Titel: | Verbesserungen an den Lampen durch eine neue Anwendung des Principes der Argand'schen Lampen an der gewöhnlichen Dochtlampe, worauf sich Lewis T. Gallup zu Woodstock in der Grafschaft Windsor, Vermont, Ver. Staaten, am 3. März 1831 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. XLIII., S. 184 |
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XLIII.
Verbesserungen an den Lampen durch eine neue
Anwendung des Principes der Argand'schen Lampen an der gewoͤhnlichen Dochtlampe,
worauf sich Lewis T.
Gallup zu Woodstock in der Grafschaft Windsor,
Vermont, Ver. Staaten, am 3. Maͤrz 1831
ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Journal of the Franklin Institute im
Repertory of
Patent-Inventions. August 1832, S. 206.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Gallup, uͤber Verbesserungen an den Lampen.
Das Wesentliche dieser Erfindung liegt in der Anwendung des Argand'schen Brenners an
den Lampen mit undurchbohrtem Boden.
Der Patent-Traͤger verfertigt zu diesem Behufs eine cylindrische, mit
dem Dochte concentrische, und innerhalb desselben anzubringende Roͤhre,
welche den Luftstrom durch dessen Mitte fuͤhren soll. An der aͤußeren
Oberflaͤche dieser Roͤhre bringt er eine spiralfoͤrmig
gewundene Rinne oder Fuge an, so daß der Docht genau auf dieselbe Weise wie an den
Argand'schen Lampen durch eine Umdrehung der Roͤhre gehoben oder gesenkt
werden kann. Die Luftroͤhre oͤffnet sich jedoch nicht am Grunde der
Lampe, sondern erhaͤlt ihren Luftzug durch einen Canal, der sich uͤber
dem Dochte am Scheitel der Lampe oͤffnet.
Dieser Canal wird auf eine der folgenden Methoden mit Luft versehen. Nach der ersten
Methode wird die innere oder Luft-Roͤhre von einer zweiten
concentrischen Roͤhre umgeben, die um so viel groͤßer als erstere ist,
daß der zwischen beiden befindliche Raum zur Aufnahme des Dochtes und der
beweglichen Roͤhre, in der dieser enthalten ist, hinreicht. Diese
Roͤhre kann man, da sie noch von einer dritten oder aͤußeren
Roͤhre umgeben ist, zum Behufe der deutlicheren Erklaͤrung, die
mittlere Roͤhre nennen. Die aͤußere Roͤhre ist um so viel
kleiner als die mittlere, daß der zwischen ihnen befindliche Raum eben so groß oder
groͤßer ist, als der Rauminhalt der inneren Roͤhre, damit der durch
diesen Raum herabsteigende Luftstrom so wie an den gewoͤhnlichen Argand'schen
Lampen die innere Roͤhre, durch welche er emporsteigt, gehoͤrig mit
Luft speist. Die aͤußere Roͤhre ist am Boden geschlossen; sie steigt
aber hinlaͤnglich weit unter die andere herab, so daß genug Raum fuͤr
den Luftstrom bleibt, der unter dem Raume zwischen der mittleren und aͤußeren
Roͤhre herumgeht. Dieser Raum, in welchem sich, wie bereits erwaͤhnt,
der Docht befindet, ist am Grunde mit einem kreisfoͤrmigen Ringe geschlossen,
damit alle Communication zwischen dem Luftzuge und dem Oehle, welches den Docht
speist, verhindert ist. Zur Speisung des Dochtes mit Oehl gehen eine oder mehrere
Roͤhren quer durch den Luftcanal, welche sich an der inneren Seite der
mittleren, und an der aͤußeren Seite der aͤußeren Roͤhre
oͤffnen, und welche an diesen Roͤhren angeloͤthet sind.
Nach der zweiten Methode, bei welcher die Luft vom Boden her eintreten soll, ist die
Luftroͤhre selbst eben so eingerichtet, wie sie eben beschrieben wurde, nur
ist sie am Boden geschlossen. Der absteigende Luftstrom wird daher durch eine oder
mehrere Roͤhren geliefert, welche an der Seite des Dochtes von dem Scheitel
der Lampe herablaufen, und in den Boden der Roͤhre einmuͤnden, mit
welchem sie durch eine Loͤthung verbunden sind.
In beiden Faͤllen geht der aufsteigende Luftstrom, der den aͤußeren
Theil der Flamme mit Luft speist, durch einen Kreis von Loͤchern, welche sich
in dem Seiten- oder Randstuͤke befinden, auf welchem, wie an der
gewoͤhnlichen Argand'schen Lampe, der Rauchfang der Lampe ruht, und durch ein
Luftloch, welches durch die Lampe oder durch das Cylinder-Randstuͤk
geht, um der Luft Zutritt zu dem Oehle zu gestatten, welches den aͤußeren
Cylinder umgibt.
Fig. 19 zeigt
einen Durchschnitt der patentirten Vorrichtung. a ist
die Spiralroͤhre innerhalb des Dochtes, b der
Raum fuͤr den Docht. c der Raum, durch welchen
die Luft in die innere Roͤhre tritt. d eine
Roͤhre, durch welche Luft an den Docht gelangt.