Titel: | Ueber eine neue Methode die Size auf Karren oder anderen Fuhrwerken, deren man sich auf dem Lande bedient, aufzuhängen. Von Hrn. I. Odolant-Desnos. |
Fundstelle: | Band 48, Jahrgang 1833, Nr. II., S. 40 |
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II.
Ueber eine neue Methode die
Size auf Karren oder anderen Fuhrwerken, deren man sich auf dem
Lande bedient, aufzuhaͤngen. Von Hrn. I.
Odolant-Desnos.
Aus dem Journal des
connaissances usuelles. Octbr. 1832, S.
199.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Odolant-Desnos, uͤber die Size
auf Fuhrwerken.
Die schlechten Land- und Feldwege sind bei uns so wie
anderwaͤrts selbst fuͤr sehr fest gebaute Wagen
sehr oft beinahe unfahrbar, so daß dann nichts Anderes
uͤbrig bleibt, als seine Zuflucht zu den einfachen Karren
zu nehmen, deren sich unsere Landleute bedienen, und auf welchen
man aus Strohbuͤndeln oder aus Saͤken, welche mit
Heu gefuͤllt sind, Size zurecht richtet. Wie man auf
einem solchen Karren abgebeutelt und herumgestoßen wird, wenn
man ein Paar Stunden weit darauf herumfahren muß, davon hat
nicht leicht Jemand, der nicht die unangenehme Erfahrung selbst
gemacht hat, einen gehoͤrigen Begriff.
Warum man noch so wenig daran gedacht, an diesen Fuhrwerken, die
bei vielen Gelegenheiten so gute Dienste leisten, einige
Verbesserungen anzubringen, ist mir um so weniger begreiflich,
als die, selben nicht so gar schwierig seyn duͤrften. Ein
Beispiel der Leichtigkeit, mit welcher sich diese Karren
verbessern lassen, erhellt aus folgender Einrichtung der Size,
welche Hr. de Galerie, ein
Grundeigenthuͤmer in der Gegend von Mortain, an seinem
Charron à banc anbringen
ließ: eine Einrichtung, welche sich sehr leicht an allen
zwei- und vierraͤderigen Karren, andringen
laͤßt, und welche so gute Dienste leistet, daß man selbst
die fuͤrchterlichen Wege der Normandie mit solchen Karren
passiren kann, ohne daß man merkliche Stoͤße dabei
verspuͤrt. Die ganze Einrichtung wird aus Fig.
47 deutlich werden.
Man laͤßt uͤber ein Querholz aa zwei kurze Strike CCCC von 1 Zoll im Durchmesser
laufen, und knuͤpft deren Enden nn an eines der
Querhoͤlzer b, welches die
Gabel traͤgt. Dann fuͤhrt man die entgegengesezten
Enden dieser Strike uͤber das am Hinteren Ende des Wagens
befindliche Querholz e, und
befestigt sie an einer Walze d,
mittelst welcher man den Senken jede beliebige Spannung geben
kann. Die Spannung wird durch einen kleinen Hebel erhalten, der
sich, wenn er durch eines der Loͤcher der Walze gestekt
wird, gegen das Querholz f
stemmt.
Auf diese gespannten Taue oder Strike bringt man dann einen
Rahmen gggg, der aus zwei
Laden oder Brettern von 2 Zoll Dike besteht, welche Laden an der
unteren Schneide hahnfoͤrmig geschnitten sind, wie
man dieß in gggg sieht. Dieser
untere kahnfoͤrmige Rand ist uͤbrigens so
ausgefurcht, daß er, wenn man ihn auf die Strike bringt,
dieselben wohl umfaßt.
Die beiden Laden oder Bretter werden durch Querhoͤlzer hhhh an einander gehalten. An
dem geradlinigen Rande der Laden muͤssen Einschnitte
angebracht seyn, in welche die Size, die man, wenn man will,
polstern kann, einpaßt.
Wenn man einen solchen Rahmen auf die Strike bringt, und sich
dann auf die Size sezt, so verspuͤrt man beim Fahren
wegen der Elasticitaͤt der Strike beinahe gar keine
Stoͤße. Das Ausweichen der unteren ausgefurchten
Raͤnder des Rahmens wird durch die Buͤgel mm verhindert, welche auch
noch den Vortheil gewahren, daß die Enden der Rahmen llll den Strik nicht zu weit
verlassen und sich nicht zu hoch uͤber denselben erhalten
koͤnnen.