Titel: | Beschreibung einer Maschine, durch welche die Kraft beim Bewegen von Schiffswinden und Spillen vermehrt wird, und auf welche sich Georg Johnson Young, Eisengießer zu Newcastle-upon-Tyne, am 21. Junius 1828 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 44, Jahrgang 1832, Nr. XXXIII., S. 165 |
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XXXIII.
Beschreibung einer Maschine, durch welche die
Kraft beim Bewegen von Schiffswinden und Spillen vermehrt wird, und auf welche sich
Georg Johnson
Young, Eisengießer zu
Newcastle-upon-Tyne, am 21. Junius 1828 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Januar 1832, S.
181.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Young, Maschine beim Bewegen von Schiffswinden etc.
Die Erfindung des Patent-Traͤgers besteht darin, daß er an der Trommel
der Schiffswinde oder Spille ein Paar Raͤder von ungleichem Durchmesser
anbringt, und die Triebkraft auf die Achse des kleineren Rades wirken laͤßt.
Dadurch wird der Trommel, auf welche das Tau aufgewunden wird, zwar eine
groͤßere Kraft mitgetheilt, allein auf Kosten der Zeit. Diese Einrichtung
scheint an und fuͤr sich nichts Neues darzubieten; allein der
Patent-Traͤger scheint seine Erfindung besonders in die Art der
Verbindung der beiden Raͤder mit einander zu legen. Diese Verbindung
geschieht naͤmlich durch eine Kette ohne Ende, welche uͤber den Umfang
zweier Sternraͤder laͤuft, und wobei die Glieder der Kette die Spizen
und Verzahnungen der Sternraͤder ergreifen, statt daß, wie dieß an den
gewoͤhnlichen Raͤderwerken und Getrieben der Fall ist, die
Zaͤhne des einen in jene des anderen greifen.
Fig. 32 zeigt
vom Ende her gesehen eine Winde, die sich um ihre, in hoͤlzernen Pfeilern
aufgezogene Achse a dreht. An dem Ende dieser Achse
befindet sich das große Sternrad b. Das kleinere
Sternrad c hingegen ist an einer anderen, hoͤher
oben befindlichen Achse angebracht; und uͤber den Umfang beider Raͤder
laͤuft die endlose Kette d, d, d. Die Kette
besteht aus kreisfoͤrmigen Ringen, die durch flache Glieder mit einander
verbunden sind, und die in die Aushoͤhlungen beider Sternraͤder
passen, so daß mithin die Spizen der Sterne in die Glieder zwischen den Ringen
fallen.
Laͤßt man nun die Kraft eines Menschen durch Handspeichen oder durch eine
Kurbel auf die Achse des kleineren Rades c wirken, so
wird dieses Rad herumgetrieben und mit ihm die Kette, wodurch folglich auch das
große Rad b, welches der Schiffswinde die drehende
Bewegung gibt, umgedreht wird.
An den abwechselnden Ringen ist ein Sperrkegel e, e, e
angebracht, welcher, so wie die Kette herumgeht, mit der unterhalb befindlichen
Zahnstange f, f in Beruͤhrung kommt, und dadurch
die Schiffswinde verhindert, sich beim Aufziehen des Taues und Ankers wieder
abzuwinden.
Eine aͤhnliche Einrichtung schlaͤgt der Patent-Traͤger
auch fuͤr die Spille vor, in welchem Falle jedoch deren Raͤder
horizontal gestellt werden muͤßten. Zwei horizontale Raͤder von
gleichem Durchmesser, die sich an feststehenden Achsen drehen, fuͤhren eine
endlose Kette, welche, so wie die oben beschriebene, aus Ringen und Gliedern
besteht. Diese Ringe fassen, so wie sie um die Raͤder gehen, die Spizen und
Ausschnitte, welche sich im Inneren eines gezaͤhnten, an dem unteren Theile
der Spillentrommel befestigten Ringes befinden. Wirkt nun die Kraft eines Menschen
auf eines der beschriebenen Raͤder, so wird die Kette die Trommel der Spille
mit vermehrter Kraft, aber mit einer verminderten Schnelligkeit herumziehen. Es
braucht wohl nicht bemerkt zu werden, daß wenn eine Spille oder Schiffswinde bloß
die gewoͤhnliche Kraft ausuͤben soll, die Handspeichen des Seemannes
unmittelbar an dem Kopfe der Spille oder der Trommel der Schiffswinde angebracht
werden muͤssen, und daß dann die Wirkung der Maschine eben so seyn
wuͤrde, als wenn die Vorrichtung des Patent-Traͤgers nicht
damit verbunden waͤre.