Titel: | Gewisse Verbesserungen und Zusäze an Schiffswinden und ähnlichen in der Schifffahrt nothwendigen Maschinen, worauf Georg Scott, Mechaniker in Water-Lane, London, sich am 20. März 1830 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 39, Jahrgang 1831, Nr. XXXIX., S. 109 |
Download: | XML |
XXXIX.
Gewisse Verbesserungen und Zusaͤze an
Schiffswinden und aͤhnlichen in der Schifffahrt nothwendigen Maschinen, worauf
Georg Scott, Mechaniker
in Water-Lane, London, sich am 20. Maͤrz
1830 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Register of Arts. November 1830. S.
163.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
Scott, Verbesserungen und Zusaͤze an
Schiffswinden.
Es ist bekannt, daß auf Schiffen, welche auf ihren Ankern reiten, nicht selten das
Ankertau in Folge der Stoͤße, die sie durch Wind und Wogen erleiden, springt.
Diesem Ungluͤke abzuhelfen, schlaͤgt Herr Scott vor, neben der Taue sich auch noch der Federn zu bedienen, und
beschreibt zu diesem Ende drei Vorrichtungen. Statt die dreiekigen Saͤttel,
welche die Winde stuͤzen, auf dem Verdeke zu befestigen, laͤßt er
dieselben auf feststehenden Zapfen sich schwingen: er laͤßt sie zu diesem
Ende aus Gußeisen verfertigen, und fest unter einander verbinden, damit keine
Reibung durch das Werfen des einen oder des anderen entsteht, in dessen Naͤhe
das Seil aufgewunden wird.
Diese Saͤttel sind in Fig. 15. in aa dargestellt, und schwingen sich auf dem Zapfen
b. An dem vorderen Theile des dreiekigen Sattels,
s,Fehlt im Originale. A. d. Ue. sind Vertiefungen angebracht, die zur Aufnahme einer Reihe von
Heuschrekenfedern, ccc, dienen, welche die Winde
in ihrer Lage erhalten, außer es kommen ploͤzliche Stoͤße, wo dann die
Federn etwas nachgeben werden, und das Tau vor dem Abreißen gesichert wird.
Zur groͤßeren Sicherheit gegen solches Ungluͤk empfiehlt Hr. Scott das Tau durch ein Federgehaͤus laufen zu
lassen, das in d dargestellt ist, und welches aus zwei
Cylindern besteht, die sich in einander bewegen, und einen solchen Zwischenraum
zwischen sich uͤbrig lassen, daß eine oder mehrere Spiralfedern an dem einen
Ende des inneren, und an dem anderen Ende des aͤußeren Cylinders angebracht
werden koͤnnen. Der aͤußere Cylinder ist mit zwei Ketten, ee, an den Saͤtteln der Winde befestigt,
und der innere Cylinder hat einen Sperrhaken bei f (Fig. 16., wo
die Federbuͤchse im Durchschnitte dargestellt ist) an der oberen Seite
eingefuͤgt, welcher auf die Glieder der Kette faͤllt, und sie gegen
einen Vorsprung niederdruͤkt, welcher auf der unteren Seite des Cylinders
befestigt ist. Auf diese Weise kann das Tau durch den Cylinder gegen die Winde
hingezogen werden, aber nicht zuruͤk, außer wo man den Sperrhaken hebt, um
den Anker fallen zu lassen. Man wird begreifen, daß, wenn bei dieser Einrichtung das
Tau von der Trommel der Winde abgelassen wird, es durch die Ketten an den
Saͤtteln der Winde mittelst der Federbuͤchse, d,
festgehalten wird. Die Federbuͤchse kann auch vierekig seyn, und eine Reihe
von Heuschrekenfedern von vielen hundert Blaͤttern enthalten, statt der oben
beschriebenen Spiralfedern.
Hrn. Scott's Anwendung der Heuschrekenfedern zur
Befestigung der Winde ist neu, und wird gute Dienste leisten, wo Alles
gehoͤrig stark gearbeitet wurde. Er scheint indessen nicht zu wissen, daß Hr.
Burnett sich ein Patent auf Anwendung von
Spiralfedern an Tauen und Tackelwerk geben ließ.