Titel: Verbesserungen an den Maschinen, die man zur Schifffahrt braucht, vorzüglich zum vorwärts Treiben der Schiffe und anderer schwimmender Körper, welche Verbesserungen auch zu anderen Zweken anwendbar sind; worauf Karl Harsleben, Esq., New-Ormond-Street, Middlesex, sich am 3. April 1828 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 39, Jahrgang 1831, Nr. LXXX., S. 291
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LXXX. Verbesserungen an den Maschinen, die man zur Schifffahrt braucht, vorzuͤglich zum vorwaͤrts Treiben der Schiffe und anderer schwimmender Koͤrper, welche Verbesserungen auch zu anderen Zweken anwendbar sind; worauf Karl Harsleben, Esq., New-Ormond-Street, Middlesex, sich am 3. April 1828 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. N. 25. S. 31.Wir haben von diesem Rade bereits im XXXI. Bd. S. 389. Nachricht aus dem Repertory gegeben, wo es sehr getadelt wurde. A. d. Ue. Mit Abbildungen auf Tab. V. Harsleben, Verbesserungen an den Maschinen zum Treiben der Schiffe etc. Die Gegenstaͤnde des gegenwaͤrtigen Patentes sind als weitere Verbesserungen und Zusaͤze zu einem fruͤheren Patente zu betrachten, welches die Aufschrift hat: „Verbesserungen im Baue der Schiffe, Fahrzeuge und der Maschinen zum vorwaͤrts Treiben derselben, welche auch zu anderen Zweken dienen. dd. 20. Dec. 1826.“ Vergl. London Journal of Arts Bd. III. S. 204. (Polytechn. Journal Bd. XXXIV. S. 115.) Das Neue, das hier vorkommt, laͤßt sich unter 5 Gesichtspunkte bringen: 1) das Gestell, welches das Rad bildet, das die Ruderarme haͤlt (wie es in der fruͤheren Patent-Erklaͤrung beschrieben ist), um die Ruder in den Stand zu sezen in eine andere Lage gebracht zu werden, als jene des fruͤheren Patentes. 2) die Anwendung von Federn zur Vermeidung der Stoͤße, die sonst entstehen wuͤrden, wenn die Ruder sich um ihre Achse drehen, waͤhrend sie in das Wasser sich einsenken und aus demselben emporsteigen. 3) eine Verbesserung im Baue der Rudergehaͤuse. 4) eine neue Kurbelvorrichtung, um noͤthigen Falles mit der Hand getrieben werden zu koͤnnen. 5) eine neue Anwendung der Ruder am Vordertheile der Schiffe und Fluͤgel am Kiele. Fig. 33. stellt einen Theil des Ruderrades dar, das sich senkrecht gegen die Seite des Schiffes dreht, ohne sein Gehaͤuse, so wie es sich an jener Seite zeigt, die dem Schiffe zunaͤchst ist. a ist die Achse, an welcher der Centralblok befestigt ist mit Stufen oder Einschnitten zur Aufnahme der Enden oder Zapfen der Ruderarme, bbb. Ein aͤußerer Ring, ccc, fuͤhrt die Lager (Plummerbloͤke), in welchen die Ruderarme sich drehen, und dieser Ring ist an dem Centralbloke mittelst der Spreizen, ddd, befestigt. Diese Spreizen sind das Erste, worauf der Patent-Traͤger Anspruch macht: sie sollen das Rad gegen jeden Wind und jede Woge frei sich bewegen lassen. Das Gehaͤuse des Ruderrades (die dritte Verbesserung) ist mit einem flachen Ringe versehen, der in der Lage von eee befestigt ist. Auf der Flaͤche dieses befestigten Ringes schieben sich die breiten Seiten der rechtwinkeligen laͤnglichen Klopfer, fff, in der Naͤhe der Enden der Ruderarme, so wie das Rad sich dreht. Auf diese Weise ist die Lage der Ruder befestigt; sie stehen auf ihrer Kante, und treten mit derselben in das Wasser. Wenn das Ruder aber bis dahin gekommen ist, wo ein Theil des Ringes weggebrochen ist, bei g, verliert der Klopfer seine Lage gegen den Ring, e, und der Ruderarm erhaͤlt durch einen anderen Klopfer, der unter einem rechten Winkel auf dem vorigen steht, eine Viertelumdrehung, indem er gegen die Kante eines Segmentes eines inneren Ringes, h, schlaͤgt. Das Ruder wird mittelst des lezt erwaͤhnten Klopfers und des inneren Segmentes in einer solchen Lage erhalten, daß es seine breite Flaͤche dem Wasser zukehrt, so lang der Klopfer naͤmlich sich uͤber die vordere Flaͤche des Segmentes schiebt, welches er so lang thut, als nothwendig ist um den treibenden Stoß zu geben. Dann dreht das Ruder sich wieder in seine vorige Lage zuruͤk, und tritt mit seiner Kante aus dem Wasser heraus. An jenen Punkten der Umdrehung des Stahles, wo die Klopfer gegen das innere Segment kommen, und die Achsen der Ruder drehen, sind Federn angebracht um den Stoß abzuhalten, der sonst entstehen wuͤrde. Es sind Spiralfedern vorgeschlagen: wie sie aber angebracht werden sollen, ist nicht gesagt. Dieß ist das zweite Neue. Fig. 24. zeigt die Kurbel, die hier vorgeschlagen ist, um die Raͤder mit der Hand treiben zu koͤnnen. aa ist die Achse der Kurbel, welche auf schikliche Lager gestellt werden muß; b ist die Kurbel, welche gedreht werden soll; c sind die zwei Tretschaͤmel, welche mit der Kurbel verbunden sind, und so wie gewoͤhnliche Tretschaͤmel getreten werden Fig. 35. ist eine andere Art die Kurbel vorzurichten, wo zwei gegenuͤberstehende Kurbeln die eine von der rechten, die andere von der linken Hand des Arbeiters getrieben werden, und zwei Tretschaͤmel fuͤr die Fuͤße da sind. Was die neue Anwendung des Ruders betrifft, so besteht sie in Anbringung eines Ruders am Vordertheile und am Hintertheile des Schiffes, durch Takelwerk, oder auf was immer fuͤr eine Weise. Es soll, da es in entgegengesezter Richtung mit dem Ruder am Hintertheile steht, als Leeboard dienen, und dadurch die Schnelligkeit des Schiffes wesentlich beschleunigen. Was die Fluͤgel am Kiele des Schiffes betrifft, so sollen sie taubenschweiffoͤrmig gemacht werden, unten breit, und zu jeder Seite der ganzen Laͤnge des Kieles nach hinlaufen. Sie koͤnnen aus Streifen von Kupferblech, die mit Knechten gestuͤzt werden, oder aus massivem Holze bestehen. Der Patent-Traͤger glaubt, daß diese Fluͤgel das Wasser nicht werden unter dem Schiffe durchlassen, wenn es vom Winde gedruͤkt wird, und so dem Schiffe theils als Stuͤze, theil als Beschleuniger der Bewegung nuͤzen werden.

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