Titel: | Verbesserungen in der Fabrikation der Metallplatten zum Beschlagen der Schiffe, auf welche sich Georg Friedrich Muntz, Metallauswalzer von Birmingham, am 22. October 1832 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 49, Jahrgang 1833, Nr. XXV., S. 131 |
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XXV.
Verbesserungen in der Fabrikation der
Metallplatten zum Beschlagen der Schiffe, auf welche sich Georg Friedrich Muntz, Metallauswalzer von
Birmingham, am 22. October
1832 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Junius
1833, S. 325.
Muntz, uͤber Verbesserungen an Metallplatten.
Der Patenttraͤger fabricirt seine Metallplatten aus Kupfer und Zink, und
waͤhlt hiezu von ersterem das in England unter dem Namen best selected copper (bestes ausgesuchtes Kupfer), von
lezterem hingegen den sogenannten foreign zinc (fremden
Zink). Das Verhaͤltniß, in welchem er beide Metalle legirt, wechselt von
gleichen Heilen Kupfer und Zink bis zu 67 Theilen Kupfer auf 33 Theile Zink; das
beste Verhaͤltniß zwischen diesen beiden Extremen scheint ihm jedoch 57
Theile Kupfer auf 43 Theile Zink zu seyn. Schlaͤgt der Zink vor, so wird das
Metall bekanntlich mehr bruͤchig, als geschmeidig, und nimmt man zu viel
Kupfer, so schmilzt die Legirung bei ihrer weiteren Behandlung zu leicht. Man kann
auch Kupfer und Galmey mit einander vermengen, in welchem Falle sich jedoch das
Verhaͤltniß nicht so genau bestimmen laͤßt; und eben so kann man
Kupfer und Messing mit Zusaz von ein wenig Zink anwenden, wobei jedoch gleichfalls
weniger Sicherheit in der Bereitung ist. Der Fabrikant wird aus der Erfahrung
finden, welches Verhaͤltniß zwischen den angegebenen Extremen und dem
angegebenen Mittel je nach der Beschaffenheit der einzelnen Ingredienzien das Beste
ist.
Die auf diese Weise bereitete Metalllegirung wird je nach Umstaͤnden in
Klumpen von verschiedener Schwere gegossen, und diese Klumpen werden dann bis zum
Rothgluͤhen erhizt, und zwischen die Strekwalzen gebracht. Dieß hat mit aller
Umsicht zu geschehen; denn erhizt man das Metall zu sehr, so kommt es zum Schmelzen,
und laͤßt man es zu kalt werden, so wird es bruͤchig. Ist das Metall
zu heiß, so soll man es gar nicht auswalzen, weil die Arbeit vergebens seyn
wuͤrde; ist es hingegen zu kalt, so soll man es dennoch auswalzen, jedoch
diker, um es dann, wenn es gaͤnzlich erkaltet ist, mit einer kalten Walze
weiter auszuwalzen.
Die auf diese Weise und mit gehoͤriger Sorgfalt erzeugte Legirung laͤßt
sich leicht behandeln und ist auch wohlfeil; sie ist so geschmeidig, daß sie sich
der Außenseite des Schiffes leicht anpassen laͤßt, und ist weit dauerhafter,
alst das gegenwaͤrtig gebraͤuchliche Kupfer. Sie leidet ferner weniger
durch die Oxydation, und haͤlt dennoch den Boden des Schiffes
hinlaͤnglich rein.Worin eigentlich das Neue dieses Patentes besteht, uͤberlassen wir
unseren
Lesern zur Ermittelung, da unseres Wissens die Legirungen von Kupfer und
Zink in allen Verhaͤltnissen, das Streken der Metalle zwischen
Strekwalzen, und das Beschlagen der Schiffe mit einer Legirung aus Kupfer
und Zink lauter laͤngst bekannte Dinge sind. Die Patentbeschreibung
ist nur insofern merkwuͤrdig, als sie die Ausmittelung des besten
Verhaͤltnisses, in welchem beide Metalle legirt werden sollen, und
worin eigentlich die Hauptsache liegt, der Erfahrung
des Fabrikanten uͤberlaͤßt!A. d. Ueb.