Titel: | E. W. Rudder's und R. Martineau's Patent-Hähne. |
Fundstelle: | Band 38, Jahrgang 1830, Nr. CVIII., S. 428 |
Download: | XML |
CVIII.
E. W. Rudder's und R. Martineau's
Patent-Haͤhne.
Nach dem Register of Arts. October. 1830. S.
129.
Rudder's und Martineau's Patent-Haͤhne.
Die HHrn. Rudder und Martineau, Hahn-Gießer zu
Birmingham, ließen sich am 27. Februar ein Patent „auf verbesserte
Haͤhne“ ertheilen, welche Verbesserung das Register (Hr. Hebert) bloß mit Folgendem beschreibt.
„Die Haͤhne werden aus Messingblech verfertigt, oder aus einem
anderen schiklichen Material, aus welchem mittelst einer starken Presse und
einer Punze von gehoͤriger Form zwei Stuͤke von solcher
Groͤße und Form durchgeschlagen werden, daß das eine die aͤußere,
das andere die innere Deke des Hahnes bildet. Diese Stuͤke werden dann
zusammengeloͤthet, so daß der Saum des einen Stuͤkes dem Saume des
anderen gegenuͤber zu stehen kommt.“
„Der Zapfen wird auf dieselbe Weise gebildet und geloͤthet, und nur
der oberste Theil wird massiv gegossen. Die Hoͤhlungen uͤber und
unter dem Laufe der Fluͤssigkeit werden mit Schlagloth oder Blei, je
nachdem der Hahn zu irgend einem Dienste bestimmt ist,
ausgefuͤllt.“
Hr. Hebert fuͤgt nun die
Bemerkung bei: „Es ist zu bedauern, daß die Patent-Traͤger
nicht die Vortheile angedeutet haben, die aus dieser neuen Methode
entspringen; denn der Nuzen derselben scheint nichts weniger als einleuchtend,
und wir fuͤrchten, daß nur Wenige denselben entdeken werden.“
––––––––––
Es scheint uns jedoch auf dem festen Lande, daß, wenn ein Gießer, der seine p. C. am Pfunde gegossenen Metalles hat, auf Sparung an
Metall denkt, Vortheil fuͤr ihn und fuͤr das Publicum seyn
muͤsse. Ein Hahn, der nur zwei messingene Haͤute und einen Kern von Blei hat, ist gewiß um die
Haͤlfte, 2/3 vielleicht, wohlfeiler als ein massiver Hahn aus Messing; im
Verhaͤltnisse des Bleies zum Messing naͤmlich. Wo, nach angegebener
Weise, fabrikmaͤßig, gearbeitet wird, kommt der Arbeitslohn gewiß nicht auf
1/3 des Messinges. Die Nuͤrnberger moͤgen entscheiden. Eine andere
Frage aber ist: ob diese Haͤhne ebenso dauerhaft sind? woruͤber nur
Erfahrung entscheiden kann. Den Wunsch, daß es gar keine metallnen Haͤhne
geben moͤchte, oder vielmehr duͤrfte und sollte, als aus Platinna,
Gold und Silber, indem mancher metallne Hahn am Fasse manchen ehrlichen Mann den
Hahn auf der Latte zum lezten Male kraͤhen hoͤren machte,
duͤrfen wir vor denjenigen nicht wiederholen, die da wissen, was Kupfer,
Messing, Blei, Zink etc. vermag.