Titel: Doke, die sich sehr leicht excentrisch machen läßt.
Fundstelle: Band 41, Jahrgang 1831, Nr. XLV., S. 195
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XLV. Doke, die sich sehr leicht excentrisch machen laͤßt. Aus dem Journal des Ateliers Mai 1829 im Bulletin des sciences technologiques. Janvier 1831. S. 49. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Doke, die sich sehr leicht excentrisch machen laͤßt. Diese Docke besteht aus zwei kreisfoͤrmigen Stuͤken, welche durch ein aͤhnliches Schloß, wie jenes an den gewoͤhnlichen runden Tabaksdosen, mit einander verbunden und durch zwei Schrauben befestigt sind. Das erste dieser Stuͤke bedarf wenig Erlaͤuterung; seine Einrichtung geht aus der Erklaͤrung der Fig. 10, 11 und 12. hervor, welche dasselbe von Ruͤkwaͤrts, im Profile und von Vorn zeigen. An Fig. 24. sieht man zwei Loͤcher a, welche gleichweit vom Mittelpunkte entfernt sind; durch diese Loͤcher gehen die Schrauben a, Fig. 25. Der schattirte Kreis im Mittelpunkte ist das mit Schraubengaͤngen versehene Loch, in welches die Nase des Drehebaumes der Drehebank eingeschraubt wird. In Fig. 26., welche dasselbe Stuͤk im Profile zeigt, verdienen vorzuͤglich zwei Dinge die Aufmerksamkeit: 1) der Hals b; 2) der Einschnitt c, deren Bestimmung spaͤter erklaͤrt werden wird. Fig. 26. zeigt dieses Stuͤk von Vorn von der Seite der Aushoͤhlung, deren Tiefe, die Hoͤhe des Halses nicht mitgerechnet, die Haͤlfte des ganzen Inhaltes der Doke betraͤgt. Fig. 27, 28 und 29. stellen das zweite Stuͤk oder den Dekel der Doke dar. Fig. 27. zeigt diesen Dekel von Innen gesehen. Die Randleiste d gelangt durch einen merklichen Druk in den Hals b, und bewirkt auf diese Weise eine genaue Schließung; die Loͤcher a muͤssen an beiden Theilen auf einander passen, damit die Befestigungsschrauben durch dieselben gehen koͤnnen. Der Boden dieses Dekels muß sowohl innen, als außen vollkommen glatt gemacht seyn; er muß uͤberall gleiche Dike haben. Bei c werden, wie an Fig. 25 und 26., zwei halbkreisfoͤrmige Einschnitte oder Kerben gemacht, welche positiv auf die ersteren passen, und mit denselben ein rundes Loch bilden muͤssen, durch welches das Ende des Kopfes der Nußschraube, von der spaͤter die Rede seyn wird, gehen muß. Der Kreis e, der auf dem Boden des Dekels, concentrisch mit dessen aͤußerem Umfange, gezeichnet ist, dient zur Bestimmung des Quereinschnittes f. Dieser durchbrochene Einschnitt ist an seinen groͤßeren Seiten vollkommen glatt; er faͤngt am Kreise e an und endigt sich bei der aͤußeren Randleiste in einer Entfernung, welche der Dike der Wand der Schraubenmutter h gleich ist, so daß diese Schraubenmutter in ihrer groͤßten Entfernung vom Mittelpunkte mit ihrer abgerundeten Seite den inneren correspondirenden Theil der Randleiste d beruͤhren kann. Fig. 28. zeigt diesen Dekel im Profile; man bemerkt an derselben bei i die bewegliche Nase, an welcher der zu bearbeitende Gegenstand, oder die Doke, welche denselben enthaͤlt, angebracht wird; bei j den Absaz, auf dem sie ruht; bei k den oberen Theil der Platte, welche, indem sie auf der vorderen Flache der Doke gleitet, dieselbe excentrisch macht. Die Schraubenmutter h zeigt sich daselbst im Profile, und um die Haͤlfte ihrer Dike uͤber die Randleiste d vorspringend. Fig. 15. zeigt den Dekel von Oben gesehen, und die ganze Einrichtung der Doke von Vorn; dieselben Buchstaben bezeichnen auch dieselben Gegenstaͤnde. Auf einer der abgeschnittenen Seiten der Platte bemerkt man eine Eintheilung, welche man entweder auf dieser Platte, oder auf dem oberen Theile der Doke anbringt, und welche dazu dient den Grad der Excentricitaͤt zu bestimmen, oder im Nothfalle wieder zu finden. Diese Platte k, Fig. 29., ist in Fig. 30. im Profile, und in Fig. 31. von Unten gesehen dargestellt; an dieser lezteren Seite reibt sie sich auf dem oberen Theile des Dekels. l ist ein vierekiger Fuͤhrer, der genau in den Ausschnitt f passen, von derselben Dike oder etwas unmerklich duͤnner, als der Boden des Dekels, und an drei Seiten vierekig zugefeilt seyn muß. Die vierte zugerundete Seite desselben entspricht dem zugerundeten Ende des Ausschnittes f, Fig. 27. Auf diesem Viereke ist ein runder cylindrischer Theil m, der innere sehr gerade und sehr feine Schraubengaͤnge hat, indem er die Schraubenmutter h Fig. 27. aufnehmen muß, die in Fig. 32 und 33. besonders dargestellt ist. n bezeichnet in den beiden Figuren 30 und 31. eine zugerundete Fuge, welche an dem Ende der Schraube m angebracht ist, und der Nußschraube g den Durchgang gestattet. Die Schraubenmutter h, Fig. 27 und 28., welche in Fig. 32. fuͤr sich allein, und in Fig. 33. im Durchschnitte zu sehen, ist an dreien ihrer Seiten vierekig geschnitten, an der vierten aber, welche mit der Randleiste d Fig. 27. in Beruͤhrung kommt, zugerundet. Der Grund des Loches p, Fig. 27, 32, 33, ist mit Schraubengaͤngen versehen, und muß sich mit einiger Kraft an das schraubenfoͤrmige Ende des Cylinders m schrauben lassen. Die untere Flaͤche dieser Schraubenmutter, d.h. die Seite s, Fig. 34., wo dieses Stuͤk nach der Linie tt Fig. 18. entzwei geschnitten dargestellt ist, muß vollkommen polirt seyn, weil sie auf dem inneren Boden des Dekels gleiten muß. Diese Schraubenmutter befestigt die bewegliche Platte k, Fig. 29., auf dem oberen Theile der Doke, und zieht den Fuͤhrer l in den Ausschnitt f; dieser Fuͤhrer und die Schraubenmutter koͤnnen daher, ohne sich hin und her zu bewegen, uͤber dem Einschnitte f in einander gleiten; dieselbe Bewegung wird mithin der Platte k, Fig. 29. mitgetheilt, die aus einem Stuͤke, mit dem Fuͤhrer l besteht, und folglich auch auf die bewegliche Nase i uͤbergetragen. Es bleibt daher nur mehr zu sagen, wie die Bewegung geregelt wird. Aus den Fig. 27 und 28. sieht man, daß durch den ganzen Durchmesser der Doke eine Schraube g geht. Diese Schraube, die mittelst einer besonderen Zurichtung ihres Kopfes die Nuß bildet, ist ganz aus Stahl; man haͤrtet sie und laͤßt sie blau anlaufen. Die Falze oder Fuge ihres Kopfes muß gut mit der Randleiste des Dekels zusammenpassen, denn waͤre sie zu weit, so wuͤrde dadurch ein todter Gang und Erschuͤtterungen entstehen. Das andere Ende der Schraube bildet einen keinen Cylinder, der nach der Groͤße der halbkreisfoͤrmigen Ausschnitte c eingerichtet ist; durch die Schraubenmutter h, Fig. 27 und 28 und Fig. 32 und 33. geht horizontal das ausgebohrte Loch tt Fig. 32 und 33. Um nun diese Stuͤke zusammenzustellen, bringt man zuerst den Fuͤhrer l in den Ausschnitt f, Fig. 27., und zwar so, daß die gekruͤmmte Seite desselben der gebogenen Seite des Ausschnittes entspricht. In dieser Stellung wird die Schraube m um einige Millimeter uͤber den Boden e des Dekels hervorragen, und die halbkreisfoͤrmige Fuge n sich in der Richtung befinden, in welcher sie in Fig. 31. dargestellt ist, indem die Auskerbung n in Fig. 30. außer der Perspective und bloß deßwegen angebracht ist, um diese Fuge im Profile zu geben. Auf diese Schraube m schraubt man die Schraubenmutter h, die noch rund und nicht mit dem ausgebohrten Loche t versehen ist. Wenn diese Schraubenmutter den Boden e des Dekels genau beruͤhrt, so zeichnet man das Vierek h, und bezeichnet durch eine Querlinie die Richtung, welche die Schraubenmutter tt haben muß. Man schiebt nun diese Schraubenmutter zwischen den Rand d, den hoͤchsten Grad der Excentricitaͤt, und bringt das Ende der Schraube g in diese Schraubenmutter. Nun dreht man die Schraube, welche Anfangs leicht eindringt, bis sie an der Anschwellung angekommen ist, die ihr Kopf bildet, wo sie dann gezwungen ist nachzugeben oder sich zu biegen; sie kann dieß auch, vermoͤge der Natur ihrer Haͤrtung, ohne Bewegung thun, und man faͤhrt nun fort vorsichtig zu drehen, bis die Fuge des Kopfes sich uͤber dem Einschnitte c befindet, in welchen sie sich dann durch die Elasticitaͤt der Schraube die hierauf ihre urspruͤngliche Richtung wieder annimmt, einfuͤgt. Waͤhrend dieß geschieht, fuͤgt sich der kleine Cylinder am Ende der Schraube in den anderen Ausschnitt ein, und die Schraube befindet sich an ihrem gehoͤrigen Orte. Dreht man dieselbe nun rechts oder links, so kann man die Schraubenmutter h, und die an derselben befindlichen Stuͤke, nach Belieben vorwaͤrts oder ruͤkwaͤrts gehen machen. Darauf wird die Doke geschlossen, indem man die beiden Theile einander naͤhert, und sie mittelst der Schrauben a befestigt; sie zeigt sich dann im Profile so, wie sie in Fig. 34. dargestellt ist. Wenn man die bewegliche Nase e wieder in den Mittelpunkt gebracht, so versieht man sie mit Schraubengaͤngen, womit dann Alles beendigt ist. Diese Doke laͤßt sich ganz auf der Drehebank verfertigen; sie wiegt nicht den vierten Theil so viel, als eine auf die gewoͤhnliche Weise verfertigte Falzendoke; ihr Ankaufpreis muß gleichfalls um 3/4 geringer seyn.

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