Titel: | Bericht, welcher der königlichen Akademie zu Metz über eine neue, von Hrn. de Niceville erbaute Puzmühle erstattet wurde. |
Fundstelle: | Band 48, Jahrgang 1833, Nr. LXXIX., S. 402 |
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LXXIX.
Bericht, welcher der
koͤniglichen Akademie zu Metz uͤber eine neue, von
Hrn. de
Niceville erbaute Puzmuͤhle erstattet
wurde.
Aus dem Bulletin de la
Société d'encouragement. Mai 1832, S.
141.
Mit Abbildungen auf Tab. VI.
Bericht uͤber eine neue
Puzmuͤhle.
Unter dem Namen Puzmuͤhlen versteht man die verschiedenen
Schwingmaschinen, deren man sich zum Reinigen der Getreidearten
bedient. Das Getreide ist, so wie es von den Dreschtennen oder
den Speichern kommt, immer mehr oder weniger staubig, mit Erde
verunreinigt, oder mit anderen Samen, Steinchen oder dergl.
vermischt, so daß es, wenn man es in diesem Zustande zur
Muͤhle braͤchte, sicherlich nur schlechtes Mehl
geben koͤnnte. Deßhalb ist die Nothwendigkeit der
Anwendung guter Puzmuͤhlen unmittelbar vor dem Mahlen des
Mehles heut zu Tage auch allgemein anerkannt, wenn es sich um
die Erzeugung von gutem Mehle handelt.
Hr. Niceville hat nun die hiezu
noͤthigen Apparate auf eine Weise verbessert, der wir
unseren Beifall zollen muͤssen. Ehe wir jedoch zu der
naͤheren Erlaͤuterung seiner Erfindung
uͤbergehen, sey es uns erlaubt, einige allgemeine
Bemerkungen vorauszusenden.
In Rußland, wo es außer den Menschen wenig andere Maschinen gibt,
haben die Scheuern oder Tennen zwei einander
gegenuͤberliegende Thuͤren; durch diese Tennen
fahren die Wagen, und auf ihnen wird das Getreide auch
geschwungen oder gereinigt. Um dieß zu bewerkstelligen wird das
Getreide, nachdem die Aehren auf der Tenne durch Pferdehufe
ausgetreten worden, auf der einen Seite der Tenne in einen
Haufen aufgeschichtet, waͤhrend man die andere Leite der
Tenne sorgfaͤltig rein kehrt. Wenn nun der Wind quer
gegen die Scheune blaͤst, so oͤffnet man die
beiden Fluͤgelthuͤren derselben und wirft das
Getreide sehr hoch mit einer Schaufel gegen jene Seite, von der
der Wind her blaͤst, und zwar mit solcher Gewalt, daß es
bis auf die entgegengesezte Seite der Tenne gelangt. Hiedurch
wird der Staub, die Spreue, das Stroh und die sonstigen leichten
Koͤrper aus der Tenne Hinausgetrieben, waͤhrend
die schwereren Steinchen weiter fliegen, als das Getreide, und
durch Kehren entfernt werden koͤnnen. Durch
oͤftere Wiederholung dieses Verfahrens kann man das
Getreide endlich ziemlich rein herstellen.
In Frankreich hat man nach einander verschiedene Siebe, die
gewoͤhnliche Schwinge und andere ebenso unvollkommene
Vorrichtungen zur Reinigung des Getreides angewendet, und eben
wegen dieser Unvollkommenheit oder aus Furcht vor einem
groͤßeren Abfalle oder vielmehr um nicht vom Schlendrian
abzuweichen, hat man erst in den lezten Jahren angefangen, auf
eine gute Reinigung des Getreides und auf die an dem hiezu
noͤthigen Verfahren geschehenen Verbesserungen den
gehoͤrigen Werth zu legen.
Um die schwarzen Theile des brandigen und vorzuͤglich des
flekig gewordenen Getreides zu entfernen, wusch man dasselbe
gewoͤhnlich mehrere Male mit Flußwasser, und troknete es
dann auf der Darre. Dieses Verfahren ist jedoch nicht nur
muͤhsam, sondern scheint auch fuͤr die
Aufbewahrung des Mehles nicht sehr zutraͤglich, obschon
man zu Straßburg und anderwaͤrts noch heut zu Tage alles
Getreide befeuchtet, ehe man es auf die Muͤhle
bringt.
Dem sey nun wie ihm wolle, so suchte man das Waschen des
Getreides anfangs durch die Befolgung der sogenannten
saͤchsischen Methode zu ersezen, d.h. man ließ das
Getreide zwischen den Muͤhlsteinen einer Muͤhle
durchlaufen, die man jedoch so weit von einander entfernt hatte,
daß die Getreidekoͤrner nur in leichte Beruͤhrung
mit den inneren Flaͤchen der Muͤhlsteine kamen,
und sich dafuͤr gegenseitig an einander abrieben. Durch
diese Operation, welche unter dem Namen des Abstumpfens (épointage) bekannt ist, weil
dadurch die wollige Spize des Kornes abspringt, werden der Staub
und die erdigen Theile, womit das Getreide verunreinigt ist, so
wie die schwarzen Fleken der brandigen oder stetigen
Koͤrner entfernt; allein es wird zugleich immer auch eine
groͤßere oder geringere Menge des Getreides zerquetscht
und zerrieben. Dieses wesentlichen Nachtheiles ungeachtet
befolgt man dieses Verfahren aber immer noch in mehreren
Gegenden, und namentlich auf den großen Muͤhlen zu
Gray.
Man hat in spaͤterer Zeit zum Behufe der sogenannten
Abstumpfung statt der steinernen Muͤhlsteine
hoͤlzerne in Anwendung gebracht, welche innen mit
durchstochenem Eisenbleche besezt waren, und noch spaͤter
bediente man sich durchloͤcherter Cylinder in Verbindung
mit Siebcylindern und Ventilircylindern.
Troz aller dieser Vorrichtungen war das Getreide oft nicht
vollkommen von den Spelzen befreit, und uͤberhaupt nicht
auf dem wuͤnschenswerthen Zustande von Reinheit. Bei
diesem Stande der Dinge trat nun Hr. Gravier vor wenigen Jahren mit seiner doppelten
Puzmuͤhle auf, welche auch unter dem Namen Batteur à la Gravier
bekannt ist, und von welcher wir hier vorlaͤufig Einiges
bemerken muͤssen, da die Puzmuͤhle des Hrn. Niceville, obschon sie auf einem weit
hoͤheren Grade von Vollkommenheit steht, doch großen
Theils nach denselben Principien erbaut ist.
Die Puzmuͤhle des Hrn. Gravier
ist eine sehr einfache Maschine, welche folgende Vortheile
gewaͤhrt:
1) sie bewegt das Getreide stark in der Luft;
2) sie reibt dessen Koͤrner stark gegen einander und gegen
die durchloͤcherten blechernen Waͤnde der
Puzmuͤhle, und reinigt sie dadurch von Schmuz und
Insecten;
3) sie entfernt den Staub, den Schmuz, die Spelzen und alle
sonstigen leichten Koͤrper;
4) sie siebt das Getreide, so daß man die guten Koͤrner
von den kleinen und schlechten Koͤrnern, von den
verschiedenen, das Getreide verunreinigenden Samen und von den
Steinchen und anderen fremden Koͤrpern getrennt
erhaͤlt.
Die Bewegung und Saͤuberung des Getreides geschieht
mittelst zweier Haspel, welche Klopfer (batteurs) genannt werden, und senkrecht uͤber
einander angebracht sind. Sie bestehen aus einer horizontalen,
auf Anwellen ruhenden Welle, welche mit 4 Fluͤgeln aus
durchloͤchertem Eisenbleche versehen ist. Jeder dieser
Klopfer ist von einem Trichter oder Rumpfe umgeben, dessen
innere Waͤnde mit durchstochenem Eisenbleche ausgekleidet
sind, und in welchem sich der Klopfer mit einer Geschwindigkeit
von 20 Umdrehungen in der Minute dreht. Die
Getreidekoͤrner gelangen aus dem oberen Trichter in den
unteren, und aus diesem dann auf ein geneigtes Sieb.
Die Entfernung des Standes, der Spreue und der sonstigen leichten
Substanzen geschieht waͤhrend des Abrollens der
Koͤrner von dem Siebe, indem diese leichten Substanzen
durch einen starken, uͤber das Sieb geleiteten Luftzug,
der durch einen Ventilator mit Centrifugalkraft und mit 60
Umdrehungen in der Minute erzeugt wird, fortgeschafft werden.
Die durch die Klopfer hinlaͤnglich zerkleinerten
Erdkluͤmpchen fallen durch das geneigte Sieb,
waͤhrend das Getreide selbst in eine zweite, im unteren
Stokwerke befindliche Puzmuͤhle gelangt, um daselbst eine
zweite Reinigung zu erleiden. Hr. Gravier raͤth, daß man so viele
Puzmuͤhlen anbringen soll, als die Muͤhle
Stokwerke hat, damit das Getreide auf diese Weise hoͤchst
vollkommen gereinigt werde.
Wenn nun das Getreide aus dem untersten Klopfer kommt, so
laͤuft es durch einen Siebcylinder aus
durchloͤchertem Eisenbleche, welcher 25 Umdrehungen in
der Minute macht, und aus diesem dann in Kisten oder
Saͤke.
An jeder der doppelten Puzmuͤhlen erhalten zwei an den
Enden der Wellen der Klopfer befindliche Rollen die Bewegung
einer Rolle mit doppelter Rinne, welche an der Welle des
Ventilators aufgezogen ist. Kurz die doppelte Puzmuͤhle
ist eine, in ihrem ganzen Baue sehr vorzuͤglich
eingerichtete Maschine, welche ihrem Erfinder, Hrn. Gravier, große Ehre macht.
Wir wollen nun zu der cylindrischen Puzmuͤhle mit
Centrifugalkraft, um deren Untersuchung uns Hr. de Niceville ersuchte,
uͤbergehen.
Diese neue Puzmuͤhle besteht, wie jene des Hrn. Gravier aus zwei Klopfern, von denen
jeder vier Fluͤgel hat; allein diese aus durchstochenem
Eisenbleche bestehenden Fluͤgel sind hier an einer
senkrechten Welle festgemacht, welche sich auf ihrem unteren
Ende dreht, und mit der sie sich mit einer Geschwindigkeit von
372 Umdrehungen in der Minute umdrehen. Statt der Trichter des
Hrn. Gravier ist ein senkrechter, mit
der Welle concentrischer Cylinder angebracht, welcher aus
durchloͤchertem Eisenbleche und zum Theil aus einem
Drahtgitter mit vierekigen Maschen, an welchem 9 Draͤhte
auf den Zoll kommen, verfertigt ist, damit ein staͤrkerer
Luftzug entstehen koͤnne, und damit die Entfernung des
Staubes, welche hier schon den Klopfern (die an dieser Maschine
die Wirkung der Ventilatoren hervorbringen) gegenuͤber
beginnt, erleichtert werde.
Die Welle traͤgt drei abgestuzte kegelfoͤrmige,
nicht sehr dike und mit durchstochenem Eisenblech
uͤberzogene Plattengestelle, zwischen denen sich die
beiden Klopfer befinden, und welche mittelst
abgestuztkegelfoͤrmiger Guͤrtel aus Eisenblech
zwei cylindrische Trichter oder Rumpfe bilden. Diese
Guͤrtel sind coucentrisch mit den Plattengestellen, und
in Entfernungen von 8 bis 9 Zoll von diesen an dem senkrechten
Cylinder befestigt, damit die Getreidekoͤrner durchgehen
koͤnnen, und gegen die Welle gerichtet werden, um
daselbst von den Fluͤgeln vollkommener abgeschlagen zu
werden.
Um seiner Puzmuͤhle auch die wesentliche Eigenschaft die
Koͤrner abzustumpfen zu geben, hat Hr. de Niceville an dem oberen Theile des
Cylinders eine bewegliche Platte angebracht, die an ihrer
inneren Oberflaͤche etwas concav und mit durchstochenem
Eisenbleche uͤberzogen, und in der Mitte mit einem
blechernen Trichter versehen ist, durch welchen der obere Theil
der Welle geht, und der aus dem Rumpfe das zu reinigende
Getreide aufnimmt.
Diese Platte bewegt sich im Inneren des Cylinders in Falzen,
allein vermoͤge dreier Nußschrauben bloß in senkrechter
Richtung; man kann sie mittelst dieser Schrauben der oberen, an
der Welle befindlichen Platte naͤhern, so daß das
Getreide dadurch auf dieselbe Weise abgestumpft
wird, wie dieß bei den oben erwaͤhnten hoͤlzernen
Muͤhlsteinen der Fall war.
Das Spiel der Maschine ist folgendes. Das Getreide faͤllt,
so wie es aus dem Rumpfe tritt, durch den Trichter auf die
obere, von der Welle getragene Platte. Diese Platte bewirkt
durch ihre kreisende Bewegung die Abstumpfung des Getreides,
indem sie die Koͤrner so lange gegen die feststehende
Platte und gegen einander reibt, bis sie in Folge der
Centrifugalkraft an den Umfang der Platte gelangen, wo sie dann
durch den Zwischenraum, der zwischen der Platte und dem
gußeisernen, an dem Cylinder befestigten Guͤrtel blieb,
in den ersten Klopfer treten.
In diesem ersten Klopfer werden die Getreidekoͤrner von
den Fluͤgeln abgeschlagen, und mit Gewalt sowohl gegen
einander als gegen die Waͤnde des Cylinders geschleudert,
bis sie endlich auf den abgestuzt kegelfoͤrmigen
Zwischenraum treffen, durch welchen sie in den zweiten Klopfer
fallen, um daselbst auf dieselbe Weise wie im ersten in Bewegung
gesezt zu werden. Hr. de Niceville
versichert, daß selbst schimmeliges Getreide durch diese
Bewegung den Schimmelgeruch verliert: wenn dem wirklich so ist,
so waͤre dieß eine neue vorzuͤgliche Eigenschaft
der Klopfer, deren Erfindung wir Hrn. Gravier verdanken.Vor Hrn. Gravier
schuͤttelten die Hollaͤnder das flekig
gewordene Getreide in metallenen Kisten, welche die
Stelle von Reiben vertraten. Hr. Gravier hat das hollaͤndische System
vervollkommnet, und ich habe gesucht dasselbe zu
vereinfachen und dabei uͤberdieß dessen Wirkung
zu erhoͤhen. Register, welche außen an der
Trommel des Ventilators angebracht sind, dienen, je
nachdem man sie oͤffnet oder schließt, zur
Regulirung der Kraft des Windes. Ein zweites Register,
welches in der Roͤhre des Ventilators in der
Naͤhe des Durchganges des Getreides in den
Siebcylinder angebracht ist, wird nur wenig gehoben,
wenn das Getreide durchgeht, staͤrker aber, wenn
die Siebabfaͤlle durchgehen, damit die leichten
Koͤrner angehalten werden. (Anmerk. des Hrn. de Niceville.)
Wenn nun das Getreide an den Grund des senkrechten Cylinders
gelangt ist, so wird es durch eine schiefe Flaͤche gegen
eine Oeffnung geleitet, die sich uͤber der
Leitungsroͤhre des Ventilators befindet. Waͤhrend
das Getreide hier durchgeht, wird es von dem schnellen, von dem
VentilatorDie Kurbel des Ventilators macht 286 Umdrehungen in der
Minute. Der Siebcylinder dreht sich in jeder Minute 23
Mal um sich selbst. A. d. O. erzeugten Luftstrome getroffen, der den Staub, die
Spelzen, die Spreue und andere leichtere Koͤrper mit sich
fortreißt. Auch die Getreidekoͤrner selbst werden, je
nach ihrem specifischen Gewichte mehr oder weniger weit
gefuͤhrt, so daß die großen guten Koͤrner in den
Trichter fallen, der in den Siebcylinder uͤbergeht,
waͤhrend die leichteren Koͤrner in einen etwas
weiter von dem Ventilator entfernten Rumpf
fallen, und die Spreue, Spelzen und sonstigen leichten
Koͤrper in eine noch weiter entfernte Kiste mit einem
Siebe fliegen.
Was den Staub betrifft, so sammelt sich dieser vor dem Seiher
oder Siebe des Ventilators und an den Waͤnden des
Cylinders, in welchem sich die Klopfer befinden, an; er
wuͤrde nach und nach die Loͤcher dieses lezteren
verstopfen, wenn man ihn nicht abstauben wuͤrde.
Der Siebcylinder besteht aus einem Drahtgewebe mit vierekigen
Maschen, an welchem an der oberen Haͤlfte 9, an der
unteren hingegen nur 8 Draͤhte auf den Zoll kommen. Unter
diesem Cylinder ist ein in drei Behaͤlter getheilter
Trichter oder Rumpf angebracht, der zur Aufnahme von drei
verschiedenen Siebabfaͤllen dient. Das beste Getreide
gelangt mit den groͤberen Steinchen und den nicht
zerkleinerten Erdkluͤmpchen an das untere Ende des Siebes
und aus diesem durch einen Seiher in den Behaͤlter eines
Heberades,Die Geschwindigkeit dieses Heberades oder der Noria
betraͤgt 36,50 Meter per Minute; es fuͤhrt 15 Eimer, von
denen jeder 0,17 Kilogr. auf ein Mal faßt, so daß
stuͤndlich 750 Kilogr. Getreide gereinigt und auf
4 Meter gehoben werden. A. d. O. welches das Getreide neuerdings bis in das obere
Stokwerk emporhebt, und es daselbst in einen Trichter ausleert,
aus welchem es in einen Trog oder eine Kufe faͤllt, deren
Boden aus einem metallenen Gitter besteht, dessen runde Maschen
so groß sind, daß sie das Getreide durchfallen lassen,
waͤhrend sie die groͤßeren Steinchen und alle
fremdartigen Substanzen, welche groͤßer sind als das
Getreide, zuruͤkhalten, und in eine am Ende des Troges
oder der Kufe angebrachte Kiste entleeren.
Die Welle der oberen Rolle des Heberades oder der Noria
traͤgt einen Triebstok und dieser sezt einen Hebel in
Bewegung, dessen senkrechte Hin- und Her-Bewegung
in wagerechter Richtung auf den Trog oder die Kufe
uͤbergetragen wird, und zwar mittelst einer
Ruͤklaufrolle, uͤber welche ein Riemen
laͤuft, der einerseits an dem Hebel, andererseits aber an
der Seite des Troges befestigt ist, waͤhrend zu gleicher
Zeit auch ein anderer, an einer Feder festgemachter Riemen auf
die andere Seite des Troges wirkt, an der er angehaͤngt
ist. Diese Hin- und Her-Bewegung ist
noͤthig, damit das Getreide durch die Loͤcher
gehe, und in die Seiher gelange, an deren Enden die Saͤke
angebracht sind.
Die einzelnen Theile dieser Maschine erhalten ihre Bewegung durch
die Welle des Muͤhlrades, und zwar mittelst Laufriemen
und verschiedener, sehr sinnreich eingerichteter Getriebe.
Uebrigens nimmt die ganze Maschine wegen der
vortrefflichen Einrichtung ihrer einzelnen Theile wenig Raum
ein; sie erfordert ferner geringen Kraftaufwand, und kann von
jedem etwas verstaͤndigen Arbeiter erbaut werden.
Hr. de Niceville raͤth, an der
senkrechten Welle seiner Puzmuͤhle so viele Klopfer
anzubringen, als die Ortsverhaͤltnisse gestatten, indem
er auf die Bewegung des Getreides in der Luft sehr großen Werth
legt, und dadurch die uͤberschuͤssige, in ihm
enthaltene Feuchtigkeit, der er das Verderben des Mehles
hauptsaͤchlich zuschreibt, zu entfernen beabsichtigt.
Diese uͤberschuͤssige Feuchtigkeit wird
naͤmlich, wie er sagt, von dem in dem Getreide
enthaltenen Kleber und Zukerstoffe aufgesaugt, und die Folge
hievon ist eine Zersezung dieser Substanzen, besonders wenn das
Vegetationswasser, welches darin enthalten war, eine gewisse
Graͤnze uͤberstieg.
Die durch die Klopfer erzeugte Bewegung des Getreides in der Luft
entfernt zwar zuverlaͤssig einen Theil jener
Feuchtigkeit, welche der Oberflaͤche der
Getreidekoͤrner anhaͤngt; allein anders scheint es
sich mit dem eingesaugten Wasser zu verhalten. Wir befeuchteten
daher, um uns zu uͤberzeugen, in wie weit man auf dieses
Troknungsmittel zaͤhlen darf, ein Maͤßchen
(beilaͤufig 6 Kilogr.) Korn mit 90 Grammen Wasser, d.h.
wir verbanden dasselbe beilaͤufig mit 1 1/2 Procent
Feuchtigkeit. Dieses befeuchtete Getreide ließen wir 5 Mal nach
einander durch die Puzmuͤhle des Hrn. de Niceville laufen, waͤhrend
wir zum Behufe des Vergleichs einen Theil dieses befeuchteten
Getreides aufbewahrten.
Obschon nun das Getreide nach dem jedesmaligen Durchlaufen durch
die Puzmuͤhle mit der Hand durchgearbeitet wurde, so
zeigte es doch keinen sehr merklichen Grad von Trokenheit, und
man haͤtte dasselbe wahrscheinlich noch sehr oft durch
die Puzmuͤhle laufen lassen muͤssen, um es wieder
auf den fruͤheren Grad von Trokenheit zuruͤk zu
bringen. Die Luft war zwar waͤhrend dieses Versuches
etwas feucht; allein dessen ungeachtet erhellt aus demselben zur
Genuͤge, daß die Puzmuͤhle kein so vollkommenes
Troknen bewirkt, als man der Theorie nach glauben sollte, und
daß man daher in Faͤllen, in welchen man feucht
gewordenes Getreide auf der Puzmuͤhle behandeln wollte,
keineswegs auf dieses Mittel zaͤhlen duͤrfte. Der
Zwek der Klopfer und der Ventilatoren ist und bleibt daher das
Entfernen des Staubes, der leichten Koͤrper und der
Insecten, womit das Getreide verunreinigt ist.
Die Puzmuͤhle des Hrn. de
Niceville bietet also nach allem diesem keine andere
neue Idee, als den durchloͤcherten Cylinder dar, der die
Klopfer umgibt, und der folglich diese Klopfer zugleich auch zu
Ventilatoren macht. Heut zu Tage, wo die Kunst des Mechanikus
oft bloß darin besteht, bekannte Agentien durch eine wohl
verstandene Einrichtung zu verbessern, wird man Hrn. de Niceville gewiß großen Dank
wissen, indem er mit seiner einfachen Maschine und einem sehr
geringen Kraftaufwande nicht nur die zum Abstumpfen des
Getreides und zum Reinigen der stetigen Koͤrner
noͤthigen Operationen der hoͤlzernen
MuͤhlenWir konnten keine Versuche uͤber den Kraftaufwand
dieser Puzmuͤhle anstellen; Hr. de Niceville schaͤzt
ihn auf 30 Kilogrammen, indem die in jeder Stunde
gereinigte und dann durch das Heberad auf 4 Meter
gehobene Menge Getreides 750 Kilogr. betraͤgt.
Wir hatten auch keine Gelegenheit uns davon zu
uͤberzeugen, daß das brandige oder flekige
Getreide wirklich ohne schwarze Fleken aus der
Puzmuͤhle kommt; Hr. de Niceville versichert dieß jedoch, so wie auch
das, daß sich die Gerste dergestalt darin abstumpft, daß
die Dike der Rinde des Kornes durch die Reibung nach und
nach vermindert wird. Das Spiel der oberen Platte, die
Einrichtung, welche man derselben zu geben hat, indem
man sie der ersten beweglichen Platte anpaßt, werden den
Praktikern andeuten, auf welche Weise sie die
Huͤlsenfruͤchte zu entschaͤlen und
das Heidekorn zu reinigen haben. Wir glauben, daß die
Platten fuͤr die Huͤlsenfruͤchte
mit strahlenfoͤrmigen Furchen, und nicht mit
durchloͤchertem Eisenbleche versehen werden
muͤssen.A. d. O. hervorzubringen wußte, sondern indem er die
Vorzuͤge der Maschine des Hrn. Gravier auch noch dadurch bedeutend erhoͤhte,
daß er die Geschwindigkeit der Umdrehungen des Ventilators um
das Fuͤnffache, und jene der Klopfer, aus denen er
zugleich auch Ventilatoren machte, um das Dreifache
vermehrte.
Es befinden sich gegenwaͤrtig nicht weniger als 5 solcher
Puzmuͤhlen zu Metz, und bereits haben alle Baͤker
dieser Stadt die vorzuͤglichere Guͤte des Mehles,
welches Hr. de Niceville liefert,
anerkannt. Selbst die Muͤller raͤumen dieser
Maschine bereits den Vorzug vor allen uͤbrigen bekannten
Puzmuͤhlen ein.
Beschreibung der Maschine.
Hr. de Niceville hat in dem Modelle,
welches er der Gesellschaft mittheilte, und dessen Zeichnungen
wir hier geben, drei verschiedene Maschinen mit einander
vereinigt. Die eine dieser Maschinen ist eine senkrechte
Puzmuͤhle sammt Zugehoͤr; die zweite ist ein
Sakaufzieher, der durch einen horizontalen Riemen, welcher nach
Belieben uͤber den Umfang einer jeden Rolle gespannt oder
davon abgenommen werden kann, in Bewegung gesezt wird; die
dritte endlich besteht aus einer Muͤhle mit drei
Gaͤngen.
Alle diese Maschinen werden durch Getriebe und Laufriemen
getrieben, welche Hr. de Niceville
statt der Verzahnungen anbrachte und im Großen anwendete. Die
Vortheile dieser Einrichtung wurden bereits im
J. 1828 in einem Berichte des Hrn. Voisard im Bulletin
eroͤrtert.
1) Die senkrechte Puzmuͤhle.
Diese Maschine, welche Fig.
10 mit A bezeichnet ist,
besteht aus einem Cylinder mit beweglicher Achse oder Welle h, an der sich mehrere
hoͤlzerne, mit durchstochenem Eisenbleche
uͤberzogene Platten oo
befinden. Diese Platten sind durch 4, gleichfalls aus Eisenblech
bestehende Fluͤgel pp
von einander getrennt. Eine Platte l, welche sich laͤngs der Welle k bewegt, ist eben so mit
durchstochenem Eisenbleche uͤberzogen, und traͤgt
oben einen Trichter m, der so
eingerichtet ist, daß er zur Aufnahme des aus dem Trichter oder
Rumpfe austretenden Getreides dient. Diese Platte schiebt sich
mittelst zwei an ihr befindlicher Zapfen in zwei Furchen, welche
in dem Holze des Gerippes des Cylinders angebracht sind; drei
Nußschrauben nn bewegen
dieselbe nach Auf- und Abwaͤrts, so daß man sie
der oberen, an der Achse oder Welle der Puzmuͤhle
angebrachten Platte o naͤhern
oder davon entfernen kann, damit das Getreide bei seinem
Durchgange zwischen den beiden Platten an den Unebenheiten oder
Hervorragungen des durchstochenen Eisenbleches abgerieben
werde.
Der Umfang einer jeden Platte wird durch vier Fluͤgel aus
durchstochenem Eisenbleche pp
getheilt. Innen an den Waͤnden des Cylinders sind
Baͤnder aus Eisenblech q so
befestigt, daß die Breite eines jeden Bandes unter jeder Platte
durchgeht; sie haben ferner eine solche Neigung, daß das
Getreide so viel als moͤglich gegen die Achse der
Puzmuͤhle und unter die Platten gefuͤhrt wird. Die
Fluͤgel sind an dem oberen Theile, der mit der unteren
Flaͤche der Platten in Beruͤhrung steht,
schmaͤler, damit das Getreide bei seinem Falle einen
groͤßeren Raum zu durchlaufen hat, ehe es auf die unteren
Platten gelangt. Auf diese Weise wird die Thaͤtigkeit der
Fluͤgel und die Wirkung der Centrifugalkraft, die durch
die Umdrehungen der Platten entsteht, vervielfaͤltigt,
wobei diese Platten die Koͤrner so lange mit einer
gewissen Kraft gegen die Waͤnde des Cylinders
zuruͤkwerfen, bis dieselben den 8 bis 10 Linien weiten
Zwischenraum zwischen dem Umfange jede Platte und den blechernen
Baͤndern q treffen, und auf
die untere Platte fallen.
Das auf den Grund des Cylinders gelangte Getreide wird durch die
schiefe Ebene r gegen die Oeffnung
s gefuͤhrt, welche sich
uͤber der Leitungsroͤhre t des Ventilators u
befindet. Auf dem Durchgange durch diese Roͤhre wird es
von dem Luftzuge getroffen, der den Ventilator versieht; hier
geschieht die Abscheidung der Spelzen, des Standes und der
leichteren Koͤrner, welche je nach ihrer verschiedenen
specifischen Schwere in gewissen Entfernungen von einander innerhalb der Laͤnge des Cylinders niederfallen. Sie
werden auch durch einen oder zwei zu diesem Zweke hergerichtete,
und an den Trichter y
graͤnzende Seiher gesammelt, waͤhrend das gute
schwere Getreide auf der schiefen Ebene z in den Siebcylinder a'
geleitet wird. Dieser Cylinder, dem man eine groͤßere
oder geringere Neigung gibt, ist mit einem Drahtgitter
uͤberzogen, dessen Maschen aus einer gewissen Anzahl von
Draͤhten per Quadratzoll
gebildet werden. Wenn der Cylinder naͤmlich 6 bis 8 Fuß
lang ist, so kann man denselben mit 8 Blaͤttern
uͤberziehen, von denen das erste 9, das zweite 8 und das
dritte 7 Draͤhte per
Quadratzoll enthaͤlt. Der Cylinder ist seiner ganzen
Laͤnge nach in 3 oder 4 Faͤcher oder Felder
getheilt, welche zur Aufnahme der kleinen Koͤrner dienen,
waͤhrend die guten und großen Koͤrner an dem Ende
des Cylinders austreten. Hier werden dieselben dann durch ein
Rohr h' in einen Behaͤlter
g' geleitet, in welchem sich die
Eimer eines Heberades oder einer Noria e' fuͤllen, um sie in den oberen Trichter b emporzuschaffen, dessen Boden aus
einem horizontalen Drahtgitter e mit
runden Maschen von solcher Groͤße besteht, daß die
Koͤrner durchfallen koͤnnen, waͤhrend alle
groͤßeren fremden Koͤrper zuruͤkgehalten
und von einem eigens hiezu bestimmten Behaͤlter
aufgenommen werden.
2) Der Sakaufzieher, welcher in den
Abbildungen mit B bezeichnet ist,
erhaͤlt seine Bewegung durch das Spiel des Hebels r', den man in Fig.
13. Taf. VI. einzeln fuͤr sich abgebildet
sieht, und der durch eine Feder u'
getrieben wird. Dieser Hebel, welcher sich auf einem Ringe s' bewegt, dreht sich um den Punkt
t'; er traͤgt ferner den
Zapfen einer vierekigen Welle v',
die mit einem senkrechten Drehebaum versehen ist, um welchen
sich der den Sak aufziehende Strik m' auf- und abrollt. An dem Ende des Hebels r' ist ein Strik o' befestigt, der uͤber die
Ruͤklaufrollen q' q'
laͤuft, und sich in den Griff p' endigt. Zieht man nun diesen Strik an, so wird sich
die unten an der Welle v'
aufgezogene Rolle x' entfernen, und
dem Laufriemen y' jene Spannung
geben, welche erforderlich ist, um die Welle umzudrehen: und in
demselben Augenblike wird der Sak auch emporsteigen. So wie man
aber den Strik nachlaͤßt, wird das Gewicht herabsinken,
indem der Riemen dann den Umfang einer jeden Rolle verlassen hat
und auf seinem Traͤger ruht, ohne beinahe irgend eine
Reibung gegen die in Bewegung stehende Rolle
auszuuͤben.
3) Die Muͤhle. Die drei Paar
Muͤhlsteine haben nichts Eigenthuͤmliches an sich;
sie erhalten ihre Bewegung durch mehrere Rollen und
Laufbaͤnder, die beinahe auf dieselbe Weise, wie an dem
Sakaufzieher eingerichtet sind, mit der Ausnahme jedoch, daß
eine an einem Hebel aufgezogene Drukrolle hier
die Stelle des Hebels des Sakaufziehers vertritt.
4) Mittheilung der Bewegung an die
verschiedenen Theile des Mechanismus. Die verschiedenen
Theile des Mechanismus erhalten ihre Bewegung von der Welle des
Muͤhlrades, und zwar mittelst mehrerer Laufriemen und
einer Reihe sehr sinnreich zusammengesezter Getriebe. Diese
Mittel sind sehr einfach, und was eine Hauptsache ist, so leicht
verstaͤndlich, daß sie selbst jeder gewoͤhnliche
Zimmermann oder Tischler begreifen und in Ausfuͤhrung
bringen kann.
Hr. de Niceville glaubt, daß man die
Rollen und Laufbaͤnder in der Mechanik auf eine sehr
nuͤzliche Weise statt der Zahnraͤder anwenden
koͤnne, und zwar selbst bei den Veraͤnderungen der
Richtung und der Bewegung. Dem von mehreren Mechanikern
erhobenen Einwurfe, daß die Laufbaͤnder nicht bloß den
Nachtheil haben, daß sie durch ihre Spannung einen starken Druk
auf die Zapfenausuͤben, sondern daß sie auch uͤber
die Rollen gleiten, wenn der zu uͤberwindende Widerstand
groß ist, und endlich, daß sie durch atmosphaͤrische
Einfluͤsse nachlassen und lokerer werden, begegnet Hr.
de Niceville damit, daß die
Spannung, indem sie beinahe immer nach der Seite erfolgt,
gewisser Maßen den Stuͤzpunkt der Masse der Rolle auf die
Zapfen verlegt, so daß sich die Rolle gegen den Laufriemen
stemmt. Was das Abglitschen betrifft, so wird dieser Nachtheil
verschwinden, wenn die von den Laufriemen umgebenen Bogen der
Rollen dem zu uͤberwindenden Widerstande angemessen sind;
und was endlich die Einfluͤsse der Feuchtigkeit und der
Trokenheit anlangt, so werden auch diese nicht fuͤhlbar
seyn, wenn man die Riemen breit haͤlt, und wenn man
dieselben am Rande durch ein gutes Band verstaͤrkt, ohne
sie jedoch auch in der Mitte zu doppeln. Bei dieser Einrichtung
kann naͤmlich der gewoͤlbte Theil des Umfanges der
Rolle leicht die Mitte des Laufriemens zur Aufnahme zwingen,
waͤhrend dessen Raͤnder stark
zusammengedruͤkt sind.
Die Treibwelle a'' sezt zuerst die
senkrechte Welle h'' in Bewegung,
welche dann mittelst der Rolle i''
die Welle der Puzmuͤhle k
treibt. Diese Welle pflanzt ihrerseits die rotirende Bewegung
auf den Ventilator u fort. Eine
zweite an derselben Welle h''
aufgezogene Rolle b'' sezt die Welle
o'' in Bewegung, die die untere
Rolle r'' des Heberades e' treibt. Der Siebcylinder a' endlich erhaͤlt seine
Bewegung durch eine an der Treibwelle befindliche gerinnte Rolle
b''. Dieselbe Welle sezt auch
die Muͤhlsteine vv
durch das Laufband x'' in Bewegung,
welches um die an ihrer Basis befestigte Rolle e'' laͤuft. Der Grundriß Fig. 10 zeigt, auf welche Weise dieß geschieht.
Fig. 10 ist ein Seitenaufriß der senkrechten
Puzmuͤhle mit Centrifugalkraft, des Sakaufziehens und der
Muͤhle des Hrn. de Niceville,
in einem Gebaͤude mit einander vereinigt.
Fig. 11 ist ein Aufriß desselben Mechanismus, von
Hinten gesehen, mit einem senkrechten Durchschnitte der
Puzmuͤhle.
A ist die Puzmuͤhle und der
Ventilator,
B der Sakaufzieher,
C die aus drei Gaͤngen
bestehende Muͤhle, welche in einem anderen Maßstabe, als
die beiden anderen Theile gezeichnet ist.
Fig. 12 zeigt einen Grundriß des Siebcylinders und
des Ventilators nach der Linie A' B'
des Aufrisses Fig.
10.
Fig. 13 stellt einen Grundriß der oberen Platte der
Puzmuͤhle vor.
Fig. 14 ist ein Durchschnitt des oberen Theiles der
Puzmuͤhle, woran man die Einrichtung der beweglichen
Platte sieht.
Fig. 15 ist der Hebel, mittelst dessen der
Sakaufzieher in Bewegung gesezt wird.
Fig. 16 zeigt einen Durchschnitt des oberen
Trichters.
Fig. 17 endlich ist ein Grundriß des horizontalen
Siebes.
An allen diesen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auf
gleiche Gegenstaͤnde.
a ist das Geruͤste, welches
die ganze Vorrichtung traͤgt und einschließt.
b, der obere Trichter, in welchen
das Getreide durch das Heberad geschuͤttet wird.
c, die Kette, die den Trichter an
dem einen Ende aufgehaͤngt haͤlt.
d, eine Klapper (babillard), welche an der Welle der
Puzmuͤhle aufgezogen ist, und dem Trichter eine
schuͤttelnde Bewegung mittheilt.
e, das horizontale, am Grunde des
Trichters befindliche Sieb.
f, die schiefe Ebene, auf die das
Getreide faͤllt, nachdem es durch das Sieb gegangen.
h, die senkrechte cylindrische
Puzmuͤhle.
i, der obere, aus Drahtgitter
bestehende Theil derselben.
j, ihr unterer, aus durchstochenem
Eisenbleche bestehender Theil.
k, die senkrechte Welle, welche die
Platten der Puzmuͤhle in drehende Bewegung sezt.
l, die obere, laͤngs der
Welle bewegliche Platte.
m, der Trichter, durch welchen das
Getreide in die Puzmuͤhle gelangt.
n, die Nußschraube, mittelst welcher
die Platte l nach Auf- und
Abwaͤrts bewegt wird.
o, o, o'' Platten, welche an der
Welle k aufgezogen sind, und sich
mit ihr umdrehen; sie sind mit durchstochenem Eisenbleche
uͤberzogen.
pp, die an derselben Welle befestigten
Fluͤgel aus durchstochenem Eisenblech.
qq, schief geneigte, an den inneren
Waͤnden des Cylinders angebrachte Baͤnder oder
Streifen aus Eisenblech, welche das Getreide gegen die Mitte der
Platten lenken.
r, eine schiefe Ebene, auf die das
Getreide bei seinem Austritte aus der Puzmuͤhle
gelangt.
s, eine Oeffnung, durch die das
Getreide geht, um in die Roͤhre
t zu gelangen, in der es der
Einwirkung eines vierfluͤgeligen Ventilators u ausgesezt wird.
v, die Achse, an der diese
Fluͤgel befestigt sind.
x, das Register zur Regulirung der
Kraft des Windes.
y, der Trichter, durch welchen die
Spelzen und die Spreue fallen.
z, eine Roͤhre, die das
Getreide in den Siebcylinder leitet.
a', der schief geneigte, und mit
Drahtgitter von verschiedener Weite uͤberzogene
Siebcylinder.
b', die hoͤlzerne
Huͤlle dieses Cylinders.
c', eine an der Welle des
Siebcylinders aufgezogene Rolle.
d', eine Kette, welche um diese
Rolle laͤuft, und dem Cylinder die rotirende Bewegung
mittheilt.
e', das Heberad oder die Noria, aus
einer endlosen Kette bestehend, welche mittelst Eimern aus
Weißblech f' das Getreide aus einem
Behaͤlter g'
schoͤpft.
h', die Roͤhre, die das aus
dem Siebcylinder austretende Getreide in den Behaͤlter
g' schuͤttet.
i', die Rolle, uͤber welche
die endlose Kette laͤuft.
j', die untere, an der Welle k' aufgezogene Rolle.
l', der senkrechte Drehebaum, um den
sich der Strik m' aufrollt, der
uͤber die Rolle n'
laͤuft, und an welchem der Sak angehaͤngt ist.
o' ein zweiter, mit einem Griffe p' versehener Strik, der
uͤber die Ruͤklaufrollen q'
q' lauft, und welcher an einem Hebel r', der sich auf einem Ringe s' rollt und sich um den Punkt t dreht, festgemacht ist. Dieser
Hebel, auf den die Feder u'
druͤkt, traͤgt den Zapfen der vierekigen Welle v'.
Zieht man mittelst des Griffes p' an
dem Strike o', so weicht der Hebel
r' und folglich auch der Zapfen
der vierekigen Welle, so wie die an dieser Welle aufgezogene
Rolle x' zuruͤk. Dadurch wird
dann das Laufband y', welches um
diese Rolle und um eine andere, an der Treibwelle a'' aufgezogene Rolle z' laͤuft, gespannt, und in
Folge dieser Spannung kann sich der Drehebaum l' drehen und den Strik m', der den Sak emporhebt,
aufrollen. Ist der Sak an seinen Bestimmungsort gelangt, so
laͤßt man den Strik o' nach,
wodurch das Laufband y' abgespannt
wird, und auf die Rollen x' und z' gleitet, ohne dieselben in
drehende Bewegung zu bringen.
a'' ist die Haupttreibwelle, an der
sich vier Rollen befinden: naͤmlich die Rolle z', von der wir so eben gesprochen
haben; die gerinnte Rolle b'',
uͤber die die Kette d' d'
laͤuft, welche den Siebcylinder a' in drehende Bewegung sezt; die Rolle c'', welche mittelst des Laufriemens
x'' die Muͤhlsteine in
kreisende Bewegung versezt; und endlich die Rolle e'', welche mittelst des Laufriemens
f'' mit einer anderen, an der
senkrechten, vierekigen Welle h''
aufgezogenen Rolle in Verbindung steht. Abgesehen von dieser
eben erwaͤhnten Rolle traͤgt sie aber auch noch
zwei andere Rollen; uͤber die erste derselben i'' laͤuft ein Laufband j'', welches auch noch uͤber
eine andere, an der Welle der Puzmuͤhle k befindliche Rolle geht.
Die zweite kleinere dreht mittelst des Laufbandes m'' eine an der Welle o'' befestigte Rolle n'', und diese leztere Welle
traͤgt selbst wieder eine Rolle p'', welche das gekreuzte Laufband q'', das uͤber eine Rolle r'' laͤuft, aufnimmt, und
dadurch die Welle k' und folglich
das Heberad e' treibt.
Die Welle v des Ventilators u erhaͤlt ihre Bewegung von
der Welle der Puzmuͤhle k,
und zwar mittelst des Laufbandes s'', welches uͤber die Rollen t'' und u'' laͤuft.
Die drei Paare Muͤhlsteine v'' v''
v'' endlich werden von der Hauptwelle a'' getrieben, die durch ein
Laufband x'' mit Rollen y'' y'' y'' in Verbindung steht,
uͤber welche die Laufbaͤnder z'' z'' gezogen sind.