Titel: | Verbesserte Maschine, um aus Holz allerlei Gesimse, Verzierungen, gefurchte Säulen etc. zu schneiden, worauf Ant. Adolph Marcellan Marbot, Kaufmann in Norfolk-Street, Strand, Middlesex, in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden, sich am 3. Febr. 1827 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 39, Jahrgang 1831, Nr. LXXXII., S. 295 |
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LXXXII.
Verbesserte Maschine, um aus Holz allerlei
Gesimse, Verzierungen, gefurchte Saͤulen etc. zu schneiden, worauf
Ant. Adolph Marcellan Marbot,
Kaufmann in Norfolk-Street, Strand, Middlesex, in Folge einer Mittheilung eines
im Auslande wohnenden Fremden, sich am 3. Febr.
1827 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. N. 22. 1830. S.
202.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Marbot's Maschine, um Verzierungen aus Holz zu
schneiden.
Die Maschine ist nach demselben Grundsaze gebaut, wie in einer kreisfoͤrmigen
Saͤgemuͤhle. Ein Messer dreht sich bestaͤndig im Kreise, und
unter demselben sind die Holzstuͤke angebracht, welche in Gesimse,
Verzierungen etc. geschnitten werden sollen: sie schieben sich nach und nach
vorwaͤrts, so daß sie endlich unter die Schneide des Messers gelangen. Es
scheint uͤbrigens wenig Neues an dieser Maschine, weßwegen der
Patent-Traͤger auch nichts auf die einzelnen Theile, sondern auf die
Zusammenstellung derselben sein Patent-Recht gruͤndet.
Fig. 22. ist
ein Seitenaufriß der Maschine. a ist eine Laufscheibe
auf der Treibachse, welche auf dem Seitengestelle, bb, ruht. Diese Seitengestelle stehen auf Fuͤßen, welche durch
Querhoͤlzer zusammengebolzt sind, auf welchen das Lager der Maschine ruht,
wie die punktirten Linien zeigen. Die Stuͤke Holzes, in welche Furchen
geschnitten werden sollen, sind an einem schiebbaren Wagen befestigt, e, welcher durch Punkte angedeutet ist, und der
Laͤnge des Bettes nach hinlaͤuft.
Das Messer d besteht aus einer Reihe von Meißeln oder
Kehlmeißeln, welche auf einer Achse aufgezogen sind, die sich in Buͤchsen
dreht, welche auf dem Seitengestelle ruhen. Da sich das Messer mit sehr großer
Geschwindigkeit dreht, so spaͤnelt es nur kleine Theile von dem Holze weg, so
wie dieses nach und nach sich vorschiebt, und schneidet auf diese Weise die Furchen
und Vertiefungen in derselben Groͤße und Tiefe aus, die der Meißel
gewaͤhrt.
Die Drehekraft wird der Laufscheibe a mittelst eines
Laufbandes mitgetheilt, und die ganze Maschine auf folgende Weise in Umtrieb gesezt.
An der Achse der Laufscheibe a befindet sich ein großes
Rad, e, von welchem ein Laufband uͤber eine
Laufscheibe, f, auf der Achse des Messers laͤuft.
Von hier laͤuft das Laufband nach einer stellbaren Rolle g, und von dieser wieder zuruͤk zu dem großen
Rade. Auf diese Weise wird durch die Umdrehung der Laufscheibe, a, und den Verlauf des Laufbandes das Messer mit einer sehr
großen Geschwindigkeit in Umlauf gebracht.
An dem Ende der Achse a ist ein gezaͤhnter
Triebstok h, welcher das Zahnrad i treibt. An dieser Seite dieses lezteren Rades ist ein kleines Spornrad
k angebracht, dessen Zahne oder Sporne in die
Glieder einer Laufkette eingreifen, llll, die
uͤber ein zweites aͤhnliches Spornrad, m,
gespannt ist. Ein Theil dieser Laufkette wird von einem Troge, nn, gestuͤzt, der sich an der Seite der
Maschine befindet: dadurch soll die Kette immer in Beruͤhrung mit den
Zaͤhnen des Spornrades, o, gehalten werden, und
so wird dieses Rad, so wie die Laufkette laͤuft, langsam umgetrieben. Da nun
die Achse dieses Rades in Verbindung steht mit dem schiebbaren Wagen, e, den man in punktirten Linien sieht, so werden dadurch
die Stuͤke Holzes, welche gefurcht oder ausgeschnitten werden sollen, nach
und nach fortschreitend unter das Messer gebracht.
Es sind Vorkehrungen getroffen um die Maschine auf verschiedene Weise stellen und in
und außer Umlauf sezen zu koͤnnen: was uͤbrigens weniger wichtig
ist.