Titel: | Verbesserungen an den Ruderrädern, auf welche sich Elijah Galloway, Mechaniker zu Carter Srreet, Walworth, in der Grafschaft Surrey, am 17. Januar 1822 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. LXVIII., S. 255 |
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LXVIII.
Verbesserungen an den Ruderraͤdern, auf
welche sich Elijah
Galloway, Mechaniker zu Carter Srreet, Walworth, in der Grafschaft
Surrey, am 17. Januar 1822 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Julius
1832, S. 7.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Galloway, Verbesserungen an den Ruderraͤdern.
Meine Erfindung besteht darin, daß ich die Ruderraͤder an zwei Achsen oder
Wellen, die mit einander einen Winkel bilden, anbringe. In Folge dieser Einrichtung
naͤhern sich die ebenen Ruderbretter oder die Schaufeln (welche gleichfalls
unter einem Winkel gegen ihre Achsen gestellt sind) einander, so wie sie in das
Wasser eintreten, und so wie sie eine Triebkraft ausuͤben sollen,
waͤhrend sie im Gegentheile wieder von einander weichen, wenn ihre Wirkung
voruͤber ist, so zwar daß das Wasser zwischen denselben durchgehen kann, und
sie selbst mit der Schaͤrfe aus dem Wasser treten. Die Zeichnung wird diese
meine Erfindung deutlicher machen.
Fig. 16 ist
eine Seitenansicht von zwei Ruderraͤdern, die sich an zwei, unter einem
Winkel gegen einander gestellten Achsen befinden, so wie dieß in meiner Erfindung
liegt.
Fig. 17 zeigt
dieselben vom Rande her gesehen.
Fig. 18
stellt das Hauptgelenk, welches die beiden Achsen oder Wellen der Ruderraͤder
mit einander verbindet, fuͤr sich allein und einzeln vor.
a und b sind die beiden
Ruderraͤder. Die Achse oder Welle c des Rades a dreht sich in Zapfenlagern, die sich in dem Balken A, der von einem Ende der Ruderbuͤchse zum
anderen laͤuft, befinden; und die Achse oder Welle d des Rades b dreht sich in Zapfenlagern in
den Balken ff, welche gleichfalls von dem einen
Ende der Ruderbuͤchse zum anderen laufen.
Ich hielt es nicht fuͤr noͤthig irgend einen Theil des Fahrzeuges, an
welchem diese Ruderraͤder angebracht werden sollen, abzubilden, indem sich,
bis auf die Balken ff, die das zweite Rad b fuͤhren, Alles wie bei der gewoͤhnlichen
Einrichtung verhaͤlt. Die Hauptwelle c, die das
Rad a fuͤhrt, erhaͤlt die Bewegung von der
Maschine mitgetheilt, und diese Bewegung wird dann durch das Hauptgelenk, welches
die Wellen c und d mit
einander verbindet, auf die Achse oder Welle d
fortgepflanzt, so daß sich auf diese Weise die Raͤder a und b nach einer und derselben Richtung
umdrehen. Da an jedem der beiden Ruderraͤder eine gleiche Anzahl von
Ruderbrettern oder
Schaufeln angebracht ist, und da deren Raͤnder einander gegenuͤber
liegen, wenn sie sich auf dem tiefsten Punkte des Kreiße befinden, so werden sich
bei der Umdrehung der Raͤder die entsprechenden Raͤnder der
Ruderbretter oder Schaufeln der Raͤder a und b so wie sie in das Wasser eintreten, einander
naͤhern, und zwei Seiten eines Dreiekes bilden, welche waͤhrend der
Zeit, waͤhrend welche sie die groͤßte Kraft geben, alles Wasser oder
den groͤßten Theil desselben aufhalten. So wie die Bretter oder Schaufeln
aber wieder aus dem Wasser treten, so werden sie sich wieder von einander entfernen,
und dem Wasser freien Durchgang gestatten; sie werden ferner mit der Schaͤrfe
aus dem Wasser austreten, weil sie auf diese Weise an den Armen des Rades befestigt
sind.
Die Ruderraͤder a und b sind auf eine aͤhnliche Weise, wie an den gewoͤhnlichen
Dampfbothen an ihren entsprechenden Wellen befestigt. Die Einrichtung meiner
Ruderraͤder weicht auch nur in so weit von jener der allgemein
gebraͤuchlichen Ruderraͤder ab, als die Ruderbretter oder Schaufeln
unter einem Winkel an ihren Achsen oder Wellen angebracht sind. Den Winkel, unter
welchem ich die Ruderbretter oder Schaufeln anbringe, und den Winkel, unter welchem
ich die Achsen oder Wellen c und d vorzugsweise stelle, ersieht man aus der Zeichnung. Ich
beschraͤnke mich uͤbrigens nicht auf diese Winkel allein, da dieselben
abgeaͤndert werden koͤnnen, ohne daß dadurch meine Erfindung
geaͤndert wuͤrde.
Fig. 18
stellt das Hauptgelenk fuͤr sich allein vor. Man will, hieraus dessen Wirkung
leicht begreifen, und folglich auch einsehen, auf welche Art und Weise die drehende
Bewegung der Welle d durch die Welle c, und zugleich auch die Bewegung der Ruderraͤder
a und b hervorgebracht
wird. Dieses Haupt- oder Verbindungs-Gelenk besteht aus den Armen oder
Kreuzstuͤken i, i, die an das Ende der Achse oder
Welle d, welche das Rad b
traͤgt, angebolzt sind; und aus den Verbindungsstuͤken oder Gliedern
j, j, die mittelst der Stifte k, k, welche bei kk durch die
Verbindungsstuͤke jj gehen, so an der Welle
c befestigt sind, daß sie sich drehen
koͤnnen. Die Verbindungsstuͤke jj
sind dadurch mit den Armen ii verbunden, daß der
obere Theil dieser Arme, wie man aus der Zeichnung sieht, bei ll durch die Stuͤke jj geht. Auf diese Weise wird jede Bewegung, die
der Welle c mitgetheilt wird, zugleich auch auf die
Welle oder Achse d fortgepflanzt werden, und in Folge
hievon werden sich die beiden Raͤder nach einer und derselben Richtung
umdrehen, und die Raͤnder der entsprechenden Ruderbretter oder Schaufeln sich
einander naͤhern, so wie sie in das Wasser eintreten, und sich von einander
entfernen, so wie sie dasselbe wieder verlassen. Jedes Paar der Ruderbretter wirkt
mithin, wenn es mit
seinen Enden an einander gebracht wird, als ein einziges, flaches Brett. Es wird das
Wasser fangen und auf diese Weise die Triebkraft hervorbringen; und wenn dieß
geschehen ist, so werden die beiden Theile wieder aus einander treten, dem Wasser
freien Durchgang gestatten, und mit dem scharfen Rande wieder aus dem Wasser
austreten.
Ich weiß, daß bereits fruͤher Ruderraͤder mit gekruͤmmten
Ruderbrettern und Ruder mit Schaufeln, die unter einem Winkel gegen die Achsen oder
Wellen gestellt waren, angewendet wurden, ich nehme daher nichts von allem diesem
als meine Erfindung in Anspruch. Meine Erfindung besteht bloß in der Anwendung
zweier Rudenraͤder, die sich an zwei, unter Winkeln gegen einander gestellten
Wellen oder Achsen befinden, und an denen sich die Ruderbretter naͤhern, so
wie sie zur Bewirkung der Triebkraft in Thaͤtigkeit treten, waͤhrend
sie sich von einander entfernen, so wie ihre Thaͤtigkeit zu Ende ist.