Titel: | Desarnod's Ofen zum Heizen der Gebäude mit warmer Luft. |
Fundstelle: | Band 39, Jahrgang 1831, Nr. CI., S. 413 |
Download: | XML |
CI.
Desarnod's Ofen zum Heizen der
Gebaͤude mit warmer Luft.
Aus dem Agriculteur-Manufacturier. Oktober
1830. S. 32.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Desarnod's Ofen zum Heizen der Gebaͤude mit warmer
Luft.
Fig. 11. ist
ein horizontaler Grundriß, Fig. 12. ein horizontaler
Durchschnitt; Fig.
13. ein senkrechter Abriß; Fig. 14. ein senkrechter
Durchschnitt durch den Mittelpunkt des Apparates und quer durch den Rost.
Man nennt diesen Ofen Calorifère à circulation
extérieure, weil der Rauch einen Weg von mehr als 90 Fuß um ihn
herum machen muß, ehe er entweichen kann. Folgendes sind die verschiedenen Theile,
aus welchen er besteht:
a, Fig. 14. Untersaz; b, Ring; c, Fig. 12 und 14. Rost; d, Gloke. e,
Luftroͤhre. f, Halsstuͤk, welches die
Luftroͤhre aufnimmt. g, Laterne. h, sechs gekruͤmmte Roͤhren, welche die
Laterne g stuͤzen; i,
Verbindungsroͤhre; k, Dekel der
Verbindungsroͤhre, welcher den sechs Roͤhren h und den sieben Roͤhren l, die die
zweite Laterne m der Rauchroͤhre n halten, zur Stuͤze dient. o, doppelte Huͤlse. p, Fig.
12 und 13. Muͤndung. q, Fig. 8. Aschenloch. r, Thuͤre.
Vermittelst des Feuers, welches man in der Gloke d macht,
tritt der in die Hoͤhe steigende Rauch durch die Luftroͤhre e, zieht durch das Halsstuͤk f, sodann in die Laterne q,
welche ihn in die sechs Roͤhren h
niederschlaͤgt, die ihn sodann in die Verbindungsroͤhre i ergießen, aus welcher er in die sieben Roͤhren
l und von diesen in die obere Laterne m tritt; von dieser Laterne geht der Rauch in die
Rauchroͤhre n, die ihn nach Außen entleert,
nachdem er in der Laterne allen seinen Waͤrmestoff abgegeben hat, ausgenommen
denjenigen, welcher zu seinem Aufsteigen noͤthig ist.
Die Waͤrme, welche aus der Gloke, so wie diejenige, welche aus den Laternen,
der Verbindungsroͤhre und den Roͤhren sich verbindet, wird von der
doppelten Huͤlse o zuruͤkgehalten und
durch den Kanal x oder andere daran angebrachte
Kanaͤle an den Ort ihrer Bestimmung gefuͤhrt.
Die Wirkung dieses Ofens ist so groß, daß man damit ein Haus heizen kann. Seine
Hauptbestimmung ist fuͤr die Spitaͤler, Zukerraffinerien und andere
große Anstalten. Man brennt darin nur Steinkohlen und kann ihn nach Belieben die
Luft aus dem Gemach, worin er steht, oder von Außen einziehen lassen.Hr. Desarnod erhielt auf diesen Ofen und einige
andere Vorrichtungen zum Heizen, Kochen etc. am 12. October 1815. in
Frankreich ein Patent auf 15 Jahre. Seine Apparate sind in der Description des machines et procédés
consignés dans les Brevets d'invention etc. publiée par M.
Christian, Bd. XVII. S. 50. ausfuͤhrlich beschrieben und in
etwas großem Maßstabe abgebildet. A. d. R.