Titel: | Verbesserungen im Baue und an den Maschinen für Dampfpflüge, Egen und an anderen ähnlichen Maschinen für Wagen, worauf sich Johann Heinrich Clive Esq. zu Chell House in der Grafschaft Stafford, am 1. Julius 1830 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. LXVI., S. 251 |
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LXVI.
Verbesserungen im Baue und an den Maschinen
fuͤr Dampfpfluͤge, Egen und an anderen aͤhnlichen Maschinen
fuͤr Wagen, worauf sich Johann Heinrich Clive Esq. zu Chell House in der
Grafschaft Stafford, am 1. Julius 1830 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. September 1832, S.
256.
Clive, Maschinen fuͤr Dampfpfluͤge.
Aus der Ueberschrift dieses Patentes sollte man, sagt Hr. Newton, glauben, daß es
sich um einige neue und ganz vorzuͤgliche Erfindungen in der Mechanik handle;
dem ist jedoch nicht so, wenn wir anders die Erklaͤrung des Patentes des Hrn.
Clive recht verstehen. Nach dieser Erklaͤrung
scheint uns naͤmlich die ganze Erfindung, auf welche Hr. Clive ein Patent nehmen zu muͤssen glaubte,
lediglich in der Anwendung groͤßerer Laufraͤder an den Dampfwagen, als
bisher an denselben angebracht wurden, zu bestehen.
Der Patent-Traͤger gibt keine Zeichnung seiner Erfindung; allein aus
der langen, mir Wiederholungen uͤberladenen Patent-Erklaͤrung
geht hervor, daß Hr. Clive glaubt, daß die
Laufraͤder der Dampfwagen, deren man sich auf Eisenbahnen bediente, nie
uͤber 5 Fuß im Durchmesser hatten. Er schlaͤgt daher vor
groͤßere Raͤder von 5 bis 10 Fuß im Durchmesser anzuwenden, und diese
dadurch zu treiben, daß er den Kurbelstift (crank pin)
der Dampfmaschine in einem der Arme oder der Seiten des Rades in einiger Entfernung
von der Achse befestigt, d.h. in einer Entfernung von mehr als 15 Zollen von dem
Mittelpunkte des Rades, welche Entfernung er als die groͤßte Laͤnge
eines Kurbelarmes, der bisher je an Dampfwagen angewendet wurde, betrachtet. Auf
diese Weise soll nicht bloß eine groͤßere Hebelkraft, sondern auch eine
groͤßere Geschwindigkeit erreicht werden.
Die Cylinder der Dampfmaschine muͤssen in diesem Falle groͤßere
Kolbenstoͤße haben; die Kolben selbst duͤrfen aber keinen
groͤßeren Flaͤchenraum einnehmen.
Fuͤr Dampfwagen, welche auf den gewoͤhnlichen Straßen laufen sollen,
schlaͤgt der Patent-Traͤger Raͤder von 6 bis 20 Fuß im
Durchmesser vor, waͤhrend die groͤßten ihm bekannten Raͤder der
Wagen fuͤr gewoͤhnliche Straßen einen Durchmesser von 5 Fuß 6 Zoll
hatten. Er schlaͤgt ferner vor in der Mitte des Wagens ein breites Rad
anzuwenden, welches das Hauptgewicht des Wagens zu tragen haͤtte, und welches
durch einen langen Steuer- oder Leitungs-Hebel gefuͤhrt wuͤrde. Die Kraft
der Maschine oder vielmehr der Maschinen, da mehrere derselben an einem Wagen
angewendet werden, laͤßt er auf jedes einzelne Rad wirken.
Die Art und Weise, auf welche er seine vermeintliche Verbesserung an Pfluͤgen
und Egen angewendet wissen will, gibt er nicht an, indem er voraussezt, daß jeder
Mechaniker dieß selbst am besten wissen wird. Hr. Newton
hingegen sagt, daß er weder die Neuheit, noch die Moͤglichkeit der Anwendung
dieser Erfindungen zum Treiben von Pfluͤgen und Egen einsehe.