Titel: | Verbesserungen an gewissen Instrumenten und Maschinen, deren man sich zum Zurichten der Baumwolle und Wolle zum Spinnen bedient, und die unter dem Namen Vorspinn- oder Zurichtmaschinen bekannt sind; auf welche Verbesserungen sich Johann Milne, Baumwollspinner zu Shaw, in der Pfarre Oldham, Grafschaft Lancaster, am 13. Julius 1831 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. LIX., S. 213 |
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LIX.
Verbesserungen an gewissen Instrumenten und
Maschinen, deren man sich zum Zurichten der Baumwolle und Wolle zum Spinnen bedient, und
die unter dem Namen Vorspinn- oder Zurichtmaschinen bekannt sind; auf welche
Verbesserungen sich Johann
Milne, Baumwollspinner zu Shaw, in der Pfarre
Oldham, Grafschaft Lancaster, am 13. Julius
1831 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts and Repertory of
Patent-Inventions. August 1832, S. 208.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Mline, Verbesserungen an Spinnmaschinen.
Die Verbesserungen des Patent-Traͤgers sollen in einer
Verkuͤrzung der Spindeln der Vorspinn- und Zurichtmaschinen, und
ferner darin bestehen, daß die Fliegen von den Spindeln getrennt sind, und daß an
jeder dieser Fliegen ein Rad angebracht ist, welches durch ein von der Bewegung der
Spindel und der Spule ganz unabhaͤngiges Geraͤth in drehende Bewegung
gesezt wird. Der Zwek dieser Verbesserungen soll eine groͤßere
Staͤtigkeit in der Bewegung, die Verhinderung der Schwingungen der Spindeln,
und ein leichteres Abnehmen der Spulen seyn, wenn diese mit Vorgespinnst
gefuͤllt sind.
Die ganze Erfindung ist einfach und aus Fig. 21 ersichtlich, die
ein Stuͤk des vorderen Theiles einer Vorspinn- oder Zurichtmaschine
mit zwei Spulen und Fliegen vorstellt. aa sind die
vorderen Strek- oder Zugwalzen, die ganz wie die gewoͤhnlichen
eingerichtet sind, und von welchen die Baumwoll- oder Wollfasern durch die
mittleren Roͤhren der Fliegen bb herab gelangen, worauf sie
laͤngs des einen der hohlen Arme der Fliegen oder durch das untere Ende des
Armes an die Spule c gefuͤhrt werden.
Die Spulen cc sind an kurzen Spindeln d aufgezogen, welche sich in Zapfenlagern drehen, und
denen die drehende Bewegung durch irgend eine Triebkraft mittelst des
Winkelraͤderwerkes ee mitgetheilt wird.
Durch diese Bewegung wird naͤmlich der Faden auf die Spule aufgewunden.
Die Fliegen erhalten ihre drehende Bewegung durch die gezahnten Getriebe ff, die an den oberen Enden der
Fliegenroͤhren angebracht sind. In diese Getriebe greift das dazwischen
befindliche Rad g, welches auf irgend eine
zwekmaͤßige, und von der Bewegung der Spulen unabhaͤngige Weise
getrieben werden kann.
Durch die Drehungen der Fliege werden die Baumwoll- oder Wollfasern, welche
von den Zug- oder Strekwalzen herab gelangen, zu Garn gesponnen, und da die
Geschwindigkeit der Fliegen von jener der Spulen verschieden ist, so windet leztere
das gesponnene Garn auf, und zwar in regelmaͤßigen Windungen, die durch die
gewoͤhnlichen Bewegungen der Dokenlatte h, welche
die Spulen hebt und senkt, hervorgebracht werden.
Die gewoͤhnlichen Theile der Maschine koͤnnen auf irgend eine der
uͤblichen Methoden verfertigt und mit einander verbunden werden. Als neue
Einrichtungen und Erfindungen wird nur die beschriebene Verkuͤrzung der
Spindeln, um dadurch die Schwingungen zu verhindern, und um den Spindeln und den
Fliegen verschiedene, von einander unabhaͤngige Bewegungen zu geben, in
Anspruch genommen. Die Bewegung selbst kann uͤbrigens auf verschiedene
Methoden mitgetheilt werden.