Titel: | Verbesserungen an einer Maschine oder einem Apparate zum Reinigen des Weizens, des Kornes und anderer Substanzen, auf welche sich William Wedd Tuxford, Müller zu Boston, County of Lincoln, am 6. Julius 1830 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 41, Jahrgang 1831, Nr. XCII., S. 415 |
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XCII.
Verbesserungen an einer Maschine oder einem
Apparate zum ReinigenNeinigen des Weizens, des Kornes und anderer Substanzen, auf welche sich William Wedd Tuxford,
Muͤller zu Boston, County of Lincoln, am 6. Julius 1830 ein Patent ertheilen
ließ.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions. 1851,
Julius S. 14.)
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Tuxford, Verbesserungen an einer Maschine zum Reinigen des Weizens
etc.
Meine Erfindung besteht in einer Verbindung von Apparaten, durch welche ich im Stande
bin, eine Reihe von Sieben durch die Kraft des Wassers, des Windes, des Dampfes,
oder durch irgend ein anderes bekanntes Mittel in Bewegung zu sezen. Da jedoch die
Kraft, welche angewendet wird, keinen Theil meiner Erfindung ausmacht, auf welchen
ich Anspruch mache, so ist hier keine weitere Beschreibung derselben nothwendig. Zur
verstaͤndlicheren Erklaͤrung meiner Maschine dient folgende
Beschreibung der Abbildung.
Fig. 11 zeigt
eine nach meiner Erfindung erbaute Maschine, die mit sechs Sieben arbeiten kann. a, b, c, d, e und f sind
sechs Spindeln, deren Enden oder Spizen sich in den Lagern g und in den Halsbaͤndern h bewegen,
welche an dem Geruͤste i, i, i, i befestigt sind;
j sind die senkrechten Stuͤzen des
Geruͤstes; ik die diagonalen Streben, um
dem Geruͤste Staͤrke und Festigkeit zu geben; l ist die Hauptwelle, die ihre drehende Bewegung durch irgend eine
hinreichend starke Kraft erhaͤlt. An dieser Welle l befindet sich ein Trommelrad m, durch
welches die, der Welle l gegebene, Kraft den
Trommelraͤdern n mitgetheilt wird, die an den
Spindeln a, b, c, d, e, f angebracht sind. o sind die Siebe, deren Einrichtung aus der Beschreibung
von Fig. 12
deutlich werden wird; p, p, p sind drei Stangen, durch
welche die Siebe an dem Balken aufgehangen sind; rr sind Roͤhren, welche von dem Boden herabfuͤhren, und
durch welche das Getreide oder die anderen Substanzen, die gesiebt werden sollen, in
die Siebe o gelangen; s ist
eine Stange, die ihre Zapfenlager, in welchen sie sich dreht, bei t, t, t hat; u ist eine
Kurbel, durch welche die Stange s gedreht wird; v ist ein gabelfoͤrmiger Hebel, der seinen
Stuͤzpunkt oder seine Achse in w hat und der mit
der Stange s ein vergroͤßertes x bildet, welches, wenn die Stange gedreht wird, das
Ende v des Hebels niederdruͤkt, und folglich die
gabelfoͤrmigen Enden desselben y, z emporhebt,
und zugleich mit ihnen die Schieber 1 und 2, welche durch Draht mit denselben
verbunden sind. Alles dieß wird deutlich werden, wenn ich zur Beschreibung der Art
und Weise komme, auf welche die einzelnen Theile der Maschine sich bewegen.
A, A sind hoͤlzerne Ringe mit Haken B, B, B, an denen die Stangen, welche die Siebe tragen,
aufgehaͤngt sind, wie dieß die Zeichnung zeigt. An dem Siebe befinden sich
die Haken CCC, durch die das Sieb an die Stangen
p, p, p gehangen wird. Die Ringe A, A haben einen Kreuzrahmen, der von einer Seite zur
anderen laͤuft, und durch welchen sie an den Balken q,
q angeschraubt, oder auf irgend eine Weise daran befestigt werden
koͤnnen; so daß man, um diesen Theil der Maschine aufzustellen oder
abzunehmen, bloß diese Ringe, an denen die uͤbrigen Theile auf die
beschriebene Weise angebracht sind, zu befestigen oder los zu machen braucht.
Ich muß hier bemerken, daß in dieser Figur nur das, bei D
dargestellte, Sieb vollkommen ist; bei E sind alle
Theile vollkommen, bis auf die Anbringung des Siebes. Die Spindeln c, d, e, f sind ohne Siebe, und ohne die Theile, an
welchen die Siebe aufgehangen sind, gezeichnet; ich hielt es naͤmlich nicht
fuͤr noͤthig, dieselben an allen Spindeln zu zeichnen, indem sie an
allen gleich sind, und indem sich meine Erfindung nicht auf eine bestimmte Zahl von
Sieben beschraͤnkt, sondern jede beliebige Menge derselben zulaͤßt; denn
wie groß ihre Zahl seyn mag, so lassen sie sich, indem man sie mit einander in
Verbindung sezt, alle durch eine einzige Welle treiben; und will man die Zahl der
Siebe, welche arbeiten, vermindern, so braucht man nur das Band zu entfernen, das
von der Trommel zu jenen lauft, die man stehen lassen will. F, F, F sind Behaͤlter fuͤr den gesiebten Weizen oder
anderen Samen. Ich will nun die Fig. 9 beschreiben, welche
ein Sieb im Durchschnitte vorstellt. G ist ein am Boden
angebrachtes Sieb, durch welches der Staub, die kleinen Samen etc., die durch das
Sieb fallen, entfernt werden; H ist ein kleiner
Trichter, der an dem Boden des Siebes angebracht ist, und der das Getreide, so wie
es, nachdem es gesiebt worden, durch die Klappe oder Oeffnung I faͤllt, in den Behaͤlter F
leitet. J ist der Rand oder die Seite des Siebes, und
K das Drahtgitter, welches das Sieb bildet. L ist ein befestigter hoͤlzerner Boden, der unter
dem Drahtgitter angebracht ist, und verhindert, daß der Staub, die kleinen Samen
etc. auf den Boden fallen. M ist eine, in der Mitte des
Siebes angebrachte, Stuͤze, die das Drahtgitter in der Mitte in die
Hoͤhe hebt, so daß das Sieb von dem Mittelpunkte gegen die Seiten hin geneigt
ist oder eine schiefe Flaͤche bildet. N ist ein
gebogenes Stuͤk Eisen, welches an dem Boden L des
Siebes angeschraubt, oder auf eine andere Weise an demselben befestigt ist; durch
dieses gebogene Stuͤk N und den Theil O des Armes oder Kniees geht der Theil P des Armes oder Kniees, der an den Spindeln a, b, c, d, e, f befestigt ist; dieser Theil P hat eine Oeffnung oder ein Zapfenloch, und durch die
Stellschraube Q kann die Quantitaͤt der den
Sieben gegebenen Bewegung regulirt werden.
Die Art und Weise, auf welche die von mir erfundene Maschine arbeitet, ist folgende:
Sezen wir, daß sich auf dem Boden oder der Tenne, die uͤber der Maschine ist,
eine Quantitaͤt Getreide befinde, so laͤuft dasselbe durch die
Roͤhren oder Schlaͤuche r in einer Menge
auf die Siebe, die durch den, an dem unteren Ende der Roͤhre r angebrachten, Verschließer Y regulirt wird. Dieser Verschließer besteht aus einem flachen eisernen
Maßstabe, der durch eine Schraube gehoben oder gesenkt wird, welche, wie die
Zeichnung zeigt, durch einen Steg geht; so daß auf diese Weise die Menge des
Getreides, welches hereingelassen wird, dem Raume angemessen wird, den der Maßstab
fuͤr den Durchgang desselben gestattet. Will ich, daß die Arbeit der Siebe
aufhoͤrt, so drehe ich die Stange s durch die
Kurbel u um, und lasse auf diese Weise die Schieber 1
und 2 herab, welche das Herabfallen des Getreides verhindern, und die Klappe I verschließen. Wird die Welle I in Bewegung gesezt, so bewegt sich die Trommel
m, und durch diese wird die Bewegung den, an den
Spindeln a, b, c, d, e, f angebrachten, Trommeln
mitgetheilt. So wird durch die Laufbaͤnder oder Riemen R, S die Bewegung der Trommel m den Spindeln
a, d; durch die Baͤnder T, U von den Spindeln a, d
an die Trommeln der Spindeln b, e; und durch die
Baͤnder V, W von diesen lezteren an die Trommeln
der Spindeln c, f mitgetheilt; dadurch erhalten auch die
sechs, auf den Spizen dieser Spindeln befindlichen, Siebe in Folge der bestehenden
Verbindungen mittelst der Kniee oder Arme ihre Bewegung. Daß die Bewegung dieser
Siebe keine drehende wird, ist durch die Aufhaͤngestangen p, p, p verhindert, durch welche diese Bewegung der
Siebe ein bestaͤndiges Ziehen von einer Seite auf die andere, in Verbindung
mit einem abwechselnden Heben und Senken wird; indem, in Folge der Stellung der Arme
oder Kniee, die eine Seite der Siebe etwas gehoben ist, waͤhrend die
entgegengesezte herabgedruͤkt wird. Waͤhrend dieser Operation
faͤllt das Korn, wie es gesiebt ist, in dem Verhaͤltnisse durch die
Klappe oder Oeffnung I, in welchem der Verschließer Y gehoben oder gesenkt gehalten wird, und auf diese
Weise den Zufluß vermehrt oder vermindert.
Der Schlappaͤrmel (sleeve) ist, wie man in der
Zeichnung sieht, zugebunden, und in dieser Stellung bleibt er so lange, bis das
unter dem Siebe Angehaͤufte entfernt werden muß, was dadurch geschieht, daß
man den Aermel aufbindet, und aus demselben die angehaͤuften Substanzen
herauslaͤßt. Man wird finden, daß sich die leichteren, in dem Getreide
enthaltenen Theile in dem Mittelpunkte des Siebes anhaͤufen, von wo sie mit
der Hand entfernt werden koͤnnen. Man wird ferner sehen, daß die kurze
Wirkung des Kniees O, P den kleinen Trichter nicht aus
dem Behaͤlter F herausstoßen wird, so daß das
Getreide immer in diesen fallen muß. Dieser Behaͤlter kann auch selbst wieder
ein Trichter seyn, aus welchem das Getreide durch einen Schlauch oder durch eine
Roͤhre an seinen Aufbewahrungsort oder auf die Muͤhlsteine
laͤuft.
Aus der Beschreibung meiner Maschine ergibt sich, daß zwar die einzelnen Theile
derselben wohl bekannt sind, daß aber diese Verbindung derselben neu ist. Ich nehme
daher die Verbindung dieser Theile auf die oben beschriebene Weise, und die
Anwendung derselben in dieser Verbindung zum Reinigen und Puzen des Weizens, des
Kornes oder anderer Substanzen, so wie das Arbeiten zu diesem Zweke mit Sieben,
welche auf die oben beschriebene Art aufgehangen sind, und mittelst der
beschriebenen Arme oder Kniee bewegt werden, als meine Erfindung in Anspruch.