Titel: | Verbesserungen an den Schreibfedern, worauf sich J. Perry zu Red Lion Square, London, am 28. Januar 1832 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. CV., S. 405 |
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CV.
Verbesserungen an den Schreibfedern, worauf sich
J. Perry zu Red
Lion Square, London, am 28. Januar 1832 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Register of Arts. Septbr. 1822, S.
229.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Perry, Verbesserungen an den Schreibfedern.
Hr. Perry, von dessen fruͤheren
Patent-Schreibfedern wir bereits vor einiger Zeit (Polytechn. Journal Bd. XLIII. S. 226) Beschreibung und Abbildung
mittheilten, hat durch dieses neue Patent nicht weniger als 7 neue Formen von Federn
patentiren lassen, welche saͤmmtlich dahin zielen, die Staͤrke und
Festigkeit der beiden Spizen oder Schenkel an der Schulter zu vermindern, damit die
Feder den Unebenheiten des Papieres leichter nachgeben kann, und damit das Schreiben
auf diese Weise erleichtert werde. Die beiden vorzuͤglichsten Modificationen,
welche der Patent-Traͤger bisher auch nur allein verfertigt, sieht man
aus Fig. 9 und
10, aus
denen man auch erkennen wird, daß die Federn an den Spizen und unmittelbar unter den
Schultern am weichsten sind, und daß folglich auf diese Weise ein groͤßerer
Grad von Elasticitaͤt erzielt wird. Wenn man die Stahlfedern, um ihnen einen hinreichenden
Grad von Elasticitaͤt zu geben, an den Spizen sehr fein macht, so wird deren
Dauerhaftigkeit dadurch sehr vermindert, und verlaͤngert man den Spalt zu
sehr, um den beiden Schenkeln mehr Biegsamkeit zu geben, so treten die Schenkel auch
bei einem leisen Druk zu weit aus einander, wo dann die Tinte nicht mehr
gehoͤrig herabfließen kann, und die ganze Feder unbrauchbar wird. Wir glauben
zwar nicht, sagt das Register, daß Hrn. Perry's Verbesserungen diesen Maͤngeln vollkommen
abhelfen duͤrften, allein wir haben uns durch Versuche uͤberzeugt, daß
Hr. Perry auf diese Weise gute Stahlfedern
verfertigt.Das Repertory of Patent-Inventions gibt in
seinem Septemberhefte 1832 gleichfalls einen Auszug aus Hrn. Perry's Patent, wobei es sich uͤber eine
der Seuchen unseres Zeitalters, uͤber das Schreiberregiment, und
uͤber die Vielschreiberei von der
Conferenz-Protokollschmiererei angefangen bis zur Marktschreiberei
herab auslaͤßt, und wobei es auch das Geschichtliche des
Schreiberhandwerkes beruͤhrt. Wer an diesen Dingen Geschmak findet,
mag sie im Repertory selbst nachlesen. In
technischer Hinsicht fiel uns in dieser Notiz bloß folgender Einwurf auf,
den das Repertory gegen die bisher
gebraͤuchlichen Stiele der Stahlfedern macht. Diese Stiele sind
naͤmlich fast durchaus aus Holz, hart und viel weniger elastisch als
Gaͤnsefedern; sie druͤken daher, wenn man lange Zeit schreibt,
weit unangenehmer auf die Finger, als dieß bei den elastischen
Gaͤnsestielen der Fall ist. Es scheint daher, daß auch der Stiel der
Federn noch zu vielen Patenten Anlaß und Gelegenheit geben
koͤnnte.A. d. Ueb.