Titel: | Bericht des Hrn. Olivier über eine von Hrn. David, Mechaniker zu Havre, erfundene Maschine zum Probiren der Stärke der Ketten. |
Fundstelle: | Band 49, Jahrgang 1833, Nr. XX., S. 99 |
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XX.
Bericht des Hrn. Olivier uͤber eine von Hrn. David, Mechaniker zu
Havre, erfundene Maschine zum Probiren der Staͤrke der
Ketten.
Aus dem Bulletin de la Société
d'encouragement. Februar 1833, S. 40.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Olivier, Bericht uͤber eine Maschine zum Probiren der
Staͤrke der Ketten.
Das Comité der mechanischen Kuͤnste hat mich, nachdem es die Maschine
des Hrn. David seiner Untersuchung unterworfen,
beauftragt, folgenden Bericht uͤber dieselbe zu erstatten.
Die Maschine des Hrn. David besteht aus zwei Hebeln,
welche zuerst auf einander und zulezt auf den Wagebalken der Schnellwage wirken, die
zum Bemessen der Kraft, welche zum Anziehen der Kette verwendet wurde, dient. Die
Arme des Hebels und des Wagebalkens stehen in einem solchen Verhaͤltnisse zu
einander, daß sich das Zeigegewicht wie 1 zu 100 zu der Spannung verhaͤlt,
die die Kette erlitt.
Die Spannung wird durch eine Schraube hervorgebracht, welche durch mehrere Menschen
in ihrer beweglichen Schraubenmutter bewegt wird. An dieser Schraube wird nun die
Kette mit dem einen ihrer Enden befestigt, waͤhrend das andere Ende an einem
der Hebel eingehaͤngt wird. Die Spannung erfolgt also keineswegs schnell,
sondern langsam und in beinahe unmerklichen Graden.
Man muß bemerken, daß die Ketten bei den Spannungsversuchen, denen man sie aussezt,
zwei ganz verschiedene Verlaͤngerungen erleiden, von denen die eine durch
eine Veraͤnderung der Form der Kettenglieder, die zweite hingegen durch die
wirkliche Verlaͤngerung hervorgebracht wird, die die Kettenglieder an den
beiden parallelen Seiten erleiden.
Eine Kette von 90 Fuß Laͤnge kann um 4 Fuß laͤnger werden, ehe sie die
gehoͤrige Spannung erlitten hat. Die Verlaͤngerung der der Probe
unterworfenen Ketten ist je nach der Form und Staͤrke der Kettenglieder
verschieden; denn in dem Maße, in welchem die Spannung zunimmt, in demselben Maße
verlaͤngert sich jedes Glied in Folge der Veraͤnderung seiner Form,
ehe noch das Metall selbst, aus welchem sie besteht, in die Laͤnge gezogen
wird.
Waͤhrend der ganzen Zeit, waͤhrend welcher eine Veraͤnderung der
Form in dem Kettengliede vorgeht, wird die Kraft also zum Biegen des Eisens, d.h. zur
Ueberwindung seines Widerstandes gegen die Biegung, und nicht zum Ausziehen oder zur
Ueberwindung seines Widerstandes gegen die Verlaͤngerung verwendet. In den
ersten Augenbliken erfolgt die Veraͤnderung der Form an den abgerundeten
Theilen der Kettenglieder, welche sich enger zusammenziehen und Bogen darbieten,
deren Kruͤmmungs-Radien in dem Maße, als die Spannung zunimmt, immer
kleiner und kleiner werden. Die abgerundeten Theile der Kettenglieder sind es daher
auch, welche beim Beginnen der Probe anfangs am meisten auszustehen haben, und an
denen sich, wenn das Eisen nicht gut ausgeschweißt ist, zuerst Spruͤnge
zeigen.
Wenn der Widerstand gegen die Biegung uͤberwunden ist, so kommt dann die
Verlaͤngerung, die durch das Ausziehen bewirkt wird. Die Schweißungen, die
sich gewoͤhnlich an den langen Seiten des Kettengliedes befinden,
duͤrfen nur dann nachgeben, wann diese Art von Verlaͤngerung eintritt,
und wenn die angewendete Spannkraft sehr groß ist.
Die Maschine des Hrn. David ist von ziemlich großer
Empfindlichkeit; untersucht man jedoch die Einrichtung der Hebel aufmerksamer, so
wird man finden, daß sie sich doch keineswegs zu solchen Versuchen eignet, durch
welche der Dehnungs- oder Elasticitaͤts-Coefficient der
Metalle, in Form von verschiedenen Stangen oder Draͤhten, ausgemittelt werden
soll. Allein im Leben braucht man selten eine so große Genauigkeit; meistens langt
man mit approximativen, in der Praxis jedoch als genuͤgend anerkannten
Resultaten aus, und in dieser Hinsicht kann man von der David'schen Maschine sagen, daß sie den Gewerbsleuten, die die
Staͤrke der Ketten, deren sie sich bedienen, vorher pruͤfen wollen,
hinlaͤnglich genaue Resultate gibt. Bei Versuchen dieser Art kann
naͤmlich ein Unterschied von 10 bis 20 Kilogrammen, der zwischen der wirklich
ausgeuͤbten und der von der Schnellwage angedeuteten Kraft Statt findet,
nicht als ein Fehler betrachtet werden.
Es fragt sich nun, ob diese Probemethode dem Zweke, zu welchem sie in Anwendung
kommen soll, auch wirklich entspricht.
Die Kettentaue werden vorzuͤglich in der Marine benuzt; beinahe jedes
Handelsschiff hat gegenwaͤrtig wenigstens zwei Kettentaue fuͤr den
Ankerdienst; auch bestehen verschiedene der sogenannten fixen Tauwerke, wie die
Drehreepe, die Schoten; die Stage etc. aus Ketten. Es ist daher von hoher
Wichtigkeit, die Kraft der angewendeten Ketten zu wissen; und in dieser Hinsicht
entspricht die David'sche Maschine vollkommen ihrem
Zweke: vorausgesezt daß die Ketten bei dem Seedienste nur einer Spannkraft ausgesezt
werden.
Wenn nun diese leztere Voraussezung auch bei den sogenannten fixen Tauwerken richtig
ist, so ist dieß doch keineswegs bei den Ankerketten der Fall, die bei
stuͤrmischem Wetter oft sehr heftige Stoͤße und
Erschuͤtterungen auszustehen haben, so daß also eigentlich zwei Proben
noͤthig waͤren, von denen die eine die Spannkraft, die andere hingegen
die Stoßkraft, welche die Kette auszuhalten vermag, ermitteln sollte.
Die Spannung und der Stoß wirken naͤmlich auf ganz verschiedene Weise, so daß
Schweißungen, die der Spannkraft widerstanden, bei der Stoßkraft aus einander treten
werden; auch wird die Spannkraft die Form der Kettenglieder veraͤndern,
waͤhrend die Stoßkraft keinen merklichen Einfluß auf diese Form haben wird.
Die Kettenglieder brechen daher beim Ausziehen durch die Spannkraft an ihren langen
Seiten, waͤhrend die Stoßkraft gewoͤhnlich an den Rundungen einen
Bruch erzeugt.
In Schweden bedient man sich zum Probiren der Staͤrke der zum Bespannen der
Artillerie verwendeten Ketten einer sehr guten Probemethode, die sich jedoch nur
fuͤr Ketten von geringer Laͤnge und fuͤr Kettenglieder von
kleinem Durchmesser eignet. Man befestigt die Kette naͤmlich an dem einen
Ende in einer senkrechten Stellung, und haͤngt an dem anderen Ende ein
Gewicht an, welches je nach dem Durchmesser des Eisens, aus welchem die
Kettenglieder verfertigt sind, und je nach der Laͤnge der Kette verschieden
ist. Dann hebt man dieses leztere, freie Ende der Kette empor, und laͤßt das
Gewicht beinahe zwei Mal so hoch herabfallen, als die Kette lang ist. Die Kette wird
also in diesem Falle durch eine Stoßkraft probirt, die jedes einzelne Kettenglied
erfaͤhrt.
Die Proben, denen man die Flintenlaͤufe und Saͤbelklingen in den
schwedischen Gewehrfabriken aussezt, beruhen gleichfalls auf der Anwendung einer
Stoßkraft. So schlaͤgt man z.B. drei starke Hammerschlaͤge auf das
Bodenstuͤk; ist die Schweißung nicht gut, so sieht man, daß sich dieselbe bei
dieser Probe wieder oͤffnet. Die Gegenwart von bruͤchigen Stellen und
Spruͤngen beurkundet sich dabei augenbliklich. Die Saͤbel- oder
Degenklinge wird so auf einen horizontalen Blok aus hartem Holze geschlagen, daß
saͤmmtliche Theile der Klinge zugleich auf denselben gelangen.
Es waͤre fuͤr die Marine gewiß sehr wichtig, wenn die Kettentaue nicht
bloß durch die Spannkraft, sondern auch durch die Stoßkraft erprobt wuͤrden.
Die Erprobung derselben durch die Spannkraft kann durch die David'sche Maschine vollkommen geschehen; die Mechaniker sollten daher
ausmitteln, auf welche Weise die Ketten mit leichter Muͤhe auch einer meßbaren, und nach
Belieben veraͤnderlichen Stoßkraft ausgesezt werden koͤnnen.
Es gibt uͤbrigens bereits schon mehrere Maschinen, durch welche die
Metallstangen oder Ketten durch eine Spannkraft erprobt werden koͤnnen.
Dahin gehoͤrt die Maschine des Hrn. Montaignac;
jene, die Hr. Navier zum Messen der Staͤrke der
langen Ringe und Stangen, die zum Baue der Kettenbruͤke der Invaliden
dienten, erbaute; jene des Hrn. Brunton, an welcher die
Kraft durch eine hydraulische Presse hervorgebracht wurde. Alle diese Maschinen
weichen in dem mechanischen Principe, welches in ihrem Baue herrscht, von einander
ab.
Die Maschine des Hrn. David besteht, nach der Beschreibung
des Hrn. Schwilgué, Straßen- und
Bruͤkenbau-Ingenieurs, die wir nun folgen lassen wollen, und die man
auf Tab. II. abgebildet sieht, aus drei Theilen; naͤmlich:
1) aus einer Bank, auf welcher die Kette, die man probiren will, aufgezogen wird;
2) aus der Maschine, welche zum Spannen der Kette dient; und
3) aus einem Instrumente, welches die angewendete Kraft angibt.
Die Bank, die nichts weiter als ein langer, in geringer Entfernung uͤber dem
Boden angebrachter Balken ist, ist zum Tragen einer Kette von 18 Klafter oder 90 Fuß
Laͤnge bestimmt. Diese Kette wird mit dem einen Ende an den Stangen aa, Fig. 18, durch die sie
mit dem Zeiger in Verbindung gebracht werden, befestigt, waͤhrend ihr anderes
Ende an dem beweglichen Wagen, der die Spannung erzeugt, eingehaͤngt wird.
Die Befestigung der Kette an diesem Ende geschieht mittelst der drei Stuͤke
Q, R, S, Fig. 20 und 21, mittelst
welcher man die Kette an irgend einem beliebigen Gliede fassen kann, ohne daß man
sie an dieser Stelle abzuschneiden braucht.
Die Bewegung des Wagens wird durch eine horizontale Schraube H hervorgebracht, welche, indem sie sich an ihrem Ende gegen ein Wirkeisen
(boutoir) oder ein festes Hinderniß K stemmt, die Schraubenmutter in dem Maße
vorwaͤrts treibt, in welchem man das große, an der Achse dieser Schraube
aufgezogene Rad F dreht. Der Wagen kann auf diese Weise
eine horizontale Entfernung von 1,30 Meter (welches auch die Laͤnge der
Schraube ist), weniger der Laͤnge der Schraubenmutter, durchlaufen. Diese
Streke reicht jedoch nicht immer hin, da eine Kette von 90 Fuß Laͤnge um mehr als 4
Fuß laͤnger werden kann, ehe sie die gehoͤrige Spannung erlitten hat,
was großen Theils von der Groͤße ihrer Glieder abhaͤngt. Man ist daher
manchmal gezwungen, den Wagen, wenn er an deck Ende seines Laufes angelangt ist,
wieder auf den Punkt zuruͤkzufuͤhren, von welchem er auslief, und die
Kette an einer anderen Stelle zu fassen.
Waͤhrend des ersten Theiles des Versuches wird das große Zahnrad F von einem einzigen Menschen gedreht, der ihm mittelst
einer Kurbel G, welche an einem Radius, 0,36 Meter von
der Achse, angebracht ist, eine rasche Bewegung mittheilt. Dann wirken 2
Maͤnner auf eine Kurbel A, welche dem großen Rade
mittelst des Triebstokes B, Fig. 17, eine langsamere
Bewegung mittheilt; und endlich arbeiten selbst 4 Maͤnner auf dieselbe Weise;
doch werden in allen Faͤllen, in denen nur eine Kraft von 20,000 Kilogr.
erreicht werden soll, 2 Arbeiter Hinlaͤngliches leisten.
Der Halbmesser oder Radius der Kurbeln verhaͤlt sich zu jenem der
Triebstoͤke, wie 1 zu 8; die Triebstoͤke haben 9, das Zahnrad 171
Zaͤhne. Der mittlere Umfang der Schraube hat 0,22 Met.; der Schraubengang
endlich hat gleichfalls 0,22 Met., so daß also eine auf eine der Kurbeln wirkende
Kraft eine 1500 Mal groͤßere Kraft auf die Kette ausuͤbt.
Folgende Tabelle zeigt, welchen Proben man die Ketten in den englischen Fabriken und
in den Werkstaͤtten der koͤnigl. franzoͤsischen Marine
unterwirft.
Textabbildung Bd. 49, S. 103
Durchmesser des Eisens.; Englischer
Versuch auf franzoͤsisches Maß und Gewicht reducirt.; Versuch zu Havre
angestellt.; Versuche, welche an Kette von La Chaussade und an solchen
angestellt wurden, die in den Werkstaͤtten der koͤnigl. Marine
verfertigt wurden.; Uhr Verhaͤltniß mit den Tauen.; Approximatives
Gewicht der Klafter von 5 Fuß; Preis; Lin; Kilogr; Zoll; Ketten ohne
Stuͤzen (étais)
Hr. David hat bemerkt, daß man, wenn man die Spannung bis
zu den in den franzoͤsischen Werkstaͤtten gebraͤuchlichen
Graͤnzen treibt, Gefahr laͤuft der Festigkeit der Ketten zu schaden.
Er haͤlt es daher fuͤr besser, sich lieber an etwas geringere
Spannungen zu halten; doch treibt er, wenn die Kaͤufer es wuͤnschen,
die Spannung auch bis auf die in der dritten und vierten Columne der Tabelle
angefuͤhrten Grade.
Die Messung der Spannung, der man eine Kette unterwirft, geschieht mittelst dreier
Hebel, deren Achsen sich in den Punkten d, g, s
befinden. An dem ersten Hebel verhalten sich die Arme cd und aͤs wie 1 zu 5; an dem zweiten ist das Verhaͤltniß
der Arme ge und gf zu einander, wie 1 zu 4, und am dritten endlich, der ein bloßer
Wagebalken ist, verhaͤlt sich on zu om wie 1 zu 5, so daß also hierdurch zwischen der
horizontalen, auf den Punkt c ausgeuͤbten
Spannung und dem Gewichte, welches auf den an dem Ende des Wagebalkens befindlichen
Punkt m wirkt, ein Verhaͤltniß von 1 zu 100
entsteht, und daß mithin das an dem Haken des Wagebalkens eingehaͤngte
Gewicht den hundertsten Theil der Spannung, welche die Kette erleidet,
ausdruͤkt.
Man kann mit diesem Instrumente, an welchem sich saͤmmtliche Theile im
Gleichgewichte befinden, sobald man sie in Thaͤtigkeit sezt, mit Genauigkeit
Spannungen messen, die bis an 52,000 Kilogr. betragen. Handelt es sich nur um
geringe Grade von Spannung, so haͤngt man das Gewicht direct am Ende des
Wagebalkens ein. Dieß findet bis zu einem Gewichte von 50 Pfunden Statt, welches
eine Spannung von 5000 Kilogr., der man einen Eisendraht von 3 Millimeter Dike
aussezt, andeutet. Ueber diese Glaͤnze hinaus wird hingegen eine Eisenplatte,
die ein Gewicht von 50 Kilogr. vorstellt, an den Haken gehaͤngt, und auf
diese Platte dann noch so viel gelegt, als noͤthig ist, um bis zu dem
hundertsten Theile der Spannung, die man messen will, zu gelangen.
Jedermann, der den Versuchen, die mit dieser Maschine angestellt werden, beiwohnte,
wird sich von der Leichtigkeit, mit der sie ihren Zwek erfuͤllt, so wie auch
davon uͤberzeugt haben, daß sie viel einfacher ist, als die Maschine, deren
man sich bisher zu Havre zu diesem Behufe bediente. Die Maschine enthaͤlt
uͤberdieß mehrere Details, die das mechanische Talent des Hrn. David beurkunden. Dahin gehoͤrt z.B. die
Einrichtung des Schwaͤngels, der sich im Zustande der Ruhe nur an den
benachbarten Theilen erhalten kann, der sich aber vollkommen im Gleichgewichte
befindet, sobald sein im Schwerpunkte gestelltes Messer g durch die Wirkung der auf seine Enden ausgeuͤbten Spannungen
von Unten nach Oben gegen den ihm gegenuͤberliegenden Buͤgel h gedruͤkt wird. Ebenso ist auch die Einrichtung
der beiden Messer d interessant, von denen sich das eine
gegen eine wagerechte, das andere hingegen gegen eine senkrechte Flaͤche
stemmt, und die also nur ein einziges Messer vorstellen, indem deren Schneiden zwei
horizontale Linien bilden, von denen die eine eine Verlaͤngerung der anderen
ist. Ferner laͤßt sich als Beweis hiefuͤr auch noch der Sperrer
anfuͤhren, mit Huͤlfe dessen die Kette an dem beweglichen Wagen
befestigt wird, der staͤhlerne Knopf, der sich am Ende der Schraube befindet,
und der sich nach Belieben auswechseln laͤßt, u. dergl. m.
anfuͤhren.
Erklaͤrung der Abbildung.
Fig. 16 ist
ein Querdurchschnitt des Bewegers der Maschine nach der Linie CD des Grundrisses.
Fig. 17 ist
ein horizontaler Aufriß desselben.
A, die Kurbel, welche von 2 Arbeitern getrieben
wird.
B, sind neunzahnige Triebstoͤke, welche an der
Achse der Kurbeln aufgezogen sind.
C, Ruhebloͤke der Triebstokachsen.
D, Vorsteker (linguets),
welche auf die Achse der Triebstoͤke herabgelassen werden, um deren
Eingreifen in das Rad zu unterhalten.
E, Pfosten, auf denen die Triebstokachsen ruhen.
F, ist ein großes Rad mit 171 Zaͤhnen.
G, eine Kurbel, welche in einen Halbmesser des Rades
eingesezt ist, damit man der Maschine am Anfange des Versuches, wo noch keine große
Kraft-Entwikelung noͤthig ist, eine groͤßere Geschwindigkeit
geben kann. Wenn diese Kurbel angewendet wird, greifen die Zaͤhne nicht
ein.
H, eine Schraube mit rechtwinkeligen
Schraubengaͤngen, welche in das große Rad eingefuͤgt ist, und dessen
Umdrehung bewirkt.
JJ sind Ruhebloͤke, in denen sich die
Schraube dreht.
K, ein Wirkeisen oder Blok, gegen welchen die Schraube
durch die Spannung der Kette gedrukt wird, und welcher die ganze Spannung
ertraͤgt.
L, ein staͤhlerner, gehaͤrteter Knopf am
Ende der Schraube; er stemmt sich gegen den Blok K, und
kann durch einen Knopf ersezt werden, wenn er durch die Reibung zu stark
abgenuͤzt worden.
M, eine Pfanne aus gehaͤrtetem Stahle, in welcher
sich der Knopf L dreht, und die sich, wenn sie
abgenuͤzt ist, eben so leicht, wie jener, durch eine neue ersezen
laͤßt. In ihr ist ein Loch angebracht, durch welches dem Theile, zwischen dem die Reibung Statt
findet, Oehl zufließt.
N, eine bewegliche Schraubenmutter, die die ganze
Laͤnge der Schraube durchlaufen kann.
O, schmiedeiserne Stangen, welche sich in Gabeln
endigen, die an der Schraubenmutter befestigt sind, und durch welche die Kette an
die Schraubenmutter gebunden wird.
P, ein schmiedeisernes Querstuͤk, welches zur
Aufnahme des Zaumes dient.
Q'Q'Fig. 20, ist
ein senkrechter und wagerechter Aufriß des Zaumes (bride), der den Sperrer (stop) aufnimmt.
R, R', Fig. 21, ein senkrechter
und wagerechter Aufriß jenes Theiles des Sperrers, der irgend einen Ring der Kette
faßt.
S, S', ein senkrechter und wagerechter Aufriß des Dekels
des Sperrers, welcher das Ausgleiten des von dem Sperrer ergriffenen Ringes
hindert.
TT', Stuͤke aus Eichenholz.
Fig. 18,
Aufriß des Indicators oder Anzeigers.
Fig. 19,
Durchschnitt desselben nach der Linie AB des
Aufrisses.
Bei dem Aufrisse ist das Stuͤk Holz, welches die Hebel verdeken wuͤrde,
als weggenommen betrachtet.
a, zwei eiserne Stuͤke, an denen die Kette auf
ebendieselbe Weise, wie an den Stangen OO des
Bewegers eingehaͤngt ist, und welche die Spannung der Kette auf den ersten
Schwaͤngel fortpflanzen. Diese Eisenstuͤke sind in c mit staͤhlernen Pfannen ausgestattet, gegen
welche sich ein Messer des ersten Schwaͤngels stemmt.
b, Schwaͤngel, welcher einen geraden Hebel
bildet, und der sich vollkommen im Gleichgewichte um die Achse d befindet, wenn die Linie ed horizontal ist. Dieser Schwaͤngel hat zwei Messer, deren Achsen
sich in c und d
befinden.
c, Ende des Hebelarmes, auf welches die durch die
Schneide eines Messers bezeichnete Spannung der Kette wirkt.
d, Drehungsachse des Schwaͤngels; sie wird durch
die Schneide zweier Messer gebildet, von denen sich das eine gegen eine wagerechte,
das andere hingegen gegen eine senkrechte, staͤhlerne Flaͤche stemmt.
In Folge dieser sinnreichen Einrichtung geschieht die Drehung nicht nur ohne
Reibung, sondern es ist auch nicht moͤglich, daß die Drehungsachse ihre
Stelle veraͤndern kann.
e, Ende des zweiten Hebelarmes des Schwaͤngels
b, und Anfang des ersten Hebelarmes des
Schwaͤngels f. Das Verhaͤltniß von cd zu de ist wie
1 zu 5.
f, Zwischenschwaͤngel, dessen Drehungsachse durch
die Schneide eines Messers gebildet wird. Dieser Schwaͤngel befindet sich in
seiner natuͤrlichen Stellung nicht im Gleichgewichte; denn die
Drehungsschneide ist gegen eine hoͤher gelegene, horizontale Flaͤche
gedruͤkt; er ruht in e und f auf den beiden anderen Schwaͤnzeln, ist aber so eingerichtet, daß
er sich, wenn er umgekehrt worden, um die Achse g im
Gleichgewichte befindet. Wenn die Linie ge
wagerecht ist, oder mit anderen Worten, wenn die von deren Schwerpunkt
herabgefaͤllte Senkrechte durch g geht, wenn ge wagerecht ist, so veraͤndert der auf e und f ausgeuͤbte
Druk das Waͤgen nicht. Das Verhaͤltniß des Armes ge zu gf ist wie
1 zu 4.
h, Buͤgel, gegen welchen der Zwischenhebel
gedruͤkt wird.
i, ein eisernes Stuͤk, welches auf den Kopf des
Buͤgels druͤkt, und denselben dadurch hindert, dem Druke des
Zwischenhebels nachzugeben. Dieses Stuͤk ist mittelst 4 Bolzen an zwei
gußeisernen, von den Hoͤlzern r getragenen
Pfosten befestigt.
k, eine Schraube, welche auf den Kopf des Buͤgels
druͤkt, um g in die wagerechte Linie zu bringen,
welche durch d laͤuft; denn das Gleichgewicht ist
nur dann hergestellt, wenn f, g, e, d, vollkommen
horizontal sind.
l, der Zaum, durch welchen der Druk des Zwischenhebels
auf den dritten Hebel fortgepflanzt wird.
m, der dritte Hebel, an welchem sich die Hebelarme on und om zu
einander verhalten, wie 1 zu 5, so daß mithin das Verhaͤltniß des in m angebrachten Gewichtes zur Spannung der Kette wie 1 zu
100 wird.
Wenn mon horizontal sind, so befindet sich der
Schwaͤngel in vollkommenem Gleichgewichte um o,
und ebenso wiegt der Haken bei m, an welchem das Gewicht
eingehaͤngt wird, auch den Zaum l auf.
p, Stuͤke aus Eisen, die die Weite der
Schwingungen des Schwaͤngels beschraͤnken.
q, Pfosten, die den Schwaͤngel mm tragen.
r, Balken aus Eichenholz.