Titel: Beschreibung von Hrn. Rose's Elevator zum Gebrauche bei Feuersbrünsten. Von Hrn. W. Baddeley.
Fundstelle: Band 49, Jahrgang 1833, Nr. LI., S. 263
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LI. Beschreibung von Hrn. Rose's Elevator zum Gebrauche bei Feuersbruͤnsten. Von Hrn. W. Baddeley. Aus dem Mechanics' Magazine, N. 507. S. 50. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Rose's Elevator zum Gebrauch bei Feuersbruͤnsten. Ich haͤtte waͤhrend meines juͤngsten Aufenthaltes zu Manchester mehrmals Gelegenheit die Operationen der dortigen wahrhaft bewundernswuͤrdigen Feuerpolizei zu beobachten, und war durch deren vortreffliche Anordnungen eben so sehr uͤberrascht, als durch den vorzuͤglichen Zustand der Feuersprizen und der ganzen Ausruͤstung, so wie durch das Geschik und die Kuͤhnheit des Feuerloͤschpersonales. Der ausgezeichnete Zustand, in welchem sich diese so hoͤchst wichtige Anstalt befindet, und in Folge deren sich Manchester und dessen Umgegend bei jeder Feuersbrunst einer eben so schnellen als erfolgreichen Huͤlfe erfreut, ist das Verdienst ihres wakeren Vorstandes, des Hrn. William Rose. Unter den mannigfachen zu Manchester gebraͤuchlichen Loͤschapparaten fiel mir besonders auch ein sogenannter Elevator fuͤr die Leute vom Loͤschpersonale auf, dessen Zwek und Einrichtung ich hier naͤher beschreiben will, da er anderwaͤrts noch nicht bekannt zu seyn scheint. Da in Manchester leider nur zu oft in den großen und hohen Fabrikgebaͤuden (die daselbst durchaus mit dem Namen Muͤhlen (mills) belegt werden) Feuersbruͤnste ausbrechen, und da das Loͤschpersonal in solchen Faͤllen wegen Mangels an anstoßenden Gebaͤuden nicht selten keine so erhoͤhte Stellung einzunehmen im Stande ist, wie es dieß in London und anderen aͤhnlichen Orten gewoͤhnlich leicht thun kann, so fuͤhlte man den Bedarf einer Maschine, mittelst welcher die sogenannten Feuer- oder Sprizenleute so hoch emporgeschafft werden sonnen, als es zur Beobachtung und Unterdruͤckung der Flammen noͤthig ist, taͤglich lebhafter. Hr. Rose erfand daher zu diesem Behufs die Maschine, die ich sogleich beschreiben werde, und welche ihrem Zweke vollkommen zu entsprechen scheint. Die Maschine hat einige Aehnlichkeit mit der ungluͤklichen Maschine zur Rettung aus Feuersgefahr welche unter der Leitung der Society for Breventing Loss of Life by Fire erbaut wurde; sie war jedoch bereits vollendet, ehe man noch an leztere dachte, und hat uͤbrigens so viele Vorzuͤge vor derselben, daß sie selbst als Rettungsmittel aus Feuersgefahr bei weitem den Vorzug vor ihr verdient. Der Apparat, den man in Fig. 8 und 9 abgebildet sieht, besteht aus einem vierraͤderigen Wagen AA, an deren beiden Enden sich die aufrechten Pfosten bb befinden. Die beiden vorderen dieser Pfosten tragen mittelst einer Achse oder eines Zapfens bei C einen starken, 19 Fuß langen Rahmen CC, und innerhalb dieses Rahmens schiebt sich ein anderer Rahmen von beinahe gleicher Laͤnge, an dessen oberem Ende eine Platform oder eine Gallerte angebracht ist. Oben an dem ersten Rahmen C befindet sich eine Rolle d. Zwei Ketten, von denen man die eine bei e sieht, gehen von dem Boden des schiebbaren Rahmens uͤber die Rollen d und an eine in dem Koͤrper der Maschine befindliche Winde, die an beiden Seiten mittelst Kurbeln, deren man bei E eine sieht, getrieben wird. Von dem Boden des Hauptrahmens C geht ein starkes Tau f rund um die Winde, und kommt dann am Ruͤken der Maschine außen zum Vorscheine. Mit dem Rahmen selbst steht eine Leiter G in Verbindung, so daß dieselbe, wenn der Rahmen senkrecht steht, eine Communication zwischen der Gallerie und dem Boden oder Bette des Wagens herstellt. Die Maschine ist in diesem Zustande zum Transporte hergerichtet, und kann von einem Pferde leicht und schnell an Ort und Stelle geschafft werden. Ist sie an der Stelle, an der man ihrer bedarf, angelangt, so ziehen ein Paar Maͤnner an dem Strike f, der sich am Ruͤken der Maschine befindet; waͤhrend ein Paar andere Maͤnner die Kurbeln der Winde drehen, und auf diese Weise den Rahmen in aufrechte Stellung bringen und die Ketten anspannen. In dieser Stellung wird der Rahmen dann durch Stifte oder Bolzen befestigt, so daß die Feuerleute auf der Leiter in die Gallerie hinaufsteigen, und die erforderlichen Loͤschrequisiten bis auf eine Hoͤhe von 20 Fuß mit sich in die Hoͤhe schleppen koͤnnen. Ist eine groͤßere Hoͤhe noͤthig, so dreht man die Winde, und hebt auf diese Weise die Platform auf jede unter 40 Fuß betragende Hoͤhe, auf der sie dann dadurch, daß man die Kurbeln E feststekt, sich erhaͤlt. Fig. 9 ist eine Fronteansicht der Maschine in aufrechter Stellung. In den Boden der Gallerie ist ein Loch von solcher Form und Groͤße geschnitten, daß die Schraube des Schlauches eben durch dasselbe geht. Ist die Schraube naͤmlich durch das Loch gebracht, so gibt man dem Schlauche eine Vierteldrehung, wo dann die Raͤnder der Schraube auf. dem Boden der Gallerie ruhen und auf diese Weise das Gewicht des Schlauches tragen. Ein anderes kurzes Stuͤk, welches hierauf angeschraubt wird, gestattet dem Arbeiter den Wasserstrahl an jede beliebige Stelle zu lenken. Ist der Boden uneben, und muß die Maschine sehr hoch emporgehoben werden, so kann man durch Pfosten, die in die beiden bei hh Fig. 9 befindlichen Augen passen, eine groͤßere Ausdehnung der Basis, und also auch eine bedeutend groͤßere Festigkeit und Stabilitaͤt erzielen. Die Maschine gestattet dem Loͤschpersonale den Wasserstrahl mit weit groͤßerer Sicherheit und Erfolg und bis auf eine weit groͤßere Hoͤhe zu dirigiren, als dieß vom Boden aus fuͤglich geschehen koͤnnte. Das Loͤschpersonal hat den Saz des Hrn. Braidwood, daß das Wasser nach seiner Entladung immer auf das brennende Material treffen soll, richtig aufgefaßt, und der gewissenhaften Befolgung desselben duͤrfte der beinahe jedesmalige schnelle Erfolg seiner Anstrengungen hauptsaͤchlich zuzuschreiben seyn.

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