Titel: | Ueber verbesserte Griffe für Grabstichel. Von Hrn. J. Donaldson. |
Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. XCI., S. 347 |
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XCI.
Ueber verbesserte Griffe fuͤr Grabstichel.
Von Hrn. J.
Donaldson.
Aus dem Register of Arts Julius 1832, S. 177;
auch im Repertory of
Patent-Inventions. August 1832, S. 121.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Donaldson, verbesserte Griffe fuͤr Grabstichel.
Die Zweke, welche der Erfinder zu erreichen suchte, sind: 1) die Ausmittelung einer
sehr einfachen und doch sehr wirksamen Methode den Grabstichel in seinem Griffe so
zu befestigen, daß er fest haͤlt, und doch leicht und ohne Nachtheil
fuͤr den einen oder den anderen Theil wieder entfernt werden kann; 2) die
Ausmittelung eines Verfahrens, nach welchem sich die Laͤnge des Grabstichels
richten laͤßt, je nachdem sie der Kuͤnstler tauglich findet, und je
nachdem es die Arbeit
erfordert, zu welcher er sich desselben bedient. 3) endlich eine solche allgemeine
Einrichtung des Instrumentes, daß sich kein Theil des Griffes unter dem Grabstichel
befindet, indem der Kuͤnstler nur unter diesen Umstaͤnden sein
Instrument vollkommen in seiner Gewalt hat.
In Fig. 23
sieht man den Grabstichel, der aus gut gehaͤrtetem Stahle bestehen und leicht
gekruͤmmt seyn soll; d ist dessen Spize, und cc ist eine Reihe von Ausschnitten oder
Einkerbungen, welche sich an dem oberen Theile des unteren Endes befinden. Fig. 22 ist
ein Durchschnitt des Griffes, woran a ein an der unteren
Seite gelassener leerer Raum ist, der zur Aufnahme des Grabstichels dient, und b ein staͤhlerner Stift oder Zahn, der einen
kleinen Vorsprung bildet, so daß er in einen der Ausschnitte cc eingreift. In Folge dieser Einrichtung
laͤßt sich die Laͤnge des Grabstichels reguliren, waͤhrend
zugleich auch, welche Kraft der Kuͤnstler bei seiner Arbeit auch immer
anwenden mag, das Zuruͤkweichen desselben verhindert wird. ee
Fig. 21 sind
zwei staͤhlerne Ringe, die an der unteren Seite der Laͤnge nach
gespalten sind, und die mithin eine Art von Feder, und eine Oeffnung bilden, die zur
Aufnahme des unteren Winkels des Grabstichels dient, wie man aus Fig. 24 ersieht, an
welcher e den Ring und c den
Grabstichel vorstellt. Fig. 25 ist ein
Durchschnitt durch den unteren Ring und den Griff mit abgenommenem Grabstichel; aus
diesem Durchschnitte wird die Stellung des Zahnes b noch
deutlicher werden. Auf diese Weise wird der Grabstichel durch die vereinte Wirkung
des Zahnes und der Federringe fest in seiner Stellung im Griffe erhalten, obschon er
sehr leicht, und durch das bloße Abziehen des Ringes wieder losgemacht werden
kann.
Der Griff fuͤr die Aeznadel ist nach dem Principe der gewoͤhnlichen
Bleistifthaͤlter eingerichtet. a
Fig. 26 und
29 ist
die Aeznadel, welche vollkommen gerade ist; b
Fig. 27 ist
der Griff, in dessen Achse, wie Fig. 28 zeigt, zur
Aufnahme der Aeznadel ein der Nadel genau entsprechendes Loch ausgebohrt ist. Das
Ende dieses Griffes wird hierauf noch etwas weiter herab aus einander gesaͤgt
oder gespalten. Ueber diesen Theil schiebt sich ein gehoͤrig abgedekter
schmaͤler zulaufender Ring, welcher ganz genau an den Griff paßt. An der
aͤußeren Flaͤche hat dieser Ring einige feine Striche, damit er
leichter mit den Fingern festgehalten und ruͤk- und vorwaͤrts
geschoben werden kann, je nachdem man die Aeznadel feststellen oder abnehmen
will.
Hr. Donaldson hat eine Menge guͤnstige Zeugnisse
von Kuͤnstlern fuͤr seine Erfindung beigebracht, aus denen hervorgeht,
daß diese Grabstichelgriffe besser in der Hand liegen, daß die Verlaͤngerung
und Verkuͤrzung des Grabstichels, die hier mit groͤßter Leichtigkeit
geschehen kann, in
manchen Faͤllen von großem Vortheile seyn moͤchte, und daß die
Grabstichel durch die angegebene Befestigungsweise mit dem Stifte einen Grad von
Festigkeit erhalten, der beim Graviren von tiefen und breiten Linien sehr
wuͤnschenswerth ist. Die Griffe fuͤr die Aeznadeln haben den Vortheil,
daß die Achse der Nadel und jene des Griffes mehr in einer und derselben geraden
Linie liegen, als dieß bisher bei irgend einer anderen Einrichtung der Fall war, daß
das Instrument mehr Festigkeit hat, und daß es mit Leichtigkeit verlaͤngert
oder verkuͤrzt werden kann.