Titel: | Zusäze und Verbesserungen an Destillirapparaten und beim Destilliren und Rectificiren überhaupt, worauf Daniel Towers Shears, Kupferschmid in Bankside, Southwark, sich am 31. März 1830 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 39, Jahrgang 1831, Nr. XXXI., S. 95 |
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XXXI.
Zusaͤze und Verbesserungen an
Destillirapparaten und beim Destilliren und Rectificiren uͤberhaupt, worauf
Daniel Towers Shears,
Kupferschmid in Bankside, Southwark, sich am 31.
Maͤrz 1830 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Register of Arts. November. 1830. S.
166.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Towers Shears, Zusaͤze und Verbesserungen an
Destillirapparaten.
Diese Verbesserungen beziehen sich auf einen Destillirapparat, auf welchen Hr. Corty sich im Jaͤnner 1818 ein Patent ertheilen
ließ. Die allgemeine Einrichtung der Blase und des dazu gehoͤrigen Apparates
ist in Fig.
17. dargestellt, wo a die Blase ist, b eine weite walzenfoͤrmige Oeffnung, die mit dem
Gefaͤße c communicirt, welches sich uͤber
derselben befindet. In der Naͤhe des obersten Theiles des Gefaͤßes,
c, befindet sich ein Wassergefaͤß, d, mit einem flachen Boden, nach oben und außen aber
gewoͤlbt. Dieses Gefaͤß, welches einen kleineren Durchmesser hat, als
c, damit der Dampf ringsumher um dasselbe ziehen
kann, verdichtet zum Theil durch das kalte Wasser, welches in demselben enthalten
ist, den waͤsserigen Theil des Dampfes, so wie er an dem flachen Boden
anstoͤßt, durch eine weite Oeffnung e,
emporsteigt, und auf die obere Oberflaͤche gelangt: die Pfeile zeigen den
Gang des Dampfes. Die verdichteten waͤsserigen Daͤmpfe steigen also
wieder in die Blase nieder, und jener Theil allein, welcher der Verdichtung entgeht,
gelangt in das Gefaͤß f, wo er mit einem anderen
Wassergefaͤße, d', in Beruͤhrung kommt,
eine weitere Verdichtung des waͤsserigen Dampfes Statt hat, und der Rest mit
den geistigen Daͤmpfen nach g steigt, wo er durch
ein drittes Wassergefaͤß d'' noch mehr verdichtet
wird. Diese Rectificationen werden zugleich mit der Destillation
durchgefuͤhrt.
Die Roͤhre, welche die Gefaͤße d, d', d''
mit Wasser versieht, ist bei h dargestellt. So wie das
Wasser in d'' erhizt wird, steigt es durch die
groͤßere Leichtigkeit, die es dadurch erhaͤlt, in die Hoͤhe,
und tritt durch die Roͤhre i' in das
Gefaͤß d' und durch die Roͤhre i aus d' nach d, wo es durch die Roͤhre k abfließt, und in mehreren Windungen durch die Meischkufe l durchlaͤuft, um den Meisch zu waͤrmen,
ehe er durch die Roͤhre m in die Blase geleitet
wird. Das Wasser entweicht dann durch die Roͤhre n, indem es uͤber die Kruͤmmung c laͤuft. Da diese Kruͤmmung hoͤher ist, als irgend
ein Theil der Windungen, so haͤlt sie dieß immer gefuͤllt mit Wasser,
außer wo man sie reinigen will, und wo man dann den Hahn p oͤffnet. Zuweilen bringt man, statt die Wasserroͤhre durch
den Meischbottich sich schlaͤngeln zu lassen, einen falschen metallnen Boden
in dem Meischbottiche an,
fuͤllt den Raum zwischen den beiden Boden mit heißem Wasser aus, und
waͤrmt auf diese Weise den Meisch.
Wir wollen nun die geistigen Daͤmpfe verfolgen, die aus dem Schwanehalse g emporsteigen, und durch die Roͤhre r fortlaufen, welche, auf ihrem Verlaufe zu dem
gewoͤhnlichen Kuͤhlfasse, gleichfalls einige Windungen in dem
Meischbottiche uͤber den Windungen der Wasserroͤhre bildet, so daß
durch diese beiden Roͤhren der Meisch fuͤr die Blase gehoͤrig
gewaͤrmt wird. Aller im Meischbottiche entwikelte Dampf wird entweder durch
die Roͤhre s abgefuͤhrt und in einer
eigenen Warmroͤhre im Kuͤhlgefaͤße verdichtet, oder wird durch
Roͤhren, die durch punktirte Linien angezeigt sind, „(die aber im
Originale fehlen)“ in die Blase zuruͤkgefuͤhrt.
Diese Blase ist eine sinnreiche Abaͤnderung des Woulfe'schen Apparates. Beim
ersten Anblike gleicht sie der Blase des St. Marc, die im
Register N. 76. I.
Series beschrieben ist; sie unterscheidet sich aber von derselben dadurch,
daß die Producte der Verdichtungen, so wie sie fortwaͤhrend entstehen, immer
in das erste Gefaͤß zuruͤkgefuͤhrt werden, waͤhrend bei
St. Marc sie in frischen Meisch gelangen, der durch die aufsteigenden Gefaͤße
destillirt wird. Hier wird ferner, wie gesagt, Wasser gebraucht.