Titel: | Bericht des Hrn. Francoeur über die Verbesserung, welche Hr. Robert an der Wekeruhr des Hrn. Laresche anbrachte. |
Fundstelle: | Band 48, Jahrgang 1833, Nr. VIII., S. 62 |
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VIII.
Bericht des Hrn. Francoeur
uͤber die Verbesserung, welche Hr. Robert an der
Wekeruhr des Hrn. Laresche anbrachte.Wir haben schon im Polyt. Journ.
Bd. XLVI. S. 392
eine Ankuͤndigung der Erfindung des Hrn. perRobert
mitgetheilt, und geben nun auch diesen Bericht, aus welchem
dieselbe allen Uhrmachern deutlicher werden wird.A. d. R.
Aus dem Bulletin de la
Société d'encouragement. Novbr. 1832,
S. 401.
Robert's Verbesserungen an den
Wekeruhren.
Das Comité der mechanischen Kuͤnste hat der
Gesellschaft bereits im J. 1827 einen guͤnstigen Bericht
uͤber eine Erfindung des Hrn. Laresche erstattet, deren Zwek darin bestand, jede Axt
von Uhr durch Verbindung mit einem eigenen Apparate oder
Schlagwerke in eine Wekeruhr zu verwandeln.Siehe Polyt. Journ. Bd. XXVI. S. 301.
A. d. R.
Der Erfinder traf hiebei die Einrichtung, daß die Bewegung des
Minutenzeigers auf diesen Apparat fortgepflanzt wurde, so daß
das Schlagwerk in Thaͤtigkeit gerieth, sobald dieser
Zeiger eine bestimmte Anzahl von Umdrehungen gemacht hatte. So
große Anerkennung nun diese Erfindung auch bei allen
Sachverstaͤndigen fand, so entsprach doch die Aufnahme
derselben, die man von Seite des Publicums hoffen konnte,
keineswegs den gehegten Erwartungen, und zwar, wie uns scheint,
aus folgenden Gruͤnden: 1) weil das Instrument, obschon es Jedermann leicht in der Tasche bei sich tragen
konnte, doch noch fuͤr Viele einen zu großen Umfang zu
haben schien; 2) weil dessen Preis zu hoch war, und 3) endlich,
weil sich bei der Einrichtung des Mechanismus, die in Bezug auf
die Uhr noͤthig war, um das Schlagwerk zu einer
bestimmten Stunde schlagen zu machen, allerlei Schwierigkeiten
zeigten, die, wenn sie nicht gehoͤrig beseitigt wurden,
die Wirkung des ganzen Mechanismus ungewiß machten, so zwar, daß
sich der Weker aus Mangel an Geschik desjenigen, der ihn
stellte, bald zu fruͤh, bald zu spaͤt
hoͤren ließ.
Hr. Robert hat die schoͤne und
niedliche Maschine des Hrn. Laresche
auf eine solche Weise abgeaͤndert, daß die eben
erwaͤhnten Vorwuͤrfe, die derselben gemacht werden
konnten, gar nicht mehr in Betracht kommen. Er hat
naͤmlich deren Umfang um mehr als die Haͤlfte
verkleinert, und deren Preis auch so weit erniedrigt, daß man
sie gegenwaͤrtig um 27 Franken haben kann,
waͤhrend sie fruͤher deren 40 kostete. Ueberdieß
ist der Mechanismus, der das Schlagwerk mit der Uhr
uͤbereinstimmen machte, nicht derselbe geblieben. An dem
Weker des Hrn. Laresche bewirkte
naͤmlich ein Zapfen, der sich mit einem vierekigen
Schluͤssel oder Fuͤhrer endigte, und der auf dem
Minutenzeiger der Uhr aufgesezt war und mit ihr lief, mittelst
eines kleinen Hebels, daß ein Stern nach jeder Umdrehung einen
Sprung machte. Dies Stern machte nach einer gewissen Anzahl von
Umdrehungen den Vorfall los, der das Schlagwerk aufhielt, so daß
dieses Schlagwerk immer nur dann losging, wenn der Stern
gesprungen war. Um nun zu beiwirken, daß das Schlagwerk erst
nach einer bestimmten Anzahl von Stunden oder Viertelstunden in
Thaͤtigkeit kam, mußte man die Uhr in eine eigene und
bestimmte Stellung bringen, welche wenigstens fuͤr solche
Leute, die von der Uhrmacherkunst nichts verstehen, nicht immer
leicht zu finden war.
Hr. Robert bringt hingegen statt des
Hebels einen Triebstok, den er an der Achse des Zapfens, der
sich mit dem Minutenzeiger dreht, aufzieht, und statt des
Sternes ein ziemlich großes Zahnrad an, welches die Stelle eines
mit zwoͤlf Stunden bezeichneten Zifferblattes vertritt,
so zwar, daß dieses Rad gleichzeitig mit dem Minutenzeiger
laͤuft, und 1/12 Umdrehung macht, waͤhrend dieser
eine ganze Umdrehung vollendet. An diesem Rade befinden sich
Zahlen, welche von 0 bis 12 fortlaufen, und welche die Stunden
andeuten, die zwischen dem Aufziehpunkte der Uhr und jenem
Augenblike, in welchem sich der Weker hoͤren lassen soll,
verlaufen. Wenn man z.B. will, daß der Weker um 4 3/4 Uhr
ablaufe, so zieht man ihn auf, und bringt die Zahl 4 3/4 des
Zifferblattes mit einem feststehenden Zeiger in Correspondenz.
Da nun das Zifferblatt mit der Uhr geht, so wird nach 4 3/4
Stunden die Stunde 0 vor den Zeiger
gefuͤhrt werden, und in diesem Augenblike wird ein Zapfen
den Vorfall ausheben, so daß das Schlagwerk zum Wagen
koͤmmt.