Titel: | Eine Maschine zum Abschleifen, Ebnen und Poliren von Metallplatten, um dieselben für Kupferstecher und zu anderen Zweken zuzurichten, auf welche Maschine sich J. W. Stone zu Washington am 30. April 1831 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. LXXII., S. 273 |
Download: | XML |
LXXII.
Eine Maschine zum Abschleifen, Ebnen und Poliren
von Metallplatten, um dieselben fuͤr Kupferstecher und zu anderen Zweken
zuzurichten, auf welche Maschine sich J. W. Stone zu
Washington am 30. April
1831 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Octbr.
1832, S. 214.
Stone, Maschine zum Abschleifen der Metallplatten.
Der Zwek dieser neuen und nuͤzlichen Maschine ist Kupfer-,
Stahl-, Eisen-, Messing- und andere Metallplatten, so wie auch
Marmor-, Schiefer- und andere Steinplatten, fuͤr den Gebrauch
der Kupferstecher und zu verschiedenen anderen Zweken abzuschleifen, zu ebnen und zu
poliren.
Wenn Metallplatten abgeschliffen, geebnet oder polirt werden sollen, so
muͤssen dieselben zuerst auf die gewoͤhnliche Weise gehaͤmmert,
oder auf irgend eine andere Methode geplaͤttet werden; dann kommen dieselben
auf ein flaches, horizontales Lager oder Bett, welches aus irgend einem geeigneten
Materiale besteht, und welches so groß ist, daß die groͤßten Platten,
fuͤr welche die Maschine bestimmt ist, darauf Plaz haben.
Auf diesen Lagern werden die Platten mittelst Leisten, Sperrer oder auf irgend eine
andere zwekmaͤßige Weise befestigt, und diese Lager mit den Platten werden
unter den Steinen, Reibern, Ledern oder Buͤrsten, welche zum Abschleifen oder
Poliren dienen, ruͤk- und vorwaͤrts hin und her bewegt. Der
Durchmesser und die Breite der Schleif- und Polirinstrumente muß der Maschine
oder der Natur des Artikels, mit welchem man zu thun hat, angepaßt werden. Damit
sich das Lager gehoͤrig hin und her bewegen kann, bildet das Gestell der
Maschine eine Bahn, welche doppelt so lang ist, als das Lager. Unter diesem Lager
laͤuft der Laͤnge der Maschine nach eine eiserne Schraube oder eine
Zahnstange, auf welche die Triebkraft, die auf die Kurbel angewendet wird, mittelst
eines gehoͤrigen Raͤderwerkes einwirkt. Bedient man sich einer
Schraube, um das Lager auf dem Wagen oder auf der Bahn zu bewegen, so wird in den
Mittelpunkt eines Rades, welches an der Bahn, auf der das Lager hin und her gleitet,
angebracht ist, ein Schraubengang geschnitten. Dieses Rad wird an seiner eigenen
Achse fest erhalten, so daß es sich, waͤhrend es sich frei umdreht, nicht nach der
Richtung der Schraube bewegen kann. Wenn dasselbe nun in Bewegung gesezt wird, so
wird die Schraube die erforderliche Streke weit nach Vor- oder
Ruͤkwaͤrts getrieben. Zuweilen kann man auch an dem Kopfe der Schraube
ein Zahnrad anbringen; in diesem Falle muß sich die Schraube dann in einer
feststehenden Schraubenmutter bewegen, damit dieselbe Bewegung, wie im ersten Falle
erzielt werden kann.
Bedient man sich statt der Schraube einer Zahnstange, so wird dieselbe an dem Lager
befestigt; in sie laͤßt man dann ganz auf die gewoͤhnliche Weise einen
Triebstok eingreifen. Die Welle, auf welche die Triebkraft zuerst einwirkt, kann
sich bloß nach einer Richtung umdrehen, wo man die Hin- und Herbewegung des
Lagers und der Platte dann durch irgend einen, den Mechanikern wohlbekannten
Mechanismus bewirkt. Dieser ganze Mechanismus ist uͤbrigens entbehrlich, wenn
die Maschine mit der Hand getrieben wird, indem die Kurbel dann nach jeder Richtung
gedreht werden kann.
Das Abschleifen und Poliren geschieht durch Steine, Schleifer, Leder oder
Buͤrsten, welche sich umdrehen, und welche an Spindeln aufgezogen sind, an
denen sich auch Rollen befinden, damit sie durch ein von der Hauptwelle ausgehendes
Laufband getrieben werden koͤnnen. Die Spindeln sind auf solche Weise in
einem Rahmen befestigt, daß die Schleifsteine oder Leder gehoͤrig auf die
Platte einwirken koͤnnen. Dieser Rahmen erstrekt sich bis an das eine Ende
der Maschine zuruͤk, und bewegt sich an einem Zapfen oder Bolzen, so daß er
die zur gehoͤrigen Wirkung der Schleifsteine, Leder etc. wesentlich
noͤthige, seitliche schwingende Bewegung erhaͤlt. Diese Bewegung kann
auf irgend eine Weise oder dadurch bewirkt werden, daß man an der Welle, auf welche
die Triebkraft zuerst einwirkt, zwei excentrische Raͤder anbringt, von denen
jedes auf ein Ende des Rahmens wirkt, und die mithin den Rahmen und den damit
verbundenen Reib- oder Schleifsteinen, Ledern, Buͤrsten etc. eine
seitliche schwingende Bewegung mittheilt.
Das Lager oder das Bett, auf welchem sich die Materialien, welche abgeschliffen oder
polirt werden sollen, befinden, so wie die schleifenden und polirenden Theile sind
saͤmmtlich auf solche Weise mit einander verbunden, daß sie sich mit einer
gleichfoͤrmigen und bestimmten Geschwindigkeit bewegen, indem die zu
polirende Oberflaͤche sonst nicht ganz eben werden wuͤrde.
Der Rahmen mit den Schleif- oder Polirinstrumenten wird durch eine Feder, ein
Gewicht oder durch eine andere Vorrichtung mit solcher Kraft herabgedruͤkt,
als man diese Instrumente auf die Platten wirken lassen will. Die seitliche
schwingende Bewegung kann gleichfalls beschleunigt oder vermindert werden, je nachdem dieß der
Natur des Materiales, welches polirt oder geschliffen werden soll, am besten
entspricht.
Die Reib- und Polirinstrumente koͤnnen aus Holz, Eisen, Stahl, Kupfer,
Blei, aus Steinen oder irgend einem anderen Materiale bestehen, und ihre Wirkung
kann dadurch unterstuͤzt und befoͤrdert werden, daß man irgend eine
pulverfoͤrmige Substanz entweder troken oder in Verbindung mit Oehl oder
Wasser zum Schleifen und Poliren mit anwendet. Das Schleif- oder
Polirinstrument soll aber, wenn die Operation gut gelingen soll, aus einer weicheren
Substanz bestehen, als jene ist, welche geschliffen oder polirt wird.