Titel: Bericht, welcher der königlichen Akademie zu Metz über eine neue, von Hrn. de Niceville erbaute Puzmühle erstattet wurde.
Fundstelle: Band 48, Jahrgang 1833, Nr. LXXIX., S. 402
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LXXIX. Bericht, welcher der koͤniglichen Akademie zu Metz uͤber eine neue, von Hrn. de Niceville erbaute Puzmuͤhle erstattet wurde. Aus dem Bulletin de la Société d'encouragement. Mai 1832, S. 141. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Bericht uͤber eine neue Puzmuͤhle. Unter dem Namen Puzmuͤhlen versteht man die verschiedenen Schwingmaschinen, deren man sich zum Reinigen der Getreidearten bedient. Das Getreide ist, so wie es von den Dreschtennen oder den Speichern kommt, immer mehr oder weniger staubig, mit Erde verunreinigt, oder mit anderen Samen, Steinchen oder dergl. vermischt, so daß es, wenn man es in diesem Zustande zur Muͤhle braͤchte, sicherlich nur schlechtes Mehl geben koͤnnte. Deßhalb ist die Nothwendigkeit der Anwendung guter Puzmuͤhlen unmittelbar vor dem Mahlen des Mehles heut zu Tage auch allgemein anerkannt, wenn es sich um die Erzeugung von gutem Mehle handelt. Hr. Niceville hat nun die hiezu noͤthigen Apparate auf eine Weise verbessert, der wir unseren Beifall zollen muͤssen. Ehe wir jedoch zu der naͤheren Erlaͤuterung seiner Erfindung uͤbergehen, sey es uns erlaubt, einige allgemeine Bemerkungen vorauszusenden. In Rußland, wo es außer den Menschen wenig andere Maschinen gibt, haben die Scheuern oder Tennen zwei einander gegenuͤberliegende Thuͤren; durch diese Tennen fahren die Wagen, und auf ihnen wird das Getreide auch geschwungen oder gereinigt. Um dieß zu bewerkstelligen wird das Getreide, nachdem die Aehren auf der Tenne durch Pferdehufe ausgetreten worden, auf der einen Seite der Tenne in einen Haufen aufgeschichtet, waͤhrend man die andere Leite der Tenne sorgfaͤltig rein kehrt. Wenn nun der Wind quer gegen die Scheune blaͤst, so oͤffnet man die beiden Fluͤgelthuͤren derselben und wirft das Getreide sehr hoch mit einer Schaufel gegen jene Seite, von der der Wind her blaͤst, und zwar mit solcher Gewalt, daß es bis auf die entgegengesezte Seite der Tenne gelangt. Hiedurch wird der Staub, die Spreue, das Stroh und die sonstigen leichten Koͤrper aus der Tenne Hinausgetrieben, waͤhrend die schwereren Steinchen weiter fliegen, als das Getreide, und durch Kehren entfernt werden koͤnnen. Durch oͤftere Wiederholung dieses Verfahrens kann man das Getreide endlich ziemlich rein herstellen. In Frankreich hat man nach einander verschiedene Siebe, die gewoͤhnliche Schwinge und andere ebenso unvollkommene Vorrichtungen zur Reinigung des Getreides angewendet, und eben wegen dieser Unvollkommenheit oder aus Furcht vor einem groͤßeren Abfalle oder vielmehr um nicht vom Schlendrian abzuweichen, hat man erst in den lezten Jahren angefangen, auf eine gute Reinigung des Getreides und auf die an dem hiezu noͤthigen Verfahren geschehenen Verbesserungen den gehoͤrigen Werth zu legen. Um die schwarzen Theile des brandigen und vorzuͤglich des flekig gewordenen Getreides zu entfernen, wusch man dasselbe gewoͤhnlich mehrere Male mit Flußwasser, und troknete es dann auf der Darre. Dieses Verfahren ist jedoch nicht nur muͤhsam, sondern scheint auch fuͤr die Aufbewahrung des Mehles nicht sehr zutraͤglich, obschon man zu Straßburg und anderwaͤrts noch heut zu Tage alles Getreide befeuchtet, ehe man es auf die Muͤhle bringt. Dem sey nun wie ihm wolle, so suchte man das Waschen des Getreides anfangs durch die Befolgung der sogenannten saͤchsischen Methode zu ersezen, d.h. man ließ das Getreide zwischen den Muͤhlsteinen einer Muͤhle durchlaufen, die man jedoch so weit von einander entfernt hatte, daß die Getreidekoͤrner nur in leichte Beruͤhrung mit den inneren Flaͤchen der Muͤhlsteine kamen, und sich dafuͤr gegenseitig an einander abrieben. Durch diese Operation, welche unter dem Namen des Abstumpfens (épointage) bekannt ist, weil dadurch die wollige Spize des Kornes abspringt, werden der Staub und die erdigen Theile, womit das Getreide verunreinigt ist, so wie die schwarzen Fleken der brandigen oder stetigen Koͤrner entfernt; allein es wird zugleich immer auch eine groͤßere oder geringere Menge des Getreides zerquetscht und zerrieben. Dieses wesentlichen Nachtheiles ungeachtet befolgt man dieses Verfahren aber immer noch in mehreren Gegenden, und namentlich auf den großen Muͤhlen zu Gray. Man hat in spaͤterer Zeit zum Behufe der sogenannten Abstumpfung statt der steinernen Muͤhlsteine hoͤlzerne in Anwendung gebracht, welche innen mit durchstochenem Eisenbleche besezt waren, und noch spaͤter bediente man sich durchloͤcherter Cylinder in Verbindung mit Siebcylindern und Ventilircylindern. Troz aller dieser Vorrichtungen war das Getreide oft nicht vollkommen von den Spelzen befreit, und uͤberhaupt nicht auf dem wuͤnschenswerthen Zustande von Reinheit. Bei diesem Stande der Dinge trat nun Hr. Gravier vor wenigen Jahren mit seiner doppelten Puzmuͤhle auf, welche auch unter dem Namen Batteur à la Gravier bekannt ist, und von welcher wir hier vorlaͤufig Einiges bemerken muͤssen, da die Puzmuͤhle des Hrn. Niceville, obschon sie auf einem weit hoͤheren Grade von Vollkommenheit steht, doch großen Theils nach denselben Principien erbaut ist. Die Puzmuͤhle des Hrn. Gravier ist eine sehr einfache Maschine, welche folgende Vortheile gewaͤhrt: 1) sie bewegt das Getreide stark in der Luft; 2) sie reibt dessen Koͤrner stark gegen einander und gegen die durchloͤcherten blechernen Waͤnde der Puzmuͤhle, und reinigt sie dadurch von Schmuz und Insecten; 3) sie entfernt den Staub, den Schmuz, die Spelzen und alle sonstigen leichten Koͤrper; 4) sie siebt das Getreide, so daß man die guten Koͤrner von den kleinen und schlechten Koͤrnern, von den verschiedenen, das Getreide verunreinigenden Samen und von den Steinchen und anderen fremden Koͤrpern getrennt erhaͤlt. Die Bewegung und Saͤuberung des Getreides geschieht mittelst zweier Haspel, welche Klopfer (batteurs) genannt werden, und senkrecht uͤber einander angebracht sind. Sie bestehen aus einer horizontalen, auf Anwellen ruhenden Welle, welche mit 4 Fluͤgeln aus durchloͤchertem Eisenbleche versehen ist. Jeder dieser Klopfer ist von einem Trichter oder Rumpfe umgeben, dessen innere Waͤnde mit durchstochenem Eisenbleche ausgekleidet sind, und in welchem sich der Klopfer mit einer Geschwindigkeit von 20 Umdrehungen in der Minute dreht. Die Getreidekoͤrner gelangen aus dem oberen Trichter in den unteren, und aus diesem dann auf ein geneigtes Sieb. Die Entfernung des Standes, der Spreue und der sonstigen leichten Substanzen geschieht waͤhrend des Abrollens der Koͤrner von dem Siebe, indem diese leichten Substanzen durch einen starken, uͤber das Sieb geleiteten Luftzug, der durch einen Ventilator mit Centrifugalkraft und mit 60 Umdrehungen in der Minute erzeugt wird, fortgeschafft werden. Die durch die Klopfer hinlaͤnglich zerkleinerten Erdkluͤmpchen fallen durch das geneigte Sieb, waͤhrend das Getreide selbst in eine zweite, im unteren Stokwerke befindliche Puzmuͤhle gelangt, um daselbst eine zweite Reinigung zu erleiden. Hr. Gravier raͤth, daß man so viele Puzmuͤhlen anbringen soll, als die Muͤhle Stokwerke hat, damit das Getreide auf diese Weise hoͤchst vollkommen gereinigt werde. Wenn nun das Getreide aus dem untersten Klopfer kommt, so laͤuft es durch einen Siebcylinder aus durchloͤchertem Eisenbleche, welcher 25 Umdrehungen in der Minute macht, und aus diesem dann in Kisten oder Saͤke. An jeder der doppelten Puzmuͤhlen erhalten zwei an den Enden der Wellen der Klopfer befindliche Rollen die Bewegung einer Rolle mit doppelter Rinne, welche an der Welle des Ventilators aufgezogen ist. Kurz die doppelte Puzmuͤhle ist eine, in ihrem ganzen Baue sehr vorzuͤglich eingerichtete Maschine, welche ihrem Erfinder, Hrn. Gravier, große Ehre macht. Wir wollen nun zu der cylindrischen Puzmuͤhle mit Centrifugalkraft, um deren Untersuchung uns Hr. de Niceville ersuchte, uͤbergehen. Diese neue Puzmuͤhle besteht, wie jene des Hrn. Gravier aus zwei Klopfern, von denen jeder vier Fluͤgel hat; allein diese aus durchstochenem Eisenbleche bestehenden Fluͤgel sind hier an einer senkrechten Welle festgemacht, welche sich auf ihrem unteren Ende dreht, und mit der sie sich mit einer Geschwindigkeit von 372 Umdrehungen in der Minute umdrehen. Statt der Trichter des Hrn. Gravier ist ein senkrechter, mit der Welle concentrischer Cylinder angebracht, welcher aus durchloͤchertem Eisenbleche und zum Theil aus einem Drahtgitter mit vierekigen Maschen, an welchem 9 Draͤhte auf den Zoll kommen, verfertigt ist, damit ein staͤrkerer Luftzug entstehen koͤnne, und damit die Entfernung des Staubes, welche hier schon den Klopfern (die an dieser Maschine die Wirkung der Ventilatoren hervorbringen) gegenuͤber beginnt, erleichtert werde. Die Welle traͤgt drei abgestuzte kegelfoͤrmige, nicht sehr dike und mit durchstochenem Eisenblech uͤberzogene Plattengestelle, zwischen denen sich die beiden Klopfer befinden, und welche mittelst abgestuztkegelfoͤrmiger Guͤrtel aus Eisenblech zwei cylindrische Trichter oder Rumpfe bilden. Diese Guͤrtel sind coucentrisch mit den Plattengestellen, und in Entfernungen von 8 bis 9 Zoll von diesen an dem senkrechten Cylinder befestigt, damit die Getreidekoͤrner durchgehen koͤnnen, und gegen die Welle gerichtet werden, um daselbst von den Fluͤgeln vollkommener abgeschlagen zu werden. Um seiner Puzmuͤhle auch die wesentliche Eigenschaft die Koͤrner abzustumpfen zu geben, hat Hr. de Niceville an dem oberen Theile des Cylinders eine bewegliche Platte angebracht, die an ihrer inneren Oberflaͤche etwas concav und mit durchstochenem Eisenbleche uͤberzogen, und in der Mitte mit einem blechernen Trichter versehen ist, durch welchen der obere Theil der Welle geht, und der aus dem Rumpfe das zu reinigende Getreide aufnimmt. Diese Platte bewegt sich im Inneren des Cylinders in Falzen, allein vermoͤge dreier Nußschrauben bloß in senkrechter Richtung; man kann sie mittelst dieser Schrauben der oberen, an der Welle befindlichen Platte naͤhern, so daß das Getreide dadurch auf dieselbe Weise abgestumpft wird, wie dieß bei den oben erwaͤhnten hoͤlzernen Muͤhlsteinen der Fall war. Das Spiel der Maschine ist folgendes. Das Getreide faͤllt, so wie es aus dem Rumpfe tritt, durch den Trichter auf die obere, von der Welle getragene Platte. Diese Platte bewirkt durch ihre kreisende Bewegung die Abstumpfung des Getreides, indem sie die Koͤrner so lange gegen die feststehende Platte und gegen einander reibt, bis sie in Folge der Centrifugalkraft an den Umfang der Platte gelangen, wo sie dann durch den Zwischenraum, der zwischen der Platte und dem gußeisernen, an dem Cylinder befestigten Guͤrtel blieb, in den ersten Klopfer treten. In diesem ersten Klopfer werden die Getreidekoͤrner von den Fluͤgeln abgeschlagen, und mit Gewalt sowohl gegen einander als gegen die Waͤnde des Cylinders geschleudert, bis sie endlich auf den abgestuzt kegelfoͤrmigen Zwischenraum treffen, durch welchen sie in den zweiten Klopfer fallen, um daselbst auf dieselbe Weise wie im ersten in Bewegung gesezt zu werden. Hr. de Niceville versichert, daß selbst schimmeliges Getreide durch diese Bewegung den Schimmelgeruch verliert: wenn dem wirklich so ist, so waͤre dieß eine neue vorzuͤgliche Eigenschaft der Klopfer, deren Erfindung wir Hrn. Gravier verdanken.Vor Hrn. Gravier schuͤttelten die Hollaͤnder das flekig gewordene Getreide in metallenen Kisten, welche die Stelle von Reiben vertraten. Hr. Gravier hat das hollaͤndische System vervollkommnet, und ich habe gesucht dasselbe zu vereinfachen und dabei uͤberdieß dessen Wirkung zu erhoͤhen. Register, welche außen an der Trommel des Ventilators angebracht sind, dienen, je nachdem man sie oͤffnet oder schließt, zur Regulirung der Kraft des Windes. Ein zweites Register, welches in der Roͤhre des Ventilators in der Naͤhe des Durchganges des Getreides in den Siebcylinder angebracht ist, wird nur wenig gehoben, wenn das Getreide durchgeht, staͤrker aber, wenn die Siebabfaͤlle durchgehen, damit die leichten Koͤrner angehalten werden. (Anmerk. des Hrn. de Niceville.) Wenn nun das Getreide an den Grund des senkrechten Cylinders gelangt ist, so wird es durch eine schiefe Flaͤche gegen eine Oeffnung geleitet, die sich uͤber der Leitungsroͤhre des Ventilators befindet. Waͤhrend das Getreide hier durchgeht, wird es von dem schnellen, von dem VentilatorDie Kurbel des Ventilators macht 286 Umdrehungen in der Minute. Der Siebcylinder dreht sich in jeder Minute 23 Mal um sich selbst. A. d. O. erzeugten Luftstrome getroffen, der den Staub, die Spelzen, die Spreue und andere leichtere Koͤrper mit sich fortreißt. Auch die Getreidekoͤrner selbst werden, je nach ihrem specifischen Gewichte mehr oder weniger weit gefuͤhrt, so daß die großen guten Koͤrner in den Trichter fallen, der in den Siebcylinder uͤbergeht, waͤhrend die leichteren Koͤrner in einen etwas weiter von dem Ventilator entfernten Rumpf fallen, und die Spreue, Spelzen und sonstigen leichten Koͤrper in eine noch weiter entfernte Kiste mit einem Siebe fliegen. Was den Staub betrifft, so sammelt sich dieser vor dem Seiher oder Siebe des Ventilators und an den Waͤnden des Cylinders, in welchem sich die Klopfer befinden, an; er wuͤrde nach und nach die Loͤcher dieses lezteren verstopfen, wenn man ihn nicht abstauben wuͤrde. Der Siebcylinder besteht aus einem Drahtgewebe mit vierekigen Maschen, an welchem an der oberen Haͤlfte 9, an der unteren hingegen nur 8 Draͤhte auf den Zoll kommen. Unter diesem Cylinder ist ein in drei Behaͤlter getheilter Trichter oder Rumpf angebracht, der zur Aufnahme von drei verschiedenen Siebabfaͤllen dient. Das beste Getreide gelangt mit den groͤberen Steinchen und den nicht zerkleinerten Erdkluͤmpchen an das untere Ende des Siebes und aus diesem durch einen Seiher in den Behaͤlter eines Heberades,Die Geschwindigkeit dieses Heberades oder der Noria betraͤgt 36,50 Meter per Minute; es fuͤhrt 15 Eimer, von denen jeder 0,17 Kilogr. auf ein Mal faßt, so daß stuͤndlich 750 Kilogr. Getreide gereinigt und auf 4 Meter gehoben werden. A. d. O. welches das Getreide neuerdings bis in das obere Stokwerk emporhebt, und es daselbst in einen Trichter ausleert, aus welchem es in einen Trog oder eine Kufe faͤllt, deren Boden aus einem metallenen Gitter besteht, dessen runde Maschen so groß sind, daß sie das Getreide durchfallen lassen, waͤhrend sie die groͤßeren Steinchen und alle fremdartigen Substanzen, welche groͤßer sind als das Getreide, zuruͤkhalten, und in eine am Ende des Troges oder der Kufe angebrachte Kiste entleeren. Die Welle der oberen Rolle des Heberades oder der Noria traͤgt einen Triebstok und dieser sezt einen Hebel in Bewegung, dessen senkrechte Hin- und Her-Bewegung in wagerechter Richtung auf den Trog oder die Kufe uͤbergetragen wird, und zwar mittelst einer Ruͤklaufrolle, uͤber welche ein Riemen laͤuft, der einerseits an dem Hebel, andererseits aber an der Seite des Troges befestigt ist, waͤhrend zu gleicher Zeit auch ein anderer, an einer Feder festgemachter Riemen auf die andere Seite des Troges wirkt, an der er angehaͤngt ist. Diese Hin- und Her-Bewegung ist noͤthig, damit das Getreide durch die Loͤcher gehe, und in die Seiher gelange, an deren Enden die Saͤke angebracht sind. Die einzelnen Theile dieser Maschine erhalten ihre Bewegung durch die Welle des Muͤhlrades, und zwar mittelst Laufriemen und verschiedener, sehr sinnreich eingerichteter Getriebe. Uebrigens nimmt die ganze Maschine wegen der vortrefflichen Einrichtung ihrer einzelnen Theile wenig Raum ein; sie erfordert ferner geringen Kraftaufwand, und kann von jedem etwas verstaͤndigen Arbeiter erbaut werden. Hr. de Niceville raͤth, an der senkrechten Welle seiner Puzmuͤhle so viele Klopfer anzubringen, als die Ortsverhaͤltnisse gestatten, indem er auf die Bewegung des Getreides in der Luft sehr großen Werth legt, und dadurch die uͤberschuͤssige, in ihm enthaltene Feuchtigkeit, der er das Verderben des Mehles hauptsaͤchlich zuschreibt, zu entfernen beabsichtigt. Diese uͤberschuͤssige Feuchtigkeit wird naͤmlich, wie er sagt, von dem in dem Getreide enthaltenen Kleber und Zukerstoffe aufgesaugt, und die Folge hievon ist eine Zersezung dieser Substanzen, besonders wenn das Vegetationswasser, welches darin enthalten war, eine gewisse Graͤnze uͤberstieg. Die durch die Klopfer erzeugte Bewegung des Getreides in der Luft entfernt zwar zuverlaͤssig einen Theil jener Feuchtigkeit, welche der Oberflaͤche der Getreidekoͤrner anhaͤngt; allein anders scheint es sich mit dem eingesaugten Wasser zu verhalten. Wir befeuchteten daher, um uns zu uͤberzeugen, in wie weit man auf dieses Troknungsmittel zaͤhlen darf, ein Maͤßchen (beilaͤufig 6 Kilogr.) Korn mit 90 Grammen Wasser, d.h. wir verbanden dasselbe beilaͤufig mit 1 1/2 Procent Feuchtigkeit. Dieses befeuchtete Getreide ließen wir 5 Mal nach einander durch die Puzmuͤhle des Hrn. de Niceville laufen, waͤhrend wir zum Behufe des Vergleichs einen Theil dieses befeuchteten Getreides aufbewahrten. Obschon nun das Getreide nach dem jedesmaligen Durchlaufen durch die Puzmuͤhle mit der Hand durchgearbeitet wurde, so zeigte es doch keinen sehr merklichen Grad von Trokenheit, und man haͤtte dasselbe wahrscheinlich noch sehr oft durch die Puzmuͤhle laufen lassen muͤssen, um es wieder auf den fruͤheren Grad von Trokenheit zuruͤk zu bringen. Die Luft war zwar waͤhrend dieses Versuches etwas feucht; allein dessen ungeachtet erhellt aus demselben zur Genuͤge, daß die Puzmuͤhle kein so vollkommenes Troknen bewirkt, als man der Theorie nach glauben sollte, und daß man daher in Faͤllen, in welchen man feucht gewordenes Getreide auf der Puzmuͤhle behandeln wollte, keineswegs auf dieses Mittel zaͤhlen duͤrfte. Der Zwek der Klopfer und der Ventilatoren ist und bleibt daher das Entfernen des Staubes, der leichten Koͤrper und der Insecten, womit das Getreide verunreinigt ist. Die Puzmuͤhle des Hrn. de Niceville bietet also nach allem diesem keine andere neue Idee, als den durchloͤcherten Cylinder dar, der die Klopfer umgibt, und der folglich diese Klopfer zugleich auch zu Ventilatoren macht. Heut zu Tage, wo die Kunst des Mechanikus oft bloß darin besteht, bekannte Agentien durch eine wohl verstandene Einrichtung zu verbessern, wird man Hrn. de Niceville gewiß großen Dank wissen, indem er mit seiner einfachen Maschine und einem sehr geringen Kraftaufwande nicht nur die zum Abstumpfen des Getreides und zum Reinigen der stetigen Koͤrner noͤthigen Operationen der hoͤlzernen MuͤhlenWir konnten keine Versuche uͤber den Kraftaufwand dieser Puzmuͤhle anstellen; Hr. de Niceville schaͤzt ihn auf 30 Kilogrammen, indem die in jeder Stunde gereinigte und dann durch das Heberad auf 4 Meter gehobene Menge Getreides 750 Kilogr. betraͤgt. Wir hatten auch keine Gelegenheit uns davon zu uͤberzeugen, daß das brandige oder flekige Getreide wirklich ohne schwarze Fleken aus der Puzmuͤhle kommt; Hr. de Niceville versichert dieß jedoch, so wie auch das, daß sich die Gerste dergestalt darin abstumpft, daß die Dike der Rinde des Kornes durch die Reibung nach und nach vermindert wird. Das Spiel der oberen Platte, die Einrichtung, welche man derselben zu geben hat, indem man sie der ersten beweglichen Platte anpaßt, werden den Praktikern andeuten, auf welche Weise sie die Huͤlsenfruͤchte zu entschaͤlen und das Heidekorn zu reinigen haben. Wir glauben, daß die Platten fuͤr die Huͤlsenfruͤchte mit strahlenfoͤrmigen Furchen, und nicht mit durchloͤchertem Eisenbleche versehen werden muͤssen.A. d. O. hervorzubringen wußte, sondern indem er die Vorzuͤge der Maschine des Hrn. Gravier auch noch dadurch bedeutend erhoͤhte, daß er die Geschwindigkeit der Umdrehungen des Ventilators um das Fuͤnffache, und jene der Klopfer, aus denen er zugleich auch Ventilatoren machte, um das Dreifache vermehrte. Es befinden sich gegenwaͤrtig nicht weniger als 5 solcher Puzmuͤhlen zu Metz, und bereits haben alle Baͤker dieser Stadt die vorzuͤglichere Guͤte des Mehles, welches Hr. de Niceville liefert, anerkannt. Selbst die Muͤller raͤumen dieser Maschine bereits den Vorzug vor allen uͤbrigen bekannten Puzmuͤhlen ein. Beschreibung der Maschine. Hr. de Niceville hat in dem Modelle, welches er der Gesellschaft mittheilte, und dessen Zeichnungen wir hier geben, drei verschiedene Maschinen mit einander vereinigt. Die eine dieser Maschinen ist eine senkrechte Puzmuͤhle sammt Zugehoͤr; die zweite ist ein Sakaufzieher, der durch einen horizontalen Riemen, welcher nach Belieben uͤber den Umfang einer jeden Rolle gespannt oder davon abgenommen werden kann, in Bewegung gesezt wird; die dritte endlich besteht aus einer Muͤhle mit drei Gaͤngen. Alle diese Maschinen werden durch Getriebe und Laufriemen getrieben, welche Hr. de Niceville statt der Verzahnungen anbrachte und im Großen anwendete. Die Vortheile dieser Einrichtung wurden bereits im J. 1828 in einem Berichte des Hrn. Voisard im Bulletin eroͤrtert. 1) Die senkrechte Puzmuͤhle. Diese Maschine, welche Fig. 10 mit A bezeichnet ist, besteht aus einem Cylinder mit beweglicher Achse oder Welle h, an der sich mehrere hoͤlzerne, mit durchstochenem Eisenbleche uͤberzogene Platten oo befinden. Diese Platten sind durch 4, gleichfalls aus Eisenblech bestehende Fluͤgel pp von einander getrennt. Eine Platte l, welche sich laͤngs der Welle k bewegt, ist eben so mit durchstochenem Eisenbleche uͤberzogen, und traͤgt oben einen Trichter m, der so eingerichtet ist, daß er zur Aufnahme des aus dem Trichter oder Rumpfe austretenden Getreides dient. Diese Platte schiebt sich mittelst zwei an ihr befindlicher Zapfen in zwei Furchen, welche in dem Holze des Gerippes des Cylinders angebracht sind; drei Nußschrauben nn bewegen dieselbe nach Auf- und Abwaͤrts, so daß man sie der oberen, an der Achse oder Welle der Puzmuͤhle angebrachten Platte o naͤhern oder davon entfernen kann, damit das Getreide bei seinem Durchgange zwischen den beiden Platten an den Unebenheiten oder Hervorragungen des durchstochenen Eisenbleches abgerieben werde. Der Umfang einer jeden Platte wird durch vier Fluͤgel aus durchstochenem Eisenbleche pp getheilt. Innen an den Waͤnden des Cylinders sind Baͤnder aus Eisenblech q so befestigt, daß die Breite eines jeden Bandes unter jeder Platte durchgeht; sie haben ferner eine solche Neigung, daß das Getreide so viel als moͤglich gegen die Achse der Puzmuͤhle und unter die Platten gefuͤhrt wird. Die Fluͤgel sind an dem oberen Theile, der mit der unteren Flaͤche der Platten in Beruͤhrung steht, schmaͤler, damit das Getreide bei seinem Falle einen groͤßeren Raum zu durchlaufen hat, ehe es auf die unteren Platten gelangt. Auf diese Weise wird die Thaͤtigkeit der Fluͤgel und die Wirkung der Centrifugalkraft, die durch die Umdrehungen der Platten entsteht, vervielfaͤltigt, wobei diese Platten die Koͤrner so lange mit einer gewissen Kraft gegen die Waͤnde des Cylinders zuruͤkwerfen, bis dieselben den 8 bis 10 Linien weiten Zwischenraum zwischen dem Umfange jede Platte und den blechernen Baͤndern q treffen, und auf die untere Platte fallen. Das auf den Grund des Cylinders gelangte Getreide wird durch die schiefe Ebene r gegen die Oeffnung s gefuͤhrt, welche sich uͤber der Leitungsroͤhre t des Ventilators u befindet. Auf dem Durchgange durch diese Roͤhre wird es von dem Luftzuge getroffen, der den Ventilator versieht; hier geschieht die Abscheidung der Spelzen, des Standes und der leichteren Koͤrner, welche je nach ihrer verschiedenen specifischen Schwere in gewissen Entfernungen von einander innerhalb der Laͤnge des Cylinders niederfallen. Sie werden auch durch einen oder zwei zu diesem Zweke hergerichtete, und an den Trichter y graͤnzende Seiher gesammelt, waͤhrend das gute schwere Getreide auf der schiefen Ebene z in den Siebcylinder a' geleitet wird. Dieser Cylinder, dem man eine groͤßere oder geringere Neigung gibt, ist mit einem Drahtgitter uͤberzogen, dessen Maschen aus einer gewissen Anzahl von Draͤhten per Quadratzoll gebildet werden. Wenn der Cylinder naͤmlich 6 bis 8 Fuß lang ist, so kann man denselben mit 8 Blaͤttern uͤberziehen, von denen das erste 9, das zweite 8 und das dritte 7 Draͤhte per Quadratzoll enthaͤlt. Der Cylinder ist seiner ganzen Laͤnge nach in 3 oder 4 Faͤcher oder Felder getheilt, welche zur Aufnahme der kleinen Koͤrner dienen, waͤhrend die guten und großen Koͤrner an dem Ende des Cylinders austreten. Hier werden dieselben dann durch ein Rohr h' in einen Behaͤlter g' geleitet, in welchem sich die Eimer eines Heberades oder einer Noria e' fuͤllen, um sie in den oberen Trichter b emporzuschaffen, dessen Boden aus einem horizontalen Drahtgitter e mit runden Maschen von solcher Groͤße besteht, daß die Koͤrner durchfallen koͤnnen, waͤhrend alle groͤßeren fremden Koͤrper zuruͤkgehalten und von einem eigens hiezu bestimmten Behaͤlter aufgenommen werden. 2) Der Sakaufzieher, welcher in den Abbildungen mit B bezeichnet ist, erhaͤlt seine Bewegung durch das Spiel des Hebels r', den man in Fig. 13. Taf. VI. einzeln fuͤr sich abgebildet sieht, und der durch eine Feder u' getrieben wird. Dieser Hebel, welcher sich auf einem Ringe s' bewegt, dreht sich um den Punkt t'; er traͤgt ferner den Zapfen einer vierekigen Welle v', die mit einem senkrechten Drehebaum versehen ist, um welchen sich der den Sak aufziehende Strik m' auf- und abrollt. An dem Ende des Hebels r' ist ein Strik o' befestigt, der uͤber die Ruͤklaufrollen q' q' laͤuft, und sich in den Griff p' endigt. Zieht man nun diesen Strik an, so wird sich die unten an der Welle v' aufgezogene Rolle x' entfernen, und dem Laufriemen y' jene Spannung geben, welche erforderlich ist, um die Welle umzudrehen: und in demselben Augenblike wird der Sak auch emporsteigen. So wie man aber den Strik nachlaͤßt, wird das Gewicht herabsinken, indem der Riemen dann den Umfang einer jeden Rolle verlassen hat und auf seinem Traͤger ruht, ohne beinahe irgend eine Reibung gegen die in Bewegung stehende Rolle auszuuͤben. 3) Die Muͤhle. Die drei Paar Muͤhlsteine haben nichts Eigenthuͤmliches an sich; sie erhalten ihre Bewegung durch mehrere Rollen und Laufbaͤnder, die beinahe auf dieselbe Weise, wie an dem Sakaufzieher eingerichtet sind, mit der Ausnahme jedoch, daß eine an einem Hebel aufgezogene Drukrolle hier die Stelle des Hebels des Sakaufziehers vertritt. 4) Mittheilung der Bewegung an die verschiedenen Theile des Mechanismus. Die verschiedenen Theile des Mechanismus erhalten ihre Bewegung von der Welle des Muͤhlrades, und zwar mittelst mehrerer Laufriemen und einer Reihe sehr sinnreich zusammengesezter Getriebe. Diese Mittel sind sehr einfach, und was eine Hauptsache ist, so leicht verstaͤndlich, daß sie selbst jeder gewoͤhnliche Zimmermann oder Tischler begreifen und in Ausfuͤhrung bringen kann. Hr. de Niceville glaubt, daß man die Rollen und Laufbaͤnder in der Mechanik auf eine sehr nuͤzliche Weise statt der Zahnraͤder anwenden koͤnne, und zwar selbst bei den Veraͤnderungen der Richtung und der Bewegung. Dem von mehreren Mechanikern erhobenen Einwurfe, daß die Laufbaͤnder nicht bloß den Nachtheil haben, daß sie durch ihre Spannung einen starken Druk auf die Zapfenausuͤben, sondern daß sie auch uͤber die Rollen gleiten, wenn der zu uͤberwindende Widerstand groß ist, und endlich, daß sie durch atmosphaͤrische Einfluͤsse nachlassen und lokerer werden, begegnet Hr. de Niceville damit, daß die Spannung, indem sie beinahe immer nach der Seite erfolgt, gewisser Maßen den Stuͤzpunkt der Masse der Rolle auf die Zapfen verlegt, so daß sich die Rolle gegen den Laufriemen stemmt. Was das Abglitschen betrifft, so wird dieser Nachtheil verschwinden, wenn die von den Laufriemen umgebenen Bogen der Rollen dem zu uͤberwindenden Widerstande angemessen sind; und was endlich die Einfluͤsse der Feuchtigkeit und der Trokenheit anlangt, so werden auch diese nicht fuͤhlbar seyn, wenn man die Riemen breit haͤlt, und wenn man dieselben am Rande durch ein gutes Band verstaͤrkt, ohne sie jedoch auch in der Mitte zu doppeln. Bei dieser Einrichtung kann naͤmlich der gewoͤlbte Theil des Umfanges der Rolle leicht die Mitte des Laufriemens zur Aufnahme zwingen, waͤhrend dessen Raͤnder stark zusammengedruͤkt sind. Die Treibwelle a'' sezt zuerst die senkrechte Welle h'' in Bewegung, welche dann mittelst der Rolle i'' die Welle der Puzmuͤhle k treibt. Diese Welle pflanzt ihrerseits die rotirende Bewegung auf den Ventilator u fort. Eine zweite an derselben Welle h'' aufgezogene Rolle b'' sezt die Welle o'' in Bewegung, die die untere Rolle r'' des Heberades e' treibt. Der Siebcylinder a' endlich erhaͤlt seine Bewegung durch eine an der Treibwelle befindliche gerinnte Rolle b''. Dieselbe Welle sezt auch die Muͤhlsteine vv durch das Laufband x'' in Bewegung, welches um die an ihrer Basis befestigte Rolle e'' laͤuft. Der Grundriß Fig. 10 zeigt, auf welche Weise dieß geschieht. Fig. 10 ist ein Seitenaufriß der senkrechten Puzmuͤhle mit Centrifugalkraft, des Sakaufziehens und der Muͤhle des Hrn. de Niceville, in einem Gebaͤude mit einander vereinigt. Fig. 11 ist ein Aufriß desselben Mechanismus, von Hinten gesehen, mit einem senkrechten Durchschnitte der Puzmuͤhle. A ist die Puzmuͤhle und der Ventilator, B der Sakaufzieher, C die aus drei Gaͤngen bestehende Muͤhle, welche in einem anderen Maßstabe, als die beiden anderen Theile gezeichnet ist. Fig. 12 zeigt einen Grundriß des Siebcylinders und des Ventilators nach der Linie A' B' des Aufrisses Fig. 10. Fig. 13 stellt einen Grundriß der oberen Platte der Puzmuͤhle vor. Fig. 14 ist ein Durchschnitt des oberen Theiles der Puzmuͤhle, woran man die Einrichtung der beweglichen Platte sieht. Fig. 15 ist der Hebel, mittelst dessen der Sakaufzieher in Bewegung gesezt wird. Fig. 16 zeigt einen Durchschnitt des oberen Trichters. Fig. 17 endlich ist ein Grundriß des horizontalen Siebes. An allen diesen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auf gleiche Gegenstaͤnde. a ist das Geruͤste, welches die ganze Vorrichtung traͤgt und einschließt. b, der obere Trichter, in welchen das Getreide durch das Heberad geschuͤttet wird. c, die Kette, die den Trichter an dem einen Ende aufgehaͤngt haͤlt. d, eine Klapper (babillard), welche an der Welle der Puzmuͤhle aufgezogen ist, und dem Trichter eine schuͤttelnde Bewegung mittheilt. e, das horizontale, am Grunde des Trichters befindliche Sieb. f, die schiefe Ebene, auf die das Getreide faͤllt, nachdem es durch das Sieb gegangen. h, die senkrechte cylindrische Puzmuͤhle. i, der obere, aus Drahtgitter bestehende Theil derselben. j, ihr unterer, aus durchstochenem Eisenbleche bestehender Theil. k, die senkrechte Welle, welche die Platten der Puzmuͤhle in drehende Bewegung sezt. l, die obere, laͤngs der Welle bewegliche Platte. m, der Trichter, durch welchen das Getreide in die Puzmuͤhle gelangt. n, die Nußschraube, mittelst welcher die Platte l nach Auf- und Abwaͤrts bewegt wird. o, o, o'' Platten, welche an der Welle k aufgezogen sind, und sich mit ihr umdrehen; sie sind mit durchstochenem Eisenbleche uͤberzogen. pp, die an derselben Welle befestigten Fluͤgel aus durchstochenem Eisenblech. qq, schief geneigte, an den inneren Waͤnden des Cylinders angebrachte Baͤnder oder Streifen aus Eisenblech, welche das Getreide gegen die Mitte der Platten lenken. r, eine schiefe Ebene, auf die das Getreide bei seinem Austritte aus der Puzmuͤhle gelangt. s, eine Oeffnung, durch die das Getreide geht, um in die Roͤhre t zu gelangen, in der es der Einwirkung eines vierfluͤgeligen Ventilators u ausgesezt wird. v, die Achse, an der diese Fluͤgel befestigt sind. x, das Register zur Regulirung der Kraft des Windes. y, der Trichter, durch welchen die Spelzen und die Spreue fallen. z, eine Roͤhre, die das Getreide in den Siebcylinder leitet. a', der schief geneigte, und mit Drahtgitter von verschiedener Weite uͤberzogene Siebcylinder. b', die hoͤlzerne Huͤlle dieses Cylinders. c', eine an der Welle des Siebcylinders aufgezogene Rolle. d', eine Kette, welche um diese Rolle laͤuft, und dem Cylinder die rotirende Bewegung mittheilt. e', das Heberad oder die Noria, aus einer endlosen Kette bestehend, welche mittelst Eimern aus Weißblech f' das Getreide aus einem Behaͤlter g' schoͤpft. h', die Roͤhre, die das aus dem Siebcylinder austretende Getreide in den Behaͤlter g' schuͤttet. i', die Rolle, uͤber welche die endlose Kette laͤuft. j', die untere, an der Welle k' aufgezogene Rolle. l', der senkrechte Drehebaum, um den sich der Strik m' aufrollt, der uͤber die Rolle n' laͤuft, und an welchem der Sak angehaͤngt ist. o' ein zweiter, mit einem Griffe p' versehener Strik, der uͤber die Ruͤklaufrollen q' q' lauft, und welcher an einem Hebel r', der sich auf einem Ringe s' rollt und sich um den Punkt t dreht, festgemacht ist. Dieser Hebel, auf den die Feder u' druͤkt, traͤgt den Zapfen der vierekigen Welle v'. Zieht man mittelst des Griffes p' an dem Strike o', so weicht der Hebel r' und folglich auch der Zapfen der vierekigen Welle, so wie die an dieser Welle aufgezogene Rolle x' zuruͤk. Dadurch wird dann das Laufband y', welches um diese Rolle und um eine andere, an der Treibwelle a'' aufgezogene Rolle z' laͤuft, gespannt, und in Folge dieser Spannung kann sich der Drehebaum l' drehen und den Strik m', der den Sak emporhebt, aufrollen. Ist der Sak an seinen Bestimmungsort gelangt, so laͤßt man den Strik o' nach, wodurch das Laufband y' abgespannt wird, und auf die Rollen x' und z' gleitet, ohne dieselben in drehende Bewegung zu bringen. a'' ist die Haupttreibwelle, an der sich vier Rollen befinden: naͤmlich die Rolle z', von der wir so eben gesprochen haben; die gerinnte Rolle b'', uͤber die die Kette d' d' laͤuft, welche den Siebcylinder a' in drehende Bewegung sezt; die Rolle c'', welche mittelst des Laufriemens x'' die Muͤhlsteine in kreisende Bewegung versezt; und endlich die Rolle e'', welche mittelst des Laufriemens f'' mit einer anderen, an der senkrechten, vierekigen Welle h'' aufgezogenen Rolle in Verbindung steht. Abgesehen von dieser eben erwaͤhnten Rolle traͤgt sie aber auch noch zwei andere Rollen; uͤber die erste derselben i'' laͤuft ein Laufband j'', welches auch noch uͤber eine andere, an der Welle der Puzmuͤhle k befindliche Rolle geht. Die zweite kleinere dreht mittelst des Laufbandes m'' eine an der Welle o'' befestigte Rolle n'', und diese leztere Welle traͤgt selbst wieder eine Rolle p'', welche das gekreuzte Laufband q'', das uͤber eine Rolle r'' laͤuft, aufnimmt, und dadurch die Welle k' und folglich das Heberad e' treibt. Die Welle v des Ventilators u erhaͤlt ihre Bewegung von der Welle der Puzmuͤhle k, und zwar mittelst des Laufbandes s'', welches uͤber die Rollen t'' und u'' laͤuft. Die drei Paare Muͤhlsteine v'' v'' v'' endlich werden von der Hauptwelle a'' getrieben, die durch ein Laufband x'' mit Rollen y'' y'' y'' in Verbindung steht, uͤber welche die Laufbaͤnder z'' z'' gezogen sind.

Tafeln

Tafel Tab. VI
Tab. VI