Titel: Ueber Sägemaschinen zum Fällen der Bäume.
Fundstelle: Band 46, Jahrgang 1832, Nr. LXXVII., S. 288
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LXXVII. Ueber Saͤgemaschinen zum Faͤllen der Baͤume. Aus dem Mechanics' Magazine N. 464. S. 194. Mit Abbildungen auf Tab. III. Ueber Saͤgemaschinen zum Faͤllen der Baͤume. Die Highland Society von Schottland schrieb vergangenes Jahr einen Preis auf die einfachsten, wohlfeilsten und wirksamsten Saͤgemaschinen zum Faͤllen der Baͤume aus, und hat nun in der neuesten Nummer ihrer Abhandlungen von den verschiedenen Planen und Mobellen, die ihr vorgelegt wurden, folgende als die besten ausgewaͤhlt und bekannt gemacht. Die Erfinder derselben erhielten je nach der Wichtigkeit ihrer Erfindungen verschiedene Preise, und die Wichtigkeit dieser Erfindungen wurde in der Ordnung, in welcher sie hier angefuͤhrt sind, beurtheilt. I. Die kreisfoͤrmige Saͤge des Hrn. Thomas Jack, zu Westmill of Craigdallie. Diese Saͤge, die in Fig. 53 abgebildet ist, besteht. 1) aus dem Bodengestelle AA, welches die Form einer gewoͤhnlichen Trage hat und 8 1/2 Fuß lang und 2 1/2 Fuß breit ist. Auf der einen Seite dieses Grundgestelles ist ein senkrechtes Gestell BB von 3 1/2 Fuß Hoͤhe errichtet. Der zweite Theil der Maschine besteht aus einem hin- und hergehenden Gestelle oder aus dem Wagen CC, der 5 Fuß lang und 2 Fuß hoch ist. Der senkrechte Balken oder Stab a ist nach Aufwaͤrts verlaͤngert, und laͤuft in seinen beiden Enden in Zapfen aus, an welchen sich der Wagen mit allen seinen arbeitenden Theilen schwingt. Die Saͤge b, welche 24 Zoll im Durchmesser hat, ist an dem unteren Ende einer senkrechten Spindel befestigt, und unmittelbar uͤber ihr befindet sich ein schraͤggezahnter Triebstok c, der durch das Rad d getrieben wird. Die Kurbel, durch welche die Kraft ausgeuͤbt wird, ist an derselben Spindel oder Welle angebracht. Der Saͤgetriebstok und das Rad d stehen wie 1 zu 5 zu einander im Verhaͤltnisse, so daß, wenn die Kurbel mit der gewoͤhnlichen Geschwindigkeit von 40 Umdrehungen in einer Minute umgedreht wird, die Saͤge innerhalb derselben Zeit 200 Umdrehungen macht. Um den Rand der Saͤge mit dem Saͤgezuge (saw-draft) in Beruͤhrung zu erhalten, ist an dem aͤußeren Ende des Wagens eine senkrechte Spindel e angebracht, die die Rolle f von 1 Fuß im Durchmesser fuͤhrt. Die Rolle f wird durch das Laufband g, welches uͤber eine kleinere, an der Kurbelachse befindliche Rolle laͤuft, in Bewegung gesezt. An der Spindel oder Welle e befindet sich auch noch eine kleine Trommel h, die mittelst einer Klaue nach Belieben von der Bewegung der Spindel enthoben werden kann. Der Strik i, welcher um die Rolle k, die sich im Grundgestelle befindet, laͤuft, ist mit dem einen Ende an dem Wagen befestigt, waͤhrend sein anderes Ende an der Trommel befestigt ist, und sich aufwindet, wenn sich die Trommel mit der Spindel umdreht, so daß die Saͤge auf diese Weise langsam und gleichfoͤrmig nach Vorwaͤrts getrieben wird. Ist die Operation zu Ende, so wird die kleine Trommel losgemacht, damit sich der Strik abwinden kann, waͤhrend der Wagen zuruͤkgezogen und zu einem zweiten Schnitte hergerichtet wird. Als Stuͤze des Wagens und zur Leitung desselben ist auf dem unteren Theile ein eisernes Stuͤk l befestigt, welches sich durch Oehre in dem Grundgestelle schiebt. Waͤhrend die Maschine arbeitet, wird sie durch zwei eiserne Klammern, deren Haken in die Wurzeln der Baͤume eingetrieben werden, staͤtig erhalten. Die Zeugnisse, welche das Modell dieser Maschine begleiteten, beweisen, daß sich dieselbe bei ihrer Anwendung im Großen sehr vortheilhaft zeigte. Die ganze Maschine kann durch zwei Maͤnner getrieben, und von Baum zu Baum gebracht werden. Die hier beschriebene Maschine ist zum Faͤllen von Baͤumen, welche 8 bis 12 Zoll im Durchmesser haben, berechnet. II. Die abwechselnd wirkende Saͤge des Hrn. Dixon Ballance, zu Libberton, Lanarkshire. Diese Maschine, die man in Fig. 54 sieht, ist durch ihre große Einfachheit ausgezeichnet. Sie besteht aus einem hoͤlzernen Gestelle von 3 Fuß Laͤnge auf 1 1/2 Fuß Breite, dessen vorderer Theil A auf dem Boden ruht, und mit scharfen, eisernen Stiften versehen ist, durch welche er an dem Baume festgemacht wird. Ihr Hinterer Theil B wird von dem Querholze C, an das er angebolzt ist, getragen. Dieses Querholz gibt dem ganzen Gestelle eine Neigung von beilaͤufig 15° gegen den Horizont. Die Seitenbalken dieser schiefen Flaͤche sind mit Falzen oder Fenstern versehen, in denen der vierekige Blok b, der einen eisernen Stift oder Zapfen traͤgt, angebracht ist. Die Saͤge c hat die Form eines Kreisabschnittes von 4 1/2 Faß Laͤnge, dessen Radius 3 Fuß betraͤgt. Diese Saͤge ist in einem beweglichen Rahmen ausgespannt, und dieser Rahmen besteht aus zwei Halbmesserstangen dd, die an dem Zapfen e des schiebbaren Blokes zusammenstoßen, und die fest mit dem Hebel f verbunden sind, durchweichen die Saͤge bewegt wird. Das Saͤgegestell ist auch noch durch einen eisernen Kreisbogen, der in der Zeichnung das schief geneigte Gestell durch, kreuzt, verstaͤrkt. Die Operation kann mit der Hand, und zwar entweder direct oder mittelst Zugseilen vollbracht werden. So wie die Saͤge im Zuge vorwaͤrts schreitet, so wird sie theils durch ihre eigene Schwere, theils dadurch, daß der Arbeiter die Saͤge nach Vorwaͤrts druͤkt, gegen den Baum hin getrieben. Das Verdienst der Erfindung des Hrn. Vallance liegt in der außerordentlichen Einfachheit derselben, und in der vortheilhafteren Stellung, in welcher der Arbeiter im Vergleiche mit der Stellung, die er bei der gewoͤhnlichen Saͤge hat, seine Kraft ausuͤbt. Die Vorrichtung wurde bereits im Großen mit Erfolg versucht, und scheint im Ganzen eine Verbesserung der gewoͤhnlichen Kreuzsaͤge zum Faͤllen von Baͤumen zu seyn. III. Die kreisfoͤrmige Saͤge des Hrn. Alexander Gordon zu Aberdeen. Das Gestell dieser Maschine besteht aus vier Armen, die sich unter rechten Winkeln kreuzen, und dergleichen sich am Grunde und am Scheitel des Gestelles befinden. Die beiden Reihen von Amen sind an ihren Enden mittelst vier aufrechten Pfeilern verbunden. Außer diesen sind vier Huͤlfspfosten so mit Loͤchern, Augen und Schrauben befestigt, daß dieselben herabgelassen oder emporgehoben, und an jeder Stelle befestigt werden koͤnnen, daß sie den Unebenheiten des Bodens entsprechen, und daß sie eigentlich die Fuͤße der Maschine bilden. Die Saͤge wird von einem Schwingrahmen (swinging jib), der die Form eines Andreaskreuzes hat, gefuͤhrt, und durch ein Raͤderwerk und eine Trommel und eine Rolle, welche mit einer Kurbel getrieben wird, in Bewegung gesezt. Die Arbeit dieser Maschine ist jener an der Maschine des Hrn. Jack aͤhnlich; sie steht aber dieser lezteren in mancherlei Hinsicht nach. Auf der Art und Weise, aus welche die Fuͤße dieser Maschine den Unebenheiten des Bodens angepaßt werden, scheinen eigentlich die groͤßten Verdienste des Erfinders zu ruhen, obwohl sich nicht laͤugnen laͤßt, daß die ganze Maschine sehr sinnreich ist. Man ersieht diese Einrichtung aus Fig. 55, an welcher a einen der vier Pfeiler des Gestelles, b einen Theil eines Armes des unteren Kreuzes, c einen der oberen Arme und d einen der vier schiebbaren Fuͤße vorstellt. Das Auge oder das Oehr bei e und das Spaltenloch und die Klemmschraube oder Nuß bei f zeigen, auf welche Weise dieß geschehen kann. IV. Die abwechselnd wirkende Saͤge des Hrn. Jas. Gibson zu Kirkcaldy. Die abwechselnde Bewegung dieser Saͤge wird durch ein Paar schief gezaͤhnte Raͤder und durch ein Kniestuͤk hervorgebracht, welches durch eine Kurbel in Bewegung gesezt wird, waͤhrend die Saͤge mittelst einer Schraube, die ein zu diesem Behufe aufgestellter Mann oder Knabe mir der Hand bewegt, nach Vorwaͤrts geschafft wird. In dieser Einrichtung der Saͤge scheint kein besonderes Verdienst; allein die Raͤder, auf denen die Maschine fortgeschafft wird, sind sehr sinnreich angebracht, und dienen als Flugraͤder, wenn sich die Saͤge in Thaͤtigkeit befindet. Die Art und Weise, auf welche dieß Statt findet, ist zum Theil aus Fig. 56 ersichtlich; aa ist naͤmlich das eine Ende des Gestelles der Maschine; bb eines der Wagenraͤder, c die abgeschnittene Achse und de eine Hebelstange, die das Journal der Achse traͤgt, und welche bei e mit dem Gestelle in Verbindung steht. Durch das bewegliche Ende des Hebels geht ein Degen f, der durch einen, durch beide gehenden Stift, auf verschiedener Hoͤhe festgestellt werden kann. Die Bewegung dieser Theile gestattet, daß das Rad und die Achse im Verhaͤltnisse zu dem Gestelle gehoben oder gesenkt werden kann, und umgekehrt. Das Gewicht der Maschine kommt daher stuf die Tragetheile des Gestelles zu ruhen, wenn sich die Saͤge bewegt, und auf die Raͤder, wenn die Maschine weiter bewegt werden soll. Im ersteren Falle wird das Umdrehen der Raͤder um die Achse dadurch verhindert, daß man die Schraubenmutter, durch welche die Kurbelgriffe an dem Ende der Achse befestigt sind, anzieht; im lezteren Falle wuͤrden hingegen die Schraubenmuttern nachgelassen, damit sich die Raͤder so wie an den gewoͤhnlichen Karren um ihre Achse drehen koͤnnen.

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