Titel: | Notiz über einen neuen Licht- oder Schattenmesser (Photometer oder Shadowmeter) des Hrn. Drs. F. Fox in Derby. |
Fundstelle: | Band 40, Jahrgang 1831, Nr. LXIV., S. 340 |
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LXIV.
Notiz uͤber einen neuen Licht- oder
Schattenmesser (Photometer oder Shadowmeter) des Hrn. Drs.
F. Fox in Derby.
Aus dem Mechanic's
Magazine, N. 402. S. 120.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Fox, uͤber einen Licht- oder
Schattenmesser.
Bei den Discussionen, welche kuͤrzlich in der Nachbarschaft von Derby
uͤber die Gasbereitung Statt hatten, zeigte sich wieder das Beduͤrfniß
und der allgemeine Wunsch eine leichte und einfache Methode zu haben, nach welcher
sich die beleuchtende Kraft des Gases bestimmen laͤßt. Um diesem
Beduͤrfnisse abzuhelfen, wurde der Schattenmesser entworfen. Es wird daher
jezt eine Reihe von hoͤchst interessanten Versuchen gemacht, um die relativen
Licht gebenden Eigenschaften des Kohlengases unter verschiedenen Umstaͤnden
auszumitteln; die Resultate dieser Versuche werden dem Publikum vorgelegt werden,
sobald sie genuͤgend hergestellt sind; sie werden zeigen, wie wichtig es ist,
bei der Gasbereitung bestaͤndig die beleuchtende Kraft des Gases zu
beruͤksichtigen und zu beobachten, um die haͤufigen Abweichungen in dieser Hinsicht zu entdeken und denselben
vorzubeugen.
Die bisher erfundenen Lichtmesser (Photometer) erforderten viel zu viel Genauigkeit
und Kleinlichkeit, als daß ihr Gebrauch haͤtte allgemein werden
koͤnnen. Professor Leslie in Edinburgh brachte
eine Modification an seinem Differentialthermometer an, um dadurch die
Intensitaͤt des Lichtes zu bestimmen; allein dieses Instrument geraͤth
sehr leicht in Unordnung, und viele Physiker und Philosophen halten dasselbe auch
fuͤr kein sicheres Register des Grades der Beleuchtung, indem dessen Wirkung
von der Hize abhaͤngt, welche die Lichtstrahlen begleiten.
In den Transactions der Society of
Arts ist ein Photometer des Hrn. W. Ritchie
beschrieben, und in dieser Beschreibung wird gesagt, „daß es
zwekmaͤßiger ist, das Licht stationaͤr zu machen, und das
Photometer zu bewegen, als umgekehrt; und daß auf diesen Grundsaͤzen die
Einrichtung und Anwendung des Photometers des Hrn. Ritchie beruhe.“ Da aber bei dem Schattenmesser
(Shadowmeter) die Schattenplatte in der einen, und das schwaͤchere Licht in
der anderen Hand gehalten wird, so ist die Anwendung desselben noch leichter, als
jene des Photometers des Hrn. Ritchie.
Mit dem Schattenmesser erreicht man auf eine sehr leichte Weise das, was der
beruͤhmte Graf Rumford in seinen philosophischen
Untersuchungen mittelst zahlreicher mathematischer Berechnungen vollbrachte, die auf
der bekannten Thatsache beruhen, daß die Lichtstrahlen sich in divergirenden geraden
Linien verbreiten. Wenn man dieses Instrument nur Ein Mal gesehen hat, so ist es
leicht dasselbe nachzumachen.Es wurde gebeten, den Schattenmesser, welcher uns eingesendet wurde, zur
allgemeinen Verbreitung desselben, in einer Gesellschaft aufzustellen.
Derselbe kann einen Monat lang in dem Bureau des Mechan. Magaz., 115 Fleet-Street, eingesehen werden, und
wird dann in dem Museum der London Mechan.
Institution, Southampton-Buildings, deponirt. Man erhaͤlt es zu Derby mit folgender Beschreibung:
„Dr. F. Fox's
Shadowmeter, verfertiget von S. Smith, 16, Corn
Market, Derby.
„Anweisung fuͤr den Gebrauch des
Schattenmessers. – Man bringe das Ende eines Baͤndchens
um den Gasverbrenner, und befestige es daselbst mit einem Haken und einem Oehre.
Man halte die Schattenplatte in der linken Hand, so daß das Baͤndchen
gespannt ist, und bewege, nachdem man die Schattenstange vor die Platte gezogen,
eine gut gepuzte brennende Kerze mit der rechten Hand nach dem Bandchen
ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts, bis der Schatten der Stange,
welchen das Gaslicht auf der Schattenplatte hervorbringt, und jener, welchen die
Kerze erzeugt, an Staͤrke einander vollkommen gleich sind. Um diese
Vergleichung genau anzustellen, druͤke man die Kerze gegen das Bandchen
an, so daß die beiden Schatten auf der Platte einander beruͤhren, ohne
jedoch einander zu bedeken. Ist dieß geschehen, so wird die Nummer auf dem
Baͤndchen gegen die Kerze hin anzeigen, um wie viel Mal das Gaslicht
staͤrker ist, als das Licht der Kerze.
„Der Schattenmesser ist auf gleiche Weise in allen Faͤllen
anwendbar, wo es sich darum handelt, die Intensitaͤt des Lichtes kennen
zu lernen, denn er gibt vergleichsweise die Kraft von zwei beliebigen Lichtern
an, indem er jedes einzeln mit der Probekerze vergleicht.
„Durch Beobachtung wie viel Gas in Einer Stunde von einem Gaslichte
verbrannt wird, wie viel Wachs der Talg in Einer Stunde von der Probekerze, oder
wie viel Oehl von einer Lampe verzehrt wird, lassen sich sehr leicht die Kosten
einer gleichen Quantitaͤt Lichtes, aus diesen verschiedenen Substanzen
gezogen, finden. Dieß sind Thatsachen, welche in unserem, so großen Handel
treibenden, Lande bestaͤndige Anwendung finden.
„Dr. Fox meint, daß 1000 Kubikf. Kohlengas,
welche 10 Shill. (6 fl.) kosten, fuͤr einen gleichen Zeitraum eben so
viel Licht geben, als 70 Pfd. Talg, welche, das Pfd. zu 8 Den. (24 kr.)
gerechnet, 46 Shill. 8 Den. (28 fl.) kosten; oder daß 1 Kubikfuß Gas an
Beleuchtungskraft Einer Unze und zwei Quentchen Talg gleichkommt, so daß also
das Gas nur den fuͤnften Theil von dem kostet, was Talgkerzen kosten
wuͤrden. Ein Gaslicht, welches Einen Kubikfuß in Einer Stunde verbrennt,
wird beinahe so viel Licht geben als 3 gegossene Kerzen,
2
Kubikfuß
so viel
als
6
gegossene
Kerzen
3
–
–
9
–
–
4
–
–
12
–
–
5
–
–
15
–
–
„Der Grundsaz, auf welchem die Skala beruht, ist folgender. Die Zahlen auf
dem Bandchen sind die Verhaͤltnisse zwischen dem Quadrate der Entfernung
des staͤrkeren Lichtes und den Quadraten verschiedener Entfernungen des
schwaͤcheren, wobei die mit dem schwaͤcheren Lichte verbundene
Zahl jedes Mal Eins ist. Wenn z.B. das Quadrat der Entfernung der Zahl 12 von
der Schattenplatte mit dem Quadrate der Entfernung des staͤrkeren Lichtes
von derselben Platte verglichen wird, so wird man finden, daß sich lezteres zu
ersterem verhalte wie 12 zu 1; dieß ist dann das Verhaͤltniß der beiden
Lichter. Eben dieß gilt auch bei allen anderen Zahlen.
„Um auch diejenigen, welche das Instrument nicht sehen koͤnnen, in
den Stand zu sezen dasselbe zu verfertigen, geben wir folgende Beschreibung.
Bei
30 Zoll
von der Platte ist
16
bemerkt,
31
15
32,16
14
33,4
13
34,8
12
36,27
11
37,97
10
39,9
9
42,4
8
45,37
7
48,85
6
53,6
5
60
4
69,17
3
85,07
2
Bei 120 Fuß oder 10 Fuß wird ein Strich quer uͤber das Baͤndchen
gemacht, und hier wird dasselbe an das staͤrkere Licht
befestigt.“
Zur Erlaͤuterung der vorstehenden Beschreibung gab der Herausgeber des Mechanics' Magazine eine Zeichnung dieser sinnreichen
und einfachen Vorrichtung. An dieser Zeichnung ist A (in
Fig. 20.)
die Schattenplatte, von 4 Zoll Laͤnge und 2 3/12 Zoll Breite; sie ist von
Zinn und weiß gemahlen. B ist die Schattenstange oder
der Rahmen, welcher sich um die Angel c dreht. C ist ein Theil des Registerbaͤndchens.