Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 38, Jahrgang 1830, Nr. LXXXVII., S. 326 |
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LXXXVII.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der Patente, welche vom 21. Septbr. bis 20.
October 1830 zu London ertheilt wurden.
Dem William Church,
Esqu., Haywood House, Birdesly Green, bei Birmingham, in
der Grafschaft Warwick: auf gewisse Verbesserungen in der Construction von
Bothen und anderen Fahrzeugen, welche Verbesserungen theilweise auch auf die
Construction von Wagen anwendbar sind. – Dd.
21. Septbr. 1830.
Dem Francis Molyneux,
Gentleman zu Hampstead, in der Grafschaft Middlesex, und William Bundy, Kaufmann in
Kentish Town, in derselben Grafschaft: auf gewisse Verbesserungen an den
Maschinen zum Spinnen und Weben der Seide und Wolle und zum Hecheln, Spinnen und
Weben des Hanfes und anderer faseriger Substanzen. – Dd. 21. Septbr.
1830.
Dem Joseph Harrison,
Gaͤrtner, Wortley Hall, in der Pfarrei Tankersley, in der Grafschaft
York, und Richard Gill
Curtis, Glaser ebendaselbst: auf Verbesserungen im Glasen der
Treibhaͤuser und anderer Gebaͤude, so wie auf verbesserte Stangen
und Sparren fuͤr Schiebfenster. – Dd.
den 6. Octbr. 1830.
Dem Charles Derosne,
Gentleman, Leicester Square, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in
der Fabrikation von Zuker oder Syrup aus dem Safte des Zukerrohrs und anderer
zukerhaltiger Substanzen, so wie im Rassiniren von Zuker und Syrup. Zum Theil
von einem Auslaͤnder mitgetheilt. – Dd. 29. Septbr. 1830.
Dem Michael Donovan
in Dublin, auf eine verbesserte Methode Plaͤze mit
Gas zu erleuchten. – Dd. 6. Octbr. 1830.
Dem Lieutenant-Colonel
Leslie Walker, Cumming Street, Pentonville: auf eine Maschine um
Personen und Eigenthum bei Feuersgefahr oder unter anderen Umstaͤnden zu
retten. – Dd. 6. Octbr. 1830.
Dem Richard Pering,
Esqu. in Exmouth, in der Grafschaft Devon: auf Verbesserungen an Ankern.
– Dd. 6.
Octbr. 4330.
Den Gebruͤdern John, William, George, und Reuben Heaton, Fabrikanten in
Birmingham: auf gewisse Apparate und ihren Gebrauch
bei Dampfmaschinen, um Wagen auf Landstraßen, anderen Straßen und Eisenbahnen zu
ziehen. – Dd. 6. Octbr. 1830.
Dem John Dickinson,
Esqu. zu Nash Mill, in der Pfarrei Abbotts Langley, in der Grafschaft Hertford:
auf eine verbesserte Methode Papier durch Maschinen zu verfertigen. – Dd. 6. Octbr.
1830.
Dem William Augustus
Archbald, Gentleman, Vere Street, Cavendish Square, in der
Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung in Bereitung gewisser Zukersorten.
– Dd. 13.
Octbr. 1830.
Dem David Napier,
Mechaniker, Warren Street, Fitzroy Square, in der Grafschaft Middlesex: auf
gewisse Verbesserungen im Druken und an Pressen, mit einem Verfahren um Kraft
dabei zu ersparen, welche Ersparniß an Kraft auch zu anderen Zweken anwendbar
ist. – Dd. 13. Octbr. 1830.
Dem Francois Constant
Jacquemart, Esqu., Leicester Square, in der Grafschaft Middlesex:
auf Verbesserungen im Gerben gewisser Arten von Hauten. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. – Dd. 20. Octbr. 1830.
Dem Joseph Budworth
Sharp, Esqu., zu Hampstead in der Grafschaft Middlesex und
William Fawcett, Mechaniker zu
Liverpool in der Grafschaft Lancaster: auf eine
verbesserte Methode Luft Behufs der Verdampfung in Fluͤssigkeiten
einzufuͤhren. – Dd. 20. Octbr. 1830.
Dem Alexander Craig,
Ann Street, Saint Bernards, in der Pfarrei Saint Cuthberts, Grafschaft
Mid-Lothian: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Zerschneiden
des Holzes in Furniere und andere nuͤzliche Formen. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. – Dd. 20. Octbr. 1830.
Dem Andrew Ure, Dr. Med., Burton Crescent in der Grafschaft
Middlesex: auf einen Apparat um die Temperatur beim Verdampfen, Destilliren und
anderen Processen zu reguliren. – Dd.
20. Octbr. 1850.
Dem Andrew Ure, Dr. Med., Burton Crescent in der Grafschaft
Middlesex: auf eine Verbesserung im Klaͤren des Rohzukers. – Dd. 20. Octbr.
1830.
Dem Andrew Ure, Dr. Med., Southampton Row in der Grafschaft
Middlesex: auf einen Luftheizungsapparat zum Verdampfen und Verdichten der
Daͤmpfe. – Dd. 20. Octbr. 1830.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Nov.
1830, S. 318.)
Verzeichniß der erloschenen englischen Patente.
Des Joseph Kirkman,
Klaviermachers, Broad Street, St. Jame's, Westminster, Middlesex: auf
Verbesserungen an Pianoforte's. – Dd. 14. Octbr. 1816.
Des Louis Fauche
Borel, Esqu., Frith Street, Soho,
Middlesex: auf eine Methode Schuhe und Stiefel ohne Nath zu machen, so daß kein
Wasser in sie eindringen kann; diese Erfindung kann auch auf andere
nuͤzliche Gegenstande angewandt werden, die man aus Leder verfertigt.
– Dd. 25.
Octbr. 1816.
Dem Lewis Granholm,
Capitain in der koͤnigl. Marine, Foster Lane, London: auf ein Verfahren, die aus Hanf
oder Flachs oder beiden verfertigten Gegenstaͤnde dauerhafter zu machen,
als es jezt geschieht. – Dd. 25. Octbr. 1816. (Beschrieben im Repertory Bd. XXX. S. 331.)
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Nov.
1830, S. 517.)
Preisaufgaben der Société
industrielle zu Muͤlhausen, woruͤber in der Generalsizung im
Monat December 1831 entschieden wird.
Von den in den Jahren 1828, 1829 und 1830 ausgeschriebenen Preisen werden folgende
noch zum Concurs zugelassen.
1) Goldene Medaille im Werth von fuͤnfhundert Franken auf ein schnelles und
leicht anwendbares Verfahren, wodurch man den Werth zweier verschiedenen Krappsorten
gegen einander bestimmen kann.
2) Goldene Medaille im Werth von fuͤnfzehnhundert Franken fuͤr eine
Methode, den
Faͤrbestoff des Krapps auszuscheiden und dadurch die Menge desselben in einem
gegebenen Gewicht Krapp zu bestimmen.
3) Bronzene Medaille fuͤr eine Abhandlung uͤber die Ursachen der
Selbstentzuͤndung der fetten Baumwolle.
4) Bronzene Medaille fuͤr die beste Abhandlung uͤber das Bleichen der
Baumwollenzeuge.
5) Bronzene Medaille fuͤr die beste Abhandlung uͤber die Fabrikation
des Adrianopelroths.
6) Bronzene Medaille fuͤr das Bleichen mit Kalk, ohne ein anderes Alkali.
7) Bronzene Medaille fuͤr eine vollstaͤndige Analyse des Kuhmistes.
8) Bronzene Medaille fuͤr eine Abhandlung, worin durch genaue Versuche gezeigt
wird, welche Rolle bei dem Blaufaͤrben der Baumwolle mit Indigo die außer dem
blauen Pigment in demselben enthaltenen Substanzen (z.B. der von Berzelius aufgefundene braune und rothe Stoff) spielen,
und ob diese Substanzen dabei nuͤzsich oder schaͤdlich sind, oder auch
ob die eine oder andere von ihnen zur Erzeugung einer dauerhaften und
glaͤnzenden Farbe unumgaͤnglich noͤthig ist. (Man vergleiche
uͤber diese acht Preisfragen Polyt. Journ. Bd. XXV. S. 344. und Bd. XXX. S. 147.)
9) Silberne Medaille fuͤr die Entdekung eines geeigneten Mittels um die zum
Oehlen der Baumwollenzeuge erforderliche Zeit abzukuͤrzen und diese Operation
oͤkonomischer zu machen.
10) Bronzene Medaille fuͤr die Entdekung oder Einfuͤhrung eines
nuͤzlichen Verfahrens in der Kattundrukerei. Den im Polyt. Journ. Bd. XXX. S. 148. und
Bd. XXXIV. S. 63. angegebenen Beispielen
werden jezt noch folgende beigefuͤgt.
1) Ein oͤkonomisches Mittel um die Seife bei den Passagen zu ersezen.
2) Das Blau von essigsaurem und schwefelsaurem Indigo eben so solid als das
Kuͤpenblau zu machen.
3) Eine Indigokuͤpe anzusezen, welche nur wenig oder gar keinen Bodensaz
hat.
4) Den Faͤrbestoff aus dem Wau oder der Quercitronrinde auszuziehen und ihn in
den Handel zu bringen.
5) Ein Verdikungsmittel aufzufinden, welches durch zinnsaures Kali (Aufloͤsung
von Zinnoxyd in Aezkali) und basisch essigsaures Blei sich nicht coagulirt.
6) Die Ruͤkstaͤnde beim Faͤrben mit Krapp, Wau u.s.w. zu
benuͤzen.
7) Auf Baumwollenzeugen einen neuen Faͤrbestoff anzubringen, welches seine
Beschaffenheit auch seyn mag, wenn er nur den schwachen Saͤuren und den
Alkalien widersteht.
8) In das Departement des Oberrheins die Cultur einer Pflanze oder eines Insectes
einzufuͤhren, welche in der Wollen-, Seiden- oder
Baumwollenfaͤrberei angewandt werden koͤnnen und bisher aus dem
Auslande bezogen wurden.
9) Eine von der Alaunerde verschiedene Substanz anzugeben, welche eben so gut wie
diese in der Kattundrukerei als Mordant dienen kann und bisher im Großen noch nicht
angewandt wurde.
10) Ein Verfahren anzugeben, wodurch man mittelst Fernambuk, Campechenholz und
Quercitronrinde Farben hervorbringen kann, welche dem Chlor, der Luft und den
schwachen Saͤuren eben so gut widerstehen als die Krappfarben.
11) Silberne Medaille fuͤr die beste Abhandlung uͤber das Spinnen der
Baumwolle von N. 80 bis 180. metrisch.
12) Goldene Medaille im Werth von tausend Franken auf eine Maschine zum Oeffnen und
Zupfen der Baumwolle und Wolle aller Art, ohne daß dieselbe dadurch leidet, und
wodurch sowohl das Klopfen oder Schlagen, als auch das Zupfen mit der Hand und der
sogenannte Klopfzupfer (batteur éplucheur)
beseitigt werden kann.
13) Silberne Medaille fuͤr ein Verfahren, die Halsstuͤke der
Feinspindeln an Mule-Jennies unbeschadet der Runde zu haͤrten.
14) Bronzene Medaille fuͤr Verfertigung gefurchter Cylinder fuͤr
Spinnmuͤhlen aus gehaͤrtetem Bundeisen, welche Cylinder nicht
uͤber ein Drittel hoͤher kommen duͤrfen, als die aus
gewoͤhnlichem Eisen.
15) Bronzene Medaille fuͤr Verfertigung und Absaz neuer Baumwollenzeuge.
16) Silberne Medaille auf Erfindung einer blauen Farbe, welche der Luft, dem Chlor, den Saͤuren
und der Seife besser widersteht als das Indigkuͤpenblau und die wenigstens
eben so lebhaft ist.
17) Bronzene Medaille auf Erfindung einer gelben Farbe, welche der Luft, den
Saͤuren und den Alkalien besser widersteht als die mit Wau, Quercitron und
chromsaurem Blei hervorgebrachten, dabei aber eben so lebhaft ist.
18) Bronzene Medaille fuͤr eine genaue und ausfuͤhrliche Analyse der
schwarzen und weißen Gallaͤpfel, des Bablahs, des sicilianischen Sumachs und
des franzoͤsischen Sumachs (Sumac de
Donzères).
19) Bronzene Medaille auf Erfindung eines Instruments oder einfachen Verfahrens,
wodurch man die Dike (Klebrigkeit) einer zum Walzendruk bestimmten Farbe oder Beize
schnell und genau bestimmen kann.
20) Bronzene Medaille fuͤr die Beschreibung der vorzuͤglichsten bisher
angewandten Maschinen, um die Zeuge zu walken.
21) Bronzene Medaille fuͤr eine vollstaͤndige chemische Zerlegung des
abgelaͤuterten Oehles (Huile tournante) in seine
naͤheren Bestandtheile.
22) Silberne Medaille fuͤr eine Abhandlung, worin gezeigt wird, bei welchem
Verhaͤltniß zwischen der Hoͤhe und dem Durchmesser eines Schornsteins
nicht nur der groͤßte Zug Statt findet, sondern auch am meisten an
Brennmaterial und Baukosten erspart wird.
23) Bronzene Medaille fuͤr die beste Abhandlung uͤber die Ersparung an
Brennmaterial bei den sogenannten rauchverzehrenden oder mit Speisungsapparaten
(fuͤr Steinkohlen) versehenen Oefen, nach positiven Versuchen und
Beobachtungen.
24) Goldene Medaille fuͤr denjenigen, welcher im Departement des Oberrheins
die erste Niederlage von guten Maschinen zum Vorbereiten und Spinnen des Hanfes und
Leinens errichten und diese Maschine in Aufnahme bringen wird.
25) Bronzene Medaille fuͤr eine wichtige Verbesserung in irgend einem
Industrie- oder landwirthschaftlichen Zweige des Departements des
Oberrheins.
26) Bronzene Medaille fuͤr die Einfuͤhrung irgend eines neuen
Industriezweiges in dieses Departement.
27) Bronzene Medaille fuͤr die besten Abhandlungen uͤber die
Industriezweige, welche in unserem Departement zu verbessern oder in dasselbe
einzufuͤhren waren.
28) Bronzene Medaille fuͤr eine neue Anwendung der Naturproducte des
Departements.
29) Bronzene Medaille fuͤr eine geognostische und mineralogische Beschreibung
eines Theils des Departements.
30) Bronzene Medaille fuͤr die Entdekung neuer nuzbarer Minen in diesem
Departement. (Man vergleiche uͤber die 11te bis 30ste Preisfrage Polytechn. Journ. Bd.
XXX. S. 148 und Bd. XXXIV. S.
63.)
Neue Preisaufgaben.
31) Silberne Medaille fuͤr ein Verfahren, um mit Krapp,
der bereits gebraucht und nachher mit Schwefelsaͤure behandelt wurde,
solide Farben hervorzubringen.
Wenn man ein Krappbad selbst bei der Siedehize und so weit erschoͤpft hat, daß
es nichts mehr abgibt, so kann man, wenn man den Ruͤkstand mit
Schwefelsaͤure behandelt, ihn auswaͤscht und mit ein wenig Kreide
saͤttigt, durch eine zweite Faͤrbeoperation fast noch halb so viel
Faͤrbetheile als das erste Mal ausziehen, nach der Farbe zu urtheilen, welche
die gebeizten Stuͤke annehmen, wenn man sie damit behandelt; die dadurch
erzeugten Farben sind jedoch ganz und gar nicht solid und widerstehen weder der
Seife noch dem Lichte. Welche Wirkung hat also die Schwefelsaͤure auf den
erschoͤpften Krapp, daß sie ihn nochmals zum Faͤrben geeignet macht,
und wodurch koͤnnte man die bei dieser zweiten Operation erhaltene Farbe
solid machen? Die Loͤsung dieses wichtigen Problems koͤnnte den
Faͤrbern und Kattunfabrikanten sehr betraͤchtliche Summen
ersparen.
32) Bronzene Medaille fuͤr ein schnelles und einfaches
Verfahren den Grad der Feinheit troken oder mit Wasser (zur teigigen Consistenz)
geriebener Substanzen zu messen und in Zahlen anzugeben.
Bis auf einen gewissen Grad von Zertheilung dient das Sieb sehr gut den Grad der
Feinheit anzugeben; es handelt sich aber hier um einen viel groͤßeren Grad von Zertheilung,
wobei das Auge, die Stuͤkchen kaum zu unterscheiden vermag. Sehr oft
waͤre es den Fabrikanten nuͤzlich den Grad von Feinheit des
zertheilten Koͤrpers in diesem Falle zu kennen.
33) Bronzene Medaille fuͤr ein Verfahren das Indigblau
(sogenannte Fayence-Blau) durch bloß zwei Eintauchungen
hervorzubringen.
Es versteht sich, daß dieses Verfahren weniger umstaͤndlich und kostspielig
seyn muß als das bekannte von sechs oder acht Eintauchungen.
34) Bronzene Medaille fuͤr einen Bericht uͤber
die Vortheile mehrerer jezt im Handel vorkommender Extracte von
Farbestoffen.
Ohne Zweifel muͤssen diese Extracte, wenn man sie auf eine oͤkonomische
Weise erhaͤlt, mehr oder weniger Ersparniß durch die Leichtigkeit des
Transports darbieten; auch hat man zahlreiche Versuche uͤber diesen
Gegenstand angestellt; sey es aber, daß man bei Bereitung dieser Extracte sehr
unregelmaͤßig verfuhr, oder nicht die geeigneten Mittel anwandte, sich ihrer
auf vortheilhafte Weise zu bedienen, oder aus beiden Ursachen zugleich, sie kamen
bis jezt noch nicht in allen Faͤrbereien in Aufnahme) es waͤre daher
gut, wenn sich Jemand diesem Gegenstande besonders widmete und den Gehalt an Pigment
und die beste Anwendungsweise der jezt im Handel vorkommenden Extracte bestimmet
wuͤrde.
35) Silberne Medaille fuͤr die Bestimmung der Verhalt,
pisse, welche man den Dimensionen der Laufbaͤnder (ledernen Riemen) zur
Fortpflanzung der Bewegung im Verhaͤltniß zur Staͤrke der
fortgepflanzten Kraft geben muß.
36) Bronzene Medaille fuͤr die Bestimmung der Kraft,
welche erforderlich ist, um die ganze Reihe von Maschinen in einer
Baumwollenspinnerei in Bewegung zu sezen, so wie auch fuͤr jede dieser
Maschinen insbesondere, diese Bestimmung muß durch den Schnurkraftmesser
(Dynamomètre funiculaire) geschehen.
37) Bronzene Medaille fuͤr die Erfindung eines
dauerhafteren und wohlfeileren Schiffchens fuͤr die mechanischen
Webstuͤhle.
38) Silberne Medaille fuͤr denjenigen, welcher in unser
Departement die Fabrikation von hohlen gehaͤmmerten kupfernen Walzen zum
Kattundruk, aͤhnlich den in England verfertigten,
einfuͤhrt.
39) Bronzene Medaille fuͤr den Anbau des weißen
Maulbeerbaums und die Zucht von Seidenraupen in dem Departement des
Oberrheins.
Abhandlungen, Zeichnungen, Zeugnisse, Muster muͤssen unter den bei Preisfragen
gewoͤhnlichen Foͤrmlichkeiten vor dem 20. October 1831 an den
Praͤsident der Société industrielle
eingesandt werden.
Ueber Schnell- oder Dampfpressen.
Auch zu London ist es, wie zu Paris und zu Leipzig, den Apostolischen gelungen, zur
festeren Unterhaltung und schnelleren und weiteren Verbreitung ewiger Nacht und
Finsterniß, die Buchdrukergesellen am 14. September in
New-Street-Square zu einer Versammlung zusammenzurotten, um
uͤber das Schiksal der Schnell- oder Dampfpressen zu entscheiden.
Indessen scheint der Geist des Guten uͤber O'Conell und seine Umtriebe dieses
Mal gesiegt zu haben: man hoͤrte seit dieser Zeit nichts von weiteren
Meutereien. Im Mech. Mag. N. 374. S. 106. findet sich
eine Anrede eines Hrn. J. B. J. an die Buchdrukergesellen Englands (die er
„das Blut des Lebens des englischen
Volkes“ nennt), in welcher diesen guten Leuten die
Ungereimtheit der Idee, Schnellpressen zu zerstoͤren, so deutlich vor Augen
gelegt wird, daß wir an den guten Erfolg derselben nicht zweifeln koͤnnen, wo
sie immer gehoͤrt und gelesen wird. Die Polizei-Fama und uͤberhaupt alle Polizeiblatter
wuͤrden sehr gut thun, diese kurze, gediegene, kraͤftige, wohlmeinende
Rede eben so gut uͤbersezen zu lassen, als sie geschrieben ist: wir wollen
sehr gern jeder Polizeibehoͤrde das Original hierzu leihen.
Versuche auf Eisenbahnen in Nordamerica.Als bei dem Gastmahle, welches den Mechanikern bei Eroͤffnung der
Eisenbahn zu Liverpool gegeben wurde, Hr. Robertson
„auf das Gelingen der Baltimore- und
Ohio-Eisenbahn und der Eisenbahnen der Vereinigten Staaten
uͤberhaupt“
einen Toast ausbrachte, dankte der nord-amerikanische Consul,
Hr. Ogden, und
bemerkte, daß man gegenwaͤrtig in Nord-America mit nichts Geringerem sich
beschaͤftigt, als mit Verbindung des Ohio und der westlichen
Gewaͤsser mit dem Atlantischen Meere auf einer Streke von
ungefaͤhr 300 (engl.) Meilen. Einige 30 Meilen hiervon sind bereits
vollendet; neunzig stehen im Baue, und in drei his vier Jahren wird Alles
vollendet seyn. Auf dem fertigen Theile wird bereits mit großem Gewinne
gefahren. Er sendet gegenwaͤrtig aus England Eisenschienen zu dieser
Bahn ab, und wird auch Dampft wagen hinschiken. Man hat auch die Idee,
New-Orleans mit dem Erie zu verbinden, was aber noch lang hergehen
wird, indem hier die Straße durch verschiedene Staaten laͤuft. Sechs
Meilen sind indessen fertig.A. d. O.
Aus der Baltimore Gazette im Mech.
Mag. N. 374. 9. October. (Im Auszuge.Das Mechanics' Magazine schimpft uͤber
diesen Aufsaz ganz gottlos, namentlich weil der amerikanische Verfasser sich
einige Bemerkungen uͤber England erlaubte. Wir lassen allen Streit
weg, und fuͤhren bloß Thatsachen an.A. d. Ue.)
Am 28. August l. J. wurde der erste Eisenbahnkarren auf der Baltimore- und
Ohio-Eisenbahn von Baltimore bis Ellicott's Mills getrieben, und bei diesem
Versuche erwiesen, daß Kruͤmmungen von 400 Fuß Halbmesser kein Hinderniß
fuͤr Anwendung der Dampfkraft auf so gekruͤmmten Eisenbahnen sind,
wenn man sich der Raͤder mit dem Kegel nach Hrn. Knight's (Ingenieurs auf dieser Bahn) Erfindung
bedient. Der Dampfwagen war nach Cooper's Art. Die Maschine hatte kaum etwas mehr als Pferdekraft,
und kann so gleichsam nur als Modell betrachtet werden. An dem Maschinekarren hing
zuerst ein Karren mit 24 Passagiers, und in den uͤbrigen Karren waren, sammt
diesem, ungefaͤhr 4 1/2 Tonne Last vertheilt.
I. Meile in 6' 50''. (Der Dampf war noch nicht ganz gehoͤrig entwikelt.)
II. Meile in 5'. (Eine Minute ging mit dem Wechseln der Bahn verloren.)
III. Meile in 6'. (Zwei Minuten verloren mit Wechseln der Bahn.)
IV. Meile in 4' 30''.
V. Meile in 5' 25''.
VI. Meile in 6'. (Eine Minute verloren mit Wechseln der Bahn.)
VII. Meile in 5' 30''. (Hier wurden 15 Minuten mit Wassernachfuͤllung
hingebracht.)
VIII. Meile in 6'.
IX. Meile in 5' 45''. (Hier ging es 15 Fuß in der engl. Meile [à 5280 engl. Fuß] bergan und durch viele Kruͤmmungen.)
X. Meile in 7'. (Immer bergan und durch Kruͤmmungen.)
XI. Meile in 7' 30''. (Ebenso.)
XII. Meile in 7' 30''. (Bergan 18' auf die Meile.)
XIII. Meile in 6' 30''. (Bergan 18' auf die Meile.)
Diese 13 engl. Meilen wurden demnach mit der Kraft kaum Eines Pferdes, und mit einer
Last von 90 Zentnern in Einer Stunde und 15 Minuten zuruͤkgelegt.
Zuruͤk ging es natuͤrlich schneller: man hatte 4 Passagiers mehr und
fuhr die 13 Meilen in 57 Minuten.
Das Mechanics' Mag. bemerkt, daß es in England was
Alltaͤgliches sey, auf der Liverpool-Bahn Eine englische Meile in 2
Minuten zu fahren. Dort fahrt man aber mit der Kraft von 8 bis 12 Pferden, und
Cooper's Maschine hatte
1,43 Pferdekraft.
Hr. Ross Winans vergleicht in
einem Schreiben an Hrn. Phil. E.
Thomas, Praͤsidenten dieser Eisenbahn-Gesellschaft zu
Baltimore, Hrn. Cooper's
Maschine mit jener des Hrn. Stephenson (dem Rocket), und aus dieser Vergleichung ergibt sich,
daß Cooper's Maschine nur den
14. Theil Dampf hatte, den Stephenson's besaß, und doch
besser arbeitete.
Die Beschreibung von Hrn. Knight's Kugelraͤdern (die hier von Hrn. Ross Winans gegeben wird), durch
welche es allein moͤglich ist auf krummen Bahnen so schnell und sicher zu
fahren, ist nicht deutlich, und es bleibt nichts Anderes uͤbrig, als man
laͤßt sich einen solchen Wagen aus Nordamerica kommen.
Wenn Nordamerica in seinem wuͤstesten Theile, am Ohio, wo kaum 3 Menschen auf
die □ Meile kommen, bei einer Totalbevoͤlkerung von kaum 14 Millionen
in dem halben Welttheile, den sein Gebiet bildet, eine Eisenbahn
eintraͤglicher findet, als eine Chaussee, so laͤßt es sich
fuͤrwahr nicht begreifen, wie in dem uͤbervoͤlkerten
Deutschland bis zur Stunde (mit Ausnahme von Oberoͤsterreich) kein einziger
Staat auch nur eine Spanne Eisenbahn besizt. Es scheint dieß in dem Charakter nicht
des ehrwuͤrdigen deutschen Volkes, sondern seiner Bureaukraten zu liegen, bei
welchen alles auf die lange Bank zu schieben und das „komm' ich heut'
nicht, komm' ich morgen“
zum Geschaͤftsgange gehoͤrt. Ist doch durch
Jahrhunderte am hoͤchstpreislichen Reichskammergerichte in Deutschland kein
Proceß vor einem halb Duzend Jahren entschieden worden, und war man doch undankbar
genug, es dem vorlezten Reichskammerrichter, dem hochverdienten Grafen Philipp Karl
Oettingen-Wallerstein, der spaͤter
Praͤsident der obersten Justizstelle zu Wien war, und als Hofmarschall
daselbst starb, zum Vorwurfe zu machen, daß er seine ledernen
Kammergerichts-Assessoren bei ihren langen Ohren nahm, und sie
noͤthigte zu arbeiten. Ewig wird segenvolles Andenken auf dem Grabe dieses
edlen Wallerstein ruhen, waͤhrend Fluch die
Graͤber derjenigen dekt, die Processe hundert und mehr Jahre lang am
deutschen Reichskammergerichte unentschieden haͤngen ließen. Es geht uns mit
den Eisenbahnen jezt, wie ehevor mit den Processen; es muͤssen Jahrhunderte
vergehen, bis es nur zum Anfange kommt, und wir erleben es vielleicht noch, daß, bei
unserem beliebten freien Einfuhrsysteme auf Kosten der vaterlaͤndischen
Industrie, Englaͤnder und Franzosen bei uns Eisenbahnen nach Frankfurt und
Leipzig werden anlegen lassen, um das arme Deutschland desto leichter mit ihrem
Waarenkrame uͤberschwemmen zu koͤnnen.
Telegraphen-Post.
Nach einer Notiz in Galignani
Messenger, N. 4843 soll jezt in Frankreich der Gebrauch
der Telegraphen auch dem Publicum fuͤr die geringe Taxe von 20 Franken
fuͤr 100 Meilen offen stehen. Hr. Ferrier, der den Plan hierzu entwarf, errichtet eine Telegraphen,
Linie zwischen Havre und Paris. (Es ist doch gewiß sonderbar, daß waͤhrend in
Frankreich und England die Telegraphen seit 40 Jahren im Gange sind, weder
Privatleute noch die Regierungen in Deutsche, land Gebrauch von diesen
wohlthaͤtigen Anstalten machten. In England haben die Kaufleute
laͤngst in Corpore fuͤr Telegraphie
gesorgt. Wenn man bedenkt, welche Summe den Privatleuten jaͤhrlich Staffelten
kosten, und wie langsam diese laufen, so scheint es unbegreiflich, daß in
Deutschland noch keine Actien-Gesellschaften sich fanden, die
Telegraphen-Linien von Berlin bis Aachen, von Wien bis Straßburg
errichteten.)
Ueber das Daseyn des Kupfers in Pflanzen und im Blute.
Bekanntlich entdekte Dr. Meissner das Daseyn des Kupfers in Pflanzen und im Blute. Ueber diesen
Gegenstand hat nun Hr. Sarzeau
im Journ. d. Pharm. August.
S. 505. weitere Versuche angestellt, die zwar nur zunaͤchst fuͤr
Chemiker besonders wichtig, jedoch auch uͤberhaupt fuͤr alle Leser
interessant sind. Hr. Sarzeau
fand
in grauer China 5 Milligramm Kupfer auf 1 Kilogramm
(5/1,000,000 des Gewichtes).
in Grapp, eben so viel.
in feinem gruͤnen Martinique-Kaffeh
8/1,000,000 des Gewichtes.
in goldgelbem Bourbon-Kaffeh, eben so viel.
Wenn man nun annimmt, daß 70 Millionen Kilogramm in Europa jaͤhrlich gebraucht
werden, und 560 Kilogramm Kupfer im Salze desselben bleiben, so erhaͤlt die
europaͤische Erde jaͤhrlich 560 Kilogramm Kupfer durch den Kaffeh
allein.
Im Mehle fand er 0,666 Milligramm in Einem Kilogramm.
Wenn ein Mensch 50 Jahre lang taͤglich 600 Gramm Brot ißt, so verzehrt er waͤhrend
dieser Zeit 10,956 Kilogramm, oder 9130 Kilogr. Mehl, und mit diesem 6 Gramm, 09
Kupfer. 30 Millionen Menschen essen also jaͤhrlich 3,650 Kilogramm
(ungefaͤhr 7 Ztr.) Kupfer. Hr. Sarzeau schaͤzt das Gewicht des jaͤhrlich in
Frankreich erzeugten Getreides auf 7 Milliarde 300 Millionen Kilogramm. In diesem
Gewichte Getreide waren nun 34,061 Kilogramm, 800 Gramm Kupfer, welches
jaͤhrlich der Erde entzogen wird.
Englische Seidenzeuge in Frankreich! Etwas uͤber
Huskisson.
Die Times enthalten eine Lobrede auf den sel. Huskisson. Es gehoͤrt, wie es scheint, mit zu den
Ungluͤkseligkeiten des Menschengeschlechtes, daß, waͤhrend es sich in
seinem Innersten gedrungen fuͤhlt, den Hingegangenen Achtung und Ehre zu
erweisen, und selbst der edle Feind am Grabe seines Feindes trauert, ein Heer von
Lobrednern am Sarge des Verblichenen, mitten unter dem gerechten und schuldigen Lobe
der Verdienste desselben, sogar seine Irrthuͤmer als Weisheit uns anpreist,
und uns auf diese Weise der Gelegenheit beraubt, durch fremden Schaden klug zu
werden. Die Times geben in ihrer Lobrede auf Hrn.
Huskisson so weit, daß sie
sich nicht schaͤmen, bare Unwahrheit als Beweis fuͤr die
Vorzuͤge des Huskisson'schen Systemes aufzustellen und zu behaupten:
„daß Frankreich gegenwaͤrtig, in Folge dieses Systemes,
Seidenzeuge aus England erhaͤlt, die den Lyoner Seidenzeugen vollkommen
aͤhnlich sind.“ Frankreich wird nie so thoͤricht seyn,
englischen Seidenzeugen den freien Eingang zu gestatten, selbst wenn sie besser
waren, als die Lyoner. (Vergl. Galignani N. 4841, wo
uͤber Huskisson folgende Notiz aus dem Herald vorkommt.) – „Hr. Huskisson war ein Mann von nicht
gemeinen Talenten. Ohne hoͤheren Rang durch Geburt, ohne
FamilienverhaͤltnisseEr studirte zu Paris waͤhrend der Revolution Chirurgie, und ward zufaͤllig Schreiber bei dem
damaligen englischen Gesandten zu Paris, Lord Gower. hob er sich durch die Staͤrke seines Geistes, so sehr er auch
dadurch irre geleitet wurde, zu den ersten Stellen im Staate empor, und gewann
bedeutenden Einfluß im Lande. Er war in der That mehr Theoretiker, oder, wie die
Franzosen sagen, doctrinaire, als praktischer
Staatsmann. Seine Grundsaͤze uͤber freien Handel, so gut sie auch
in der Theorie seyn moͤgen, konnten, auf ein Land angewendet, dessen
erkuͤnstelter Zustand sie unausfuͤhrbar machte, nicht anders als
verderblich fuͤr dasselbe werden. So genau er sonst alles auf dem Papiere
zu berechnen wußte, hatte er doch nicht gesunde Urtheilskraft genug einzusehen,
welche Wirkung seine Grundsaͤze bei den gegenwaͤrtigen
Verhaͤltnissen auf das Land haben mußten. Er war nicht im Stande eine
glaͤnzende Idee von einer ausfuͤhrbaren zu unterscheiden. Er war
auf Abwege gerathen, und verfuͤhrte andere durch den Glanz seines Namens.
Weil „Handelsfreiheit“ einen
jungen und kraͤftigen Staat, der von keiner Schuldenlast gedruͤkt
wird, beleben und emporheben kann, glaubte er, daß die Entfernung aller
bestehenden commerciellen Maßregeln auch bei einem Volke wohlthaͤtig
wirken muͤßte, dessen Industrie durch eine in der Weltgeschichte
unerhoͤrte Schuldenlast ganz zu Boden gedruͤkt ist. Er forderte
ein herabgekommenes, gefesseltes und gebundenes Volk auf mit anderen
Voͤlkern in Concurrenz zu treten, die sich frei bewegen konnten. Hrn.
Huskisson verdanken
wir den Einsturz unserer Schifffahrtsgeseze, unter deren Schuz unser Handel den
hoͤchsten Grad des Wohlstandes erreichte, einen Glanz erlangte,
deßgleichen die Annalen der uͤbrigen Voͤlker der Erde nirgendwo
aufzuweisen vermoͤgen. Wenn es noͤthig waͤre die Aussage
der Erfahrung durch das Zeugniß eines hellsehenden Mannes zu
unterstuͤzen, so wuͤrden wir hier Adam Smith anfuͤhren,
der, ein bekannter Feind von allem unnuͤzen Zwange, eingestand, daß
unsere ehemaligen Schifffahrtsgeseze das Werk der vollendetesten Weisheit
gewesen sind. So war Huskisson als Staatsmann. Als Redner im Parliamente war er
ein sehr geschikter Nothhelfer, hatte aber weder moralischen Muth noch
Rednertalent genug, um als Leiter einer Partei auftreten zu koͤnnen. Sein
Geist war kuͤhn und hell, er strahlte aber nicht jenen Glanz, den dem
hoͤheren Rednertalente der Verstand aus dem Gebiete der Phantasie
entgegen strahlen laͤßt. Wenn er seinen Zuhoͤrern seine Ideen
aufdringen konnte, so uͤberließ er es Anderen, sein Publicum durch den
Zauber der Redner-Kunst zu verfuͤhren und hinzulenken, wo man es
hinhaben wollte. – Als Privatmann steht er makellos vor uns. Freundlich,
gerade, aufrichtig, huldigte er allen Tugenden, die das Gluͤk und die
Zierde des
haͤuslichen Lebens bilden, und wußte seine Freunde durch das
schoͤne Band seltener Anhaͤnglichkeit an sich zu ziehen.
Beitraͤge zur Geschichte der englischen Taktik.
Se. Maj. der Koͤnig Wilhelm IV. von England geruhte zu befehlen, daß jedes
Regiment der groß-britannischen Armee seine vollstaͤndige Geschichte
vom Tage seiner Errichtung bis auf die gegenwaͤrtige Zeit an Ihren
General-Adjutanten einsende, um hieraus ein vollstaͤndiges Werk
uͤber die Thaten der k. Armee im Allgemeinen und eines jeden einzelnen
Regimentes in's Besondere abfassen lassen zu koͤnnen. Portsmouth-Herald. Galignani. N. 4844. (Bei der Verachtung, die
unsere heutigen mystischen Constitutionellen auf den ehrwuͤrdigen Stand des
Kriegen zu werfen, und bei der Demoralisirung, die sie in Armeen uͤberall zu verbreiten suchen, waͤren
aͤhnliche Werke wohl in jedem Lande wuͤnschenswerth, das
selbststaͤndig und unerschuͤttert fort bestehen soll.)
Literatur.
a) Deutsche.
Huskisson und die Eisenbahnen. Noch ein Wort zu seiner
Zeit fuͤr eine gute Sache. Von Joseph Ritter von Baader. Muͤnchen
bei F. Franckh. 1830. 8. (36 S.) Preis 24 kr.
Da der ungluͤkliche Vorfall, welcher bei Feier der Eroͤffnung der
großen Eisenbahn von Liverpool nach Manchester Hrn. Huskisson das Leben kostete, bereits einigen
Gegnern dieser neuen Communicationswege eine willkommene Veranlassung gab, sie
als eine gefaͤhrliche Vorrichtung verdaͤchtig zu machen, so theilt
uns der Verfasser im Beginne dieser kleinen Schrift den umstaͤndlichen
Hergang der Sache nach den genauesten Berichten und der gerichtlichen
Untersuchung mit, welche bekanntlich ergaben, daß bloß die Nichtbeachtung der
getroffenen Anordnungen von Seite der allerhoͤchsten Herrschaften, unter
welchen sich Hr. Huskisson
befand, nicht aber die Eisenbahn daran Schuld ist. Der Verfasser macht sodann
auf die außerordentlichen Vortheile aufmerksam, welche bei der Schnelligkeit,
Wohlfeilheit und Sicherheit dieses neuen Transportmittels aus einem allgemeinen
System von Eisenbahnen in Bayern fuͤr den Handel, die Industrie und die
Landwirthschaft, kurz fuͤr alle Classen der buͤrgerlichen
Gesellschaft und auch fuͤr alle angraͤnzenden Laͤnder
deßgleichen hervorgehen wuͤrden, wenn man eine Eisenbahn von der
noͤrdlichen Graͤnze des Koͤnigreichs bis Hamburg und Bremen
fortsezte. Er berichtet uns, wie die von der franzoͤsischen Regierung und
den vereinigten Staaten projectirten schiffbaren Canaͤle Troz des bereits
gemachten Aufwandes aufgegeben werden mußten, weil sie als mit den neuesten
Fortschritten der Mechanik in Widerspruch stehend, die beabsichtigten Vortheile
nicht vollstaͤndig gewaͤhren und so keine Unterstuͤzung
finden konnten. Da die uͤberwiegenden Vorzuͤge der Eisenbahnen vor
den Canaͤlen, obgleich von allen Sachverstaͤndigen laͤngst
anerkannt, vor einem Jahre noch mit einigen Scheingruͤnden bestritten
werden konnten, dieser Streit jezt aber durch die Resultate der Bohn von
Liverpool nach Manchester ein fuͤr allemal entschieden ist, so sind die
Bemerkungen des Verfassers gewiß ein Wort „zu seiner Zeit.“
b) Englische.
A treatise on atmospherical Electricity, including
lightning Rods and Parayrells. By J.Murray. 2d Edit. 8.
London. 1830.
Elements of the Economy of Nature, or the Principles
of Physics, Chemistry etc. By J. G.Macvicar. 8.
London. 1830.
An Outline of the sciences of Heat and Electricity.
By Thom.Thomson. 8. London.
1830.
A concise system of Mechanics in theory and practise
etc., by Jam,Hay. 8. Edinb.
1829. Oliver et Boyd.
A Supplement to „The Amateurs
Perspective.“ By Rich.Davenport. 4.
London 1829. 64 S. (Soll sehr wichtig seyn.)
The first book of Euclid's Elements. 5. Edition. By
Lieut. Colon.Thompson. 8. London
1830.
c) Franzoͤsische.
Élemens de Statique, suivis de deux
Mémoires per la Théorie des momens et des aires; par
L.Poinsot. 8. Paris.
1830. Chez Bachelier. 26 feuilles et 4 pl.
Encyclopédie domestique, recueil de
procédés concernant les arts et métiers,
l'économie rurale et doméstique etc. 8. Paris. 1830. 28
feuilles. Chez Salmon.
Manuel du bonnetier et fabricant de bas ou
traité de ces arts d'après les renseignemens fournis par
plusieurs fabricans. 18. Paris. 1830. Chez Roret. 9 feuilles.
Manuel théorique et pratique du serrurier, ou
traité complet de cet art par le comte deGrandpré. 2
edit. 18. Paris. 1830. Chez Roret. 9 feuilles.
Traité théorique et pratique de l'art
de bâtir, par J.Rondelet. 6me
Edition. T. III. 4. Paris, 1830. Chez Rondelet fils.
Arithmétique commerciale, industrielle et
administrative réduite à l'addition, ou réforme
complète du système de calcul suivi jusqu'à ce
jour. 3me édit., par F.Midy. 8. Paris.
1830. Chez Malher.
Considérations sur les chemins de fer. Par M.
J.Cordier. 8. Paris.
1830. Chez Carilian Goeury. 16 Feuilles. 3 Planches.
Cours élémentaire de fortification etc.
ParImbert. III.
Partic. 8. Paris. 1830. Chez Malher.
Nouvelle maniére de fabriquer la poudre
à tirer, par M.d'Artiques.
Leçons de chimie appliquée à la
teinture. Par M.Chevreul. 8. Paris
1830. 2 vol. Chez Pichon et Didier. 24. Franken.
Manuel du Bonnetier et du Fabricant de bas. Par
V.Leblancet M.Préaux-Caltat. 18. Paris 1830. Chez Roret. 3 Franken.
L'art de conduire et de regler les pendules et les
montres, suivi d'une indication des regles, observations et calculs pour
l'usage des montres astronomiques; par Fr.Berthoud. 3
édit. 18. Paris 1827. Chez Bachelier. 5 2/3 feuill.
Nouveau système d'écluses
évitant toute perte de forces vives, autrement dit ne
dépensant qu'un poids d'eau égal á celui des
bâteaux ascendant, et gagnant an contraire la même
quantité de liquide à la descente de ces derniers; par
Mr.Burdin, ingen. d.
mines. 4. Paris 1830. Chez Carillan Goeury. 31 S.
Concours sur le percement des puits forés
à l'effet d'obtenir des eaux jaillissantes applicables aux
besoins de l'agriculture. Rapport par M. le vicomteHéricart de Thury. 8. Paris 1830. Chez veuve Husard. 64 pag.
d) Italiaͤnische.
La vera agricoltura pratica della Lombardia, di
Vinc.Ferrario, figlio
dell' autore dell' Agente in campagna etc. 8. Milano 1830. n.
Societá tipografica dei classici italiani. XV und 781. 10
Lire. (Obschon die Landwirthschaft in Deutschland anders
gefuͤhrt werden muß, als in der Lombardei, koͤnnte der
deutsche Landwirth aus diesem Buche doch manches lernen, vorzuͤglich
was Kaͤsebereitung betrifft, in welcher Deutschland so weit
zuruͤk ist. Auch uͤber Seidenzucht kommt hier manches
Interessante vor.)
Edizione completa degli scritti di agricoltura, arti
e commercio di Ant.Zanon. 16. Udine.
1830. p. frat. Mattiuzzi T. III-VII. (oder VII-XI. B.
der Raccolta di opera scelte di autori
friulani.) Wir haben von den herrlichen Werken dieses Justi der Italiaͤner bereits
fruͤher Nachricht gegeben.
Pensieri intorno all applicazione del calcolo al
movimento della popolazione. Padova. 1829.
Raccolta di opere ad uso della Scuola
militarè. 8. Livorno. 1830. p. Sardi. IX. B. (Decker's Artillerie nach der
franzoͤsischen Uebersezung.)
Della educazione teorico-partica delle api
nella quale s'insegnano i metodi facilissimi di approfittare del mele e
della cera senza ucciderle, ed i vantaggi grandissimi che ne risultano
da questa praticolure coltivazione. Op. postum. di PaoloSangiorgio, gia
Prof. d'Agric. e di Botanica nel Liceo di Milano. 16. Milano. 1829. da
Placido M. Visaj. 188 S. 1 Lira.
Raccolta delle circolari dell' Azienda economica
dell' interno sull' amministrazione de' boschi e delle selve. 8. Torino.
1827–1828. p. Gius. Favale. 3 vol. 248, 304, 836 S.
Memoria intorno alle devastazioni prodotte dalle
acque a cagione dei diboscamenti, del Direttore generale dei ponte e
strade e delle acque etc. 4. Napoli. 1825. tip. real. d. guerra.
34. S.
Storia e Descrizione de' principali teatri antichi e
moderni, corredata di tavole, col saggio sull' architettura teatrale di
M. Patte, illustrato con erudite osservazioni dal ch. architetto e
pittore scenico Paoloandriani, per cura
del Dott. Giul.Ferrario. 8. Milano
1830. dalla tipogr. d. Dott. G.Ferrario. Lir.
8. (Es soll das vollstaͤndigste Werk uͤber Theaterbau
und Beleuchtung seyn, das wir besizen.)
Elementi di Mineralogia di Stef. Andr.Renier, Prof. di
Padova. T. 1. 8. Padova. 1825–1828 (616 S.)
Trattato generale sulle stime dei fondi rustici,
boschivi ed urbani, e sulle consegne e riconsegne si semplici che
livellarie delle possessioni, edifizj e case, dell' ingegnere
archittetto CaterinoSabini. 8. Milano.
1830. tip. di C. M.Destefanis. 221
pgg.
Osservazioni tecniche a 250 e piè errori nell'
opera di 221 pagine intitolata: Trattato generale sulle stime dei fondi
rustici etc. dell ing. arch. C.Sabini, di
Gius.Cerini. 8. Milano.
1830. p. L. Nervetti. 75 pgg.
(Obige Werke sind hoͤchst wichtig fuͤr jeden Oekonomen, der
sich eine genaue Kenntniß vom Zustande der Landwirthschaft in
Ober-Italien machen will.)
Archivi del proprietario e dell' agricoltore, ossia
collezione periodica di Memorie e di osservazioni sopra le parti tutte
dell' economia domestica e rurale. 8. Piacenza. 1830. t. Del Majno. Vol.
III. Fasc. 1.
Portolano del Mare adriatico compilato sotto la
direzioni dell Istituto geografico militare dell J. R. Stato maggiore
generale dal Capitano G.Marieni. 4. Milano.
1830. I. R. Stamperia. c. atlante.
e) Niederlaͤndische.
Verhandeling over de werktingelicke kracht van den Stoom.
Diss. inaug. mathematico-physica de singularibus quibusdam
proprietatibus, quae Vaporibus aqueis tanquam viribus mechanicis insunt,
quam publice ac solemni disputationi submittit J. C.van Ryneveld. 8.
Lovanii. 1829. p. Michel. 95 S. (Hr. Ryneveld wollte Anfangs eine Geschichte der
Verbesserungen an der Dampfmaschine schreiben: Arago
kam ihm aber im Annuaire fuͤr das Jahr 1829
zuvor. Wir haben auf Arago's, des großen Mathematikers, vortreffliches Werk uͤber die Dampfmaschinen aufmerksam
gemacht, und sie zu einer Uebersezung aufgefordert; so viel wir wissen, ist
unser Wunsch bisher noch unerhoͤrt geblieben.)