Titel: | Beschreibung der neuen, von den HH. E. Dixon und W. Dixon zu London erfundenen Gas-Brenner mit doppeltem Luftzuge. Von Hrn. J. Renaux. |
Fundstelle: | Band 49, Jahrgang 1833, Nr. IX., S. 31 |
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IX.
Beschreibung der neuen, von den HH. E. Dixon und W. Dixon zu London erfundenen Gas-Brenner mit
doppeltem Luftzuge. Von Hrn. J.
Renaux.
Aus dem Bulletin de la Société
d'encouragement. Februar 1833, S. 53.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Dixon's Gas-Brenner.
Auf einer Reise nach England, welche ich vor Kurzem vorzuͤglich in der Absicht
unternahm, um mich persoͤnlich von den Fortschritten der Gasbeleuchtung zu
uͤberzeugen, hatte ich Gelegenheit, neue verbesserte Brenner oder sogenannte
Schnaͤbel (becs) zu sehen, welche in Hinsicht auf
Ersparung und Vollkommenheit des Verbrennungs-Processes allen Anforderungen
Genuͤge zu leisten scheinen. Der Schnabel oder Brenner, den ich hier meine,
ist der, aufweichen sich die HH. E. und W. Dixon ein
Patent ertheilen ließen; er hat das Gute, daß er wenig Gas verbrennt (der Brenner
mit 12 Loͤchern verzehrt weniger als drei Fuß), daß er kein Gas verloren
gehen laͤßt, und daß er eine unbewegliche und glaͤnzende Flamme gibt,
welche weder Rauch noch unangenehmen Geruch verbreitet.
Die Dixon'schen Brenner haben beinahe dieselben Dimensionen, wie die
gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen. Der Zwek der Modificationen, die an
lezteren angebracht werden, besteht in der Regulirung der Luftstroͤme und des
verbrauchten Gases. Man suchte das Feuer gleichsam mit zwei an Dike und
Schnelligkeit gleichen Luftschichten zu umgeben. Außen am Brenner ist dem
Luftstrome, der, wie bei den gewoͤhnlichen Brennern, durch den unteren Theil
der sogenannten Galerie dahin gelangt, nur durch eine ringfoͤrmige, in der
Platte der Galerie angebrachte Spalte Zutritt gestattet, und der Flaͤchenraum
dieser Spalte ist jenem der Roͤhre gleich, durch welche der innere Luftstrom
tritt.
Damit die Einwirkung des Sauerstoffes der Luft auf die Flamme eine unmittelbare sey,
ist die ringfoͤrmige Spalte, durch welche die Luft eintritt, mit einem
messingenen Gehaͤuse a (Fig. 11 und 12) von der
Form eines Kugel-Segmentes umgeben, welches die Luft auf das Niveau und rings
um den Rost des Brenners leitet so daß die Flamme, die von diesem Roste aus
emporsteigt, nothwendig mit dem Luftstrome in Beruͤhrung kommt, welcher durch
die kreisfoͤrmige Spalte b zieht. Diese
Einrichtung muß offenbar die Verbrennung verbessern; denn an den alten Brennern
konnte die Luft frei zwischen der Flamme und dem glaͤsernen Rauchfange
herumschweifen. Der auf diese Weise eingeengte Luftstrom bewirkt nicht nur eine merkliche
Verstaͤrkung des Lichtes, sondern er verhindert auch das Flakern der
Flamme.
An der inneren Roͤhre des Brenners, durch welche der sogenannte innere
Luftstrom Zutritt erhaͤlt, ist an dem Dixon'schen Brenner eine andere
Vorrichtung angebracht, welche gleichfalls zur Einengung der Flamme zwischen zwei
gleiche Luftschichten bestimmt ist.
Der Dixon'sche Brenner ist so wie der alte, zum Behufe des leichteren Eintrittes der
Luft (Fig. 10
und 11) nach
Unten erweitert. Die innere Roͤhre, durch welche die Luft geht, ist
cylindrisch; an ihrem Scheitel und auf gleicher Hoͤhe mit dem Roste ist sie
jedoch durch einen kreisfoͤrmigen Ring c verengt.
Der obere Winkel dieses Ringes ist abgenommen und in der Hoͤhe des unteren
Winkels schief abgeschnitten, so daß der Brenner an diesem Theile eine Verengerung
von der Form eines umgekehrten Kegels, welche durch den am Ende des Brenners
befindlichen Ring gebildet wird, darstellt. Diese Verengerung dient zur
Maͤßigung der Geschwindigkeit des inneren Luftstromes, so wie auch dazu, um
die Luftschichte dergestalt rings um die Flamme zu werfen, daß dieselbe dadurch
einen Druk erleidet, und daß die Verbrennung unterstuͤzt wird.
An den gewoͤhnlichen Brennern ist die Geschwindigkeit des inneren Luftstromes
gewoͤhnlich groͤßer, als jene des aͤußeren; so zwar, daß sie
haͤufig ein Rauchen veranlaßt, und eine nicht unbedeutende Menge Gas der
Verbrennung entzieht. Die angegebene Einrichtung hilft diesem Uebelstande ab, und
bewirkt eine wahre Ersparniß an Gas, obgleich die Flamme bei dieser Ersparniß
lebhafter und schoͤner wird.
In Fig. 8 sieht
man den hier beschriebenen Brenner oder Schnabel allein.
Fig. 9 ist die
sogenannte Galerie desselben.
Fig. 10 ist
ein Durchschnitt des Brenners, aus welchem man dessen innere Einrichtung
ersieht.
Fig. 11 zeigt
einen Durchschnitt der Galerie, woraus die Vorrichtung, durch welche der
aͤußere Luftstrom eingeengt ist, ersichtlich.
Fig. 12 ist
ein Brenner mit 20 Loͤchern und seiner Galerie.
Fig. 13
stellt den Rost des Brenners mit 20 Loͤchern vor.
Fig. 14 ist
ein Durchschnitt des Brenners unter der Gabel genommen, wodurch die Ausbeugungen
anschaulich gemacht sind.
Fig. 15 ist
die Platte, die die Galerie traͤgt.
Fig. 16
endlich zeigt den Brenner und seine Galerie von Oben gesehen.
a ist das messingene Gehaͤuse, welches den
ringfoͤrmigen, fuͤr den Durchgang des aͤußeren Luftstromes
bestimmten Spalt b umgibt.
c stellt den Ring vor, der den Scheitel der inneren
Roͤhre einengt.