Titel: | Ueber eine Composition zum Zeichnen der Wäsche; von Hrn. Henry, dem Vater. |
Fundstelle: | Band 41, Jahrgang 1831, Nr. LXIX., S. 282 |
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LXIX.
Ueber eine Composition zum Zeichnen der
Waͤsche; von Hrn. Henry, dem Vater.
Aus dem Journal de Pharmacie. Julius 1831, S.
389.
Henry, uͤber eine Composition zum Zeichnen der
Waͤsche.
Da man in den Spitaͤlern die Waͤsche mit einer Substanz zeichnen muß,
welche durch die zum Laugen angewandten Alkalien nicht zerstoͤrt wird,
wohlfeil und haltbar ist, so versuchte ich, ob unter den hiezu seit mehreren Jahren
vorgeschlagenen Mitteln irgend eines alle Vortheile vereinigt.
Diese verschiedenen Substanzen sind schwefelsaures und salzsaures Mangan,
schwefelsaures und essigsaures Eisen, salpetersaures Silber, essigsaure Alaunerde
und Eisen, essigsaures Blei, mit arabischem Gummi, Indigo oder Tinte vermischt.
Einige davon muß man aber, nachdem man sie auf das Gewebe aufgetragen hat, in eine
Aufloͤsung von kohlensaurem Alkali oder Schwefelleber einweichen; dieß ist in
Anstalten, wo man immer eine große Menge Waͤsche unter den Haͤnden
hat, und die Besorgung dieses Geschaͤftes Weibern anvertraut ist, welche
nicht einsehen, warum die gezeichnete Waͤsche in obige Aufloͤsungen
gebracht werden muß, wenn nicht schwierig, doch stoͤrend und unangenehm. Bei
anderen, z.B. dem salpetersauren Silber, kann man nur hoͤlzerne
Schriftzeichen anwenden. Endlich wird das Manganoxyd mir der Zeit von den Alkalien
beim Laugen weggeaͤzt. Die Verfasser der Pharmacopée raisonnée schlugen vor essigsaure Alaunerde und
Eisen anzuwenden; sollen die damit gemachten Zeichen aber deutlich und dauerhaft
seyn, so ist eine sehr umstaͤndliche Operation und ein Verdunsten an freier
Luft waͤhrend der schoͤnen Tage im Sommer noͤthig. Wir suchten
daher eine Composition auszumitteln, welche frei von allen diesen
Uebelstaͤnden ist, und mit folgender erleichten wir unseren Zwek vollkommen und
sie hat noch dazu den Vortheil, daß sie sich nicht so schnell veraͤndert, wie
alle bisher versuchten Substanzen. Man nimmt
gepulverte Eisenfeile
1 Pfd.
Holzessig von 8 Grad Beaumé
3 –
Die Eisenfeile wird mit der Haͤlfte des Essigs vermischt, das Gemisch
bestaͤndig umgeruͤhrt und in dem Maße als es Consistenz
erhaͤlt, der uͤbrige Essig zugesezt, nebst
Wasser
1 Pfd.
Man erhizt, um die Wirkung der Saͤure auf das Eisen zu beguͤnstigen;
wenn lezteres aufgeloͤst ist, sezt man zu:
Schwefelsaures Eisen (Eisenvitriol)
3 Pfd.
Arabisches Gummi
1 –
Das Gummi wird vorher in 4 Pfund Wasser aufgeloͤst, und nach dem Vermischen
das Ganze nochmals gelinde erhizt und gut umgeruͤhrt. Gewoͤhnlich
erhaͤlt man 12 Pfund Product.
Um diese Composition anzuwenden, breitet man die Waͤsche auf einem Tische aus
und bedient sich messingener Schriftzeichen und eines Pinsels von Pferdehaaren.