (Eine Hektare ist beinahe 2780 Wiener □ Klafter): denn nur ein Wald von dieser Groͤße koͤnnte das noͤthige Holz zu einer solchen Heizung liefern. Hr. Chevallier empfiehlt aͤhnliche Heizung den Bewohnern der warmen Badequellen in dem uͤbrigen Frankreich, insofern die Temperatur derselben hoch genug ist. Wir haben zwar in Deutschland keine so warmen Baͤder, wohl aber in Boͤhmen, Ungern, Siebenbirgen und in Italien, wo man durch aͤhnliche Benuͤzung der Quellenwaͤrme manches Hundert Klafter Holz ersparen koͤnnte. Selbst minder warme Quellen koͤnnten zur Heizung von Glas- und Treibhaͤusern sehr gut benuͤzt werden, und dadurch den Bewohnern der Badeoͤrter eben so viel Nuzen, als im Badegaͤsten Vergnuͤgen gewaͤhren. Hr. Chevallier meint, man koͤnnte das heiße Wasser der Dampfmaschinen eben so vortheilhaft zur Beheizung der nahe gelegenen Haͤuser verwenden. Da nun in Deutschland, zumal in Bayern, Dampft Maschinen noch unter Seltenheiten gehoͤren, so kann diese Idee bei uns nicht ausgefuͤhrt werden. Es sind aber bei uns andere Anstalten, in welchen theils eine große Menge warmen Wassers, theils eine Menge Hize vorraͤthig ist und unbenuͤzt bleibt, mittelst welcher ein oder mehrere Dampfkessel (ohne alle Stoͤrung des Schlendrians, nach welchem eine Menge Holz umsonst verbrannt werden muß) gehizt werden koͤnnten, welche dann zwar nicht zur Heizung, wohl aber zur Bereitung wohlfeiler Baͤder mit Vortheil benuͤzt werden koͤnnten, Jeder Brauer, und wir haben deren zu Tausenden im Lande, koͤnnte, bei der jezigen Gewerbsfreiheit, eine wohlfeile Badeanstalt zur Brauzeit neben seinem Hause errichten, in welcher er, da nur die Badewannen und einige Roͤhren (und wenn er seinen Brauapparat selbst noch wohlfeiler wachen wollte, auch ein Dampfkessel) nochwendig waͤren, jedes Bad fuͤr ein paar Groschen liefern koͤnnte. Dadurch wuͤrde nicht bloß er selbst, sondern das Publikum, und noch mehr der Staat gewinnen; denn es ist unglaublich, welchen Aufwand der Staat (oder eigentlich die Staͤdte) gegenwaͤrtig fuͤr Heilung der Kraͤzigen und Aussaͤzigen, die mit Flechten aller Art behaftet sind, bloß aus dem Grunde machen muͤssen, weil es an oͤffentlichen, oder wenigstens wohlfeilen Baͤdern fuͤr die untere Classe fehlt. Man kann annehmen, daß gegenwaͤrtig der fuͤnfte Theil der Kranken in den Spitaͤlern kraͤzig ist, und vielleicht der zwanzigste in Staͤdten, Markten und Doͤrfern. Das Kraͤzuͤbel und die Hautkrankheiten pflanzen sich auf eine furchtbare Weise fort unter der unteren Classe, und ergreifen, durch Anstekung, die hier so leicht moͤglich ist, selbst die hoͤheren. Die alten Heiden hatten ihre oͤffentlichen Baͤder, in welchen jeder, der nicht sein eigenes Bad sich bauen koͤnnte, sich unentgeldlich reinigen koͤnnte. Bei dem auserwaͤhlten Volke, aus welchem das Christentum hervorging, war der Gebrauch der Baͤder Religionsgebot. Die Tuͤrken, die wir als Barbaren verachten, haben in manchem Dorfs (wir sprechen hier nicht von Staͤdten) bessere und schoͤnere Baͤder fuͤr ihre Bettler, als London und Paris nicht fuͤr seine Elegants aufzuweisen hat. Nur wir hochgebildete Europaͤer, die wir so stolz thun auf unsere Cultur, auf unsere Aufklaͤrung und auf unser Christenthum, scheinen gaͤnzlich vergessen zu haben, daß der Mensch aus Leib und Seele besteht, und daß der Leib eben so rein gehalten werden muͤsse, als die Seele, wenn der Mensch gedeihen soll. Ludwig der Fromme, der Heilige, hat, bei seiner Ruͤkkehr von den ungluͤklichen Kreuzzuͤgen, seinem Volke ein Spital fuͤr Aussaͤzige, hat ihm oͤffentliche Baͤder geschenkt. Die oͤffentlichen Baͤder im Mittelalter waren besser eingerichtet, als die heutigen: denn wir haben keine mehr. Mochte ein anderer frommer Ludwig in dem neuen Mittelalter, das uͤber uns gekommen ist, seinen großen Vorfahren nachahmen, und seinem Volke eben so viele oͤffentliche Baͤder zur Reinigung des Koͤrpers schenken, als er demselben bereits Kirchen zur Reinigung der Seele gegeben hat. Kirchen, und neben jeder Kirche ein Wirthshaus, haben wir bereits genug: ein oͤffentliches, unentgeldliches Bad ist aber noch in keinem deutschen Lande; daran dachten nur Heiden, und jezt denken nur noch Tuͤrken daran. Wenn man die Elegants so vieler Hauptstaͤdte, und die sogenannten Schoͤnen selbst, entkleidet Revue passiren lassen muß, wie man es in Spitaͤlern muß, videt tunc omnis domus et vicinia tota Introrsum turpes, speciosos pelle decorâ.“ Ruͤben, buchstaͤblich gesagt, Ruͤben, nicht bloß Kresse, koͤnnte nun auf manchem Elegant anbauen. Und man wundert sich, wenn alle Spitaͤler unter der Last der Kraͤzigen und Aussaͤzigen so sehr erliegen, daß sie kaum mehr mit ihren Fonds ausreichen? Jedes, auch noch so arme, Doͤrfchen hat fuͤr seine Saͤule eine Schwemme, in welche gelegentlich auch die Schweine getrieben werden: nur fuͤr Menschen hat man noch nirgendwo in der Christenheit, selbst nicht in irgend einer Hauptstadt, eine Anstalt, in welcher der arme Mensch sich rein waschen koͤnnte, ohne daß ihm der huͤlfreiche Bader die halbe Haut (den halben Rest des ersparten Wochenlohnes) nach den unentbehrlichen Ausgaben fuͤr Trunk, Kleidung etc. dabei rein abzoͤge. Derjenige Fuͤrst oder derjenige reiche Jude (denn wir haben heute zu Tage Juden, die reicher sind, als Fuͤrsten, und deren menschenfreundliche wohlthaͤtige Haͤnde nicht so leicht lahm geknebelt werden zu allem Guten durch die Strike der Minister, wie die segensvollen Haͤnde mancher edlen Fuͤrsten), derjenige, mit einem Worte, der in irgend einer Stadt eine Anstalt stiften wird, in welcher taͤglich nur 200 Eimer Wasser auf 20 Grad Réaumuͤr zu freiem Gebrauche der aͤrmeren Classe gehizt werden, damit sie sich darin von dem Schweiße der Arbeit, in welchem sie ihr Brot Verdiente, reinigen kann, wird eine neue Aera in der Geschichte der Cultur der Menschheit stiften; sein Name wird der Menschheit heilig seyn, denn sein Beispiel wird sich, ob des Segens den es seinem Volke gewaͤhren wird, schnell uͤber alle Laͤnder verbreiten. Ehe nicht das erste Spital gestiftet war, koͤnnte das zweite nicht gestiftet werden; sobald man aber mit dem zweiten fettig war, kam das dritte, und so entstanden nach und nach die Tausende dieser Wohlthaͤtigkeitsanstalten, die wir jezt besizen. Es kommt immer nur auf den ersten Schritt an. Die Gesundheit erhalten ist weit leichter und weit wichtiger, als sie wieder herstellen: jedes Spital wuͤrde um ein Fuͤnftel weniger Kranke zu unterhalten haben, wenn es unentgeldliche Baͤder gaͤbe, und nicht jeder Kranke aus diesem Fuͤnftel kann mehr geheilt werden, wenn man fruͤher die Erhaltung seiner Gesundheit vernachlaͤssigt hat.Sollte binnen Jahr und Tag, bis 24. Junius 1831, kein oͤffentliches unentgeldliches in irgend einer Stadt Deutschlands zum Wohle des. deutschen Volkes von irgend einem Maͤchtigen oder Reichen gestiftet oder errichtet worden seyn, so ladet Unterzeichneter Menschenfreunde ein, ein Solches durch Subscription zu errichten. Er unterlegt hiermit 1 Louisdor in Gold bei Hrn. Dr. Dingler als Beitrag zu einem solchen, auf Subscription von Menschenfreunden zu errichtenden, oͤffentlichen unentgeldlichen Bade in Deutschland fuͤr jene Stadt, welche, bis 24. Junius 1831, verhaͤltnißmaͤßig zur Zahl ihrer Einwohner, die meisten Subscribenten haben wird. A. d. U. Erklaͤrung der Figuren. Fig. 13. zeigt den Grundriß eines zu Chaudes-Aigues mit dem dortigen Badewasser geheizten Zimmers. 1 ist die Roͤhre, durch welche das Wasser in das Zimmer tritt. 2 die Roͤhre, durch welche es ausfließt. 3333 sind die Maͤuerchen, welche die Scheidewaͤnde zwischen den Wasserbehaͤltern bilden: 8 Zoll hoch, und 8 Zoll dik. Aus dem Behaͤlter 1 gelangt das Wasser durch die Seitenverbindungen der Behaͤlter unter einander, in Folge einer gehoͤrigen Abdachung des Bodens, nach und nach bis in den Behaͤlter zum Ausfluͤsse. 4444 sind Gegenmauern zur Verhuͤtung der Einsikerung des Wassers in die Grundmauern des Gebaͤudes, 5, 6 Zapfen, die als Schuzbretter dienen, und das Wasser ein- und auslaufen lassen. Fig. 14. Horizontale Ansicht des Fußbodens desselben Zimmers, in welchem die Wasserbehaͤlter mit Schiefertafeln belegt sind, welche mittelst Thones verstrichen werden, so daß keine Daͤmpfe durchziehen koͤnnen.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    VII
Tab. VII