Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Vorspinnen der Baumwolle und anderer Faserstoffe, auf welche sich Johann Travis der jüngere, zu Shaw Mill bei Manchester, Grafschaft Lancaster, am 29. September 1832 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 49, Jahrgang 1833, Nr. XXXVI., S. 196 |
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XXXVI.
Verbesserungen an den Maschinen zum Vorspinnen
der Baumwolle und anderer Faserstoffe, auf welche sich Johann Travis der juͤngere, zu Shaw Mill
bei Manchester, Grafschaft Lancaster, am
29. September 1832 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Mai 1833, S.
221.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Travis, Verbesserungen an den Spinnmaschinen.
Die Erfindung des Patenttraͤgers besteht in einer neuen Abaͤnderung im
Baue der Fliege, durch welche das Vorgespinnst auf die Spulen aufgewunden wird, und
auch in einer neuen Art die Fliege zu treiben. Die gegebenen Figuren werden alle
diese Erfindungen und Verbesserungen deutlicher machen. Fig. 60 ist
naͤmlich eine Fronteansicht einer Spindel mit ihrer Spule und der damit in
Verbindung stehenden Fliege. Fig. 61 zeigt dieselbe
Vorrichtung von der Seite und zum Theil im Durchschnitte. a ist in beiden Figuren die Spindel, welche auf einem in die Dokenlatte
c geschraubten Lager oder Sperrer (stop) b aufruht. Die Spule
d ist an der Spindel a
angebracht, und ruht auf dem Knaufe oder Ringe c,
welcher mittelst einer Schraube an der Spindel festgemacht ist. Die Spindel wird
durch das an der horizontalen Welle g befindliche Rad
f getrieben, indem dieses Rad in den an der Spindel
befestigten Triebstok h eingreift. Das Steigen und
Faͤllen dieser Theile wird durch irgend eine der gewoͤhnlich hiezu
gebraͤuchlichen Methoden hervorgebracht.
Die Arme der Fliege ii sind nach Abwaͤrts
verlaͤngert und vereinigen sich am Grunde in einen Knopf oder Knauf, den man
am besten im Durchschnitte sieht. An diesem Knopfe oder Knaufe ist der Triebstok l befestigt, und die Fliege selbst wird am Grunde von
einer ausgebohrten Klammer m getragen, welche an der
unbeweglichen horizontalen Stange n festgemacht ist.
Damit die Spindel immer senkrecht erhalten werde, wird sie oben an der Spize von
einer aͤhnlichen ausgebohrten Klammer o gehalten,
welche gleichfalls an einer unbeweglichen horizontalen Stange p festgemacht ist. Beide Stangen n und p sind an dem Gestelle der Maschine befestigt. Die
Fliege wird mittelst eines an der horizontalen Welle r
befindlichen Rades q getrieben, indem dieses Rad in den
Triebstok l eingreift, der, wie bereits gesagt worden,
an dem Knopfe oder Knaufe der Fliege befestigt ist.
Hieraus ergibt sich, daß die Bewegungen der Spindel und der Fliege von einander
unabhaͤngig sind, und daß sich dieselben, wenn man den Wellen f und g verschiedene
Geschwindigkeiten gibt, gleichfalls mit verschiedenen Geschwindigkeiten bewegen werden, und
daß das Vorgespinnst also, welches durch die mittlere Roͤhre und einen der
Arme der Fliege herabsteigt, gleichfoͤrmig auf die Spule aufgewunden wird, so
wie die Dokenlatte die Spindel auf und nieder bewegt.
Als seine Erfindung erklaͤrt der Patenttraͤger schließlich die eigene
Einrichtung der zum Vorspinnen der Baumwolle, Schafwolle und anderer Faserstoffe
dienenden Fliege, so wie die Art und Weise dieselbe anzubringen und in Bewegung zu
sezen.