Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 48, Jahrgang 1833, Nr. LXIV., S. 308 |
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LXIV.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 23. Maͤrz bis
15. April 1833 in England ertheilten Patente.
Dem Joshua Horton,
Dampfkessel-Fabrikant am Taylors Dock, Birmingham:
auf eine Verbesserung in der Verfertigung schmiedeiserner
Ketten, die zu mannigfaltigen Zweken anwendbar ist. Dd. 23. Maͤrz 1833.
Dem John Joyce, Gentleman in South
Row, New Road, St. Pancras, in der Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen an der Maschinerie zur Verfertigung von
Naͤgeln. Von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 28. Maͤrz 1833.
Dem John White, Mechaniker und
Eisengießer in der Stadt Southampton: auf Verbesserungen an
den Maschinen zum Heben des Wassers und anderen Zweken, die
durch Dampf oder andere Kraͤfte getrieben werden. Dd. 28. Maͤrz 1833.
Dem Charles Terry, Kaufmann in
Shoe Lane, in der City von London: auf Verbesserungen im
Gerben der Haͤute und Felle. Dd. 28. Maͤrz 1833.
Dem John Obadiah Newell Rutter,
Weinhaͤndler in Lymington, in der Grafschaft
Southampton: auf ein verbessertes Verfahren Hize zu
erzeugen, zum Heizen der Kessel und Retorten, so wie zu
anderen Zweken. Dd. 30.
Maͤrz 1833.
Dem William Shilton, Maschinist in
Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf einen
verbesserten Apparat zum Hauen der Feilen und Raspeln. Dd. 3. April 1833.
Dem Edward Boys
jun., Gentleman in Rochester, in
der Grafschaft Kent: auf einen Apparat, um Ungluͤk zu
verhindern, wenn Wagen Huͤgel herabfahren oder sich
in anderen gefaͤhrlichen Lagen befinden. Dd. 4. April 1833.
Dem George Rodgers, Kaufmann in
Sheffield, in der Grafschaft York, und John Tatam, Gaͤrtner in Hilton,
in der Grafschaft Derby: auf einen verbesserten Knopf. Dd. 4. April 1833.
Dem Joseph Gibbs, Mechaniker in
Kent Road, in der Grafschaft Surrey: auf sein Verfahren und
seine Vorrichtungen, um gewisse Gemaͤlde zur Schau
auszustellen. Dd. 4. April
1833.
Dem John Ericsson, mechanischem
Ingenieur in Albany Street, Regents Park, in der Grafschaft
Middlesex: auf eine Maschine zur Erzeugung von Triebkraft,
wobei man mehr Kraft durch eine gegebene Menge Brennmaterial
erhaͤlt, als bisher der Fall war. Dd. 4. April 1833.
Dem Claude Marie Hilaire Molinard,
Kaufmann in Bury Street, St. Mary Axe, in der City von
London: auf gewisse Verbesserungen an mechanischen
Webestuͤhlen. Von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 9. April 1833.
Dem George Washington Wildes,
Kaufmann in Coleman Street, in der City von London: auf
gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden und
Bearbeiten des Marmors und anderer Steine. Dd. 15. April 1833.
Dem James Smith
jun. und Francis Smith, beide Mechaniker in
Radford, bei Nottingham: auf Verbesserungen an den Maschinen
zur Verfertigung von Bobbinnetspizen. Dd. 15. April 1833.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions, Mai 1833, S. 319)
Verzeichniß der vom 1. bis 24. Mai 1819 in
England ertheilten und jezt verfallenen Patente.
Des John Pinchback,
Muͤhlenbaumeisters in Atherstone, Warwickshire: auf
sein Verfahren eine Maschine zum Fangen der Fliegen und
Wespen zu verfertigen, Dd. 1.
Mai 1819.
Des Robert Lopland, Kaufmanns in
Liverpool, Lancashire: auf eine neue Verbindung von
Apparaten, um dadurch Kraft zu erlangen. Dd. 1. Mai 1819.
Des Uriah Haddock, Chemikers in
Mile End, Middlesex: auf ein Verfahren Leuchtgas aus
Steinkohlen zu bereiten, welches reiner als bei der bisher
befolgten Methode gewonnen wird. Dd. 1. Mai 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd.
XXXVII. S. 332.)
Des William Sawbridge,
Webstuhlfabrikant und Bandweber in White Friars Lane, St.
Michael, Coventry: auf Verbesserungen an mechanischen
Webstuͤhlen zum Weben von gemusterten
Baͤndern. Dd. 6. Mai
1819.
Des Henry Booth, Kaufmanns in
Liverpool, Lancaster: auf ein Verfahren Bothe und andere
Fahrzeuge vorwaͤrts zu treiben. Dd. 6. Mai 1819. (Beschrieben im
Repertory, zweite Reihe, Bd.
XXXVI. S. 129.)
Des John Lowder, Architecten in
Walcot, Somersetshire: auf Verbesserungen an den Maschinen
zum Zubereiten des Flachses, Hanfes und anderer Faselstoffe.
Dd. 8. Mai 1819.
Des James Mason, Kaufmanns in
Birmingham, Warwickshire: auf ein Verfahren die Ruder von
Bothen, Barken, Schiffen und anderen Fahrzeugen zu treiben.
Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 8. Mai 1819.
Des Sarah Thompson, Korkfabrikant
in Rotherhithe, Surrey: auf eine Maschine zum Korkschneiden.
Dd. 15. Mai 1819.
Des Edward Wall, Gentleman in
Minchinhampton, Gloucestershire: auf Verbesserungen an
Postkutschen und anderen Wagen. Dd. 18. Mai 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd.
XXXVI. S. 205.)
Des George Atkins, Gentleman in
Hornsey Road, Islington, Middlesex: auf ein Instrument, um
die Abweichungen des Compasses zu bestimmen, er nennt es meridian declination dial. Dd.
18. Mai 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVI. S. 1.)
Des William Rutt, Druker und
Stereotypengießer in Shacklewell, Middlesex: auf
Verbesserungen an Drukerpressen, die sich aber nicht auf den
Schwaͤrzungsapparat erstreken. Dd. 24. Mai 1819.
Des Tar Cowper, Tischler in Weston by Weeden, Northamptonshire: auf Verbesserungen an
Pfluͤgen. Dd. 18. Mai
1819.
Des James Hollingrake, Mechaniker
in Manchester, Lancashire: auf Verbesserungen im Gießen und
Formen der Metalle. Dd. 15. Mai
1819. (Beschrieben im Repertory,
zweite Reihe, Bd. XLI. S. 162.)
Des John Thomas Barry, Chemikers
und Droguisten im Plough Court, Lombart Street, London: auf
verbesserte Apparate zur Destillation, zum Abdampfen und
Austroknen, so wie zur Bereitung von Farben. Dd. 24. Mai 1819. (Beschrieben
im Repertory, zweite Reihe, Bd.
XXXVIII. S. 257.)
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions, Mai 1823, S. 317.)
Programm der von der Société d'encouragement
pour l'industrie nationale in der General-Sizung
vom 26sten December 1832 fuͤr die Jahre 1833, 1834, 1835
und 1837 ausgeschriebenen Preise.
Preise fuͤr das Jahr
1833.
Chemische
Kuͤnste.
1. Preis von 3000 Franken
fuͤr die Entdekung und Ausbeutung von
Steinbruͤchen, welche Steine zum Steindruke
liefern.
2. Preis von 2000 Franken
fuͤr die Fabrikation kuͤnstlicher
Steine, die die lithographischen Steine zu ersezen
im Stande sind.
3. Preis von 1000 Franken
fuͤr die Uebertragung alter Kupferstiche auf
lithographische Steine.
4. Preis von 2400 Franken
fuͤr Entdekung eines Verfahrens, mittelst
dessen man die Verfaͤlschung des
Getreidemehls mit dem
Erdaͤpfel-Sazmehle erkennen
kann.
5. Preis von 6000 Franken
fuͤr die Entdekung eines Verfahrens, durch
welches das Saz- oder
Staͤrk-Mehl die Eigenschaft
erhaͤlt ein Brod zu geben, welches eben so
gut geht oder gaͤhrt, wie das Brod aus
Waizenmehl.
Oekonomische
Kuͤnste.
6. Preis von 5000 Franken auf
Austroknung des Fleisches.
Akerbau.
7. 2 Preise (einer von 5000 und einer von 1500
Franken) fuͤr
Bepflanzung abschuͤssiger
Gruͤnde.
Preise, welche auf das Jahr 1833
verschoben wurden.
Mechanische
Kuͤnste.
8. 5 Preise (von 2000, 4000, 3000, 2000 und
2500 Franken) fuͤr
Fabrikation von Roͤhren zu
Wasserleitungen.
9. Preis von 2000 Franken auf
Erzeugung von Ziegeln aller Art mit
Maschinen.
10. Preis von 1000 Franken
fuͤr eine Handmuͤhle zum
Schaͤlen der
Huͤlsenfruͤchte.
Chemische
Kuͤnste.
11. Preis von 3000 Franken
fuͤr Fabrikation von Flaschen fuͤr
schaͤumende Weine.
12. 3 Preise (von 1500, 1200 und 1500
Franken), fuͤr die
Verfertigung von metallenen Ruͤstungen und
Amianth-Geweben, um gegen die Wirkung der
Flammen zu schuͤzen, und fuͤr ein
Verfahren, wodurch organische Gewebe unverbrennlich
gemacht werden koͤnnen.
13. Preis von 3000 Franken
fuͤr Errichtung einer Fabrik im Großen zur
Erzeugung von feuerfesten Schmelztiegeln.
14. 2 Preise fuͤr
Verbesserungen im Steindruke.
(Naͤmlich ein Preis von 600 Franken fuͤr
die beste Vorschrift zur Verfertigung der
vorzuͤglichsten lithographischen Kreide, wie im
Polytechnischen Journal
Bd. XXIII. S.
281; und ein Preis von 1500 Franken
fuͤr irgend ein Mittel, um die Schwaͤrze
auf die Steine aufzutragen, welches von der Walze verschieben und von den
Nachtheilen derselben frei ist, wie im Polytechnischen Journal
Bd. XLI. S.
462.)
15. Preis von 2000 Franken
fuͤr den Steindruk mit Farben.
16. 3 Preise fuͤr
Verbesserungen an dem Baue der Oefen.
(Diese Preis-Aufgaben sind dieß Mahl auf folgende
Weise gestellt:
1) Ein Preis von 3000 Franken
fuͤr den Verfasser einer Abhandlung, durch
welche der Bau der zur Oxydation der Metalle
dienenden Oefen auf einen hohen Grad von
Vollkommenheit gebracht wird.
2) Ein Preis von 3000 Franken
fuͤr denjenigen, der die beste Art die zum
Schmelzen der Metalle und Reduciren der Metalloxyde
bestimmten Oefen zu bauen lehrt.
3) Ein Preis von 4000 Franken
fuͤr denjenigen, der einen Apparat vorlegt,
mit welchem sich am Besten Dampf von einem Druke von
zwei Atmosphaͤren erzeugen laͤßt, oder
fuͤr einen Apparat, der am Vorteilhaftesten
Dampf von 3 Atmosphaͤren Druk erzeugt; oder
endlich fuͤr einen Apparat, der sich am
Besten zum Eindampfen von Fluͤssigkeiten, in
denen Salze oder andere Koͤrper enthalten
sind, eignet.)
17. Preis von 2000 Franken
fuͤr eine Substanz, die den Tischleim oder
die Hausenblase zu ersezen vermag.
18. Preis von 2400 Franken
fuͤr eine andere Spiegel-Belegung als
die bisher bekannten.
19. Preis von 3000 Franken
fuͤr Entdekung eines Metalles oder einer
Legirung, welche sich nicht so leicht wie Stahl und
Eisen oxydirt, und welche an den zur Zerkleinerung
der weichen Nahrungsmittel bestimmten Maschinen
anwendbar ist.
20. Preis von 1200 Franken
fuͤr Reinigung von Rinden, aus denen Papier
verfertigt wird.
Oekonomische
Kuͤnste.
21. Preis von 2000 Franken
fuͤr Aufbewahrung des Eises.
Akerbau.
22. Preis von 1500 Franken
fuͤr Anpflanzung von,
Papier-Maulbeerbaͤumen.
Preise fuͤr das Jahr
1834.
Mechanische
Kuͤnste.
23. Preis von 3000 Franken
fuͤr die Fabrikation von
Naͤhnadeln.
Chemische
Kuͤnste.
24. Preis von 5000 Franken
fuͤr die Beschreibung der Verfahrungsarten
zum Bleichen der Zeuge, welche zur Fabrikation der
Indiennen bestimmt sind; ferner der Zubereitung der
Farben und ihrer Anwendung, und endlich aller
Maschinen, welche zu diesen verschiedenen Arbeiten
benuzt werden.
25. Preis von 2000 Franken
fuͤr die Fabrikation von chinesischem
Papiere.
26. 2 Preise (einen von 6000 und einen von 3000
Franken) fuͤr die
Entdekung eines Verfahrens, nach welchem sich der
Kleber bei der Staͤrke-Fabrikation
vortheilhaft sammeln, und das Wasser der
Staͤrke und Staͤrkmehl-Fabriken
benuzen laͤßt.
(Die Fabrikation der Staͤrke aus dem
Getreide-Mehle erfordert, so wie sie
gegenwaͤrtig uͤblich ist, die Zersezung
des Klebers durch die faule Gaͤhrung, wenn sich
das Staͤrkmehl von demselben abscheiden soll.
Ließe sich die Staͤrke aber aus eine wohlfeile
Weise von dem Kleber abscheiden, ohne daß lezterer
dadurch eine Veraͤnderung erlitte, so
waͤre dieß von hoͤchster Wichtigkeit,
indem man auf diese Weise eine betraͤchtliche
Menge einer aͤußerst nuͤzlichen Substanz
erhalten wuͤrden einer Substanz, deren Anwendung einst noch von
außerordentlichem Interesse werden duͤrfte. Die
Gesellschaft gibt den Concurrenten keine weiteren Winke
hieruͤber, sondern laͤßt deren
Forschungs-Geiste das weiteste Feld
geoͤffnet.
Das Ablauf-Wasser, welches sich in den
Staͤrke-Fabriken ergibt, man mag die
Staͤrke aus Getreide oder aus Erdaͤpfeln
gewinnen, erzeugt sehr viele Unannehmlichkeiten und
selbst schaͤdliche Einfluͤsse, wenn es
nicht sogleich in fließendes Wasser geleitet werden
kann. Durch ein Verfahren, in Folge dessen sich dieses
Ablaufwasser weiter verwenden, in Folge dessen sich der
in ihm enthaltene Kleber oder Eiweißstoff gewinnen
ließe, wuͤrde nicht nur vielen Fabriken, sondern
auch den ganzen Umgegenden, in denen sich solche
Fabriken befinden, einer der groͤßten Dienste
erwiesen werden. Die
Erdaͤpfell-Staͤrkmehl-Fabrikation
gewinnt von Tag zu Tag an Ausdehnung und Wichtigkeit,
und doch wurde bisher noch auf keine Weise den
Nachtheilen gesteuert, die sie nothwendig mit sich
fuͤhrt.
Die Gesellschaft sezt daher fuͤr die gelungenste
Loͤsung der ersten Aufgabe einen Preis von 6000,
fuͤr jene der zweiten Aufgabe hingegen einen
Preis von 3000 Franken aus, welche beide im Jahre 1834
zuerkannt werden sollen. Die Abhandlungen und sonstigen
als Beleg dienenden Gegenstaͤnde muͤssen
vor dem 1sten October 1833 eingesendet werden.)
27. Preis von 4000 Franken auf die
Fabrikation von wohlfeilen Kerzen.
(Die schoͤnen Arbeiten uͤber die fetten
Koͤrper, welche wir den HH. Chevreul und Braconnot verdanken, haben uns
schon vor vielen Jahren gelehrt, daß diese
Koͤrper aus zwei, in ungleichem Grade
schmelzbaren Substanzen bestehen, und daß dieselben
durch Verseifung in Koͤrper umgewandelt werden
koͤnnen, welche gleichfalls als Brennmaterial
dienen koͤnnen, und dabei minder leicht
fluͤssig sind, als die Verbindungen, aus denen
sie dargestellt wurden.
Schon seit den ersten Resultaten der Chevreul'schen
Forschungen erkannte man die Moͤglichkeit, die
Margarin- und Stearin-Saͤure, die
an Haͤrte dem Wachse beinahe gleichkommen, und
die sich auch in Hinsicht auf Schmelzbarkeit und
Geruchlosigkeit dieser lezteren Substanz naͤhern,
zur gewoͤhnlichen Beleuchtung zu benuzen. Dessen
ungeachtet hatten aber die ersten Versuche, die man
anstellte, nicht das gewuͤnschte Resultat, und
die aus diesen Saͤuren verfertigten Kerzen
konnten erst dann mit den uͤbrigen bekannten
Beleuchtungsmitteln in Concurrenz treten, nachdem Hr.
Cambacérès
durch seine geflochtenen Dochte der zu leichten und
schnellen Einsaugung der Saͤure, die bei den
gewoͤhnlichen Dochten Statt fand, abgeholfen, und
nachdem derselbe auch den Stearin-Kerzen den
großen Vorzug der Wachskerzen, d.h. des Brennens ohne
gepuzt werden zu muͤssen, gesichert hatte. Seit
dieser Zeit wurden die Margarin-Kerzen nun noch
auf verschiedene Weise vervollkommnet: eine der
vorzuͤglichsten Verbesserungen derselben besteht
namentlich in dem Wachs-Ueberzuge, den man ihnen
gab, um das Ablaufen derselben zu verhindern.
Man darf es daher heut zu Tage als ausgemacht betrachten,
daß sich aus der Margarin-Saͤure Kerzen
verfertigen lassen, die mit den besten Wachskerzen einen
Vergleich auszuhalten im Stande sind.
Die Margarin-Saͤure ist jedoch nicht die
einzige Substanz, welche sich zur
Kerzen-Fabrikation verwenden laͤßt; die
Versuche des Hrn. Poutet zu
Marseille und die noch neueren Untersuchungen des Hrn.
Boudet des Sohnes,
ergaben, daß gewisse Salze und gewisse Saͤuren,
wie z.B. die salpeterige und schwefelige Saͤure,
die Eigenschaft besizen, die Oehle und die Fette in
fette Substanzen von weit geringerem Grade von
Schmelzbarkeit umzuwandeln; ja seit langer Zeit benuzte
man die Salpetersaͤure bereits, um dem Talge mehr
Festigkeit und Haͤrte zu geben. In neuester Zeit
endlich fuͤhrten die Entdekung des Parafins und
das tiefere Studium der verschiedenen Producte der
Destillation des Holzes, der Steinkohle und des
bituminoͤsen Schiefers zu verschiedenen, neuen,
festen Substanzen, die sowohl ihrer Zusammensezung, als
ihren Eigenschaften nach, zu der in Frage stehenden
Beleuchtungs-Methode geeignet zu seyn
scheinen.
Die Umwandlung der festen Koͤrper, so wie sie in
der Natur vorkommen, in Producte, welche besser zur
Beleuchtung geeignet sind, ist in vielen Faͤllen
ohne große Kosten moͤglich, der Talg liefert ein
Gemisch von Oehl-Saͤure, Margarin-
und Stearin-Saͤure,
welches an Gewicht beinahe dem Gewichte des Talges
gleichkommt.Margarin-SaͤureOehl-SaͤureGlycerinSumme100 Theile Stearin
geben7818,48,5104,9100 Theile Olein
gehen20,0875,929,80105,8A. d. O.
Die Oehlsaͤure ist ein Product, welches sich
wenigstens um denselben Preis, wie der Talg in den
Handel bringen lassen muß, um zur
Seifen-Fabrikation, zu der sie sich
vorzuͤglich eignet, verwendet werden zu
koͤnnen. Es laͤßt sich daher annehmen, daß
die Margarin-Saͤure, welche man zu Kerzen
verwenden kann, nicht viel theurer zu stehen kommt, als
der Talg. Die ganze Frage dreht sich mithin, was die
Ersparniß betrifft, auf die Reduction der
Fabrikations-Kosten.
Die Gesellschaft bietet mithin demjenigen, der wenigstens
2000 Kilogrammen solcher Kerzen im Preise zu 2 Francs
per Kilogramme in den
Handel bringt, einen Preis von 4000 Franken. Diese
Kerzen muͤssen jedoch: 1) bei gleichem Gewichte
wenigstens eben so viel Licht geben und eben so lang
brennen, wie gewoͤhnliche Wachskerzen; 2) sie
muͤssen brennen ohne gepuzt werden zu
muͤssen; 3) sie duͤrfen keinen
unangenehmen Geruch oder Rauch verbreiten; 4) sie
duͤrfen nicht staͤrker ablaufen, als die
Wachs- oder Wallrath-Kerzen, und 5)
endlich, sie muͤssen sich hart und troken
anfuͤhlen, und, woraus sie immer bestehen
moͤgen, nicht unter 50° zum Schmelzen
kommen.
Die Muster und Zeugnisse, so wie die Beschreibungen der
befolgten Methoden muͤssen vor dem 1sten October
1833 eingesendet werden; die Preise-Erkennung
erfolgt in der Generalversammlung des zweiten Halbjahres
des Jahres 1834.)
Oekonomische
Kuͤnste.
28. Preise von 1500 und 4000
Franken fuͤr die Errichtung von
Runkelruͤben-Zuker-Fabriken mit
landwirtschaftlichen Unternehmungen
verbunden.
Preise, welche auf das Jahr 1834
verschoben wurden.
Mechanische
Kuͤnste.
29. 8 Preise (jeder zu 12,000 Franken) fuͤr Mittel zur
Sicherstellung gegen die Explosionen der Dampfkessel
und Dampfmaschinen.
Chemische
Kuͤnste.
30. Preis von 6000 Franken
fuͤr die Verbesserung von
Eisen-Gußwerken.
Oekonomische
Kuͤnste.
31. Preis von 3000 Franken
fuͤr Fabrikation von Gefaͤßen, in
welchen sich Nahrungsmittel durch mehrere Jahre
unveraͤndert aufbewahren lassen.
Preis auf das Jahr 1835.
32. Preis von 1500 Franken fuͤr
die Bestimmung der Wirkung des Kalkes als
Duͤnger.
Preis auf das Jahr 1837.
33. Drei Preise, jeder zu 500 Franken,
fuͤr den Anbau der Foͤhre (Pinus sylvestris L.), der schottischen Foͤhre
(Pinus rubra Mill.) und der corsicanischen
Foͤhre (Pinus
altissima L. oder P. Laricio
Lam.)
Das dießjaͤhrige Programm enthaͤlt außer den
bei beiden neuen Preis-Aufgaben angegebenen durchaus
keine neuen Details, so daß es sich selbst uͤberall
auf die fruͤheren Programme bezieht, die unseren
Lesern bereits auch aus dem Polytechnischen Journale bekannt
sind. Die allgemeinen Bedingungen sind gleichfalls aus den
fruͤheren Programmen bekannt; wir bemerken daher nur,
daß Alles, was zur Bewerbung um Preise, die im Jahre 1833
zuerkannt werden sollen, bestimmt ist, vor dem 1sten Julius
1833, das hingegen, was auf Preise des Jahres 1834 Bezug
hat, vor dem 1sten October 1833 an den Sekretaͤr der
Gesellschaft, rue du Bac No. 42,
Hôtel de Boulogne
eingesendet werden muß.
Die Summe der hier ausgeschriebenen Preise belaͤuft
sich auf 141,300 Fr., zu denen die
Baͤker-Innung 2400, die Regierung hingegen gar
nichts, beitrug.
Ueber Perkins's
neuen Dampfkessel.
Man hat kuͤrzlich in den englischen Blaͤttern
allgemein angekuͤndigt gelesen, daß die Versuche, welche
mit dem neuen Dampfkessel des Hrn. Perkins' auf der
Liverpool-Manchester-Eisenbahn angestellt wurden,
innerhalb 360 Tagen eine Ersparniß von 40 Tonnen Brennmaterial
ergaben. Dem ist aber nicht so, denn Hr. Stephenson
jun., ein Mitglied der benannten
Eisenbahn-Compagnie, erklaͤrte in der am 26.
Februar l. J. gehaltenen Sizung der Civil Engineers Institution,
daß die Versuche mit den neuen Patent-Circulatoren noch
nicht weit genug fortgesezt worden seyen, um uͤber die
Vortheile derselben absprechen zu koͤnnen; daß sich
bisher noch, keine Ersparung an Brennmaterial aus diesen
Versuchen ergeben habe; daß aber, wie es scheint, die
Abnuͤzung der Kesselplatten durch die Perkins'sche Erfindung um Vieles
vermindert werden duͤrfte. (Mechanics' Magazine. No. 503.)
Dampfbothe vermindern die Menge der
Schiffe.
Der Vortheil, den die Zugdampfbothe beim Landen und Absegeln der
Segelschiffe in so hohem Grade gewaͤhren, faͤngt
an immer allgemeiner und mehr gefuͤhlt zu werden. Ein
Mitglied der Civil Engineer's Institution, welches selbst
Eigenthuͤmer eines Kohlenschiffes ist, bemerkte in einer
der lezten Sizungen dieser Gesellschaft, daß sein Schiff nun in
Folge der Huͤlfe, welche die Zugdampfbothe leisten,
jaͤhrlich seine uͤbliche Fahrt 45 Mal
zuruͤklegen kann, waͤhrend es fruͤher
dieselbe nur 9 bis 10 Mal zu vollbringen im Stande war. Hieraus
folgt nothwendig, daß gegenwaͤrtig 2 Schiffe dasselbe
leisten koͤnnen, als fruͤher drei. Duͤrfte
in diesem Umstande allein nicht schon ein hinreichender Grund
dafuͤr zu finden seyn, warum die Thaͤtigkeit auf
den Schiffswerften Englands seit der allgemeineren Verbreitung
der Dampfbothe immer geringer und geringer wird? (Mechanics' Magazine. No. 503.)
Neue Versuche mit dem Kupferbeschlage der
Schiffe.
Man hat kuͤrzlich das zur koͤnigl. englischen
Marine gehoͤrige Schiff Prince Regent auf der einen Seite
mit Kupferplatten beschlagen, so wie dieselben aus den
Strekwerken kamen, an der anderen Seite hingegen mit Platten,
welche einige Zeit uͤber in eine sehr starke Salzlake
geweicht worden waren. Man machte diesen Versuch, weil man
hofft, daß das Metall durch leztere Behandlung nachgiebiger und
leichter an den Waͤnden zu befestigen seyn wuͤrde,
ohne dabei an Dauerhaftigkeit zu verlieren. Ebenso hat man
kuͤrzlich den ganzen Kiel der Kriegs-Sloop
Hyacinth mit Kupfer statt mit Blei beschlagen. (Mechanics' Magazine. No. 501, S.
400.)
Young's verbesserter Compaß
fuͤr Feldmesser.
Die Verbesserungen, welche Hr. William J. Young zu Philadelphia an dem Compasse fuͤr
Feldmesser anbrachte, und welche auch am 17. Januar 1832
patentirt wurden, sind zweifach. Die erste besteht darin, daß er
die Compaßplaͤtte doppelt machte, so daß sich diese
beiden Platten auf einander umdrehen. Der Ring des Compasses ist
auf die gewoͤhnliche Weise eingetheilt; ebenso ist auch
die untere Platte in Grade und Theile von Graden getheilt, die
jedoch mit Ausnahme eines einzigen, durch eine Oeffnung in dem
Rande der oberen Platte sichtbaren Punktes verborgen sind. In
dieser Oeffnung ist ein Vernier oder Nonius angebracht, der so
graduirt ist, daß er die Eintheilungen auf der unteren Platte in
irgend einen erforderlichen Theil eines Grades theilt. Die
untere Platte kann mittelst einer Schraube gestellt werden; und
ist dieß geschehen, so kann man, ohne der Nadel dazu zu
beduͤrfen, durch die Visire, die mit der unteren Platte
herumgedreht werden koͤnnen, Winkel auftragen und
ablesen, ohne dabei irgend einer Unrichtigkeit ausgesezt zu
seyn. Die zweite Verbesserung besteht bloß darin, daß Hr. Young die Compaßplatte nicht auf die
gewoͤhnliche Weise versilbert, sondern um das Auge mehr
zu schonen, gruͤn faͤrbt oder bronzirt. Nur ein
schmaler versilberter Rand laͤuft um die bronzirte
Oberflaͤche, und dieser ist vollkommen hinreichend, um
eine deutliche Ansicht von dem Nadelpunkte zu gestatten. (Aus
dem Franklin Journal im Repertory of
Patent-Inventions, April 1833, S. 215.)
Woods's metallene
Schreibfedern.
Das Patent, welches Hr. Wilhelm Woods
in Newcastle Street, City of London, am 11. October 1832 auf
gewisse Verbesserungen an den metallenen Schreibfedern erhielt,
ist, wie das Repertory of
Patent-Inventions, Januar 1833, S. 19 sagt, in
doppelter Hinsicht merkwuͤrdig, und zwar 1) wegen der
wirklichen Verbesserung, die es enthaͤlt, und 2) wegen
des fuͤrchterlichen Wortschwalles, in den es
gehuͤllt ist. Die Eigenheit dieser Woods'schen Schreibfedern liegt darin, daß der
Patent-Traͤger an deren Spize und eine
laͤngere oder kuͤrzere Streke an deren
Koͤrper hinauf, der Zahl und Form nach verschiedene
Hoͤhlungen, Furchen, Streifen, Riefen, Zeichen etc.
anbringt, welche entweder krumm- oder geradlinig,
senkrecht, horizontal oder schief seyn, oder einander unter
jedem beliebigen Winkel durchkreuzen koͤnnen. Durch diese
Einrichtung erhalten die metallenen Schreibfedern, wie sich Hr.
Woods ausdruͤkt, all die
Federkraft. Elasticitaͤt, Freiheit, Leichtigkeit und
selbst den guten Humor (good humour)
der Gaͤnsekiele in einem weit hoͤheren Grade, als
durch die Perry'sche Erfindung, uͤber die sich Woods in einer seitenlangen Stichrede
lustig macht. Was die Substanzen betrifft, aus denen diese neuen
Federn verfertigt werden sollen, so schlaͤgt Hr. Woods feinen, ausgewalzten oder
gestrekten, gehoͤrig zubereiteten, gehaͤrteten,
angelassenen oder elastisch gemachten Stahl, Gold, Silber,
Electrum, Messing, Zink oder irgend ein anderes als tauglich
befundenes Metall vor. Die Form der Federn ist sehr verschieden;
sie koͤnnen sowohl kuͤrzer und diker als
laͤnger und duͤnner, als gewoͤhnlich
verfertigt werden; der Patent-Erklaͤrung allein
sind 24 Abbildungen verschiedener Arten derselben
beigefuͤgt. Das Repertory
haͤlt diese Woods'schen
Schreibfedern wirklich fuͤr besser, als alle
uͤbrigen, bisher gebraͤuchlichen; es wirft
denselben aber, so wie allen fruͤheren metallenen
Schreibfedern das Schwere und Druͤkende der
hoͤlzernen Stiele vor; es bleibt daher bei den
Gaͤnsekielen, die auch wir noch immer als das beste
Schreibmaterial fuͤr alle jene, die viel und schnell
schreiben muͤssen, erkennen.
Pritchard's Verbesserungen an den
Reitsaͤtteln.
Die Verbesserungen an den Reitsaͤtteln, auf welche Georg Pritchard zu Clarksbury in
Virginien am 3ten Mai 1832 ein Patent nahm, bestehen in nichts
weiter als darin, daß er sich Federn bereitet, indem er 5 Fuß
lange Stuͤke Draht von 1/8 Zoll im Durchmesser um
vierekige eiserne Staͤbe von 5/8 Zoll Breite und 3/8 Zoll
Dike windet, und daß er dann in jedem Sattel zwei solche Federn
anbringt. Sie werden naͤmlich mit dem einen Ende unter
der Dekel-Platte und an dem Kopfe des Sattelbaums
befestigt, mit dem anderen hingegen an dem Gewebe, welches auf
die gewoͤhnliche Weise an dem Hintergestelle festgemacht
wird, so daß die Stege hierdurch einen hoͤhern Grad von
Elasticitaͤt erhalten soll, als sie sonst zu haben
pflegt. (Aus dem Repertory of
Patent-Inventions, Februar 1833, S. 85.)
Mittel um Fliegen von Moͤbeln und
Gemaͤhlden abzuhalten.
Als eines der besten Mittel um Moͤbeln, Gemaͤhlde
und dergleichen gegen die Verunreinigungen der Fliegen zu
schuͤzen, empfiehlt man Knoblauch 4 bis 5 Tage lang in
Wasser einzuweichen, und die Moͤbel, Gemaͤhlde
etc. dann mit diesem Wasser zu waschen. Der Recueil industriel, Februar 1833, S.
160 versichert, dieses Mittel bei wiederholten Versuchen jedes
Mal bewaͤhrt gefunden zu haben, uns fehlt es
hieruͤber an Erfahrung.
Leistungen der d'Arcet'schen
Gallert-Suppenanstalt im Hôpital
Saint-Louis zu Paris.
Der Apparat, dessen man sich im Hôpital Saint-Louis
zum Ausziehen der Gallerte aus den Knochen bedient, arbeitet nun
seit dem 9ten October 1829 Tag und Nacht ununterbrochen, und
hat, wie Hr. d'Arcet in der Sizung
vom 14ten Januar 1833 vor der Akademie der Wissenschaften
vortrug (Recueil industriel, Januar
1833, S. 3), innerhalb der Zeit von 3 Jahren und 3 Monaten nicht
weniger als 1,059,701 Portionen
Gallerte-Aufloͤsung und 2192 Kilogrammen Fett
geliefert, womit an 29,000 Individuen ernaͤhrt wurden.
Die Gallert-Aufloͤsung wurde theils zur
Zubereitung der Suppe, theils zum sogenannten Animalisiren der
Gemuͤse verwendet, das Fett hingegen bei verschiedenen
Speisen als Butter benuzt. Hr. d'Arcet versichert wiederholt, daß sowohl die Kranken
als die Gesunden mit der neuen Kost sehr zufrieden waren, und
daß sie dieselbe nur mit Widerwillen gegen die fruͤhere
vertauschen wuͤrden; er versichert aber zugleich auch,
daß die Gallert-Suppen-Bereitung die
Spital-Administration in Stand sezte, den Kranken eine
groͤßere Menge besseren Ragouts, und den Reconvalescenten
und Gesunden eine groͤßere Menge Braten zu verabreichen.
Wer daher eine etwas groͤßere Menge Braten einer
bedeutend minder guten Suppe vorzieht, wie dieß bei Gesunden in
der Regel der Fall ist, wird die
Gallert-Suppen-Anstalt jeder andern vorziehen; in
jenen Faͤllen hingegen, in welchen man einer
kraͤftigen und staͤrkenden Suppe bedarf, in
welchen man nur die schnell in Fleisch und Blut
uͤbergehende Fleisch-Essenz mit Nuzen anwenden
kann, wird die Gallert-Suppe gewiß nicht den billigen
Erwartungen und Anforderungen des Arztes entsprechen. Wir
glauben, daß auch hieraus die Trennung der
Reconvalescenten-Haͤuser von den eigentlichen
Krankenhaͤusern deutlich erhellen duͤrfte.
Verfaͤlschungen der Seife.
Die gewoͤhnlichste Verfaͤlschung der Seife, sagt
Hr. Trévet im Journal des
connaissances usuelles, April 1833, S. 214 besteht
darin, daß man dieselbe mit einer großen Menge Wasser
saͤttigt, wodurch dieselbe weißer und schwerer wird.
Dieser Betrug, der sehr allgemein getrieben wird, gibt sich
leicht durch den bedeutenden Gewichtsverlust zu erkennen, den
die Seife erleidet, wenn man sie einige Tage lang der Luft
aussezt. Da nun die mit Wasser versezte Seife, wenn sie nicht
schnell verkauft wird, wieder an Gewicht verlieren
wuͤrde, so hat man ein Mittel gefunden, welches den
begangenen Betrug erhaͤlt, und ihn sogar noch vermehrt.
Man bewahrt solche Seife naͤmlich in einer concentrirten
Kochsalz-Aufloͤsung auf, in der sie noch mehr an
Gewicht zunimmt. Die HH. Pelletier,
d'Arcet und Lelièvre,
die einen Bericht uͤber diese Verfaͤlschungen zu
erstatten hatten, haben aus mehrfachen Versuchen gefunden, daß
man bis gegen 56 1/2 Pfund Wasser in einen Centner Seife zu
bringen im Stande ist, und daß, wenn man solche
wasserhaͤltige Seife in eine
Kochsalz-Aufloͤsung legt, diese Seife noch um 10
Procent im Gewichte steigen kann. Man beurtheile hiernach,
welchen Gewinn ein so schmaͤhlicher Betrug abwirft! Hr.
Quesnot hat ein Verfahren
angegeben, wie man aus 100 Pfund, Seife durch Zusaz von Alaun,
Kochsalz, Staͤrkmehl, Kalk, Soda-Pulver, Oehl,
Talg und Wasser 400 Pfund verfaͤlschte Seife bereiten
kann! Außer der Verfaͤlschung mit Wasser kommen aber auch
noch viele andere Verfaͤlschungen der Seife vor; unter
diesen wird jene mit Kreide, Thon, Roßkastanien-Pulver,
Gummi u. dgl. am haͤufigsten betrieben. Diese
Verfaͤlschungen sind dem bloßen Ansehen nach nicht so
leicht zu erkennen, obwohl ein geuͤbtes Auge wenigstens
einen Fehler der Seife entdeken wird. Die Ausmittelung
der einzelnen Substanzen erfordert eine chemische Analyse. Reine
Seife loͤst sich, wenn man sie in duͤnne Schnitte
schneidet und an einem warmen Orte mit 6 Gewichtstheilen Alkohol
von 36° digerirt, vollkommen auf; enthaͤlt sie
Kreide, Thonerde oder andere in Alkohol unaufloͤsliche
Substanzen, so bleiben diese am Boden des Gefaͤßes
zuruͤk.
Luxus in den neuen englischen
Wirthshaͤusern.
Der Luxus und die Kosten, welche gegenwaͤrtig an die
Einrichtung der Wirthshaͤuser zu London verschwendet
werden, graͤnzen wirklich an's Unglaubliche. Jeder
Eigenthuͤmer einer solchen Anstalt wetteifert mit seinem
Nachbar an Schoͤnheit der Einrichtung, an Verschwendung
von Mahagonyholz, von Schnizwerken, messingenen Verzierungen u.
dergl. Das Schnizwerk einer einzigen Verzierung in dem
Grapes-Public-House, Oldstreet-Road,
welches von einem ausgezeichneten Meister verfertigt wurde,
kostete nicht weniger als 100 Pfund Sterl.! In Lamb's Conduct
Street wurden kuͤrzlich 3 Wirthshaͤuser, oder
eigentlich besser Branntweinbuden errichtet, und in jedem
derselben kam die Einrichtung allein auf beinahe 2000 Pfund
Sterl. zu stehen! Welche Masse Branntwein muß getrunken werden,
um nur die Interessen eines solchen Capitales allein
gehoͤrig zu deken! (Galignani's
Messenger. No. 5629.)
Notizen uͤber die
Bevoͤlkerung Englands und Schottlands.
Wir entnehmen aus dem im Jahre 1832 erschienenen: Comparative Account: Population of
Great-Britain. Ordered by the House of Commons to be
printed, 19 October 1831,
dessen Verfasser Hr. Rickmann ist,
folgende Daten uͤber die dermalige Bevoͤlkerung
Englands und Schottlands, welche gewiß von allgemeinem Interesse
seyn duͤrften. Die Zunahme der Bevoͤlkerung vom
Jahre 1801 bis zum Jahre 1831 ergibt sich naͤmlich aus
folgender Tabelle folgender Maßen.
Textabbildung Bd. 48, S. 317
Zunahme;
Procent; 1801; 1811; England und Wallis Schottland; Armee;
Marine; Summa
Textabbildung Bd. 48, S. 317
Zunahme;
Procent; 1821; 1831; Männer; Weiber; England und Wallis
Schottland; Armee; Marine; Summa
Die Bevoͤlkerung der vorzuͤglichsten Staͤdte
Englands und Schottlands erhellt hingegen aus folgender
Tabelle.
Textabbildung Bd. 48, S. 318
Zunahme;
Procent; 1821; 1831; Männer; Weiber; Mauern; London
innerhalb der Mauern; London, außerhalb der Mauern; City;
Southwark, Borough; Westminster, City; Pfarren innerhalb der
Bills of Mortality; Benachbarte Pfarren außer den Bills;
Hauptstadt; Edinburgh, City; Manchester, Salford u.
Vorstädte; Glasgow und Vorstädte; Birmingham und Vorstädte;
Norwich, City; Paisley mit der Pfarre Abbey; Nottingham,
Town; Liverpool mit Toxteth Park, Borough; Bristol mit den
Vorstädten, City; Aderdeen, Neu und Alt;
Newcastle-upon-Tyne mit Gateshead, Town; Hall
mit Sculcoates, Town; Dundee; Plymouth, Devonport u.
Stonehouse, Borough; Portsmouth, Portsea und Gosport,
Borough
Das Verhaͤltniß der Zunahme der Bevoͤlkerung
Großbritanniens ergibt sich nach Hrn. Rickmann's Berechnungen im Durchschnitte zu 15
Procent. Da einige Schriftsteller behaupten, man koͤnne
dieses Verhaͤltniß nur aus der weiblichen
Bevoͤlkerung mit Sicherheit berechnen, indem die
naͤmliche viel mannigfaltigeren Einfluͤssen
ausgesezt sey, so stellte Hr. Rickmann auch nach dieser Berechnungen an, und erhielt
dabei folgende Resultate:
Textabbildung Bd. 48, S. 318
Weibliche
Bevölkerung; 1801; 1811; 1821; 1831; Zunahme; Procent
Die Verschiedenheit in dem Verhaͤltnisse der Zunahme an
verschiedenen Orten ist aͤußerst merkwuͤrdig, und
fuͤr den Staatsmann sowohl, als fuͤr den
Gewerbsmann und Fabrikanten von hoͤchster Wichtigkeit.
Die Folgen einer solchen raschen Zunahme, wie sie einige Orte
zeigen, sind unberechenbar; wenn die Bevoͤlkerung Londons
fortfaͤhrt, im Verhaͤltnisse von 20 Procent zu
wachsen, wie dieß in den lezten 10 Jahren der Fall war, so
laͤßt sich die politische und moralische Kraft, welche
London nach einem Jahrhunderte erreichen wird, kaum ahnden.
Welchen Einfluß, ruft Hr. Rickmann
bei den Betrachtungen, die er hieruͤber anstellt, aus,
muß eine solche, auf wenige Quadratmeilen
zusammengedraͤngte Bevoͤlkerung, und vor Allem
eine Bevoͤlkerung von groͤßten Theils lesenden,
berechnenden, freidenkenden und ihrer selbst bewußten Menschen,
auf die Schiksale Englands, ja auf jene der ganzen Welt
ausuͤben! Am Anfange des vorigen Jahrhunderts
zaͤhlte London nur 674,000 Einwohner,
gegenwaͤrtig hingegen beinahe 1 1/2 Millionen; dieß gibt
mithin eine Zunahme von 222 Procent; die Bevoͤlkerung von
ganz Großbritannien stieg innerhalb derselben Zeit von 5,475,000
auf 13,888,000, sie vermehrte sich also im Verhaͤltnisse
von 254 Procent! In demselben Verhaͤltnisse, in welchem
sich die Bevoͤlkerung vermehrte, in ebendemselben
verminderte sich, was gewiß sehr merkwuͤrdig ist, und
offenbar auch auf ein Fortschreiten der Civilisation und Bildung
schließen laͤßt, das
Mortalitaͤts-Verhaͤltniß: man rechnete
naͤmlich noch vom Jahre 1700 bis 1780 auf 37 Menschen
einen Todten; von 1780 bis 1790 auf 45 einen; von 1790 bis 1810
auf 54 einen, und vom Jahre 1810 bis 1820 selbst nur auf 60
Einen! Diese Angaben moͤgen hinreichen, um unsere Leser
auf die Wichtigkeit der oben angezeigten Schrift aufmerksam zu
machen. –
Verhaͤltniß der Menge der Sklaven
zur freien Bevoͤlkerung der Vereinigten Staaten.
Bei den gegenwaͤrtig obwaltenden Mißhelligkeiten zwischen
den suͤdlichen und noͤrdlichen Staaten der
Vereinigten Staaten von Nordamerika duͤrfte es nicht ohne
Interesse seyn, das Verhaͤltniß der Sklaven zu der freien
Bevoͤlkerung in diesen Staaten kennen zu lernen. Wir
theilen daher hier die Bevoͤlkerungslisten der einzelnen
Staaten nach dem 5ten, im Jahre 1832 zu Washington auf Befehl
des Congresses bekannt gemachten Census mit.
Textabbildung Bd. 48, S. 319
Sklaven; Freie;
Maine; New Hampshire; Rhode Island; Massachusetts;
Connecticut; Vermont; New York; Pennsylvania; Ohio; Indiana;
Michigan; New Jersey; Delaware; Maryland; Virginia; North
Carolina; South Carolina; Georgia; Kentucky; Tennessee;
Louisiana; Mississippi; Illinois; Alabama; Missouri;
Arkansas; Florida; Colombia; Summa der Sklaven; Summa der
Freien
(Galignani's
Messenger. No. 5586.)
Preis auf die beste und haltbarste
Butter.
Die Bewohner von Boston, in den Vereinigten Staaten, hatten einen
Preis von 100 und einen von 50 Dollars fuͤr diejenigen
ausgeschieden, die die beste und haltbarste
Butter vorlegen und deren Bereitung bekannt machen
wuͤrden. Bei diesem geschmierten Butterconcurse, der
hauptsaͤchlich die kuͤnftige Verproviantirung der
Marine mit guter Butter bezwekte, wurden nun Butter aus
Pennsylvanien, New York, Vermant, Massachusetts, Newhampsy,
Maine, und selbst aus Unter-Canada vorgelegt! Den besten
Preis gewann eine Butter aus Massachusetts. (Recueil industriel. Februar 1833, S.
171.)
Melonen-Erdbeeren, die
geschaͤtzteste Erdbeeren-Sorte.
Als die beste Erdbeeren-Sorte zieht man
gegenwaͤrtig in England die sogenannten
Melonen-Erdbeeren, welche zuerst zu Aberdeen in
Schottland aus Samen erzogen worden seyn sollen. Ihre
Fruͤchte sind noch groͤßer und schmakhafter, als
jene der Rosen-Erdbeere, mit der sie große Aehnlichkeit
haben; auch ist die Farbe derselben viel dunkler. Außer der
Groͤße und dem Wohlgeschmake hat diese neue Sorte auch
noch die gute Eigenschaft, daß sie sehr reichlich traͤgt.
Recueil industriel. Februar
1833, S. 172.)
Literatur.
Franzoͤsische.
Manuel complet du
bourrélier et du sellier, contenant la
description des tous les procédés
usuels, perfectionnés ou nouvellement
inventés pour garnir toutes sortes de
voitures, et préparer leur atelage; suivi
d'une vocabulaire des termes techniques. Par M.
Lebrun. In 18 de 8 feuilles plus 4 planches,
à Paris chez Roret, rue Hautefeuille Nr. 10
bis. Pr. 3 Fr.
Théorie du mouvement de
l'eau dans les vases. In 4° de 30 feuilles
1/2. A Paris chez Eberhart et chez Bachelier, quai
des Augustins Nr. 55.
L'art du bottier, contenant la
manière de prendre mesure, de garnir les
formes et embouchoirs, de couper toutes sortes de
bottes et de souliers, et généralement
tout ce que doivent savoir l'apprenti, l'ouvrier et
le maître, divisé en 214 chapitres,
avec 95 figures. Par B. Francon père et J.
Francon fils. In 8° de 26 feuilles et un
atlas in folio de 12 planches, avec une feuillet
pour le titre et un pour la table. A Paris chez
l'auteur, rue de Buffault Nr. 11, rue Vieille du
Temple, Nr. 8; à Avignon chez l'auteur. Pr.
15 Fr.
Modification de la théorie
du traitement de la galène dans les fourneaux
à réverbère. Par M. Fournet. In
8° d'une feuille. Imp. de Fain à
Paris.
Notice sur la construction du
pont du Sault du Rhône, d'après les
projets de M. Montluisant. Par M. Picot. In
8° de 2 feuilles à Paris chez Carilian
Gœurg.
Traité
d'orfèvrerie, bijouterie et joaillerie,
contenant la description détaillée des
caractères physiques et chimiques des
métaux et des pierres précieuses, qui
constituent les matières premières de
cette belle branche de l'industrie française
etc. Par Placide-Boné. Deux volumes in
8° ensemble de 50 feuilles plus 6 planches. A
Paris chez Delaunay.