Titel: Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zur Verfertigung von Mauer- und Dachziegeln aus Thon oder anderen plastischen Substanzen, welche Maschinen sich zum Theil auch zu anderen Zweken anwenden lassen, und auf welche sich Samuel Rosce Bakewell, Ziegel- und Steingut-Fabrikant zu Whiskin-Street, Pfarre St. James, Clerkenwell, in Folge von Mittheilungen, die ihm zum Theil Freunde machten, am 18. August 1830 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 44, Jahrgang 1832, Nr. XXXIX., S. 173
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XXXIX. Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zur Verfertigung von Mauer- und Dachziegeln aus Thon oder anderen plastischen Substanzen, welche Maschinen sich zum Theil auch zu anderen Zweken anwenden lassen, und auf welche sich Samuel Rosce Bakewell, Ziegel- und Steingut-Fabrikant zu Whiskin-Street, Pfarre St. James, Clerkenwell, in Folge von Mittheilungen, die ihm zum Theil Freunde machten, am 18. August 1830 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. December 1831, S. 115. Mit Abbildungen auf Tab. III. Bakewell, Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zur Verfertigung von Mauer- und Dachziegeln. Die Erfindungen des Patent-Traͤgers lassen sich unter drei Abschnitte bringen. In den ersten gehoͤren die Maschinen zum Mahlen des Thones und anderer zum Ziegelschlagen geeigneter Substanzen; in den zweiten eine Presse, durch welche die zum Theil getrokneten Ziegel zusammengedruͤkt, und daher fester und dichter als bei der gewoͤhnlichen Methode werden; und in den dritten ein eigens eingerichteter Handmodel zum Formen der Ziegel. Alle diese Theile und Apparate sind auf der Kupfertafel abgebildet, und hier beschrieben. Fig. 1 ist ein Durchschnitt und Aufriß, und Fig. 2 ein Grundriß einer Maschine zum Mischen, Mahlen und Umruͤhren des Thones oder anderer plastischer Substanzen, so daß dieselben zur Verfertigung von Mauer- und Dachziegeln, Karnießen etc. geeignet werden. Dieselbe Maschine laͤßt sich auch zum Mahlen, Mischen und Umruͤhren von Sand, Kalk, Kreide, spanischer Soda und zu anderen Zweken anwenden. Man sieht an diesen Figuren nur einen Theil der kreisfoͤrmigen Grube. a, b ist der Rand der Grube, welche 30–40 Fuß im Durchmesser und 9–18 Zoll in der Tiefe messen kann. In der Mitte dieser Grube ist eine kreisfoͤrmige Platform oder ein solcher Huͤgel von 12–16 Fuß im Durchmesser gebildet. c, c ist ein Rad, welches 6–9 Fuß im Durchmesser, und am Rande eine Breite von 3–9 Zoll haben kann. Der Rand oder Reif dieses Rades muß mit dem Boden der Grube n, n in Beruͤhrung kommen. Das Rad selbst muß so eingerichtet seyn, daß es von a nach b, und von b nach a versezt werden kann. Dieß wird dadurch bewirkt, daß man den Arm d, d in verschiedene, von einer Halbmesserlinie abweichende Stellungen bringt, was auf verschiedene Weise geschehen kann: naͤmlich, indem man das Getriebe g mittelst seines Griffes oder seiner Kurbel so dreht, daß der gezahnte metallene Bogen i, i, i den mit ihm verbundenen, und auf dem Stifte m beweglichen Arm in eine solche Stellung bringt, wie sie in Fig. 2 durch punktirte Linien dargestellt ist. Ist dieß geschehen, so wird das Getriebe durch einen Zapfen, welcher in eine der Oeffnungen, die in der kreisfoͤrmigen Platte o angebracht sind, gestekt wird, und welcher sich gegen den Griff oder die Kurbel des Getriebes g stemmt, an der Bewegung gehindert. Aendert man die Stellung des Armes d, d von h gegen k, so wird das Rad c, c in entgegengesezter Richtung seine Stelle veraͤndern. e, e und f, f sind Trag- oder Stuͤzraͤder, damit sich die Welle d, d nicht kruͤmmt; man kann dieselben jedoch auch entbehren. Der Thon oder die anderen Materialien, die uͤber die ganze kreisfoͤrmige Grube ausgebreitet sind, werden durch die wiederholte Wirkung des Rades c, c, welches in spiralfoͤrmigem Laufe uͤber dieselben geht, gehoͤrig vermengt und gemahlen werden. Der Scheitel der Platform oder des Huͤgels in der Mitte der Grube ist vollkommen eben gemacht, damit das Rad f, f sich auf derselben bewegen koͤnne; nur in ihrer Mitte befindet sich eine vierekige Vertiefung oder Grube, welche zur Aufnahme des Pfostens oder Gestelles j, j, j, welches den Arm d, d traͤgt, bestimmt ist. m, m sind die Arme des Joches, an welches Pferde oder Ochsen angespannt werden, obwohl sich die Maschine uͤbrigens auch durch Dampf, Wasser oder Wind treiben laͤßt. An das kuͤrzere Ende des Armes d, d kann man, um demselben Staͤtigkeit zu geben, auch ein Gegengewicht haͤngen, welches man in Fig. 1 sieht. Die Spindel p, welche sich am Ende dieses Armes befindet, muß walzenfoͤrmig und so lang seyn, daß der Arm an dem Pfosten und Gestelle j, j, je nach der groͤßeren oder geringeren Menge Thones oder sonstiger Materialien, die in der Grube bearbeitet werden sollen, steigen oder fallen kann. Fig. 2* ist eine Endansicht, an welcher die verschiedenen Theile mit denselben Buchstaben bezeichnet sind. Fig. 3 zeigt eine andere Methode, nach welcher die Stellung des Armes d, d abgeaͤndert werden kann; hier sind naͤmlich statt des gezahnten Bogens und des oben beschriebenen Getriebes zwei kleine Haspel g, g, welche man in Fig. 3* sieht, an dem oberen Theile eines metallenen Gestelles angebracht. Um die Koͤrper dieser Haspel werden mittelst einer, an der Achse der Haspel angebrachten Kurbel Strike oder Ketten auf- oder abgewunden. Diese Haspel koͤnnen durch Zapfen oder Pfloͤke, welche man in die Loͤcher, die man in Fig. 3* sieht, und die auf die oben beschriebene Weise angebracht werden, stekt, in der noͤthigen Stellung erhalten werden. Eine dritte Methode, nach welcher das Rad c in Kreisen statt in Spiral-Linien uͤber die ganze Flaͤche der Grube a, b, laufen kann, sieht man in Fig. 4 im Aufrisse, in Fig. 5 im Grundrisse, und in Fig. 4* vom Ende her. An diesen Figuren sieht man an der oberen Flaͤche des Armes d, d eine metallene Zahnstange, in die ein Getriebe eingreift, welches an einer Achse aufgezogen ist, die sich in Loͤchern eines metallenen Rahmens bewegt, welches Gestell sich an dem oberen Ende des aufrechten walzenfoͤrmigen Schaftes p befindet. Das Getriebe kann bei jeder Umdrehung des Rades c mittelst einer Kurbel, welche sich an der erwaͤhnten Achse befindet, ein wenig um die Grube herum gedreht werden. Statt der Zahnstange und statt des Getriebes kann man auch zwei Trommeln q, q, die sich an Achsen drehen, anwenden. Die Achsen dieser Trommeln bewegen sich in Loͤchern in dem oberen Theile des metallenen Rahmens, und sind an ihren Enden vierekig, damit sich eine Kurbel daran anbringen laͤßt. Um diese Trommeln nun kann man Strike oder Ketten laufen lassen, welche gleichfalls an Zapfen oder Stiften, die in die obere Flaͤche des Armes d, d eingetrieben werden, befestigt sind, und welche unter zwei losen Trommeln q, q, die sich an einer, in demselben Rahmen aufgezogenen Achse drehen, durchlaufen. Werden nun bei jeder Umdrehung des Rades c die beiden oberen Trommeln ein wenig umgedreht, so werden die Strike oder Ketten dadurch den Arm d, d in dem metallenen Rahmen so bewegen, daß sich das Rad c bestaͤndig in neuen Kreisen umdreht. An dem unteren Theile des metallenen Rahmens sind zwei Reibungsrollen angebracht, welche die Bewegung des Armes d, d unterstuͤzen. Man kann auch, wie man in Fig. 4 sieht, eine Tragrolle anwenden, die auf der ebenen Oberflaͤche der Platform in der Mitte laͤuft, und statt eines Rades c kann man deren zwei oder mehrere, und zwar, wenn man es fuͤr noͤthig haͤlt, an jeder Seite der Platform anwenden. Fig. 6 zeigt eine andere Einrichtung, durch welche der leztere Zwek erreicht werden kann. Hier befindet sich naͤmlich in einem hoͤlzernen oder metallenen, an dem Ende der walzenfoͤrmigen Spindel p befestigten Kopfe eine Mutterschraube, waͤhrend an dem Arme d, d eine ihr entsprechende Schraube angebracht ist. Bei jeder Umdrehung des Rades c, c um die Grube kann hier dieser Arm mittelst eines Stiftes oder mittelst eines Hebels, der in eines der Loͤcher, die durch die Mutterschraube gehen, eingesezt wird, ein wenig umgedreht werden. In Fig. 7 sieht man einen Arm d, d, der an der Spize der Spindel p aufgezogen ist. Diese Spindel hat einen walzenfoͤrmigen Schaft und eine Schulter; ihr walzenfoͤrmiger Theil geht durch eine Oeffnung, welche zur Aufnahme desselben in der Mitte des Armes d, d angebracht ist. Dieser Arm hat eine rechts und links gewundene Schraube, auf welche entsprechende Mutterschrauben wirken, die in den Scheiden, Naben oder Buͤchsen der Mittelpunkte der Raͤder c, c angebracht sind, so daß auf diese Weise die Raͤder in Spiral-Linien uͤber die ganze Ausdehnung der kreisfoͤrmigen Grube laufen muͤssen. Da es jedoch, um den Arm in entgegengesezter Richtung zu bewegen, noͤthig ist, dessen Bewegung umzukehren, so lassen sich auch noch andere Einrichtungen treffen, um eine Seitenbewegung des Rades c, c nach Vorwaͤrts und Ruͤkwaͤrts hervorzubringen. Eine solche ist z.B. die bekannte Roll- oder Mangbewegung, die man erhaͤlt, wenn man einen Haspel, eine Trommel oder ein Rad an dem beweglichen Kopfe befestigt, und mittelst einer Kurbel an der Achse dieses Haspels oder der Trommel eine Kette, einen Riemen oder ein Seil daran auf- oder abwinden laͤßt. Dadurch, daß man, wie in Fig. 7 ersichtlich, an der Spize der Spindel p, oder wie in Fig. 3 an dem unteren Ende der Spindel eine Schraubenmutter aufschraubt, wird verhindert, daß der Arm d zu hoch emporsteigt. Zum Formen des Thones und zum Pressen desselben in halbgetroknetem Zustande dienen nun folgende Apparate. Fig. 8 zeigt eine hiezu bestimmte Maschine im aͤußeren Aufrisse oder von der Seite gesehen. Fig. 9 und 10 sind zwei innere Ansichten derselben in verschiedenen Stellungen; Fig. 11 zeigt dieselbe im Grundrisse oder von Oben gesehen. An allen diesen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auch auf gleiche Gegenstaͤnde. a, a etc. ist das hoͤlzerne oder gußeiserne Gestell der Maschine; b, b sind die Seiten des Models; c ist der Schwingrahmen, durch welchen der obere Theil des Models niedergehalten oder entfernt wird. Dieser Rahmen ist an der starken Achse d aufgezogen, und diese Achse bewegt sich in Zapfenlagern, die an den unteren Enden des Schwingrahmens c angebracht sind. An den Enden der Zapfen oder Anwellen der Achse d muͤssen Schraubenmuͤtter angeschraubt werden, damit der Rahmen stillstehend an denselben gehalten wird. e ist der Haupthebel, welcher gut an der Achse d befestigt ist. f, f sind zwei Seitenstuͤke, durch welche der Haupthebel e mit einem kuͤrzeren Hebel g in Verbindung steht. Dieser Hebel g befindet sich an der Achse oder Welle h, die man in Fig. 11* sieht, und die sich in Zapfenlagern in den Enden des Gestelles dreht. Das Ende der Achse h ist vierekig, und an diesem vterekigen Stuͤke ist ein Handhebel j Fig. 8 befestigt, durch welchen der Apparat in Bewegung gesezt wird. k, k sind zwei, an der Achse d befestigte Blaͤtter (webs),Diese Blaͤtter sind in den Figuren nicht mit k bezeichnet.A. d. Ueb. durch welche diese Achse in den Loͤchern erhalten wird, die an beiden Seiten der unteren Seitenriegel des Gestelles a zur Aufnahme derselben angebracht sind. l ist ein kurzer, an der Achse d befestigter Hebel, durch welchen der Stiel m des Kolbens oder Staͤmpels n, der den Boden des Models bildet, gehoben wird. Um den Ziegel in dem Model zusammenzudruͤken, wird der Handhebel j in jene Stellung gebracht, die er in Fig. 8 hat, und die man in Fig. 9 durch punktirte Linien angedeutet sieht. Ist dieß geschehen, so wird der Dekel des Models auf die Seite gestoßen, der Handhebel j in die Stellung gebracht, die in Fig. 10 durch punktirte Linien angedeutet ist, und der Stempel noch weiter gehoben, so daß der Ziegel auf folgende Weise aus dem Model gestoßen wird. Man sieht in Fig. 10 bei o die Zapfen, deren Enden sich in Zapfenlagern drehen, welche unter den oberen Seitenstangen des Gestelles a angebracht sind; p ist ein Arm oder Hebel, welcher an der Achse o befestigt ist, und mit dessen Ende die zwei Gelenkstuͤke q, q in Verbindung stehen, die mit dem Stiele m des Kolbens oder Staͤmpels n im Gelenke verbunden sind. An einem vierekigen Theile am aͤußeren Ende der Achse o ist der Handhebel r angebracht. Dieser Handhebel r bleibt, so lang sich der Ziegel im Model befindet, in der Stellung, in welcher man denselben in Fig. 8 und 9 sieht; so wie er hingegen in die Stellung gebracht wird, in der man ihn in Fig. 10 durch punktirte Linien dargestellt sieht, hebt derselbe den Staͤmpel n, und treibt dadurch den Ziegel aus dem Model, so daß er weggenommen werden kann. Das Pressen des Ziegels in dem Model geschieht dadurch, daß der Handhebel j in die Stellung gebracht wird, in der man ihn in Fig. 8 und 9 sieht. Dieser Hebel j druͤkt naͤmlich dann die Hebel g und e herab, und dadurch den kurzen Hebel l empor; und dieser kurze Hebel wirkt bei dem Theile s des Staͤmpelstieles auf den Staͤmpel n und hebt denselben empor. Das untere Ende dieses Staͤmpelstieles wird durch fuͤnf Schrauben gefuͤhrt und festgehalten; drei dieser Schrauben gehen durch den starken Querriegel t, und von diesen dreien Schrauben wirkt die eine und auf der einen Seite gegen den Rand des Stieles, waͤhrend die beiden anderen v, v eine Ruͤkenplatte mit dem entgegengesezten Rande desselben in Beruͤhrung bringen. Durch die unteren Seitenriegel des Gestelles gehen zwei andere Schrauben w, w Fig. 11, die gegen die Seite des Stieles wirken. Damit der Staͤmpel n waͤhrend der Abnahme des Ziegels stillstehend erhalten wird, wird der Hebel r zwischen zwei Stifte x, y, die in Scheiden eingelassen und nach Belieben beweglich sind, gebracht. Der untere dieser Stifte x hindert, daß der Staͤmpel n nicht zu hoch steigt, der obere hingegen erhaͤlt denselben stillstehend. In Fig. 8, 9 und 10 zeigt z einen anderen, in die Seite des Gestelles a eingelassenen Stift, durch welchen das Emporsteigen des Staͤmpels n beschraͤnkt wird, so daß saͤmmtliche Ziegel eine gleiche Dike erhalten. Quer uͤber die obere Platte c des Models ist mittelst Schrauben ein starker Querbalken befestigt, in dessen Enden sich Oeffnungen befinden, durch welche die oberen Enden der Seiten des Schwingrahmens c gehen; diese Enden sind, wie man in Fig. 8 sieht, durch angeschraubte Schraubenmuͤtter ober und unter der Querstange befestigt. Fig. 12 und 13 zeigen den Staͤmpel n und dessen Stiel m von Vorne. Fig. 14 ist ein Grundriß der Achse d des Hebels e, wovon Fig. 15 eine Seitenansicht gibt. Fig. 16 ist ein Grundriß der Achse h mit seinem Hebel g. Fig. 17 ist eine andere Presse, an welcher der Staͤmpel n durch eine metallene Zahnstange gehoben oder herabgelassen wird. Diese Zahnstange ist an dem Staͤmpelstiele m angebracht, und in dieselbe greift das Getriebe d, an dessen Achse zum Behufe der Umdrehung eine Kurbel befestigt werden kann. An derselben Achse befindet sich auch ein Sperrrad e, in dessen Zaͤhne ein Sperrer oder Faͤnger f einfaͤllt, um den Staͤmpel in seiner Stellung zu erhalten. An dem Ruͤken des Stieles ist eine Reibungsrolle g angebracht, wodurch die Zahnstange c an ihrer Stelle erhalten wird. In Fig. 18 sieht man gleichfalls eine Ziegelpresse, an der die Bewegungen des Staͤmpels n in dem Model durch zwei Metallstangen hervorgebracht werden, von denen man die eine in Fig. 18 bei h sieht. Diese Stangen sind oben mit dem Staͤmpel, und unten mit einem Knopfe oder Stifte i im Gelenke zusammengefuͤgt; und dieser Stift i ist in einem der Arme des Rades j, welches zum Theil mit Zaͤhnen besezt ist, befestigt. In die Zaͤhne dieses Rades greift ein Getriebe d, wenn dasselbe mittelst einer, an dessen Achse angebrachter Kurbel gedreht wird. Auch hier ist ein Sperrrad e mit einem Sperrkegel angebracht, wodurch das Getriebe gestellt wird. Fig. 19 ist ein Grundriß der Presse, welche man in Fig. 17 sieht, und Fig. 20 ist ein zweiter Grundriß der Presse in Fig. 18. In Fig. 17 ist der Scheitel des Models c mit einer, an ihren Raͤndern schwalbenschwanzfoͤrmigen Platte geschlossen, welche Platte sich in entsprechenden, in den Seiten b, b des Models angebrachten Fugen oder Falzen schiebt. Fig. 19 sieht man den Scheitel des Models im Grundrisse; in Fig. 18, 20, 21 und 23 ist derselbe als mit einem Dekel c geschlossen dargestellt, welcher Dekel entweder mit einem Richtmaß-Angelgewinde oder an der einen Seite mit Angeln befestigt ist, in welchem Falle er dann durch einen Sperrer mit oder ohne Feder geschlossen erhalten wird. Sollen gekruͤmmte Ziegel in dem Model gepreßt werden, so muß entweder die untere Seite des Dekels des Models ausgehoͤhlt seyn, oder es muͤssen, wie man in Fig. 22 und 23 sieht, hohle Bloͤke in den Model gebracht werden; der Scheitel des Staͤmpels muß gleichfalls so abgerundet seyn, daß er der Aushoͤhlung des Blokes entspricht. Oder man kann auch, wie man in Fig. 22 und 23 sieht, einen zweiten abgerundeten Blok in den Model bringen. In Fig. 24 sieht man einen Sperrfeder-Ziegelmodel, der zum Formen der Ziegel mit der Hand dient, von Oben dargestellt; Fig. 25 zeigt denselben geoͤffnet. a, a sind die Seiten des Models. An dem einen Winkel des Models ist ein Gelenk ab angebracht. An den oberen und an den unteren Kanten des Endes des beweglichen Theiles des Models sind ekige Kehre angebracht, welche durch entsprechende Oeffnungen in dem Gegentheile des Models gehen, und auf diese Weise die Seiten feststehend erhalten. Das Ende c wird von einem Loche an der inneren Seite des Models aufgenommen, und an der aͤußeren Seite des Endes des Models ist zwischen den Oehren eine Sperrfeder angeschraubt, welche durch ein vierekiges Loch in der entsprechenden Seite des Models geht, und sich fest einhakt, wenn der Model geschlossen wird, waͤhrend der Model durch Zuruͤkziehen der Feder leicht wieder geoͤffnet werden kann. Der Patent-Traͤger erklaͤrt schluͤßlich, daß er keinen von diesen Theilen, welcher bereits bekannt oder in Anwendung seyn moͤchte fuͤr sich, sondern bloß in Verbindung mit den uͤbrigen; daß er auch nicht das Mahlen oder Mischen des Thones oder anderer Materialien auf Muͤhlen mit großen, als Raͤder angewendeten, und immer in demselben Kreise herumlaufenden Steinen, sondern die Einrichtung, durch welche dieselben in Spirallinien oder in Kreisen herumlaufen, die bestaͤndig ihren Durchmesser wechseln, bis endlich die auf dem Boden ausgebreiteten Materialien wiederholt davon getroffen wurden, als sein Patent-Recht in Anspruch nimmt. Er sagt ferner, daß er in mehreren Toͤpfereien von Lancaster Steine von 4–5 Fuß im Durchmesser, welche sich durch die Wirkung schraubenfoͤrmiger Wellen in Spirallinien umdrehten, zum Mahlen und Mischen des Thones anwenden sah; allein an diesen ruhte das eine Ende der Wellen auf einem Rade, waͤhrend das andere Ende von einem Pfosten in der Mitte des Bodens getragen wurde, so daß die Steine in einer Hoͤhe von 2–3 Zoll uͤber dem Boden an der Welle aufgehaͤngt waren. Dieser Boden bestand ferner bloß aus einer ebenen Flaͤche ohne Raͤnder, die eine Grube bildeten, und hinderten, daß der Thon oder die uͤbrigen Materialien nicht seitwaͤrts entwichen. Auf diese Thonmuͤhlen oder Steine mit schraubenfoͤrmigen Wellen macht der Patent-Traͤger durchaus keine Anspruͤche. Bemerkt muß endlich noch werden, daß die Ziegel oder Thonkugeln, ehe sie in die Presse gebracht werden, halb getroknet, oder in demselben Zustande seyn muͤssen, in welchem die Ziegel sonst geglaͤttet oder polirt werden, und daß ferner ihre aͤußere Oberflaͤche, so wie die Eken und Raͤnder vorher mit feinem Sande oder Staube (den man in der Naͤhe der Ziegeleien gewoͤhnlich in großer Menge antrifft) abgerieben werden muͤssen, damit sie nicht an den Modeln ankleben. Das Patent bezieht sich endlich nicht auf das Pressen von Mauer- und Dachziegeln, Carnießen etc. im Allgemeinen, sondern bloß auf die hier beschriebenen und abgebildeten Arten von Pressen.

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