Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 49, Jahrgang 1833, Nr. LXI., S. 315 |
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LXI.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 26. Junius bis zum 18. Julius 1833 in
England ertheilten Patente.
Dem Charles Terry,
Kaufmann in Shoe Lane, City of London, und dem William Parker, Kaufmann New Gravel Lane,
Shadwell, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Zukerfabrikation und
Raffination. Dd. 26. Jun. 1833.
Dem Charles Terry,
Kaufmann in Shoe Lane, City of London, und dem William Parker, Kaufmann in New Gravel Lane,
Shadwell, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Raffiniren und Reinigen
der Oehle. Dd. 26.
Jun. 1833.
Dem John
Christophers, Kaufmann in New Broad Street, City of London: auf Verbesserungen an den
Ankern, Dd. 27.
Jun. 1833.
Dem George Beale
Brown, Kaufmann in New Broad Street, City of London: auf gewisse Verbesserungen an
den Maschinen zur Verfertigung jener Art von Stiften, deren man sich
gewoͤhnlich zum Aufhaͤngen der Kleider bedient. Mitgetheilt von
einem im Auslande wohnenden Fremden. Dd. 27. Jun. 1833.
Dem Christopher Piggott
Bancks, Messinggießer von Beindley, in der Grafschaft Worcester:
auf Verbesserung in der Fabrikation gewisser Geraͤthe zum Gebrauche in
Kuͤchen und Laboratorien. Dd. 29. Jun. 1833
Dem Alexander
Mitchell, Civil-Ingenieur von Brickfield in der Pfarre
Ballymacarrett, Grafschaft Down in Irland: auf eine Doke von neuer und
verbesserter Einrichtung, wodurch das Ausbessern und Bauen von Schiffen und
anderen schwimmenden Fahrzeugen erleichtert wird. Dd. 4. Jul. 1833.
Dem William Crofts,
Mechaniker, fruͤher zu Lenton, gegenwaͤrtig Radford in der
Grafschaft Nottingham: auf gewisse Verbesserungen an den
Maschinen zur Bobbinetfabrikation. Dd. 4. Jul. 1833.
Dem William Newton,
Civil-Ingenieur zu Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen an den sogenannten Vorspinnmaschinen zum Vorspinnen von Baumwolle
und anderen Faserstoffen. Dd. 11. Jul. 1833.
Dem Augustus
Applegath, Calicodruker von Crayford in der Grafschaft Kent: auf
Verbesserungen im Lettern- und Holzschnitt-Druk, und an den
Maschinen und Apparaten, welche dazu verwendet werden. Dd. 18. Jul. 1833.
Dem John Squire,
Mechaniker zu Paddington Basin, und dem Francis Macerone, in Upper George Street,
Briganstone Square, beide in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen an den Dampfkesseln. Dd. 18. Jul. 1833.
Dem John Livesey,
Papierfabrikanten von Bolton le Moor, in der Grafschaft Lancaster: auf gewisse
Verbesserungen in der Bearbeitung von Hanf, Flachs und anderem faserigem
Materiale, zum Behufe der Fabrikation von Glasir-, Abreib- und
Roll-Geraͤthen, Papiermaches-, Filz- und anderen
Gegenstaͤnden. Dd. 18. Jul. 1833. (Repert. of
Patent-Invent. August 1833.)
Saxton's neue Erfindung, die
die Dampfwagen unterdruͤken soll.
Hr. Saxton hat kuͤrzlich
ein Patent auf eine ganz eigenthuͤmliche Anwendung zweier Rollen zum Treiben
von Wagen auf dem Lande und von Fahrzeugen auf Fluͤssen und Canaͤlen erhalten, wodurch
man Fuhrwerke oder Fahrzeuge mittelst Pferden oder mittelst feststehender
Dampfmaschinen mit sehr großer Geschwindigkeit vorwaͤrts schaffen kann. Ein
Theil der wissenschaftlichen Welt Englands, mehrere Mechaniker und andere haben eine
so hohe Meinung von dieser Erfindung, daß sie bereits ein Capital zur Errichtung
einer kurzen Streke einer Bahn zusammengeschossen haben, um auf dieser dann
praktische Versuche mit der fraglichen Erfindung anstellen zu koͤnnen. Die
Leitung dieser ganzen Unternehmung ist Hrn. J. J. Hawkins Esq. uͤbertragen, welcher
in einem eigenen, daruͤber erschienenen Prospectus sagt, daß man hoffe, daß
die Anwendung der locomotiven Rolle des Hrn. Saxton eine wohlfeile und sichere Methode
gewahren werde, um mit Huͤlfe eines Pferdes, welches nur 2 1/2 engl. Meilen
in einer Stunde zu laufen oder vielmehr zu gehen braucht, oder mit Huͤlfe von
fixirten Dampfmaschinen, mit einer Geschwindigkeit von 30 englischen Meilen in einer
Stunde reisen zu koͤnnen. Die Auslagen, die diese Vorrichtung erfordert,
sollen weit unter jenen stehen, die die Dampfwagen mit sich bringen, so daß, wenn
sich Hrn. Saxton's Erfindung
bewaͤhren sollte, die Dampfwagen dadurch unfehlbar ganz niedergelegt werden
muͤßten. Wir werden trachten, unsere Leser so schnell als moͤglich mit
allen hierauf bezuͤglichen Documenten bekannt zu machen, und besorgen nur,
daß auch in dieser Ankuͤndigung wieder die Leistungen zu hoch angepriesen
wurden, wie dieß leider zum Nachtheile so vieler Erfindungen in lezter Zeit so
haͤufig der Fall war. (Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Julius 1835, S. 60.)
Ein neuer Wagen ohne Dampf und ohne Pferdekraft
getrieben.
Ein Mechaniker, der sich bloß mit T. M. unterzeichnet, zeigt im Mechanics' Magazine, No. 516 an, daß er eine Maschinerie
erfunden habe, mit welcher ein Mensch allein ohne Huͤlfe von Dampf oder von
Pferden einen Wagen mit einer Geschwindigkeit zu treiben im Stande ist, welche der
Geschwindigkeit der Fahrt mit Pferden gleichkommt. Der Erfinder begann, wie er sagt,
seine Versuche nur mit einem hoͤlzernen Kasten mit hoͤlzernen
Raͤdern. Diesen Kasten, in welchem er eben sizen und seine Maschine, die ganz
aus Holz bestand und nur 16 Unzen wog, unterzubringen im Stande war, konnte er mit
seiner Vorrichtung rasch im Zimmer herumtreiben. Er probirte hierauf eine
staͤrkere Maschine, welche jedoch gleichfalls aus Holz bestand und nur 4
Pfunde wog, und konnte mit dieser uͤber 3 Zoll dike Stuͤke Holz
wegfahren. Auch die Versuche, die er spaͤter mit seiner hoͤlzernen
Maschine an einem Bauernkarren anstellte, sollen ihm gelungen seyn, so zwar, daß er
hiernach berechnete, daß die Maschine, welche noͤthig ist, um einen Wagen von
3 Tonnen Gewicht zu treiben, nicht uͤber 50 Pfunde wiegen koͤnne.
Ueber die Einrichtung der Maschine ist nichts weiter gesagt, als daß sie von einem
Menschen, der eine reitende Stellung hat, getrieben wird. Da der Erfinder nicht
genug Vermoͤgen hat, um ein Patent nehmen zu koͤnnen, so fordert er
Capitalisten auf, sich an ihn zu wenden. Er wird diesen seine Erfindung bekannt
machen, wenn sie ihm im Falle des Gelingens, woran er nicht zweifelt, die von ihm
verlangte Summe garantiren.
Ein Beitrag zur Geschichte der Dampfwagen und der
Gasbeleuchtung.
Hr. Matthews bemerkt in feiner
kuͤrzlich erschienenen Geschichte der Gasbeleuchtung, daß ihm Hr. Creighton, der erste Zeichner an
Boulton's und Watt's Anstalt, folgenden
interessanten Beitrag zur Geschichte der Dampfwagen und der Gasbeleuchtung lieferte.
„Der Mechaniker W. Murdoch benuzte im Jahr
1792 den Dampf zum Treiben eines kleinen Wagens auf den Straßen von Redruth in
Cornwallis, und brachte uͤberdieß an diesem Wagen des Nachts zum großen
Staunen der Einwohner eine Gasbeleuchtung an, indem er das Gas aus
Loͤchern, die er in Blasen anbrachte, ausstroͤmen
ließ.“ Diese doppelte Erfindung brachte Hrn. Murdoch mit Boulton
und Watt in Verbindung, eine Verbindung, aus der
spaͤter die große Anstalt dieser Unternehmer zu Soho entstand. Sonderbar
hiebei ist, daß Murdoch zu Boulton reisen wollte, um ihm seine Erfindung anzutragen, und daß Boulton zu Murdoch reiste, um
dessen Dampfwagen, von dem er gehoͤrt hatte, zu sehen. Sie trafen beide, ohne
von einander etwas zu wissen, und ohne einander vorher gekannt zu haben, unterwegs
in einem Gasthause zusammen, und von dieser Zusammenkunft datirt sich eine Vereinigung, welcher ganz
England und die Mechanik im Allgemeinen so viel zu verdanken hat! (Mechanics' Magazine, No. 512.)
Die London-Birmingham Eisenbahn
ist nun in vollem Baue, und zwar von beiden Enden her
zugleich, so daß der Bau wahrscheinlich weniger Zeit kosten wird, als die Bill
fuͤr die Erbauung dieser Bahn zum Durchgange im Oberhause brauchte. In den
ersten 20 Meilen wird die Bahn dem Laufe des großen Junction-Canales folgen,
und daher duͤrfen wir nach Beendigung derselben Wettfahrten zu Land und zu
Wasser erwarten. – Auch die Eisenbahn von London nach Greenwich ist bereits
begonnen und soll schon bis naͤchste Ostern eroͤffnet werden. Man hat
bereits vorgeschlagen diese Eisenbahn bis Dover auszudehnen, wobei jedoch das
Sonderbarste das ist, daß von Greenwich nach London nur 4, nach Dover hingegen 70
englische Meilen sind! (Mechanics' Magazine, No.
508.)
Ueber die Bereitung des Weißkupfers.
Das Journal des connaissances usuelles, Maͤrz
1833, S. 153, enthaͤlt einige Versuche uͤber die Fabrikation des
Weißkupfers, aus denen wir da die Bereitung dieser Metall-Legirung in
Deutschland ohnedieß ziemlich bekannt ist, nur Folgendes ausheben.
Eine Legirung von 41,73 Kupfer, 31,25 Nikel und 26,00 Zink gibt einen Guß, der auf
dem Bruche graulich ist, sich wohl heiß, kalt aber nur sehr wenig haͤmmern
laͤßt, und der beim Auswalzen große Schwierigkeiten darbietet. 50,09 Kupfer,
18,71 Nikel und 31,20 Zink geben einen schoͤnen weißen Guß; die Legirung ist
uͤbrigens einer sehr schoͤnen Politur faͤhig, laͤßt sich
leicht auswalzen, ist selbst kalt leicht zu haͤmmern, wird durch den Einfluß
der atmosphaͤrischen Luft nicht veraͤndert und klingt beinahe wie
Silber. 53,39 Kupfer, 18,71 Nikel und 31,20 Zink geben eine Legirung, welche dem
Silber noch aͤhnlicher ist, als die beiden vorhergehenden; sie ist
uͤbrigens harter als Silber, dessen ungeachtet aber sehr zaͤh und
dehnbar. Man behauptet, daß diese leztere Art von Weißkupfer das Pakfong der
Chinesen sey; Engertson hingegen glaubt, daß die Chinesen
das Pakfong durch Zusammenschmelzen des Zinkes mit einem Kupfererze und Nikel
bereiten. Eine Legirung von 5 Theilen Kupfer, 7 Theilen Nikel und 7 Theilen Zink
gibt nach Engertson ein blaͤulichweißes Metall,
welches sich nur in geringem Grade haͤmmern laͤßt, und dem Silber
nicht sehr aͤhnlich ist.
Einiges uͤber das Paken und Aufbewahren von Maschinen
aus Eisen.
Das Mechanics' Magazine theilt folgenden Auszug aus einem
Schreiben mit, welches Hr. James
Watt Esq., in Betreff des Pakens und Aufbewahrens von Maschinerien an
Hrn. John Barrow Esq., von der
Admiralitaͤt, richtete. „Die ausgebohrten oder abgedrehten eisernen
Theile von Maschinen werden vor dem Versenden saͤmmtlich gut befettet und
mit Kabelgarn umwikelt; die aͤußeren Oberflaͤchen der gußeisernen
Gegenstaͤnde erhalten einen Anstrich mit Oehlfarbe, und die polirten
Gegenstaͤnde aus Schmiedeisen endlich werden gut befettet, und dann mit
trokenen Saͤgespaͤnen in Kisten gepakt. Diese Maßregeln reichen
jedoch nicht hin, um das Eisen fuͤr eine nur etwas lange Zeit vor Rost zu
bewahren. Ein Beispiel hiefuͤr ergab sich im Jahre 1826 mit der
Maschinerie des Dampfschiffes the Alban, welche, da
das Schiff zur Zeit der Ankunft derselben noch nicht fertig war, 6 Monate in
einem Magazine liegen bleiben mußte, das man allgemein fuͤr sehr troken
hielt. Die aus Schmiedeisen bestehenden Theile der Maschinerie waren
naͤmlich nach Ablauf dieser Zeit so von Rost angegriffen, daß sie neu
polirt und angepaßt werden mußten, was einen bedeutenden Kostenaufwand und
Zeitverlust veranlaßte. – Man sollte, um diesen Unannehmlichkeiten
vorzubeugen, wenn die Maschinen nicht unmittelbar nach der Ankunft der dazu
noͤthigen Apparate errichtet werden, die Kisten jedes Mal gleich
oͤffnen, die Saͤgespaͤne herausnehmen, und alle aus
Schmiedeisen bestehenden Theile gut reinigen und neuerdings befetten. Dann soll
man sie in einem trokenen Magazine aufbewahren, und zwar in einem Magazine,
welches wo moͤglich zuweilen geheizt wird. Auch die Cylinder, Luftpumpen
etc. muͤssen gereinigt und frisch befettet werden; saͤmmtliche
gußeisernen Geraͤthe, so wie auch die Dampfkessel, muͤssen unter
Dach gebracht und gut gegen Naͤsse geschuͤzt werden.“
– In einer spaͤteren und wer, No. 508,
theilt das Mechanics' Magazine einen Artikel eines
anderen Correspondenten uͤber denselben Gegenstand mit, in welchem empfohlen
wird, das Fett, welches man zum Befetten der Maschinerien anwendet, vorher
beilaͤufig eine Stunde lang auf 230° F. zu erhizen, um alles Wasser
aus demselben zu vertreiben, und es dann mit einer guten Portion frisch gebrannter
und zu unfuͤhlbarem Pulver zerriebener Holzkohle zu vermengen. Dieses Gemisch
soll das Eisen naͤmlich sehr gut gegen Rost schuͤzen.
Samuel Downing's Rechenmaschine.
Außer der schon in ihrem unvollendeten Zustande zu hoher Celebritaͤt gelangten
Rechenmaschine des beruͤhmten Babbage, welche den
neuesten Nachrichten zu Folge in ihrer Ausfuͤhrung und Vollendung rasch und
gluͤklich vorwaͤrts schreitet, wird England nun in Kuͤrze auch
noch eine zweite Rechenmaschine aufzuweisen haben, welche gleichfalls Unglaubliches
leisten soll. Der Erfinder dieser Maschine ist Hr. Samuel Downing. Die Maschine soll der kurzen
Notiz zu Folge, welche Downing im Mechanics' Magazine 512 daruͤber gab, hauptsaͤchlich
Folgendes leisten. Sie wird Reihen von Logarithmen aller Art aufzeichnen und deren
Moduli ausmitteln; sie wird Reihen von Potenzen und Wurzeln berechnen, und
Gleichungen aufloͤsen, in so fern sie rational sind, oder angeben, in wie
weit sie irrational sind. Die Maschine soll ferner aber auch die Wurzel einer
exponentiellen Gleichung vom ersten Range, bei welcher der Index der Wurzel gleich
ist, wie z.B. x x = 100, ausziehen, und die Wurzelreihe
von exponentiellen Gleichungen hoͤherer Grade angeben. Lezteres wurde, wie
Hr. Downing behauptet, bisher
noch von keiner Rechenmaschine geleistet.
Camel's Verbesserung an den
Maschinen zum Waschen der Lumpen.
Diese sogenannte Verbesserung an den Maschinen zum Waschen und Reinigen der Lumpen,
auf welche sich Georg Camel zu Manchester, Connecticut,
Vereinigte Staaten, am 7. Februar 1832 ein Patent ertheilen ließ, besteht in nichts
weiter, als darin, daß er die Welle des sogenannten Reinigers (duster) mit einer Trommel umgibt, und der Trommel und
der Welle dann eine groͤßere Geschwindigkeit mittheilt, als sie dem Siebe
eigen ist. Der Patenttraͤger empfiehlt hiebei eine solche Einrichtung zu
treffen, daß sich das Sieb 37, die Welle hingegen 75 Mal in einer Minute umdreht,
und zwar nach einer und derselben Richtung. Die Lumpen sollen in dieser Maschine
weit schneller rein gewaschen werden, als in der gewoͤhnlichen. (Repertory of Patent-Inventions. Mai 1832. S.
279.)
Wie dem Zerspringen der glaͤsernen Dekel der Gaslampen
vorgebaut werden kann.
Die meisten englischen Zeitschriften machten in den lezten Monaten eine in
Deutschland laͤngst verbreitete Methode das Zerspringen des Glases in Folge
seiner ungleichen Ausdehnung in der Hize zu verhuͤten, bekannt, welche
Methode darin besteht, in der convexen Flaͤche des Glases einige Schnitte mit
einem Diamante anzubringen. Dieser Rath brachte Hrn. Rutter zu Lymington auf die Idee, die dreiekigen
Dekel der dortigen Gaslampen, welche gar haͤufig zersprangen, und deren
Reparatur jaͤhrlich eine bedeutende Summe kostete, nicht mehr aus einem,
sondern aus mehreren Stuten verfertigen zu lassen, indem ihnen hiebei wahrscheinlich
Raum genug zur Ausdehnung bliebe, so daß dem Zerspringen vorgebaut waͤre. Die
mit solchen Lampen angestellten Versuche entsprachen den Erwartungen vollkommen.
(Mechanics' Magazine. No. 512.)
Lutton's Stuhl fuͤr
Kranke.
Das Repertory of Patent-Inventions, Mai 1833, S.
274, enthaͤlt folgende, etwas unvollstaͤndige Beschreibung der
Stuͤhle fuͤr Kranke und andere Leute, welche sich's bequem machen
wollen, auf welche sich James Lutton, Sesselfabrikant zu
Dean Street, Middlesex, am 31. Januar 1833 ein Patent ertheilen ließ. „Der
Ruͤken dieses Stuhles oder Lehnsessels ist so gebaut, daß er dem Druke
des Kranken, welcher darauf sizt, nachgibt. Wenn der Fuß naͤmlich gegen
einen vor dem Fuße befindlichen Schemmel gedruͤkt wird, so wirkt dieser
auf einen unter dem Size befindlichen Hebel, und dadurch wird die Lehne oder der
Ruͤken zuruͤkgelegt. Es befinden sich zu diesem Behufe zwei
Gestelle an dem Sessel. Das untere dieser Gestelle besteht aus den Fuͤßen
und dem Size, dessen Oberflaͤche concav ist und eine Kruͤmme oder
irgend einen Kreisabschnitt bildet. Auf diesem unteren Gestelle bewegt sich das
obere, und diese Bewegung wird durch Stifte des oberen Gestelles bewirkt, welche
sich in Fugen bewegen, die in das untere Gestelle geschnitten sind. Die
Laͤnge dieser Fugen oder Furchen, welche gleichfalls Kruͤmmen
bilden, bestimmen den Grad der Neigung, auf welchen die Lehne
zuruͤkgelegt werden kann. Der Stuhl gibt der einfachsten Bewegung des
Kranken nach, und gehorcht dessen Willen beinahe eben so gut, als es die Muskeln
thun; druͤkt derselbe naͤmlich mit dem Beine gegen das Gestell des
vor ihm befindlichen Fußschemmels, und senkt er dabei seinen Oberleib
zuruͤk, so ist dieß genug, um der Lehne jede beliebige Neigung zu geben,
indem sich der Sessel genau mit dem Koͤrper bewegt.“ Wir
zweifeln sehr, daß irgend ein Tischler aus
Springall's Unterlage oder
Gestell fuͤr Getreid-Schober.
John Springall, Eisengießer von Oulton in der Grafschaft
Suffolk, nahm am 7. Maͤrz 1833 ein Patent auf eine verbesserte Unterlage oder
auf ein Gestell fuͤr Getreide-Schober, wodurch die Ansiedelungen von
Maͤusen und Ratten in denselben verhindert, und das Ganze reinlicher und
zwekmaͤßiger erhalten werden kann. Diese Unterlage oder Gestell besteht nun,
wie das Repertory of Patent-Inventions, Jun.
1833, S. 330 angibt, aus drei gußeisernen Ringen oder kreisfoͤrmigen
Baͤndern, von deren Mittelpunkt aus gleich Halbmessern, mehrere Stangen
auslaufen, welche auf diese Weise ein Rah von solcher Groͤße bilden, als man
sie dem Getreid-Schober zu geben beabsichtigt. Die Ringe selbst bestehen aus
mehreren Stuͤken, damit sie leichter tragbar sind; die einzelnen Theile sind
dabei so eingerichtet, daß sie weit leichter und schneller zusammengesezt werden
koͤnnen, als die gewoͤhnlichen Unterlagen fuͤr
Getreid-Schober. Will man laͤngliche Schober, oder Schober von irgend
einer anderen, als einer runden Form haben, so koͤnnen dieselben sehr leicht
aus ebendenselben Theilen zusammengesezt werden. Man bringt naͤmlich den
groͤßeren Kreis in einen laͤnglichen oder sonstigen Rahmen, und
fuͤllt die Zwischenraͤume zwischen dem Ringe und dem Rahmen mit
kleineren Kreisen aus. Die Reifen werden in gewissen Entfernungen von kurzen
gußeisernen Saͤulen getragen, deren Scheitel oben beinahe wie ein Pilz
geformt sind, so daß keine Mause und dergleichen Ungeziefer in den Schober
emporsteigen koͤnnen. Diese eisernen Fuͤße muͤssen so hoch
seyn, daß die Maͤuse etc. nicht daruͤber in den Schober emporsteigen
koͤnnen.
Ueber den Wallfischfang der Amerikaner.
Hr. Warben gab der Société d'encouragement in einer lezten
Sizungen einige Notizen uͤber den Wallfischfang der Amerikaner, nach denen im
Jahre 1801 aus den nordamerikanischen Haͤfen allein an 300
Wallfischfaͤnger ausliefen. Diese Schiffe beschaͤftigten
beilaͤufig 6500 Menschen, Im Jahre 1830 erbeuteten die amerikanischen
Wallfischfaͤnger 118,000, im Jahre 1831 hingegen 188,000
Stuͤkfaͤsser Wallfischthran. Ein guter Wallfischfaͤnger
erbeutet im Durchschnitt 1000 Stuͤkfaͤsser.
Ueber den franzoͤsischen Haͤringhandel.
Hr. Adam, Banquier zu Boulogne,
sandte der Société d'encouragement
kuͤrzlich eine Abhandlung uͤber den Haͤring- und
Stokfischfang der Franzosen, und uͤber die Mittel, durch welche dem Handel
mit Haͤringen aufgeholfen werden koͤnne. Der Verfasser zeigt in dieser
Abhandlung die Vorzuͤge der hollaͤndischen und englischen
Einsatz-Methoden, und glaubt, daß die schlechten Resultate, zu welchen die
Franzosen bisher gelangten, hauptsaͤchlich der Kostspieligkeit der
Ausruͤstungen ihrer Schiffe, den schlechten Methoden, deren sie sich beim
Einsalzen und Raͤuchern der Haͤringe bedienen, und endlich dem Mangel
an Absaz im Auslande, so wie dem geringen Verbrauche im Innern zuzuschreiben seyen.
An der ganzen Kuͤste von Duͤnkirchen bis Brest werden jaͤhrlich
nur 50 bis 60,000 Faͤßchen Haͤringe eingesalzen, und davon wird auch
nicht ein einziges in's Ausland verfuͤhrt! Die Société d'encouragement hat daher auf einen Bericht, welchen
Hr. Warben hieruͤber
erstattete, beschlossen, einen Concurs fuͤr die Auffindung der besten
Einsalzungs- und Raͤucherungsmethode zu eroͤffnen.
Einfluß der Temperatur der Bienenstoͤke auf die
Guͤte des Honigs.
Die vorzuͤgliche Guͤte des Honigs und des Wachses, welches in den
beruͤhmten Nutt'schen Bienenstoͤken
gewonnen wird, beruht, wie Hr. Abraham
Booth im Mechanics' Magazine N. 508
bemerkt, nicht bloß auf der Reinheit und aus dem Mangel aller fremdartigen, sonst so
haͤufig beigemischten Substanzen, sondern ganz vorzuͤglich auch auf
der niedrigen Temperatur, die in diesen Bienenstoͤken den ganzen Sommer
uͤber Statt findet. Die hohe Temperatur, die in den gewoͤhnlichen
Bienenstoͤken nur zu oft eintritt, muß, wie Hr. Booth meint, nothwendig chemische
Veraͤnderungen in dem Honige und Wachse hervorbringen, welche sich
hauptsaͤchlich durch die Veraͤnderung der Farbe und der Konsistenz
dieser beiden Substanzen aͤußern sollen.
Butter 14 Tage lang vollkommen frisch zu erhalten.
Wenn man Butter wenigstens 14 Tage lang vollkommen frisch erhalten will, so hat man,
wie Hr. Trillaud im Journal des connaissances usuelles, Julius 1833, S. 64
sagt, nichts weiter zu thun, als denselben gut auszuwaschen, bis keine Milch mehr
darin enthalten ist, ihn dann fest in ein irdenes Gefaͤß zu druͤken,
so daß weder Luftblasen, noch eine Fluͤssigkeit darin zuruͤkbleiben
kann, und dieses Gefaͤß endlich umgestuͤrzt auf einen Teller zu
stellen, den man mit Wasser gefuͤllt hat. Dieses Wasser muß taͤglich
durch frisches erneuert, und das Ganze an einem kuͤhlen Orte aufbewahrt
werden.
B. Bevan's Esq. Tod.
Am 1. Julius starb zu Leighton Buzzard der beruͤhmte Mechaniker B. Bevan Esq., der Ingenieur der Grand Junction
Canal-Compagnie, der Verfasser der vortrefflichen Treatise on the Slide-Rule, des Guide to the
Carpentier Rule und vieler ausgezeichneter technischer Abhandlungen, von
welchen wir bereits mehrere in unserem Journale mitzutheilen Gelegenheit hatten. Der
Selige war in seinem 61sten Jahre und entschlief ploͤzlich nach einer
Unpaͤßlichkeit von einigen Minuten, die ihn bei der Beobachtung einer
Mondsfinsterniß befiel. (Mechan. Magaz. N. 518)