Titel: Verbesserung an Mühlen, worauf Barton N. Fyler, zu Bradford, Orange County, Vermont, sich zu Washington ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 38, Jahrgang 1830, Nr. LXIX., S. 258
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LXIX. Verbesserung an Muͤhlen, worauf Barton N. Fyler, zu Bradford, Orange County, Vermont, sich zu Washington ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Journal of the Franklin Institute, im Register of Arts, Sept. 1830. S. 114. Mit Abbildung auf Tab. VI. Fyler, Verbesserung an Muͤhlen. „Ich habe eine neue und nuͤzliche Vorrichtung erfunden, um Wezsteine, Marmor, und andere Steine und harte Koͤrper zu schleifen oder abzureiben, die sich auch zum Mahlen des Kornes und anderer Koͤrper, die in Pulver verwandelt werden sollen, zum Abhuͤlsen und Schroten der Samen, zum Zermahlen der Lumpen und anderer Artikel in der Papiermacherei benuͤzen laͤßt, und erklaͤre, daß meine Vorrichtung in folgender Beschreibung treulich und genau dargestellt ist. Ich verfertige aus irgend einem hierzu tauglichen Holze ein Rad oder einen Cylinder, allenfalls in der Form eines gewoͤhnlichen Muͤhlsteines, an welchem der Kern des Holzes so gestellt ist, daß er die Oberflaͤche bildet, auf welcher gemahlen wird. Wenn die flache Oberflaͤche oder ein Ende des Rades oder Cylinders gebraucht wird, wie bei den Muͤhlsteinen, so steht der Kern des Holzes in der Richtung der Achse des Cylinders. Wenn aber, wie bei den gewoͤhnlichen Schleifsteinen, die Peripherie gebraucht wird, so laͤuft der Kern (d.h. die Laͤngenfasern des Holzes) von der Achse nach dem Umfange hin, und man fuͤgt zu diesem Ende eine gewisse Anzahl keilfoͤrmiger Stuͤke Holzes zusammen. Ich nehme dann Stuͤke Eisen, Stahl oder uͤberhaupt Metall, gewoͤhnlich aber Stuͤke gewalzten Eisens von ungefaͤhr Ein Achtel Zoll Dike, Einen Zoll Breite, und vier Zoll Laͤnge, mehr oder weniger, und treibe diese an der Endflaͤche des Kernes des Holzes in der Richtung der Laͤngenfasern desselben so ein, daß sie flach und gleich hoch mit der Oberflaͤche desselben uͤber der ganzen Flaͤche zu liegen kommen, und gewoͤhnlich nur ein Viertelzoll breite Zwischenraͤume zwischen sich lassen. Wenn nun Steine oder harte Koͤrper abgeschliffen oder abgerieben werden sollen, so bediene ich mich scharfen Sandes, Schmergels, oder aͤhnlicher Koͤrper, indem die Hoͤhlungen oder Fluͤten in dem Holze, die zwischen den Metallstuͤken an der Oberflaͤche desselben vorhanden sind, den Sand oder Schmergel etc. aufnehmen und festhalten, und so denselben kraͤftig wirken lassen. Wenn ich aber meinen Cylinder als Muͤhlstein zum Mahlen des Getreides oder zu anderen Zweken brauche, so gebe ich den Metallstuͤken eine solche Form und solche Richtung, wie der Zwek, zu welchem sie bestimmt sind, und das nothwendige Ausbessern und Zurichten es erfordert: ihre Abstaͤnde werden eben dadurch, oder nach Willkuͤr bemessen. Diese Vorrichtung laͤßt sich leicht zurichten oder schaͤrfen, wenn man sie als Muͤhlstein braucht; man darf nur zwischen die Flaͤchen Sand laufen lassen, wodurch die Metallstreifen bald eine schneidende Kante erhalten. Um große Marmorplatten zu schleifen, bediene ich mich eines Rades von ungefaͤhr drei Fuß im Durchmesser, dessen untere flache Seite hier die schleifende Oberflaͤche ist, und bringe das Rad an dem unteren Ende einer senkrechten Achse an, welche in gehoͤrig vorgerichteten Lagerbloͤken laͤuft. An dem oberen Ende dieser Achse ist ein Drehegefuͤge angebracht, wodurch dieselbe nach Belieben gehoben und gesenkt, und durch irgend einen Mechanismus in Umtrieb gebracht werden kann. Sand und Wasser werden durch Oeffnungen im Mittelpunkte oder nahe an demselben eingelassen. Der Marmor oder Gegenstand, welcher geschliffen werden soll, wird mittelst eines Krahnes unter diese reibende Flaͤche gebracht, welcher Krahn eine Kehrweite von ungefaͤhr 12 Fuß hat. Alle verschiedenen Arten und Formen von Marmor-Schleifapparaten koͤnnen auf obige Weise eingerichtet und angewendet werden. Ich nehme die Verbindung von Holz und Metall, das Eintreiben des lezteren in den Kern des Holzes, das Metall mag uͤbrigens aus Streifen oder aus Stiften bestehen oder was immer fuͤr eine Form haben, als mein Patent-Recht in Anspruch. Fig. 23. zeigt die Form, in welcher die Eisenstreifen eingetrieben werden, und wie sie in dem Modelle eingetrieben sind, welches auf dem Patent-Buͤreau sich befindet: diese Form kann aber, nach Umstaͤnden, abgeaͤndert werden.“ –––––––––– Dr. Jones bemerkt, daß der Patent-Traͤger und seine Bruͤder sich seit vielen Jahren mit Verfertigung der sogenannten Magog-Oehlsteine (Magog oil stones) und der indischen Wassersensensteine (indian pond scythe stones) beschaͤftigte, die vorher gewoͤhnlich so geschliffen werden, daß man sie auf die flache Seite eines Muͤhlsteines aus Granit niederhielt, der mit Sand und Wasser gespeist wurde. Hr. Fyler kam endlich auf die Idee der hier angegebenen Vorrichtung, und diese entsprach ihrem Zweke uͤber alle Erwartung, als er anfing seine Wezsteine auf derselben zu schleifen. Er wendete nun dieselbe auch zum Schleifen der Marmorplatten an, und in der Folge selbst zum Mahlen des Getreides, mit dem besten Erfolge. Man fahrt jezt mit Versuchen fort, die zwekmaͤßigste Richtung der Furchen und die beste Form der Metallstreifen zu bestimmen, und erwartet von diesen hoͤlzernen mit Metall beschlagenen Muͤhlsteinen die besten Muͤhlsteine fuͤr Handmuͤhlen, die in N. America so haͤufig sind. Man erwartet noch eine nuͤzliche Anwendung von dieser Vorrichtung, die der Gegenstand eines eigenen Patentes seyn wird.

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