Titel: Verbesserungen an den Maschinen zur Bobbinnet- oder Nez- und Spizenfabrikation, auf welche sich Joh. Heathcoat, Spizenfabrikant zu Tiverton in der Grafschaft Devon, am 3. October 1831 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 48, Jahrgang 1833, Nr. VII., S. 54
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VII. Verbesserungen an den Maschinen zur Bobbinnet- oder Nez- und Spizenfabrikation, auf welche sich Joh. Heathcoat, Spizenfabrikant zu Tiverton in der Grafschaft Devon, am 3. October 1831 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Decbr. 1832, S. 381. Mit Abbildungen auf Tab. I. Heathcoat, Verbesserungen an den Maschinen zur Spizenfabrikation. Die Erfindungen, auf welche sich dieses Patent bezieht, bestehen in gewissen Mechanismen, die man an den gewoͤhnlich zur Fabrikation von Bobbinnet- oder Twistspizen oder Tull dienenden Maschinen anbringt. Der Zwek derselben ist eine Verbindung verschiedener Fabrikate (die man mittelst jener Art von Maschinerie verfertigt, die unter dem Namen Warp-Frame (Kettengestell) bekannt ist) mit dem gewoͤhnlichen Bobbinnet. Die hier beschriebenen Verbesserungen sind auf verschiedene Principe oder Systeme, nach welchen man die Bobbinnetmaschinen erbaut, anwendbar. Der Patent-Traͤger hielt es jedoch fuͤr hinreichend, hier nur deren Verbindung mit dem sogenannten kreisfoͤrmigen Bolzenprincipe (circular bolt principle) zu beschreiben und darzustellen. Fig. 27 ist ein Fronteaufriß einer kreisfoͤrmigen Bolzenmaschine, woran die verbesserten Theile in jener Stellung dargestellt sind, in der sie sich befinden, wenn sie in Thaͤtigkeit sind. Fig. 28 ist ein Durchschnittsaufriß quer durch die Maschine, und Fig. 29 ein Aufriß, woran man jenen Theil des Ruͤkens der Maschine sieht, der gegen das linke Ende von Fig. 27 gerichtet ist. Zu groͤßerer Deutlichkeit ist in Fig. 30 ein Aufriß der verbesserten Theile fuͤr sich allein in groͤßerem Maßstabe und in Fig. 31 ein Querdurchschnitt derselben gegeben. An allen diesen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auf gleiche Gegenstaͤnde. Die kreisende oder drehende Bewegung erhaͤlt die Maschine mittelst eines Laufbandes, welches von irgend einer Triebkraft her uͤber den Rigger a laͤuft, oder mittelst irgend einer anderen Vorrichtung, durch welche die horizontale Hauptwelle in Bewegung gesezt werden kann. An dieser Welle befinden sich Triebstoͤke, welche in die Zahnraͤder cc eingreifen, die an der Klopfwelle dd aufgezogen sind, welche die arbeitenden Theile der Spizen- oder Tullmaschine auf die gewoͤhnliche Weise treiben, so daß hier keine weitere Beschreibung dieser Einrichtung noͤthig ist. An dem einen Ende der Klopfwelle d befindet sich ein Winkeltriebstok e, der in einen entsprechenden, und an der senkrechten Welle f aufgezogenen Triebstok eingreift. Dieselbe senkrechte Welle faͤhrt uͤbrigens auch die Muschel- oder Klopfraͤder (cams or tappet-wkeels), welche die verschiedenen mechanischen Vorrichtungen in Bewegung sezen, durch welche in Verbindung mit dem Spizenneze auch die verschiedenen Fabrikate, die man sonst durch die Kettenmaschinerie erzeugt, hervorgebracht werden. Das Fabrikat, um das es sich hier handelt, wird dadurch erzeugt, daß man Seide, Baumwolle oder andere Faserstoffe mit dem gewoͤhnlichen Bobbinnet durchwebt, indem man auf eine aͤhnliche Weisen wie dieß bei den Kettenmaschinen geschieht, mittelst Fuͤhrern und Nadeln Rundschnuͤre, Schlingen u. dgl. durch die Maschen und um die Faden, welche die Maschen bilden, zieht. Die Seide, die Baumwolle oder das sonstige Material, welches unter den Tull oder das Nez gewebt werden soll, wird zuerst auf die Walzen g und h, die sich uͤber der Spizenmaschine befinden, aufgewunden, und von diesen dann an die Fuͤhrer ii herabgefuͤhrt, die man in Fig. 32 einzeln fuͤr sich in der Haͤlfte ihrer natuͤrlichen Groͤße sieht. Diese Fuͤhrer ii sind in Bleien aufgezogen und an die Stange kk geschraubt, welche laͤngs der Fronte der Maschine laͤuft, und welche mittelst der Glieder lll an der Welle m aufgehaͤngt ist die sich in ihren Zapfenlagern schwingt. Die Nadeln oo, welche zur Bildung der Rundschnuͤre oder Borduͤren angewendet werden, sind eben so, wie dieß an dem gewoͤhnlichen Kettengestelle der Fall ist, mit Baͤrten oder Federhaken versehen und in Bleien aufgezogen. Man sieht sie in Fig. 33 von halber Natuͤrlicher Groͤße. Die Bleie dieser Nadeln sind an der Stange pp festgemacht, die sich an dem Ruͤken der Maschine befindet. Eben diese Stange ist ferner mittelst der Glieder ll an der Welle qq aufgehaͤngt, und diese beiden Wellen m und q erhalten ihre schwingende Bewegung durch die kreisenden Muschel- oder Klopfraͤder, welche an der oben erwaͤhnten senkrechten Welle f aufgezogen sind. An der durch die Spizenmaschine laufenden Stange r ist eben uͤber den Aufnahmspizen eine lange Platte oder eine Reihe kurzer Platten s, s, s angebracht. In dieser Platte befindet sich in gerader Linie eine Reihe Loͤcher, von denen jedes so weit ist, daß eben eine Nadel durch dasselbe gehen kann; und diese Loͤcher stehen genau einer correspondirenden Reihe von Maschen des Nezes gegenuͤber. Die Spizen der Nadeln ruhen, ehe sie durch das Nez gezogen werden, in diesen sichern. Die Fuͤhrer i und die Nadeln o sind in der Maschine unmittelbar uͤber den Aufnahmspizen angebracht, und sollen sich so nahe an denselben befinden, als es die Umstaͤnde erlauben. Nachdem hiernach die gegenseitige Stellung der Fuͤhrer und der Nadeln, so wie auch jene der Walzen, die sie mit Seide, Baumwolle oder dem sonstigen Faden versehen, beschrieben worden, wollen wir nun zur Erklaͤrung der Operation, die sie vollbringen, uͤbergehen, und die Beschreibung der weiteren Details bis spaͤter versparen, wo sie dann auch deutlicher seyn werden. Wenn die Nadelstange p nach Vorwaͤrts bewegt wird, so werden die Enden der Nadeln o beilaͤufig einen halben Zoll weit durch die Loͤcher in den Platten s und durch die Maschen des Nezes t, welches uͤber die Stange r gezogen ist, geschoben. Siehe Fig. 34. In dieser Stellung bleiben nun die Nadeln still stehen, waͤhrend die Fuͤhrungsstange k in Bewegung gesezt wird. Durch diese Bewegung wird das Ende der Fuͤhrer, die den Faden tragen, herabgesenkt, um den unteren Theil der Nadeln, der sich zu gleicher Zeit seitwaͤrts bewegt, gefuͤhrt, und dann wieder in ihre fruͤhere Stellung emporgehoben, so daß auf diese Weise jeder Faden in Form einer Schlinge um die Nadel gelegt wird, die in den Bart oder Federhaken gezogen wird, sobald die Fuͤhrer zuruͤkweichen. Die nun zunaͤchst folgende Bewegung bewirkt, daß die Fuͤhrer zuruͤkweichen, und daß folglich die Fadenschlingen auf die Spizen der Nadeln empor in die Barte gezogen werden. Zu gleicher Zeit veranlaßt aber eine andere Bewegung, daß die Nadeln zuruͤkweichen, wo dann deren Federn oder Barte gegen den abgerundeten horizontalen Rand und den Rand des herabhaͤngenden Rahmens v (den man in Fig. 35 von halber natuͤrlicher Groͤße im Durchschnitte sieht) zu liegen kommen. Mittelst dieses horizontalen Randes, den man gewoͤhnlich die Drukerstange (presser-bar) nennt, werden nun die Barte der Nadeln dicht in kleine, an den unteren Theilen der Nadeln befindliche Furchen oder Ausschnitte gepreßt, damit dieselben wieder durch die Maschen des Nezes gehen koͤnnen, ohne sich zu verhaͤngen, waͤhrend sie die Fadenschlingen, die sie eben von den Fuͤhrern erhielten, durch die Maschen des Nezes ziehen. Waͤhrend der eben beschriebenen Operation schreiten auch die uͤbrigen Operationen der Maschine vorwaͤrts, und es wird eine neue Portion Nez, d.h. eine neue Maschenreihe erzeugt. Die Spizen, welche das Nez aufnehmen, und der Werkbaum, der dasselbe aufzieht, bewirken waͤhrend des oben beschriebenen Zuruͤkweichens der Nadeln, daß eine zweite Maschenreihe den Loͤchern in der Platte s gegenuͤber zu liegen kommt. Hierauf treten die Nadeln neuerdings wieder vorwaͤrts, und waͤhrend sie nun durch das Nez treten, werden die Fadenschlingen, die sie fruͤher durchgezogen haben, unter den Baͤrten der Nadeln wieder auf deren Stiele oder Schenkel zuruͤkgedruͤkt oder zuruͤkgeschoben. In diesem Zustande sind nun die Nadeln zur Aufnahme einer neuen Portion Faden bereit, und diese wird dann auch wieder durch die bereits oben beschriebene Bewegung der Fuͤhrer auf die Nadeln geschlungen. Wenn das Muster, welches hervorgebracht werden soll, nur aus Reihen von einfachen, in geraden Linien laufenden Augen oder Schlingen besteht, so koͤnnen dieselben Fuͤhrer die Nadeln auf dieselbe Weise wieder mit Faden umschlingen; soll aber ein breiter, aus mehreren Reihen verbundener Augen bestehender Streifen verfertigt werden, so muͤssen die Fuͤhrer seitwaͤrts traversiren, und die Faden an jene Nadeln abgeben, die denen zunaͤchst liegen, auf welche sie fruͤher einwirkten. Wenn die Nadeln wieder uͤber die Drukerstange zuruͤkweichen, so werden deren Barte auf dieselbe Weise wie fruͤher wieder in die fuͤr sie bestimmten Fugen gedruͤkt, so daß die Nadeln nicht nur frei durch das Nez gehen, sondern auch die fruͤher gemachten Schlingen abgleiten lassen koͤnnen. Auf diese Weise ziehen die Nadeln, indem sie bis an das Ende ihrer Bewegungen zuruͤkweichen, die neuen Schlingen durch jene, welche vorher gemacht wurden. In demselben Augenblike macht die Werkwalze oder der Werkbaum eine leichte Umdrehung und zieht so die zuerst beschriebene Reihe von Schlingen in Verbindung mit den Maschen des Tulls oder Nezes auf, waͤhrend die Schlingen, welche zulezt an den Nadeln gebildet wurden, unter den Baͤrten an denselben verbleiben, so daß bei der naͤchsten Operation eine zweite Reihe von Schlingen durchgezogen werden kann. Auf diese Weise werden hinter einander mehrere Streifen von Seiden-, Baumwoll- oder anderen Schlingen in die Maschen des Nezes eingetragen, und zwar nach verschiedenen Formen oder Mustern, indem man die Nadeln oder die Fuͤhrer auf irgend eine Art, deren man sich auch beim Betriebe der Kettenmaschinen bedient, verschiebt. Wir wollen nun, nachdem wir das Allgemeine der durch gegenwaͤrtiges Patent patentirten Erfindung vorausgeschikt haben, auch die einzelnen Theile des Mechanismus, der mit der Spizenmaschine verbunden werden soll, beschreiben, und dabei voraussezen, daß sich die Maschine im Gange befinde. Die horizontale Welle d dreht sich und treibt folglich die senkrechte Welle f. Das untere Muschel- oder Klopfrad, welches sich bei w an dieser senkrechten Welle befindet, und welches man in Fig. 36 fuͤr sich dargestellt sieht, wirkt auf den Hebel x, der sich am Hinteren Theile oder Ruͤken der Maschine befindet, und sezt so die Hintere horizontale Welle q, welche durch Gelenkstuͤke jj mit der horizontalen Nadelstange p in Verbindung steht, in schwingende Bewegung. Waͤhrend nun die Gegenreibungsrolle, die sich am unteren Ende des Hebels x befindet, gegen den kreisfoͤrmigen Rand des Muschelrades w laͤuft, bleibt die Nadelstange p unbeweglich, und die Enden der Nadeln o in den Loͤchern der Platte s; kommt hingegen jener Theil des Muschelrades w, von dessen Rand ein Theil abgeschnitten ist, an die Gegenreibungsrolle, so wird die Ruͤkenfeder y, indem sie mit Kraft auf den Hebel x einwirkt, diesen Hebel zu einer Bewegung nach Einwaͤrts, und folglich auch die mit ihm verbundene und sich schwingende Welle g veranlassen, sich so weit umzudrehen, daß die Stange p vorwaͤrts getrieben, und die Nadeln o folglich zu dem oben eroͤrterten Zweke durch die in der Platte s befindlichen Loͤcher geschoben werden. Der an dem Muschelrade w angebrachte Ausschnitt ist so groß, daß er, obschon das Rad seine Umdrehung fortsezt, den Nadeln doch so viel Zeit laͤßt, daß sie unbeweglich in der vorwaͤrts geschobenen Stellung bleiben koͤnnen, waͤhrend die Fuͤhrer die Fadenschlinge um dieselben legen. Wenn nun aber wieder der groͤßere Durchmesser oder der kreisfoͤrmige Theil des Muschelrades w herum kommt und auf, den Hebel x wirkt, so werden die Nadeln wieder in die zuerst beschriebene Stellung zuruͤkgezogen werden, und daselbst, wie gesagt, einige Zeit uͤber unbeweglich bleiben. Die mechanischen Vorrichtungen, wodurch die Fuͤhrer i, i, i, die die Seiden-, Baumwoll- oder anderen Faden fuͤhren, und welche die Schlingen auf den Nadeln bilden, in Bewegung gesezt werden, sind folgende. Man muß hier vor Allem beruͤksichtigen, daß die Fuͤhrerstange k an kleinen Wellen z, z, z in den Gelenkstuͤken l, l, l haͤngt, welche von der sich schwingenden Welle herabhaͤngen, und daß die Fuͤhrer ihre Bewegungen von dem oberen, an der senkrechten Welle f befindlichen Muschelrade A mitgetheilt erhalten. So wie sich dieses Muschel- oder Klopfrad A, welches man in Fig. 37 sieht, umdreht, kommt dessen Umfang gegen eine an dem Ende des Hebels B befindliche Gegenreibungsrolle, und hebt folglich dieses Ende des Hebels empor. Da sich nun dieser Hebel aber in der Mitte um seinen Stuͤzpunkt dreht, so folgt hieraus, daß das entgegengesezte Ende des Hebels nothwendig herabgedruͤkt werden wird. In der Naͤhe dieses lezteren Endes des Hebels ist ein Wipper C angeschraubt, der mit dem Ende des Hebels das bildet, was man gewoͤhnlich einen Finger und Daumen (finger and thumb) zu nennen pflegt. An der Fuͤhrstange k ist gegen ihr linkes Ende hin ein senkrechter Arm D befestigt, dessen oberer Theil nach Ruͤkwaͤrts gebogen ist, und sich in einen kleinen aufrechten Stift E endigt; und von der Seite dieses Armes D aus erstrekt sich ein kleines Stuͤk, welches von dem eben beschriebenen Finger und Daumen festgehalten wird. Hieraus erhellt, daß, wenn der erhoͤhte Theil des Muschelrades A das Ende des Hebels B nach Auswaͤrts treibt, der Finger und Daumen C, der sich an dem entgegengesezten Ende befindet, den oberen Theil des Armes D nach Einwaͤrts druͤken wird, und daß hierdurch die Fuͤhrstange emporgetrieben wird, so daß die Enden der Fuͤhrer unter die Nadeln herabgedruͤkt werden. Der Stift E, der sich an dem oberen Ende des Armes D befindet, und auf diese Weise nach Einwaͤrts gedruͤkt wird, wird nun zwischen eine an der inneren Seite des stillstehenden Stuͤkes G befindliche, schiefe Flaͤche und eine Vorrichtung H gebracht, welche den Maschinisten unter dem Namen CastabackWir wissen den Ausdruk Castaback, dessen sich die englischen Maschinisten bedienen, hierdurch kein passendes, deutsches Wort zu geben, hoffen aber, daß unsere Mechaniker die Sache aus der Zeichnung hinreichend ersehen werden.A. d. Ueb. bekannt ist. Dieser Castaback ist wie ein Kegelstuͤk geformt, und an einem kleinen Hebel I, hinter welchem sich die Feder J befindet, festgemacht. Der Stift des Armes D entweicht daher, wenn er gegen die schiefe Flaͤche I zuruͤkgetrieben wird, durch den Castaback hinter den Federknauf J, und wird dadurch mit der Fuͤhrstange k und mit den Fuͤhrern i nach Links geschoben, durch welche leztere Bewegung der Fuͤhrer i die Faden auf die fruͤher beschriebene Weise unter die Nadeln gefuͤhrt werden. Die an dem Ende des Hebels B befindliche Walze gleitet nun, sowie sich das Muschel- oder Klopfrad umdreht, von dem erhoͤhten Theile desselben ab, und gelangt so an den kreisfoͤrmigen Theil des Rades. Dadurch ist dem Hebel B gestattet wieder seine fruͤhere Stellung einzunehmen, so daß auch der Arm D wieder in seine senkrechte, und die Fuͤhrungsstange k in ihre horizontale Stellung kommen kann, in welcher sie durch die Kraft der Federn K wieder nach Rechts auf ihre Achsen zuruͤkgeschoben wird, so daß sie ganz ihren fruͤheren Plaz einnimmt. Durch diese Bewegungen werden die Fuͤhrer gezwungen, die Faden unter und um die Nadeln zu fuͤhren, und dieselben in Schlingen um die Nadeln zu legen, wie dieß weiter oben beschrieben wurde. Um nun zu bewirken, daß die Fuͤhrer zuruͤkweichen, und daß die Schlingen auf die fruͤher angedeutete Weise unter den Baͤrten weg an die Spizen der Nadeln gezogen werden, wirkt hierauf die kleine Muschel L (Fig. 37), welche auf der oberen Flaͤche des Rades A festgemacht ist, auf das Ende des herabhaͤngenden Hebels M; dieser bewegt, indem er mittelst der Muschel nach Außen getrieben wird, die Welle m, und folglich durch die Gelenkstuͤke lll auch die Stange k, welche die Fuͤhrer zum Behufe des Anspannens der Faden nach Ruͤkwaͤrts zieht. Wenn nun aber die Muschel L den Hebel passirt hat, so bewirkt die Kraft der Feder N, daß sich die Fuͤhrstange k wieder nach Einwaͤrts in ihre ruhende Stellung begibt. Damit die Fuͤhrer zur Vollbringung der oben beschriebenen Operation gehoͤrig mit Faden versehen werden, wird die Seide, die Baumwolle oder das sonstige, auf die Walzen g und h aufgewundene Material, von diesen Walzen aus zwischen Rietblaͤttern durch, oder auf irgend eine andere geeignete Theilungsmethode, wie eine Kette an die Fuͤhrer gezogen: man sieht dieß an dem Fronteaufrisse bei PP. Die noͤthige Quantitaͤt Faden wird dadurch abgegeben, daß die Walze h durch den Sperrkegel R in eine langsame drehende Bewegung versezt wird. Dieser Sperrkegel R ist naͤmlich an der hinteren, sich schwingenden Welle q befestigt, und greift in die Zaͤhne des Sperrrades s, welches an der Achse der Walze h aufgezogen ist, und treibt dasselbe bei jeder Schwingung der Welle q um einige Zaͤhne vorwaͤrts, so daß gerade so viel Faden abgegeben wird, als zur Bildung des inneren Theiles der Borduͤre nothwendig ist. Die Walze g, welche an dem entgegengesezten Ende durch die Raͤder T getrieben wird, die mit einem an der Achse der Walze h befindlichen Rade communiciren, liefern die Faden fuͤr die Raͤnder der Borduͤren. Wenn daher nur einfache Schlingenreihen in den Tull eingetragen werden sollen, so braucht man nur eine einzige dieser Walzen. Es bleibt nun nur mehr zu beschreiben uͤbrig, auf welche Art und Weise breite Muster oder Streifen, die aus mehreren, mit einander verbundenen Schlingenreihen bestehen, in den Tull oder das Nez eingetragen werden koͤnnen. Dieß geschieht durch eine schaukelnde oder seitliche Bewegung, in die die Fuͤhrer oder die Nadeln versezt werden. Wird diese Bewegung den Nadeln mitgetheilt, so muͤssen nothwendig auch die Platten mit den Loͤchern, durch welche die Nadeln gehen, bewegt werden. Zu diesem Behufe ist es nun am besten, wenn man ein Muschelrad V anwendet, welches durch einen, an der Spize der senkrechten Welle f befindlichen Triebstok getrieben wird. Der Umfang dieses Muschelrades muß solche Einschnitte und Erhoͤhungen haben, daß es die gehoͤrige Wirkung hervorbringt, wenn es auf eine an dem Pfosten U angebrachte Gegenreibungsrolle wirkt. Dieser Pfosten ist naͤmlich an der vorderen Schwingwelle m befestigt, und stoͤßt oder treibt auf diese Weise diese Welle und folglich auch die Fuͤhrstange: eine Bewegung, welche allen Spizen- oder Tullfabrikanten hinlaͤnglich bekannt ist. Der Patent-Traͤger beschraͤnkt sich jedoch nicht auf diese einzelne Methode die Nadeln oder Fuͤhrer zu treiben oder in ihrer Lage zu veraͤndern, oder wie die Spizenweber sagen, sie zu traversiren, indem derselbe Zwek auch durch sehr verschiedene andere Mittel eben so gut erreicht werden kann. Der Patent-Traͤger bemerkt uͤbrigens am Ende seiner Patent-Erklaͤrung noch, daß er sich nicht auf die hier beschriebene Methode seine Erfindungen an einer nach dem kreisfoͤrmigen Bolzenprincipe erbauten, und durch eine kreisende Triebkraft bewegten Spizenmaschine anzubringen beschraͤnkt; sondern daß er dieselben, versteht sich mit gehoͤrigen, den Umstaͤnden angemessenen Modificationen, auch an allen uͤbrigen verschiedenen Bobbinnet-Maschinen anbringen kann, diese Maschinen moͤgen durch eine kreisende Kraft oder durch die Haͤnde des Arbeiters getrieben werden. Sein Patent-Anspruch besteht daher im Allgemeinen in der Anwendung von Nadeln und Fuͤhrern, wie man sie in den Kettenmaschinen hat, in Verbindung mit einer Bobbinnet-Maschine, um auf diese Weise mit den Bobbinnet-Maschinen zugleich auch jene Arbeiten zu verrichten, die man bisher mit den Kettenmaschinen erzeugte.

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Tafel Tab. I
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